AW: Datenschutz - Ich lach mich tot
Kennt jemand von Euch den Film "Idiocrasy" von Mike Judge?
Eine since fictionpersiflage, bei der einem streckenweise das Lachen im Hals stecken bleibt. Denn wenn man genau hinschaut erkennt man, daß die Weichen für diese Volksverblödung in der heutigen Zeit liegt.
lg.eule
Idiocracy
ist ähnlich dem Thema Fahrenheit 451, es könnte auch sein , dass sich der Autor daran orientiert hat;
Kurz die Handlung von „Idiocracy“:
Zu Beginn des Films werden die heutige US-amerikanische Gesellschaft persifliert und gegenwärtige Entwicklungen beschrieben. Wie in Deutschland vor einigen Jahren wird auch hier der Missstand thematisiert, dass Akademiker keinen Drang verspüren, Kinder in die Welt zu setzen. Der Film illustriert dies an einem (zunächst) jungen Akademiker-Ehepaar, das über ca. 15 Jahre hinweg immer wieder neue Argumente dafür anführt, zunächst ohne Kinder weiterleben zu wollen, bis es für beide irgendwann zu spät geworden ist. Kontrastiert wird dieses Bild durch eine sich rasant vermehrende Unterschicht.
Eine Sondereinheit der US Army plant zeitgleich die Operation „Winterschlaf“. Es soll überprüft werden, ob Menschen über einen längeren Zeitpunkt in einen gefriergetrockneten Zustand versetzt und nach einem Jahr wiederbelebt werden können. Als Versuchspersonen wählt der verantwortliche Leiter den Armee-Bibliothekar Joe Bauer, den „durchschnittlichsten Durchschnittsamerikaner“, und die Prostituierte Rita. Beide wurden ausgewählt, da sie ohne Angehörige leben und von niemandem vermisst würden.
Kurz nach Beginn des Versuchs wird der Verantwortliche wegen eines Sexskandals verhaftet. Seine Spezialeinheit wird aufgelöst und der gesamte Stützpunkt mitsamt den Kältekammern der Versuchspersonen abgerissen und auf eine Mülldeponie verfrachtet. In den folgenden Jahrhunderten verdummt die Gesellschaft immer weiter, selbst grundlegende Infrastrukturen wie die Müllabfuhr können nicht länger aufrechterhalten werden. Durch diese Missstände kommt es im Jahr 2505 dann zu einer Mülllawine auf einer der gewaltigen Mülldeponien. Dadurch werden die Kältekammern wieder freigelegt und beschädigt, so dass diese sich öffnen und Joe und Rita in einer ihnen völlig fremden Welt erwachen. Insbesondere Joe kann sich in dieser Gesellschaft, in der der Film „Arsch“ für das bloße Zeigen eines menschliches Gesäßes über 90 Minuten hinweg den Oscar für das beste Drehbuch erhält, absolut nicht zurechtfinden und gerät schnell mit dem Gesetz in Konflikt. Da er zudem keine gültige Identität besitzt, muss er direkt in ein Gefängnis, wo ihm ein Automat seine neue Identität als Nicht Sicher verpasst. Bei einem anschließenden IQ-Test, der herausfinden sollte, welche Art von Arbeit er im Gefängnis zu leisten in der Lage ist, stellt sich heraus, dass er - obwohl 2005 mit einem IQ von 100 nur Durchschnitt - im Jahr 2505 der mit Abstand intelligenteste Mensch der Erde ist. Daraufhin beruft ihn der aktuelle Präsident der USA, Camacho, ein ehemaliger Rapper, Wrestler und Pornostar zum Innenminister mit besonderen Aufgaben. Dieser erwartet von ihm, dass er alle Probleme der völlig maroden Gesellschaft für ihn lösen kann. Weil das Volk hungert, will Joe zuerst die marode Landwirtschaft sanieren. Bei einem Ortstermin stellt er fest, dass alle Felder nicht mit Wasser, sondern mit einem grünen Gatorade-ähnlichen Getränk bewässert werden. Dieses Getränk namens "Brawndo" hat bis 2505 das herkömmliche Wasser scheinbar überall ersetzt, mit Ausnahme von Toiletten. Sogar Tiere werden damit getränkt, denn "Brawndo has what Cows crave - it's got electrolytes" - obwohl keiner weiß, was Elektrolyte sind. Nur mühsam gelingt es ihm, seine verdummten Kabinettskollegen zu überzeugen, es einmal mit Wasser zu versuchen. Dadurch allerdings verliert der einflussreiche Brawndo-Konzern, unter anderem Ernährungsmulti, Hersteller des grünen Getränks, und nebenbei auch Besitzer der Gesundheitsbehörden und des Verbraucherschutzes, sein absolutes Monopol und muss daraufhin all seine Angestellten, immerhin 50% der Gesamtbevölkerung, entlassen. Dadurch entstandene Unruhen führen zu einer „Rehabilitierung“ Joes, was nichts anderes als eine öffentliche Hinrichtung im Stil eines unfairen Gladiatorenkampfes darstellt.
Die ebenfalls in der Zukunft gestrandete Rita kann allerdings das Schlimmste abwenden, indem sie Frito, einen neu gewonnenen Freund (und ehemaligen nutzlosen Anwalt Joes) dazu bringt, während des laufenden Rehabilitierungsverfahrens Bilder der sprießenden Felder an den Veranstaltungsort zu übertragen. Präsident Camacho ist davon so begeistert, dass er Joe zunächst zum Vizepräsidenten und anschließend sogar zu seinem Nachfolger erklärt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy
Sehr eindrucksvoll schildert Georg Orwell in seinem Roman: „1984“
Teil 1
Winston Smith arbeitet im „Ministerium für Wahrheit“ (Propagandaministerium) in London. Sein Leben ist charakterisiert durch Versorgungsprobleme, ständige Überwachung, Angst und Mangel an persönlichen Beziehungen. Seine Arbeit besteht zum größten Teil aus Umschreibung und Verfälschung der Geschichte. So wie er leben alle ihm bekannten Mitglieder der Äußeren Partei von Ozeanien, einem der drei 'Superstaaten' – deren Existenz allerdings nicht belegt ist und, so überlegt Winston, möglicherweise auch nur von der Partei vorgetäuscht wird, um einen andauernden Kriegszustand zu rechtfertigen; und er überlegt, ob die häufig einschlagenden Raketen nicht von der Partei selbst verschossen werden.
Innerlich kann Winston sich schon lange nicht mehr mit der Parteidoktrin identifizieren. Er muss seine Meinung geheimhalten, da in Ozeanien nicht nur alle Handlungen gegen die herrschende Partei als Verbrechen gelten, sondern schon der Wunsch zum Widerstand ein sogenanntes Gedankenverbrechen (engl. thoughtcrime) ist. Es fällt Winston besonders schwer, sich angesichts der ständigen Video-Überwachung durch Teleschirme (engl. telescreens, in älteren deutschen Versionen als Televisoren übersetzt), Polizeistreifen, Nachbarn und Arbeitskollegen zu verstellen. Die Mitglieder der äußeren Partei werden so streng überwacht, dass bereits ein nervöses Zucken eines Fingers oder ein falscher Blick zur Verhaftung und zum Tod führen kann. Winston beginnt schließlich, seine Gedanken und Meinungen heimlich in einem Tagebuch festzuhalten.
Als ihm eines Tages bei der Arbeit eine bei der Jugendliga gegen Sexualität engagierte junge Frau namens Julia durch Blickkontakte auffällt, vermutet er, dass sie ein Mitglied der Gedankenpolizei (die Geheimpolizei des Systems) ist.
Winstons großes Interesse für die Vergangenheit treibt ihn immer wieder in die Elendsviertel der Proles (Proletarier). Der Inhaber eines Kramladens, Mr. Charrington, zeigt ihm eine Glaskugel, die eine Koralle umschließt. Winston ist sofort von der Kugel, einem Stück Vergangenheit, fasziniert und kauft sie. Mr. Charrington führt Winston in ein voll möbliertes Zimmer, welches keinen überwachenden Teleschirm zu besitzen scheint. Von dem Zimmer ist er so angetan, dass er es am liebsten mieten möchte; doch das ist bereits ein gefährlicher Gedanke – er verwirft ihn wieder, als er sich dessen bewusst wird.
Teil 2
Teil Zwei handelt vom Weg Winstons in den inneren Widerstand und endet mit seiner Verhaftung durch die Gedankenpolizei.
Auf dem Weg von Charringtons Kramladen nach Hause begegnet er wieder der jungen Frau. Für ihn besteht jetzt kein Zweifel mehr, dass sie ein Mitglied der Gedankenpolizei ist. Ein paar Tage später begegnet er ihr im Wahrheitsministerium ein drittes Mal. Gerade als sie an ihm vorbeigehen will, stürzt sie. Winston bleibt stehen, um ihr zu helfen. Er streckt seine Hand aus und hilft ihr auf. Dabei steckt sie ihm heimlich einen Zettel zu. Diesen kann Winston aber nicht sofort öffnen, weil er direkt vor einem Teleschirm steht. An seinem Arbeitsplatz angekommen, hat er nun endlich Gelegenheit, den Zettel zu lesen: „Ich liebe Sie“ lautet ihre Botschaft an ihn.
In den nächsten Tagen versucht er immer wieder, Kontakt mit ihr aufzunehmen. Doch alle Versuche scheitern, weil die Gefahr, dass man sie überführt, sehr groß ist. Eines Tages aber sitzt sie allein an einem Tisch in der Kantine und Winston setzt sich dazu. Zuerst traut er sich nicht, sie anzusprechen, denn überall überwachen sie Teleschirme. Dabei können sie nicht viel miteinander sprechen. Er erfährt, dass sie eine heimliche persönliche Rebellion gegen die Partei und deren Werte führt. Nachdem sich die beiden einige Male unter großem Geheimhaltungsaufwand auf dem Land getroffen haben, stimmt Julia zu, das Zimmer über Mr. Charringtons Laden zu mieten, um ihre Zweisamkeit ausleben zu können. Auch das ist ein Schwerverbrechen, weil Sexualität nur der Fortpflanzung dienen darf und schrittweise durch künstliche Befruchtung ersetzt werden soll.
Dort sehen sie sich von nun an öfter. Winston erzählt Julia von O'Brien, einem Mitglied der inneren Partei, den er ebenfalls für einen Devianten hält, denn sein Verhalten weicht leicht von der Norm ab, was in Ozeanien bereits viel bedeutet. Mit Julia besucht er O'Brien in seiner Wohnung. Zwar hängt auch bei ihm ein Teleschirm, aber mit dem Unterschied, dass er ihn für kurze Zeit ausschalten kann. Unter dieser Voraussetzung können sie eine halbe Stunde vermeintlich unbeobachtet miteinander sprechen. O'Brien gibt sich als Mitglied der Untergrundbewegung Die Brüderschaft aus. Auf Vermittlung O'Briens erhält Winston ein Exemplar des sagenumwobenen Buches „Die Theorie und Praxis des oligarchischen Kollektivismus“ des Staatsverräters Emmanuel Goldstein. Vor seiner Verhaftung kommt Winston dazu, das erste und das dritte Kapitel des Buches zu lesen. Im Grunde findet er dort nur eine deutliche Beschreibung von Dingen, die ihm ohnehin schon klar waren – „Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum“, sagt er dazu. Später stellt sich heraus, dass O'Brien selbst Mitverfasser des Buches ist.
Am selben Tag noch besprechen Winston und Julia ihre gemeinsame Zukunft. Während Julia von einem glücklichen Leben zusammen mit Winston im Untergrund träumt, möchte Winston um jeden Preis die Partei bekämpfen. Es ist ihm klar, dass sie dann bald geschnappt, gefoltert und erschossen werden. Und tatsächlich werden sie in diesem Augenblick in ihrem gemieteten Zimmer gestellt und gefangengenommen. Nun steht Winston das erste Mal wissentlich einem Mitglied der Gedankenpolizei gegenüber – Mr. Charrington, dem Besitzer des Ladens, der ihn die ganze Zeit durch einen hinter einem Wandbild verborgenem Teleschirm hat beobachten lassen.
Teil 3
Dieser Teil beschreibt die Gefangenschaft Winstons, die Folter, die Umerziehung und das Geschehen nach seiner Freilassung.
Nach seiner Verhaftung wacht Winston in einem fensterlosen, ständig hell beleuchteten Raum auf. Er vermutet, dass er sich im „Ministerium für Liebe“ aufhält. Alle Wände sind weiß gekachelt, und an jeder befindet sich ein Teleschirm. Rund um den Raum zieht sich an der Wand entlang eine Sitzgelegenheit, die gerade breit genug zum Sitzen ist und einzig durch eine Toilette gegenüber der Tür unterbrochen ist. Ständig kommen neue Gefangene in Winstons Zelle und werden wieder geholt. Auch Winston wird von Zeit zu Zeit verlegt. Er erfährt von einem mysteriösen Zimmer 101, vor dem alle Angst haben. Winston verliert durch das ständige Licht und den fehlenden Tagesrhythmus bald das Zeitgefühl. Er bekommt kaum zu essen und magert zusehends ab.
Zu Beginn durchläuft Winston einige routinemäßige Verhöre; Verhöroffizier ist O'Brien, der bis dahin vorgegeben hatte, Mitglied der Brüderschaft zu sein, ihn in Wahrheit aber betrog. Zunächst muss Winston die üblichen Geständnisse (u.a. Spionage, Sabotage, Unterschlagung und Mord) unter ständiger Folter ablegen. Bald wird daraus eine Gehirnwäsche. Stück für Stück zerlegt O'Brien das Weltbild des intellektuell unterlegenen Winston. Wenn er uneinsichtig ist, sich dumm stellt oder lügt, fügt ihm O'Brien Schmerzen durch eine Art Streckbank zu. Bisweilen lässt O'Brien Winston auch Medikamente gegen den Schmerz verabreichen. Um Winston zu demonstrieren, dass die willkürliche Steuerung des Erinnerungsvermögens bei genügender Anstrengung möglich ist, lässt er ihm einen Elektroschock durch den Kopf verabreichen, der Winstons Langzeitgedächtnis vorübergehend beeinflusst.
O'Brien erklärt dazu Winston den Ablauf der Umerziehung: lernen, verstehen und akzeptieren. Um Winstons Verachtung der Ideologie zu brechen, will O'Brien Winstons Willen manipulieren. Dazu zwingt O'Brien ihn, seinen von den Folterungen zerschundenen und ausgemergelten Körper im Spiegel zu betrachten. Da sich Winston als Streiter für die Menschheit begreift, versucht man ihm dadurch klar zu machen, dass Widerstand aussichtslos sei, da die Menschheit ebenso der Partei in Ozeanien und den verwandten Regimen in Ostasien und Eurasien ausgeliefert ist, wie er selbst. Nun ist Winston angewidert von sich selbst, empfindet seinen Anblick als kläglich und würdelos („verstehen“) – und nimmt die nährende Hand der Partei dankbar an („akzeptieren“).
Winston erhält von nun an wieder genug zu essen und wird gesundgepflegt. Er bekommt sogar ein neues Gebiss gefertigt. Während er sich körperlich erholt, übt er sich in den Prinzipien des Zwiedenkens (in neueren deutschen Ausgaben: Doppeldenk) und Verbrechenstopp (in neueren Ausgaben mit Delstop übersetzt). Er trainiert, seinen eigenen Geist zu überlisten. Winston Smith scheint in seiner Umerziehung dem Ende zuzugehen. Doch als er eines Nachts im Traum laut nach Julia ruft erkennt O'Brien, dass Winston nach wie vor den großen Bruder verabscheut und seine Liebe zu Julia ungebrochen ist. Er wird in das berüchtigte Zimmer 101 gebracht.
In Zimmer 101 erwartet jeden Menschen seine persönliche Hölle. Da O'Brien von Winstons panischer Angst vor Ratten weiß, lässt er zwei ausgehungerte Exemplare in einer Art Käfig direkt vor Winstons Gesicht halten und droht damit, die Käfigtür zu öffnen. Um diesen Schrecken von sich abzuwenden, opfert Winston das letzte Gut, das ihm von seinem ursprünglichen Selbst noch geblieben ist: Seine Liebe zu Julia. Er verrät seine Liebe, indem er O'Brien anfleht, diese Folter Julia anzutun und nicht ihm. Damit ist sein innerer Widerstand endgültig gebrochen.
Nach der Entlassung verbringt Winston viel Zeit mit Schachspielen in einem heruntergekommenen Café. Er trifft Julia noch ein letztes Mal. Auch Julia zeigt Spuren der Folter, eine Narbe verunstaltet ihr einst hübsches Gesicht, und ihr ehedem athletischer Körper ist unförmig geworden. Sie eröffnet Winston, ihn verraten zu haben, und gesteht ihm, dass die Partei es geschafft habe, ihre Gefühle für ihn zu zerstören. Später ertappt sich Winston dabei, wie er, von der Propaganda angestachelt, gemeinsam mit der Masse beim Zusehen der Kriegsberichte mitfiebert. Er erkennt, dass er sich sein Leben lang vergeblich gegen die Gemeinschaft aufgelehnt hat. Das Buch endet mit Winstons verzweifelter Auflehnung, seinem Tod durch Kugeln der Gedankenpolizei und seinem Bekenntnis zur Liebe zum Großen Bruders − die Gehirnwäsche hat also funktioniert.
http://de.wikipedia.org/wiki/1984_(Roman)
http://de.wikipedia.org/wiki/George_Orwell
Unabhängig von einander schildern alle Autoren einen damals zukünftigen Staat der totalen Überwachung, Kontrolle, Manipulation und Steuerung, durch konstruierte und beabsichtigte Gefahren, welcher mittlerweile leider sehr real eingetreten ist.
Es bleibt abzuwarten, ob die freie Meinung, dieses kostbare Gut, welche hier im Forum in jenem Medium dem Internet zu vertreten möglich ist, auch in Zukunft uns erhalten bleiben wird,
meint
K. M.