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Darf Satire wirklich alles?

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"Wer sich nicht über sich täuschen will, muss selbst Spott ertragen können. Seine eigenen Gespenster kann man nur loswerden,
wenn man sie dem Licht der witzigen und humorvollen Prüfung aussetzt. Der Test of Ridicule ist ein geselliges Sprachspiel, er
braucht eine kulturpolitische Atmosphäre, in der er sinnvoll praktiziert werden kann. Dazu gehört zum einen Freiheit. Nur in
einer freien Unterhaltung, die in keine festen Grenzen eingeschlossen ist, können Witz und Humor aufklärend wirken.
Nur in einer Kultur der geselligen Freundschaft und geistigen Freundschaft kann dem Lachen und der Probe des Lächerlichen
auch jener positive Wert zugesprochen werden, der nicht auf dem überheblichen Auslachen des lächerlich Schwachen oder
geistig Unterlegenen beruht, sondern am Ideal der Humanität orientiert ist, das für alle Menschen gelten soll."
(Manfred Geier über den 3. Earl of Shaftesbury)

Was aber mache ich mit Leuten, die diesem Geist nicht entsprechen, die aber mir Vorschriften machen wollen, die mich oder
Andere beleidigen, vielleicht sogar bedrohen oder unterdrücken - mit denen ich aber keinen Krieg anfangen will oder kann?
Sie machen lassen? Ich weiß es nicht - und nachdem ich gestern 'The Interview' gesehen habe, weiß ich es noch weniger...
 
Sofern es noch zum guten Ton gehören darf, zu widersprechen, versuche ich eine kleine Analyse des Threadgeschehens:

Das bewusst Haben als einsehbare hierarchisch niedere Gegenwart, in der Funktion von Stillstand im Zeitfluss ohne Halt, zum Zweck von bewusst Werden setzt noch die Energie, den Wunsch und Willen voraus diese illusorische Gegenwart zu Wandeln. Dazu braucht es in der kausalen Kette von Wandel zunächst noch das Denken – Verhalten – Handeln. Denken selbst lässt sich auf die Funktion reduzieren das Suchen in der Ungewissheit zu verkörpern, woraus dann eine Antithese in Form von Verhalten → Handeln → Wandeln WERDEN kann, worin die Erkenntnis steckt, dass mathematisches Vorgehen im Sinne von „Folge“ selbst kein Denken seien kann und damit auch kein bewusstes Verhalten → Handeln → Wandeln in sich führt.

Die individuelle Selbstnatur muss, will sie sich selbst naturgesetzlich nicht Zerstören – das Objekt akzeptieren, annehmen und sich daran ausrichten. Am Ende ist es reduziert also tatsächlich Willen, der uns im Wesentlichen unterscheidet und in der Erkenntnis dessen, eine Form der Weitsicht, sich nicht einlullen zu lassen von Fragen aller „Darf Satire (wirklich) alles?“

Das „OBEN“ ist entscheidend und aus ihm heraus das „VOR“. Wo „OBEN“ als Objekt bekannt ist, (in das sich alles EINFALTET) kann eine Zielgerichtetheit (bewusstes Denken - Verhalten - Handeln - Wandeln) erwachsen. Wie man damit umgehen kann und/oder sollte, darüber ließe sich noch reden, nicht aber darüber, ob die individuelle Selbstnatur die Natur selbst dominieren kann:

Zitat: „Bemerkenswert scheint mir dabei zu sein, dass das ultra-orthodoxe Judentum in ihrer Fähigkeit sich selbst auf den Arm nehmen zu können, dabei objektiv scheinbar weit mehr Humor erträgt als der ultra-radikale Flügel des Islamismus.“

Die Zugabe „ultra-radikale“ und „ultra-orthodoxe“ kann doch am Ende nur „objektiv scheinbar“ in Form einer Prothese stützen wollen, wenn kurzerhand „Judentum“ und „Islamismus“ wie die Eingangsfrage damit verwechselt WERDEN, den Menschen darin gar nicht sehen zu WOLLEN. Der selbe Widerspruch, der diesmal in „objektiv scheinbar“ gipfelt und damit vorsätzlich das Objekt relativiert. Darin kann man dann auch sein unkritisches Denken als kritisches Denken ansehen und die Polung zum Zweck von Was?, manifestieren.

Wollen wir in einem anderen Thread weitermachen, "Wahrheit und Verantwortung" oder so, oder reicht Satire für die Beschäftigung bis zum Lebensende?

Soviel auf jeden Fall zu 09 und 13...
Überführen wir die Lüge,dann haben wir die Wahrheit:doof::ironie:
 
Verkehrte Welt in 2018 ? ....(018/15) ...?
..Jetzt kommt die Fasnacht...
Achtung, Achtung, es ist fast Nacht in Deutschland's dunklen Geistesstuben
und die obergärige Oberhand gewinnen jetzt bald die bösen bösen Buben...?;)
....eine Lenkung von Satire durch die Obrigkeit wäre ein Unding...
Genau dies ist aber zum 1. Januar 2018 eingetreten.

Majestätsbeleidigung eines (fremden) Staatsoberhauptes - egal ob Satire oder nicht - ist in Deutschland JETZT straffrei und die "Lex Böhmermann" ist zu einer radikal realen Realität geworden, in einem Rechtsstaat, wo das strenge Identitätsgesetz gilt:

Ein Rechtsstaat ist ein Rechtsstaat ist ein Rechtsstaat:
Es ist - im eigenen Lande - alles erlaubt, was nicht ausdrücklich - in eigenem Lande - verboten ist.

Was schert uns dabei das Ausland, wenn uns heute Deutschland gehört und morgen die ganze Welt der Satiriker?

Wie wird wohl das Ausland auf die Abschaffung des Majestätsbeleidigungsparagraphen reagieren?

Gibt es schon Stimmen - zu dieser majestätisch zeitgemäßen Nicht-genug-Spaß-Kriegs-Erklärung von Spasstikern im Kern?

Und wie ist dies in Österreich eigentlich geregelt?

Meine sachliche Meinung hierzu habe ich im Denkforum dazu schon kundgetan:

siehe meinen Beitrag Nr. 16 hier:

https://www.denkforum.at/threads/ok-ueber-erdogan-darf-man-sich-doch-lustig-machen.17195/page-2

:ironie:
Schau an, schau an, diese deutsche obergeile King-Kon-(go)-geniale-Bananenrepublik Deutschland hat es doch tatsächlich geschafft ein Einwanderungsland für alle im Ausland verfolgten Majestätsbeleidiger zu werden.

Ja, wir schaffen das! - Das Ende der alten Satire möge der Anfang einer neuen wunderbaren Freundschaft zu neuer Satire im Aufbruch zu neuen Ufern sein..... - Ääähmmm,- .....zum Ausufern oder zum Ausrufen? :oops:

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Worte von Tucholsky waren an "Kollegen" gerichtet. Satire hat mM heute eine viel breitere - politische - Ebene erreicht: De facto kann jeder seinen Senf abgeben, der nur dann Bedeutung erlangt, wenn er breit genug mit politischem (Vor) Urteil veröffentlicht wird
 
Darf Satire wirklich alles?
So. Ich steig jetzt auch mal ein.
Ich, ein ziemlich politikinteressierter Jugendlicher, bin der Meinung, dass Satire als Kunstform angesehen werden sollte. Und genauso wie Malereien und Musik sollte es hier keine Einschränkungen geben. Natürlich sind dann Lieder wie die von Haymaker (Skinheads) oder Bilder von Odin Wiesinger nicht gern gesehen, aber Kunst ist Kunst! Und sollte sich jemand davon angegriffen fühlen, dann ist das auf gar keinen Fall die Schuld des Künstlers.

Satire soll also mit jeglichen anderen Kunstwerken vollständig legalisiert werden und auf keinen Fall strafrechtlich verfolgt werden.
 
Natürlich sind dann Lieder wie die von Haymaker (Skinheads) oder Bilder von Odin Wiesinger nicht gern gesehen, ...

Haymaker sind aber keine Nazi-Skins, sondern halten mehr so die alte, britische Proleten-Jugendkultur hoch: feiern, saufen und sich prügeln. Die Jungs sind unpolitisch und mehr sowas wie Hooligans ohne Fußball. :)

 
Zuletzt bearbeitet:
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Die Emanationen von Böhmermann sind Kunst?
Natürlich. Wie Erdogan das Liebesgedicht auffasst liegt nicht in Böhmermanns Ermessen! Ich würde als diktatorischer Massentyrann selbst darüber lachen! Hätte zumindest mehr Vorteile als wütend Verklagen und versuchen so gefährlich wie möglich zu sein.

Aber klar... Angst ist besser als Vertrauen...
 
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