Chris M
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Wahrhaftig dreist ist jedoch das Verschleiern der Wahrheit zu den eigenen Gunsten bei Themen wie Demo-Teilnehmerzahlen, wo dank Internet jeder überprüfen kann, dass gelogen wurde. Und auch sonst wird die Wahrheit gebogen, etwa wenn behauptet wird, dass der Lockdown alternativlos ist.
Dazu habe ich erst gestern einen interessanten Beitrag gesehen. Bei Call-In-Sendungen zum Beispiel findet eine strikte Vorzensur statt, damit bloß niemand im Livefernsehen etwas sagt, dass dem offiziellen Narrativ widerspricht.
Aber findest du nicht, dass in den Medien alle Stimmen zu Wort kommen sollten, auch die, die gegen den Zeitgeist sind?
Wenn ich diese Sätze lese, verstehe ich natürlich dein Anliegen, muss aber auch sagen, dass das auf mich etwas militant wirkt.
Nun ja, ich sehe es halt so, dass die Zeit der friedlichen Debatten im gesellschaftlich/politischen Bereich vorbei ist, denn es ist mittlerweile mindestens zehn nach Zwölf. Bei philosophischen Themen ist das was anderes, aber im weltlichen Bereich sollte man dieser Tage klare Kante zeigen, aber dennoch möglichst sachlich bleiben. Dieser Balanceakt gelingt sicher nicht immer.
Ich ärgere mich schon auch manchmal, wenn ich merke, dass etwas gefiltert oder verwässert ˋauf den Tischˋ kommt. Echte Falschmeldungen werden aber nmM - bei den Mainstream Medien - so gut wie nie "serviert".
Das ist auch gar nicht nötig. Das Gesamtnarrativ des Mainstreams ist in sich geschlossen und mit zu offensichtlichen Lügen kommt man heutzutage nicht mehr davon. Allerdings würde ich manche Sachen, wie etwa die drastische Reduzierung der Teilnehmerzahlen bei den Großdemos am 1.8. und 29.8. 2020 in Berlin schon als Falschmeldungen klassifizieren. Hier sollte ganz bewusst der gewaltige Widerstand gegen die Lockdown-Maßnahmen heruntergespielt werden. Das dürften wohl die beiden größten Demos der deutschen Geschichte gewesen sein, dieses zu verschleiern ist schon eine Lüge.
Anders bei den Darstellungen auf der Gegenseite, da wird im Netz aufgebauscht und verbogen auf ´Teufel komm raus´. Wenn ich deine Kritik auch verstehe und stückweise mitgehe, habe ich den Eindruck, dass du auf dem anderen Auge eine leichte Sehschwäche hast.
So wie wohl jeder Mainstream-Konsument sagen würde, dass nicht jeder Mainstream-Bericht gut ist, so behaupte auch ich nicht, dass die alternativen Plattformen perfekt sind. Ken FM neigt oft zu Übertreibungen und manche alternative Portale haben vielleicht schon einen leichten Hang nach rechts. Jedoch kann ich auch dort keine Extremisten erkennen. Nur weil jemand vielleicht konservative Ansichten hat, ist er nicht gleich rechtsextrem. Diese Differenzierungen werden aber heute oftmals nicht mehr gemacht, und so kommt es, dass viele als Nazis bezeichnet werden, nur weil sie Positionen vertreten, die nicht in den linken Mainstream passen. Das ist eine völlige Überreaktion und da gehe ich einfach nicht mit. Noch schlimmer ist das Phänomen der Kontaktschuld. Weil du mit dem geredet hast, rede ich nicht mit dir, so wird im Mainstream oft argumentiert. Das ist völlig gestört in meinen Augen.
Ich glaube allerdings auch nicht, dass du dich bei denen siehst, die kämpferisch durch die Straßen ziehen und Lügenpresse, Lügenpresse grölen.
Nein, zu denen gehöre ich nicht, jedoch habe ich schon öfters gesagt, dass eine Demo weder ein Kindergeburtstag noch ein Seminar ist. Man kann nicht erwarten, dass auf einer Demo jeder sein persönliches Manifest vorliest, deshalb werden Schlagworte und zugespitzte Begriffe verwendet, auch auf den Plakaten finden sich oft provokante Zuspitzungen, manchmal auch Übertreibungen, aber das muss meines Erachtens so sein auf einer Demo. In einer Diskussion ist das etwas anderes.
Wenn ich etwas bin, dann Mainstream-Kritiker, und der Mainstream ist tendenziös links. Ich könnte ja genau so gut sagen, dass man das nur dann nicht so sehen kann, wenn man selber links außen ist.
Gut, das erklärt einiges, aber wie kommst du zu dieser Einstellung? Der Mainstream hat doch weiß Gott nichts revolutionäres, dort wird doch mehr verwaltet als genriert. Ich sehe da eine zähe, bequeme Masse, meist auf dem Weg des geringsten Widerstandes, kleinbürgerliches Herdenvolk.
Hier muss man zwischen den Mainstream-Medien/der Politik und dem Mainstream in der Gesellschaft unterscheiden. Politik und Medien bewegen sich meiner Meinung nach immer weiter nach links. Das ist das Resultat des Marsch durch die Institutionen der Alt 68er. Schau dir mal eine Nachrichtensendung von vor 30 Jahren an, oder alte Talkrunden. Manches was früher ganz selbstverständlich im Mainstream ausgesprochen wurde, wäre dort heute undenkbar. Die übertriebene politische Korrektheit macht den Debattenspielraum immer kleiner. Man sieht auch keine echten Persönlichkeiten mehr im Mainstream, das sind alles glattgebürstete Hofberichterstatter, mit wenigen Ausnahmen vielleicht. Und in der Politik findet schon längst eine Negativauslese statt. Zugegeben, dass alles als links zu bezeichnen, ist vielleicht eine drastische Vereinfachung. Allerdings ist der Verfall der Werte und der Verlust der Identität meines Erachtens schon eine direkte Folge der marxistischen Ideologie, die von den Alt 68ern in den Deep State getragen wurde. Und ja, der Mainstream in der Gesellschaft ist eine zähe, bequeme Masse auf dem Weg des geringsten Widerstands und die merken gar nicht, dass das was früher links war heute normal ist und wenn diese Entwicklung so weitergeht wird irgendwann erst die CDU und dann auch die SPD als rechtsextrem gelten, weil sich das Overton Fenster immer weiter nach links verschiebt.
Was links betrifft, sind viele verzerrte Vorstellungen unterwegs.
Jede Denkrichtung hat auch ihr Gutes. Jedoch darf man nie vergessen, dass der Marxismus weltweit ca. 100 Millionen Todesopfer auf dem Gewissen hat. Das wissen viele gar nicht, und das hat sicherlich seine Gründe, weil mittlerweile eine Doku über Hitlers Klobrille für die meisten interessanter ist als eine grundsätzliche Betrachtung der Schrecken der marxistischen Systeme.