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"Demokratie in Gefahr" neues Buch kostenlos für Forums Leser

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Danke für die Auskunft. Leserbriefe, warum nicht?

Zu Wahlverweigerung möchte ich eine Bemerkung machen.
Die Verweigerung von Wahlen ist zwar logisch, habe ich selbst auch getan, sie bewirkt aber das genaue Gegenteil von dem, was beabsichtigt ist. Man möchte ja die Aussage machen: "Ich bin mit Euch allen unzufrieden. Ich will, daß sich entscheidendes ändert." Nichtwahl senkt aber nur die Wahlbeteiligung und die hat meines Wissens keine Untergrenze. Selbst wenn es also nur noch die 10% Politiker und Beamten sind, die zur Wahlurne pilgern, dann entscheiden noch immer die Mehrheitsverhältnisse und die liegen dann ziemlich sicher so ähnlich, als wenn 70 oder 80 % gewählt hätten. Die etablierten Parteien, die mehr oder weniger an einem Strang ziehen, machen die Sache wieder unter sich aus. Nichtwähler sind für die großen Parteien genauso gut wie treue Stammwähler. Sinkende Wahlbeteiligung regt die nicht auf, ganz im Gegenteil.

Besser wäre vermutlich, eine noch nicht etablierte Partei zu wählen, welche Chancen auf die 5% hat, um damit den Etablierten lästige Konkurrenz zu bereiten und den erstarrten Laden aufzumischen. :)



Diese Ideen hatte ich natürlich auch schon längst. Immerhin gehe ich jeweils zur Wahlurne - um meinen Zettel ungültig zu machen. Wer garnicht geht, finanziert noch die Wahlpropaganda. Das vermeide ich. Aber die Idee mit den alternativen Parteien: welche sind das ? Die Linken ? Die hatte ich vormals gewählt. Gysi hat sie für mich unwählbar gemacht, da er jeweils alle wichtigen
Alternativen zu anderen Parteiprogrammen über Bord wirft, wenn ihm Koalitionsofferten angeboten werden. So what ?
Die NPD ist mir zu braun, oder einfach zu dumm. Nennen Sie mir sonstige Parteien, die eine 5%-Chance hätten !
andererseits: wenn wirklich nur noch 20% Wahlbeteiligung zu verbuchen wäre, könnte das nicht mit den üblichen Sprüchen der Wahlverdrossenheit ad acta gelegt werden. Derzeit rennen immer noch fast 70% zu den Urnen - und wählen so, als wäre nichts geschehen.
Andere Parteien als die etablierten werden verunglimpft, verteufelt, per Medien für unwählbar erklärt, etc. Ich denke, eine zunehmend geringere Wahlbeteiligung wird auch prominente Kritiker stärker motivieren, Politiker verunsichern, Gesetze und sogenannte Reformen zunehmend schwieriger durchsetzbar machen. Das alles wären funktionierende demokratische Effekte. Ich hoffe darauf, daß die irgendwann einmal funktionieren.-
Perivisor
 
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@Irana
Ich persönlich glaube gar nicht, dass die EU ein Hemmnis für Bürgerbeteiligung ist. Im Gegenteil, die EU bemüht sich mehr um Bürgerbeteiligung, als beispielsweise mein Heimatland Österreich und wenn es letzteres doch tut, dann hab ich auch oft den Eindruck, dass die Initiative dazu von der EU kommt. Das Problem ist, wie gesagt, eher, dass solche Angebote wenig angenommen werden.
Ich glaube auch nicht, dass die EU eine Kopfgeburt ist. Die europäische Idee des grenzenlosen Europa war früher, beispielsweise im Mittelalter, noch viel ausgeprägter. Also, Europa ist sicher nichts künstliches und mir gefällt die Vorstellung, dass in Brüssel ein runder Tisch existiert, an dem sich die Vertreter der einzelnen Länder zusammensetzen und diskutieren können, anstatt gleich Krieg zu führen, wie das vorher Brauch war.

Ich persönlich möchte nur weg von dieser Ohnmachtshaltung und auch dem pauschalen Schlechmachen der Politiker und der Politik allgemein. Daran haben nur die Interesse, die autoritäre Strukturen einführen wollen, wie beispielsweise die von dir erwähnte NWO, aber auch ganz banale Ungustln wie die NPD oder FPÖ, etc...


Aus meiner Sicht ist eine Bürgerbeteiligung etwas anderes als der Bürger als Souverän. Bei der Beteiligung handelt es sich um eine repräsentative Demokratie und beim Souverän um eine direkte Demokratie. Und in der EU ist keine von beiden vorgesehen. Oder wie dachtest Du Dir das mit dem Bürger?

Ich persönlich bin sowieso für eine repräsentative Demokratie, weil ich vermute, dass heutzutage bei einer direkten Demokratie eher der gewinnt, der mehr Einfluss über die Medien hat und das sind leider wieder die, die wollen, dass sich die Leute möglichst nicht für Politik und auch nicht für ihre Geschäfte (die Geschäfte der Medienmogule und ihrer Partner) interessieren.
Mein persönlicher Ansatz ist es, Politik in Gesprächen zu thematisieren, einfach um es zum Thema zu machen.
 
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@erichs
Es freut mich, daß Du mit der EU wenigstens eine Freude hast.
Ich könnte mir gut eine Politik vorstellen, welche sowohl direkte Demokratie als auch in Gesprächen thematisierte Politik miteinander in Einklang zu bringen versteht.
In jedem Fall ganz weit weg von irgendwelchen schwarzbraunen Ungustln und NWO-Irrigen...
 
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@erichs
Es freut mich, daß Du mit der EU wenigstens eine Freude hast.
Ich könnte mir gut eine Politik vorstellen, welche sowohl direkte Demokratie als auch in Gesprächen thematisierte Politik miteinander in Einklang zu bringen versteht.
In jedem Fall ganz weit weg von irgendwelchen schwarzbraunen Ungustln und NWO-Irrigen...

Ich befürchte halt, oder ehrlichgesagt bin ich mir sicher, dass Politik Macht ist und sein muss. Die Versuche der Grünen mit ihrer Basisdemokratie haben sich in der ursprünglich geplanten Form als völlig unpraktikabel erwiesen.
Wenn man diese Macht nicht zugesteht, ist Politik so eine laue Sache, wo ständig auf die momentane Befindlichkeit der potentiellen Wähler geschaut wird. Und wenn die Politiker ihre Macht nicht wahrnehmen und auch nicht die Bürger, macht es eben wer anderer; beispielsweise die Konzerne.
Mich erinnert das an die Polizei, die jederzeit körperliche Gewalt ausüben kann, aber unverzichtbar ist. Hier ist es auch wichtig diese Berufsgruppe im Ansehen zu halten und nicht schlechtzumachen, sonst finden sich bald nur mehr Interessenten für diesen Beruf, die die Geringschätzung rechtfertigen.

Wie sehen deine Vorstellungen aus, von denen du sprichst?
 
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Ich befürchte halt, oder ehrlichgesagt bin ich mir sicher, dass Politik Macht ist und sein muss. Die Versuche der Grünen mit ihrer Basisdemokratie haben sich in der ursprünglich geplanten Form als völlig unpraktikabel erwiesen.
Haben die eine Basisdemokratie? So, wie in der Schweiz? Wußte ich nicht...

Wenn man diese Macht nicht zugesteht, ist Politik so eine laue Sache, wo ständig auf die momentane Befindlichkeit der potentiellen Wähler geschaut wird. Und wenn die Politiker ihre Macht nicht wahrnehmen und auch nicht die Bürger, macht es eben wer anderer; beispielsweise die Konzerne.
Ja, Macht ist prinzipiell OK... kommt von "machen". Dazu gehört der Wille... z.B. Geplantes umzusetzen. Womit wir es in der derzeitigen Umsetzung von Macht zu tun haben, ist eher der Mißbrauch selbiger. Sei es in angemaßter Autorität, welche nicht qua sozial-emotional-kognitiver Kompetenz, sondern aufgrund einer Position ausgespielt wird, oder qua Durchsetzung mittels Brachialgewalt (mit Pfefferspray und schwarzen Söldnern). Das ist NICHT OK.
Das Tun der Konzerne, welche -im Namen einiger weniger Clans- die Politiker "führen", um ihre Interessen durchzusetzen, fällt für mich ebenfalls unter Machtmißbrauch.

Diese Konzeption lebt von Habgier, Mangel, Teile&Herrsche, Leben auf Kosten anderer, Win-Lose und Konkurrenz. Umgesetzt mit körperlicher, emotionaler, struktureller, etc.... Gewalt. Wofür Du dann wieder die Polizei oder das Militär brauchst, welche in erster Linie die Machthaber (fremden Rechts, weil angemaßt), die Konzern/Clan-Vertreter und die Interessen all jener beschützen. Für's Kanonenfutter, Polizeikräfte und Sicherheitsleute braucht man zunehmend "Underdogs", Sekundär-Analphabeten, Working-Poors! (s. USA) Image hin oder her.

Der Kampf ums Überleben, indem man kein auskömmliches Einkommen mehr erwirtschaften kann, mit allem Buckeln nach oben und Treten nach unten, ist
für mich politisches Mittelalter.

Wie sehen deine Vorstellungen aus, von denen du sprichst?
In der Fülle... daß für alle genug da ist... und das meine ich global.
Im Miteinander... wo jeder seine entwickelten Potentiale, Talente, Sichtweisen, und Eigenheiten einbringt. Zum Wohle aller.
Im Triple-Win: 1. Win für Dich, 2. Win für mich, 3. Win für die Gemeinschaft.

Eine Gemeinschaft, in der Vertrauen herrscht und Wertschätzung, auch Fehler OK sind, jeder daraus lernen kann... nicht nur aus den eigenen. Eine aufrichtige und achtsame Gemeinschaft... das ist es wohl, wovon ich spreche.
 
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Eine Gemeinschaft, in der Vertrauen herrscht und Wertschätzung, auch Fehler OK sind, jeder daraus lernen kann... nicht nur aus den eigenen. Eine aufrichtige und achtsame Gemeinschaft... das ist es wohl, wovon ich spreche.

Wie ist Vertrauen in einer sich selbst zerstörenden global-finanz-kapitalistischen Welt-Gesellschaft möglich, in der fast jeder an das Geld des anderen zu kommen versucht und der "Tanz ums goldene Kalb" weltpolitische Ausmaße angenommen hat ....:confused:(oder zu haben scheint ...):dontknow:
Der blaue moebius
 
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@alle die hier mitdiskutieren:
möchte meiner Freude Ausdruck geben, dass unser Thema hier so intensive Diskussionen auslöst und mir einige Bemerkungen/Anregungen dazu erlauben:
Die Verärgerung und Enttäuschung vieler BürgerInnen wird in der Regel durch den Satz: "man kann eh nix machen" und "die Politiker machen eh was sie wollen" durch diese BürgerInnen mit diesen Sätzen in einer Art "entschuldigenden Ausrede" verdrängt.
Meine Frage: stimmt es eigentlich dass "man eh nix machen kann"
Ich behaupte: NEIN - man kann was machen.

Aber WAS kann/soll denn der Einzelne denn konkret machen um seine Rolle als Souverän zu wahren?? Das wäre eine interessante Frage für unser nächstes Projekt und ich bin sicher, dass die Antworten darauf für viele BürgerInnen sehr interessant sein würden.

Ich habe eine Antwort auf diese Frage schon gefunden. Ihr auch?

Würdet ihr diese Frage gerne mit uns diskutieren? Dann meldet euch bitte auf sabitzer@ehrenhauser.at oder auch hier im Forum. Ich würde mich freuen.

Zur Erinnerung: das erste Buch unseres Projektes bitte anfordern unter:
www.ehrenhauser.at
 
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Meine Frage: stimmt es eigentlich dass "man eh nix machen kann"
Ich behaupte: NEIN - man kann was machen.
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Na, dann machenen Sie halt was, außer Bücher schreiben und diskutieren ...:clown2:
Schöne Grüße von Ernst MACH....(aus dem ehemaligen Wiener Kreis)...:winken3:
 
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