@Giacomo_SBrasilien hat 200 Mio Einwohner. Innerhalb des ersten Pest-Jahres sind dort nun 300.000 an der Pest gestorben.
Bezogen auf die Bevölkerungszahl hat Brasilien damit aber immer noch 1,5 x so viele Tote wie Deutschland, was angesichts der Dimensionen eine ganz erhabliche Quote ist.
Die Italiener wunderten sich, dass dort im Januar 2021 etwa 10.000 weniger Herz-Kreislauf-, Krebs- u.a. Tote zu beklagen waren.
Ich würde mal vermuten, dass sich ein guter Anteil, wenn nicht alle der fehlenden Toten Coronatote mit Vorerkrankungen waren. Die Frage der Todesursache ist schon oft kritisiert worden oder es wurde in den Raum gestellt, "diese Menschen stürben sowieso".
Letztlich IST Corona bei Menschen mit Vorerkrankungen aber die Todesursache. Das zweite Argument finde ich zynisch.
Wird ein Mensch mit einem schwachen Herzen auf der Straße von einem Raser über den Haufen gefahren und stirbt während der Notoperation, dann wird auch niemand sagen: Die Vorerkrankung war schuld, ein anderer hätte es vielleicht überstanden. Und der Raser mit dem Argument entschuldigt: "Macht nichts, er wäre früher oder später sowieso gestorben, an seiner Vorerkrankung."
Ich halte es auch für wenig zweifelhaft, dass durch die Corona-Schutzmaßnahmen eine ganze Reihe von anderen Infektionskrankheiten eingedämmt wurden, wie die Influenza u.a. Menschen mit Vorerkrankungen haben bekanntermaßen auch so ein geschwächtes Immunsystem und sterben häufiger an Malaisen, die ein Gesunder problemlos übersteht.
In einigen asiatischen Ländern - Japan z.B. - gehört es schon lange vor Corona zur Kultur, in der Öffentlichkeit eine Maske zu tragen, z.B. wenn jemand eine Erkältung hat und mit der U-Bahn fährt. Um andere nicht anzustecken - daran wollte ich mir auch schon vor Corona ein Beispiel nehmen, denn im Prinzip finde ich das gut. Wie eine öffentlichen Akzeptanz einer solchen Maßnahme aussieht, wenn wir Corona mal längere Zeit hinter uns gebracht haben, das bleibt allerdings abzuwarten.