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Covid 19 in Österreich, Schweiz und Deutschland

Sie haben die grundsätzliche Trennung aufgezeigt: In jedem Lehrbuch als Gewaltentrennung hochgejubelt.
OK.
Allerdings ist es so, daß die jeweilige Regierung und deren Parlamentsmehrheit das Sagen haben. Das ist die politische Realität jedes Parteienstaates, wo die Gesetzgebung darin besteht, daß Regierungsvorlagen von der eigenen Parlamentsmehrheit /abgenickt werden und das läuft unter Gesetzgebungsverfahren des Parlaments.
Das stimmt, aber Karl Lauterbach kann kein einziges Gesetz im Alleingang verabschieden...;)
 
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Dann müßte man die pauschale Vorschrift durch x-Ausnahmen erweitern. Schon jetzt wird die Unübersichtlichkeit beklagt. Örtliche und Zeitliche Ausnahmen für maskenfreie Gegenden kann ich mir nicht vorstellen - zumal sich der Virus unberechenbar ausbreitet.

Daher meine einfach Idee ohne zeitliche Ausnahme:
In geschlossenen öffentlichen Räumen ist immer Maske zu tragen.
(Ausnahmen in der Gastronomie wie bisher)
Und im offenen öffentlichen Raum bei Ansammlungen von Menschen bei denen 1,5 bis 2 m Abstand nicht eingehalten werden kann.

Der Vergleich paßt überhaupt nicht: Es ist eine Schutzvorschrift vor dem Virus - und der ist der sog. potentielle Straftäter.

Gut dann werde ich es anderes formulieren:

Das ist so wie wenn der Staat einen unbescholtenen Bürger ohne Indizien überwachen lässt, einfach nur weil er potenziell einem gesuchten Straftäter Unterschlupf bieten oder anderweitig helfen könnte.

Aber meine eigentliche Frage bleibt, darf eine Obrigkeit einem gesunden Menschen mit Zwang das uneingeschränkte Atmen verbieten.
 
Aber meine eigentliche Frage bleibt, darf eine Obrigkeit einem gesunden Menschen mit Zwang das uneingeschränkte Atmen verbieten.
Die Maske wirkt in zwei Richtungen - wie Sie wissen.
Öffentlicher Raum: geschlossen oder nicht geschlossen - klingt gut: Allerdings ein Problem der inhaltlichen Bestimmtheit, Abgrenzung.
Das ist so wie wenn der Staat einen unbescholtenen Bürger ohne Indizien überwachen lässt, einfach nur weil er potenziell einem gesuchten Straftäter Unterschlupf bieten oder anderweitig helfen könnte.
Der potenziell gesuchte Straftäter (Virus) ist hinsichtlich Zahl und Ort kaum zu lokalisieren und wird generell abgelehnt.
 
Ich habe nicht behauptet, dass politische Standpunkte unwichtig seien. Die Empfehlungen medizinischer Experten werden selbstverständlich von der Politik hinsichtlich gesellschaftlicher Folgen bewertet und entsprechend umgesetzt. Die Politiker wollen schließlich wiedergewählt werden. Mir sind jedenfalls keine Maßnahmen bisher aufgefallen, die mehr Opfer fordern als die Pandemie. Diese Behauptungen kommen immer wieder von welchen, die – mit welcher Absicht auch immer - die Gefährlichkeit des Virus zu relativieren versuchen.

Es läge mir fern, so etwas zu behaupten.
Tatsächlich muss ich allerdings immer an Empfehlungen denken, die ich - zum Vergleich, als eine Art Anschauungsbeispiel - hier einstelle:

Vor einigen Jahren las ich ein Sachbuch zum Thema HIV / AIDS, verfasst von dem ehemaligen Chef-Epidemiologen der WHO. Es handelte sich nicht um einen sog. "Leugner", allerdings legte er dar, eine AIDS-Epidemie, Pandemie könne - aus epidemiologischer Sicht - nur durch die Risikogruppen entstehen. Die Argumentation war sachlich, belegt und auch durchaus schlüssig. In Folge argumentierte er, die Anti-AIDS-Kampagnen diverser Regierungen mit ihrer Streuung auf breite Bevölkerungsschichten (= alle sexuell aktiven) sei daher unnötig gewesen. Besser wäre es gewesen, diese Etats nur für die Risikogruppen zu verwenden und die Maßnahmen zur AIDS-Bekämpfung auf diese zu beschränken.

Aus epidemiologischer Sicht mag er, was die Verbreitung dieser Krankheit betrifft, sogar Recht haben, das bezweifle ich nicht einmal. Dennoch bekam ich bei der Lektüre irgendwie einen schalen Geschmack im Mund. Ich fand, das war alles viel zu kurz gedacht.
Aus epidemiologischer Sicht mochte das Sinn ergeben - aber nicht aus gesellschaftlicher oder politischer. Hätte das nicht zu einer sozialen Ächtung, gar Dämonisierung gesellschaftlicher Gruppen geführt? Hätte es die Etats überhaupt gegeben, wenn es "nur" um die Risikogruppen geht? Wie ermittelt man diese Gruppen, wie isoliert man sie? Kann man überhaupt in einer Demokratie Maßnahmen ergreifen, zumal ggf. einschränkende, wenn sie nicht gleichermaßen "für alle" gelten?

Menschen sind und bleiben eben Menschen und sind keine sich exponentiell vermehrenden Bakterienkulturen.

Wenn die Zahlen noch dieselben sind, dann wird das ein Nachweis sein, dass die Maßnahmen wirken, denn man versucht ein exponentielles Wachstum der Infektionszahlen zu verhindern. Die Zahl der aktiven Fälle in Deutschland ist aktuell fast dreimal so hoch als beim Höchststand im Frühjahr, das bedeutet, dass die Zahl der Toten demnächst massiv steigen wird und das deutet sich bereits an.
Es wird sich auch nicht um eine Konstruktion handeln, wenn dann behauptet wird, dass die Zahlen ohne Maßnahmen noch höher gewesen wären, denn das hat sich bereits im Frühjahr erwiesen: Deutschland stand viel besser da, verglichen mit anderen europäischen Ländern. Der Grund war, dass die deutsche Politik vieles richtiggemacht hat und nicht weil die Deutschen genetisch besonders gut gegen das Virus gefeit seien.

Sicher richtig.
Warum wurden, insbesondere zu Anfang, bestimmte Länder besonders hart betroffen? Da sehe ich zum Einen diese weltweiten touristischen Magnete (Paris, Rom, Venedig, Florenz u.a.), die ja geradezu touristische Durchgangszentren waren. Da muss die ganze Welt einmal gewesen sein und so war es ja wohl auch (wie hart wurde eigentlich Jerusalem getroffen?).
Und ich sehe auch den einen oder anderen kulturellen Unterschied. In Italien diese ganze Bussi-Bussi - Kultur, das grundsätzlich mehr öffentlich stattfindende Leben, die Dominanz von (Groß-)Familie und -festen. Und tatsächlich auch einen grundsätzlich üblichen, geringeren Körperabstand zwischen zwei Personen, selbst bei einander Unbekannten.
 
Aber meine eigentliche Frage bleibt, darf eine Obrigkeit einem gesunden Menschen mit Zwang das uneingeschränkte Atmen verbieten.
Nun, abgesehen davon, dass gesunde Menschen überhaupt kein Problem haben, unter einer Maske oder einem Tuch, gut atmen und Luft bekommen zu können, darf die "Obrigkeit" noch viel mehr anordnen. Das steht alles im Infektionsschutzgesetz, welches in D. bereits 2001 in Kraft getreten ist und zwischenzeitlich um einige Punkte erweitert wurde. Ich habe zwar nur das Infektionsschutzgesetz von D. gelesen, bin mir aber ziemlich sicher, dass die Gesetze in den meisten anderen Ländern sehr ähnlich oder gleich sind.

Fakt ist:

Wenn es um den Infektionsschutz der Allgemeinheit geht,
können sehr viele Grundgesetze außer Kraft gesetzt werden.
 
Nun, abgesehen davon, dass gesunde Menschen überhaupt kein Problem haben, unter einer Maske oder einem Tuch, gut atmen und Luft bekommen zu können, darf die "Obrigkeit" noch viel mehr anordnen. Das steht alles im Infektionsschutzgesetz, welches in D. bereits 2001 in Kraft getreten ist und zwischenzeitlich um einige Punkte erweitert wurde. Ich habe zwar nur das Infektionsschutzgesetz von D. gelesen, bin mir aber ziemlich sicher, dass die Gesetze in den meisten anderen Ländern sehr ähnlich oder gleich sind.

Fakt ist:

Wenn es um den Infektionsschutz der Allgemeinheit geht,
können sehr viele Grundgesetze außer Kraft gesetzt werden.

Die Gesetze sind ja alle ganz nett, aber auch wenn etwas "Gesetz" ist bedeutet es noch lange nicht das es auch rechtens ist.
 
Ich verstehe jetzt nicht wie das mit meiner Idee in Zusammenhang steht ?
Sie haben das beschränkte Atmen angeführt. Die Funktion der Maske geht aus Ein- und Ausatmen. Das war die Ergänzung zu Ihrem Post gedacht, die lapidar von uneingeschränkten Atmen.
Und das berechtigt dann die Überwachung aller unbescholtenen Bürger ?
Ja - siehe vorher, die doppelte Funktion der Maske und die Ungewißheit der aktiv und passiv möglich betroffenen Menschen.
Die Testerei ist eine Momentaufnahme: der in diesem Moment Infizierten oder nicht.
 
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