Und welche?
Hast Du wirklich unsere möglich gewordene
3. Reich "Kultur"
samt verbrannter Erde vergessen?
Beim Thema unserer historischen Vergangenheit bist du wirklich voll auf der Linie des Zeitgeistes. Das merkt man daran, dass das erste, was dir einfällt, wenn ich "unser kultureller Background" sage, das dritte Reich und die Verbrannte Erde ist. Wieso fallen dir bei unserer kulturellen Vergangenheit nicht die Dichter und Denker des 18./19. Jahrhunderts ein oder generell die positiven Seiten der früheren Epochen, wie etwa die größere Nähe zur Natur und generell eine Gesellschaft, die sich beim Blick auf unsere heutige Dekadenz im Grabe umdreht. Nein, das erste, was du vor dir siehst ist die SS, die bei ihrem Rückzug die Welt mit in den Abgrund reißt. Das ist das Resultat der jahrzehntelangen Indoktrination der Europäer und insbesondere der deutschsprachigen Zeitgenossen und nochmals insbesondere der BRD-Bürger, aber auch bei den Österreichern hat es ja blendend funktioniert. Wieso wendest du nicht mal deinen Corona-Skeptizismus auch auf andere Narrative des Zeitgeistes an, du wirst erstaunt sein, was es da alles zu entdecken gibt.
Der Papst gehört zur Weltprominenz, der kann es sich nicht leisten, gegen den Strom zu schwimmen. Schon gar nicht beim derzeit allumfassenden C-Thema. Und der Vatikan ist sowieso eine Welt für sich, den würde ich gar nicht zentral zur christlichen Kultur dazurechnen. Die christliche Kultur ist vielmehr ein unsichtbares Netz an einprogrammierten Verhaltensweisen, die wir als selbstverständlich hinnehmen, weil wir mit ihnen aufgewachsen sind. Aber diese Verhaltensweisen sind eine Folge von jahrtausendelangen Entwicklungen. Mitgefühl spielt dabei eine zentrale Rolle, weil es uns gegeben ist, andere so zu behandeln, wie wir wünschen, dass sie uns behandeln. Das lässt sich aber nicht exportieren, weil man das nicht erzwingen kann. So dekadent unsere Gesellschaft in Teilen auch ist, die allermeisten Menschen, mit denen ich zu tun habe, haben dennoch genug christliche Werte vermittelt bekommen, dass man mit ihnen koexistieren kann. Schaue ich mir hingegen die Clanmentalität und
Recht des Stärken Attitüde gewisser anderer Zeitgenossen an, weiß ich wieder, dass ich eben recht damit habe, dass jene Werte über Jahrtausende gewachsen sind. Genau so sind aber auch die Werte der Anderen, zum Beispiel das Beharren auf den Regeln des Koran, nicht vom Himmel gefallen, sondern haben sich über lange Zeit herausgebildet und deshalb sage ich: Lassen wir die Taliban in Afghanistan ihr Ding machen! Ihr gehe nicht so weit wie Ewaldt, der sich voll hinter sie stellt, das kann ich schon deshalb nicht, weil ich weiß, dass die Taliban die christlichen Länder überfallen und unterjochen würden, wenn sie nur die Gelegenheit dazu hätten (denn auch das folgt ganz klar aus deren Ideologie, so wie auch die Strategie, dass man fremde Kulturen unterwandert, wenn man sie nicht militärisch besiegen kann). Daher bin ich für eine Politik des gegenseitigen Respekts. Respekt kann auch darin bestehen, dass man sagt: Wir machen unser Ding, ihr macht eures. Ich kann daran nichts Verwerfliches erkennen, sondern lediglich eine Schlussfolgerung, die gewisse Überlegungen mit einbezieht, die man heutzutage in unseren Gefilden nicht mehr gerne hört. Ich bin mir relativ sicher, dass mir die Taliban hier in vielem zustimmen würden.