Giacomo_S
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Na ja, nur mit dem winzig kleinen Unterschied, dass man mit der Pockenimpfung seit 1796 Erfahrungen gesammelt hat. Aber das ist auch unerheblich, den für mich ist jede Art von Zwangsbehandlung/Impfung ohne jeden Zweifel unethisch und inhuman.
In den über 200 Jahren sind Impfungen immer risikoärmer und sicherer geworden, während die öffentliche Skepsis an ihnen immer größer geworden ist.
Der Verweis auf die lange Zeit der Erfahrungen mit der Pockenschutzimpfung hinkt doch sehr. Bis in die zweite Hälfte des 20.Jh. ging die Wissenszunahme nur langsam vonstatten; allein in den letzten 20 Jahren hat die Wissenszunahme in der Medizin noch einmal deutlich an Fahrt aufgenommen, wie niemals zuvor. Der Pockenimpfstoff blieb während der gesamten Zeit keineswegs derselbe, durchlief mehrere Änderungen und der letztverwandte Impfstoff wurde erst in den 1970er Jahren entwickelt.
Die mRNA-Impfung ist keineswegs so neu und ungetestet, wie das von Impfgegnern immer behauptet wird. Die ersten Tierversuche fanden bereits 1993 und 1994 statt, 1995 wurde die erste Immunantwort am Menschen bewiesen. Die ersten klinischen Studien am Menschen mit mRNA-Impfstoffen erfolgten bereits 2002 bis 2003.
Wahrscheinlich gibt es zu den mRNA-Impfstoffen auch überhaupt keine Alternative. Dass es früher oder später zu einer weltweiten Pandemie kommen würde, ist von Wissenschaftlern schon vor Jahrzehnten vorhergesagt worden. Genauso gewarnt haben die Experten aber vor den überkommenen Methoden der Impfstoffproduktion. Damals bestand diese hauptsächlich aus einer Anzucht auf Hühnerembryonen - kaum geeignet angesichts einer Pandemie, in der Milliarden von Menschen zu impfen sind.
Die mRNA-Impfstoffe sind neu und erfordern für ihre Produktion ein hohes technisches Niveau - sie lassen sich aber im industriellen Maßstab produzieren. Was hätten wir denn sonst tun sollen? Ewig auf einen Totimpfstoff warten, um noch mehr Menschen sterben zu lassen?
Es gibt keine Langzeitschäden bei Impfungen. Nach der Impfung von rund 60 Millionen Deutschen - und von Milliarden Menschen weltweit - lässt sich auch nicht erkennen, es hätte überhaupt Impfschäden gegeben. Oder ob gemeldete Vorkommnisse überhaupt im Zusammenhang mit der Impfung stehen. Die Impfung mag nicht perfekt sein, trotzdem ist ist sie sehr wirksam. Sie schützt vor Infektionen und vor schweren Verläufen. Rund 90% der Infizierten auf den Intensivstationen sind Ungeimpfte. Die 4. Welle breitet sich von den Ländern Osteuropas mit geringer Impfquote durch die süd- und ostdeutschen Bundesländer mit ebenfalls geringerer Impfquote aus und bewegt sich gen Westen und Norden.
Eindeutiger geht's nicht mehr.
Es ist einfach, eine Impfpflicht als unethisch und inhuman zu bezeichnen. Aber sind überlastete Krankenhäuser, Ärzte und Pflegemitarbeiter und Triage etwa nicht unethisch und inhuman?
Ist es etwa nicht unethisch und inhuman, andere Behandlungen aufschieben zu müssen, weil die Krankenhäuser wegen Covid-19 überlastet sind, und damit die Gesundheit und das Leben anderer Menschen zu gefährden? Von Menschen, die sich impfen ließen, um sich selbst und andere zu schützen?
Ist es etwa ethisch und human, jetzt wieder Mitarbeiter ganzer Branchen in die Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit schicken zu müssen? Einen weiteren Lockdown - und ich zweifle nicht daran, dass er früher oder später kommen wird - werden die Kulturbetriebe und die Gastronomie nicht mehr überleben. Und selbst wenn endlich mal wieder alles wie vorher laufen kann, wird es Jahre dauern, bis sie sich von der Krise erholt haben. Denn dann werden auch die letzten engagierten Mitarbeiter in andere Branchen abgewandert sein, sie bekommen ja jetzt schon keine Leute.