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Darf man alles glauben was man will?

insomnia

New Member
Registriert
29. Juni 2008
Beiträge
536
Hallo

ich bin kein Philosoph oder sowas in der Richtung, bin eher so ein Freizeitdenker.

Ich habe mich gefragt ob ein Mensch alles glauben kann was er will!
Grundsätzlich ist die Antwort Ja, sofern man kein Bezug zu irgendetwas hat.
Je wenniger man kennt und weiß desto mehr kann man glauben.

Angenommen "Gott" (nur als Beispiel um ein Objekt zu haben mit dem wir
arbeiten können) sagt uns das er alles weiss und wir nichts mehr glauben müssen.
In wie fern ist nun diese "Bevormundung" berichtigt?
Eltern bringen ihren Kindern bei was sie glauben dürfen und was nicht.
Die Wissenschaft tut das auch... Deine gesamte Umwelt und Umgebung, dein Wissen
und deine Erfahrungen wirken der Unwissenheit und dem Glauben entgegen!
Ungefähr will ich damit sagen das Bildung vielleicht irgendwann den Glauben zerstören könnte (wie der Gott der alles weiss).

Es hat sich eingebürgert das man die Meinungen und Ansichten (den Glauben) anderer Leute
toleriert und respektiert, auch wenn diese offensichtlich falsch sind.
Was ich meine trifft dieses Sprichwort genau
"Wenn der Klügere immer nachgibt, beherrschen die Dummen die Welt"

Darf man wirklich alles glauben was man will?
 
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AW: Darf man alles glauben was man will?

Hallo

ich bin kein Philosoph oder sowas in der Richtung, bin eher so ein Freizeitdenker.

Ich habe mich gefragt ob ein Mensch alles glauben kann was er will!
Grundsätzlich ist die Antwort Ja, sofern man kein Bezug zu irgendetwas hat.
Je wenniger man kennt und weiß desto mehr kann man glauben.

Angenommen "Gott" (nur als Beispiel um ein Objekt zu haben mit dem wir
arbeiten können) sagt uns das er alles weiss und wir nichts mehr glauben müssen.
In wie fern ist nun diese "Bevormundung" berichtigt?
Eltern bringen ihren Kindern bei was sie glauben dürfen und was nicht.
Die Wissenschaft tut das auch... Deine gesamte Umwelt und Umgebung, dein Wissen
und deine Erfahrungen wirken der Unwissenheit und dem Glauben entgegen!
Ungefähr will ich damit sagen das Bildung vielleicht irgendwann den Glauben zerstören könnte (wie der Gott der alles weiss).

Es hat sich eingebürgert das man die Meinungen und Ansichten (den Glauben) anderer Leute
toleriert und respektiert, auch wenn diese offensichtlich falsch sind.
Was ich meine trifft dieses Sprichwort genau
"Wenn der Klügere immer nachgibt, beherrschen die Dummen die Welt"

Darf man wirklich alles glauben was man will?
Hallo Insomnia, ich bin zwar auch nur ein Hobby-Philosoph, glaube aber, dass eher Deine letzte Frage berechtigt ist, nämlich "Darf man wirklich alles glauben, was man will ?" Noch besser würde mir "soll" gefallen.

Wir empfinden es immer angenehm, wenn etwas nach unserem Willen geht, ob wir jetzt "glauben" (als geistige Basis für unser Handeln) oder tatsächlich auch etwas sprechen oder tun, was wir wollen, wobei das Schreiben zu den Tätigkeiten zähle.

Zurück zum "Glauben wollen". Wenn Du - um etwas aktuell zu sein - ein Fußballfan (nur ein Beispiel) bist, außerdem in Deutschland bleiben willst, also schon vernünftigerweise ein(e) Patriot(in) bist und irgendwer sagt: "Deutschland wird die EM gewinnen", so wirst Du das höchstwahrscheinlich ohne Ansehen der Person, gerne glauben.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Darf man alles glauben was man will?

Da Glauben ja die Annahme einer nicht beweisbaren Sache ist, kann er schon ziemlich beliebigen Inhalts sein. Frage ist nur, was nützt es? Wird der angenommene Inhalt zu unwahrscheinlich, läuft man wohl Gefahr, nicht mehr ernst genommen zu werden...

Was das Wissen betrifft, habe ich nicht die Sorge, dass es eines Tages alles andere überdecken würde. Meine Erfahrung sagt mir, mit dem Bereich des Wissens wächst auch der des Nichtwissens - vielleicht sogar letzterer überproportional - weiter. In einem Bild gesprochen, wenn man der Hydra einen Kopf abschlägt (eine Frage beantwortet hat), wachsen ihr gleich drei neue Köpfe (noch zu beantwortende Fragen) nach.
 
AW: Darf man alles glauben was man will?

Hallo Insomnia, ich bin zwar auch nur ein Hobby-Philosoph, glaube aber, dass eher Deine letzte Frage berechtigt ist, nämlich "Darf man wirklich alles glauben, was man will ?" Noch besser würde mir "soll" gefallen.

Wir empfinden es immer angenehm, wenn etwas nach unserem Willen geht, ob wir jetzt "glauben" (als geistige Basis für unser Handeln) oder tatsächlich auch etwas sprechen oder tun, was wir wollen, wobei das Schreiben zu den Tätigkeiten zähle.

Zurück zum "Glauben wollen". Wenn Du - um etwas aktuell zu sein - ein Fußballfan (nur ein Beispiel) bist, außerdem in Deutschland bleiben willst, also schon vernünftigerweise ein(e) Patriot(in) bist und irgendwer sagt: "Deutschland wird die EM gewinnen", so wirst Du das höchstwahrscheinlich ohne Ansehen der Person, gerne glauben.

Liebe Grüße

Zeili

Als Parodie für dein Beispiel oben ersetzen wir Deutschland mit Österreich.
Ich will es zwar glauben das Österreich Europameister wird, aber ich kann es nicht weil ich weiss das sie sehr schlecht spielen und Deutschland besser ist!
Es ist einfach unrealistisch, sowas darf/kann ich nicht glauben auch wenns in
meinem Interesse liegt.

Aber darf man eben sachen glauben welche über der "Realität" hinaus gehen?
zb Kreationismus, Gott?
Wäre es nicht besser zu sagen "Ich weiss es nicht" ?
 
AW: Darf man alles glauben was man will?

Aber darf man eben sachen glauben welche über der "Realität" hinaus gehen?
zb Kreationismus, Gott?
Wäre es nicht besser zu sagen "Ich weiss es nicht" ?
Glaube, insomnia, ist ein Gefühl, das hast Du oder hast Du nicht (Vermutung).

Wissen ist sinnliche Wahrnehmung (sehen, hören, riechen, schmecken).

Der Satz: "Ich glaube, was ich sehe" ist eigentlich eine Unmöglichkeit, weil beides grundverschiedene Dinge sind.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Darf man alles glauben was man will?

Versuch das mal von der anderen Seite her zu betrachten. Sagen wir ich gehe her und behaupte, das Fliegende Spaghettimonster hätte die Welt erschaffen und die globale Erwärmung hat seine Ursache im Rückgang der Piratenpopulation. Weiters sage ich, dass ich Dich nur in irgendeinen Kreis aufnehmen werde (also z.b. Einstellen in einen Job, den Du unbedingt willst, eine Staatsbürgerschaft, was weiss ich), wenn Du daran glaubst.

(ab hier gehe ich davon aus, dass Du das FSM als Nonsense betrachtest)

Nun stehst Du vor einem gewaltigen aber in einem Satz beschreibbaren Problem: Du kannst daran nicht per Willensentscheidung glauben. Es geht nicht. So sehr Du es wirklich willst. Es ist und bleibt Nonsense und Du wirst nie daran glauben.

Und hier hast Du - im Prinzip - die Antwort auf Deine Frage: Glauben ist keine Willensfrage. Man kann sich nicht einfach entscheiden von heute auf morgen an was zu glauben (die, die behaupten, dass das ginge, waren jedoch vorher schon in irgendeiner Form gläubig). Und umgekehrt ist es ebenso: jemand, der an etwas glaubt, der glaubt daran. Das fühlt sich für ihn so klar und sicher an, wie für Dich die Tatsache, dass Äpfel nicht fliegen können. Ein solcher Mensch kann auch nicht einfach per Willensentscheidung von heute auf morgen diesen Glauben ablegen.

Und da es sich bei diesem Verhalten nicht um etwas handelt, dass durch den Willen beeinflussbar ist, wenn überhaupt, dann derart minimal, dass man es vernachlässigen kann, ist es müßig darüber nachzudenken, ob bestimmte Glaubensinhalte "erlaubt" sein sollten. Denn um Menschen etwas verbieten zu können, muss es die Möglichkeit geben, dass sie sich auch daran halten können. In diesem Fall gibt es diese Möglichkeit nicht.



lg, xcrypto

PS: wie ich schon ansatzweise andeutete, gibt es natürlich Ausnahmen, das ist mir schon klar.
 
AW: Darf man alles glauben was man will?

von insomnia: Ungefähr will ich damit sagen das Bildung vielleicht irgendwann den Glauben zerstören könnte (wie der Gott der alles weiss).

Hallo insomnia.

Wenn du am Schwimmbeckenrand sitzt, darfst du alles glauben. Du darfst glauben, dass das Wasser warm ist, dass es kalt ist, dass es 21 Grad hat oder genau richtig ist.

Nun willst du den Glauben gegen das Wissen tauschen. Und holst erstmal den Bademeister (Lehrer, Autorität usw.) und liest seine Anschlagtafel (Bücher). Dann sitzt du am Beckenrand und weißt, dass das Wasser 21 Grad hat und dich fröstelt leicht und du gehst nicht rein, weil du ja „weißt“, dass das etwas zu kalt ist. So verbringst du den Tag. Warum aber, gehst du nicht einfach, kurz nachdem du deine Bockwurst aufgegessen hast und dir den Senf vom Mundwinkel gewischt hast rein ins Wasser, dann weißt du, ob du die Temperatur heute magst. Vielleicht erlebst du dann automatisch das was wahr ist?

Dann bleibt deinem Kopf nicht genug Zeit, zu überlegen ob dir 21 Grad zu wenig sind, es bleibt keine Zeit zum Zweifeln, ob das Thermometer vom Bademeister richtig geht, keine Zeit eine Zweitmeinung einzuholen und mit ihm zu diskutieren und du kannst auch einem bewußt lügenden Bademeister nicht auf den Leim gehen und auch keinem von der Al Quaida im afghanischen Camp ausgebildeten Terrorbademeister.

Also warum am Beckenrand Glauben gegen Wissen eintauschen, wenn man auch platsch...einfach reingehen kann?

Wenn du also alle Kinder an allen Beckenrändern gut ausbildest, wirst du die Gefahr der Manipulation erhöhen, du wirst eine Meute von grübelnden Kindern am Beckenrand erzeugen, von unsicheren Kindern. Die Entfremdung vom Wasser fördern. Die Kinder werden nichtmehr ins Wasser platschen wollen und fröhlich quieken, sondern sie werden draußen in Gruppen zusammenkommen, die eine Gruppe sind die Eisbader, die anderen die Heißbader und dann gibt es noch die 22 Grad Bader. Alle legen sich irgendwo fest, je nachdem wie ihr Denken die gesammelten Informationen zusammenfügt und in welcher Situation diese abgespeichert wurden. Die ganz coolen identifizieren sich mit der Gruppe der Packeisbader oder was auch immer cooler sein kann, als die andere Gruppe. Plötzlich spielt die reine Zahl, die Gradzahl des Bademeisters (z.B. Ernahrungswissenschaft, Typenlehren...) eine Rolle bei der Einordnung der Kinder. Ein Kind was nur warm baden kann ist weniger Wert, als ein Kind was im Packeis badet (und dabei blau anläuft)

Ist nicht genau das unsere sog. Zivilisation?

Nun arbeitet der Warmbader sein ganzes Leben lang an sich, um auch kühlere Temperaturen zu ertragen, er hat ein Ziel vor Augen. Ein Lehrer/Therapeut/Vorgesetzter wird dieses Zielsetzen begrüßen und für erwachsen einschätzen. Wie schätzt du jetzt den Lehrer ein?

Aber sind nicht in Wirklichkeit inzwischen beinahe alle Kinder von den Bademeistern, den Thermometern und ihrem „eigenen“ Nachdenken über all das und all das was angenehm sein könnte so abhängig und so dolle damit beschäftigt, dass sie zum Baden garnicht mehr kommen oder wenn sie doch mal rein gehen, dann ständig irgendwas im Kopf zu gackern haben und es garnicht mehr genießen können??

Könnten wir die Kinder nicht einfach wenigstens ab und zu ins Wasser gehen lassen? Ist unser Leben wirklich so gefährlich (das uns nur das ständige Rumgrübeln davor beschützen kann)? Oder haben wir durch unser Lebensweise nur immer mehr Angst vor dem Wasser erzeugt.

Liebe Grüße vom
Krokodil (was noch etwas zögert und sein Kissen an sich drückt, aber dann doch volle Pulle losrennt und ne Arschbombe neben dem Bademeister ins Wasser setzt)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Darf man alles glauben was man will?

Darf man wirklich alles glauben was man will?

Wer könnte dich jemals daran hindern (dass du alles glaubst, was du glauben willst)?

Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll. Bitte beschreib das.

lg Frankie

P.S.: Es kann dich ja schon allein deshalb niemand am Glauben aller Art hindern, weil ja gar niemand weiß, was du glaubst. Oder?
 
AW: Darf man alles glauben was man will?

Wer könnte dich jemals daran hindern (dass du alles glaubst, was du glauben willst)?

Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll. Bitte beschreib das.

lg Frankie

P.S.: Es kann dich ja schon allein deshalb niemand am Glauben aller Art hindern, weil ja gar niemand weiß, was du glaubst. Oder?

ich habe mir das etwas anders vorgestellt...
Glauben ist ja eine Entscheidungsfrage... man hat nicht immer geglaubt, es
hat irgendwann mal angefangen.
Es kommt drauf an welche Fragen zu dem Zeitpunkt offen waren und
welche Antworten man darauf bekommen hat!
Ich denke das man nur das glaubt was die Gesellschaft will und akzeptiert.
Zumal du dir grossteils der Fragen und Antworten (Vorstellungen) nicht selber ausdenkst
sondern aus deiner Umwelt übernimmst.

Oktoberwind: Da Glauben ja die Annahme einer nicht beweisbaren Sache ist, kann er schon ziemlich beliebigen Inhalts sein. Frage ist nur, was nützt es? Wird der angenommene Inhalt zu unwahrscheinlich, läuft man wohl Gefahr, nicht mehr ernst genommen zu werden...

Wann wird der Inhalt "unwahrscheinlich"... das bestimme nicht ich...
Das bestimmt jeder andere nur nicht ich. Ich würde es erst dann
bestimmen wenn ich daran glauben würde ABER da die Gesellschaft/Wissen etc.
gegen diesen "unwahrscheinlichen Inhalt" arbeitet habe ich gar nicht die
möglichkeit daran zu glauben, denn wie bereits gesagt, Fragen, Antworten
und Vorstellungen werden von dieser übernommen.
Ich glaube das was die anderen "wollen"... (wenn man das so sagen kann)
oder ich glaube das was die anderen glauben...
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Darf man alles glauben was man will?

Es hat sich eingebürgert das man die Meinungen und Ansichten (den Glauben) anderer Leute
toleriert und respektiert, auch wenn diese offensichtlich falsch sind.

Darf man wirklich alles glauben was man will?

Diese Aussage impliziert aber das man selber weiß oder zumindest zu wissen glaubt was richtig ist.
Wer kann schon von sich behaupten im Besitz der einen, universal gültigen Wahrheit zu sein?

2000 Jahre Geschichte zeigen uns doch überdeutlich was dabei raus kommt.

Und ja, ein jeder darf glauben was er will da genau das ein Stück persönlicher Freiheit ist.

In diesem Sinne: Die Gedanken sind frei ...
 
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