Diese zuversichtliche Sicht ist leider wenig Hilfe für den Umgang mit der jetzigen Situation, die mM von einer gewissen Hilfslosigkeit bzw. Dilemma geprägt ist.
Der Begriff "Verweigerer" schillert, solange keine Impflicht vorgesehen ist. Und diese speziellen Verweigerer leben davon, daß sie trotzdem ärztliche Hilfe bekommen. Impfrisiko und Infektionsrisiko ist denen daher schnurz.
Selbst wenn die Impfungen losgehen, werden wir alle noch eine Weile mit Einschränkungen leben müssen und auch brav und diszipliniert sein. Das wird vielleicht sogar denjenigen schwerer fallen, die zu den ersten Geimpfen gehören. Mich z.B. hat man in D in Kategorie 2 eingestuft - und damit werde ich eher geimpft als viele andere. Das ich mich impfen lasse: Das ist für mich überhaupt keine Diskussion.
Wenn die Schulmedizin sagt, die Impfung sei "sicher und gut verträglich", dann wird das auch so sein. Ich bezweifle das nicht, und wenn dies aus einem Zufall des Universums heraus in meinem Fall nicht so sein sollte, dann gehöre ich auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu jenen, die auch mit Corona erhebliche Schwierigkeiten hätten. Es gibt immer Risiken im Leben, aber so oder so ist das Risiko der Impfung das kleinere, und zwar ganz erheblich kleiner.
Mit den Argumenten von Impfgegnern beschäftige ich mich seit Jahren, u.a. weil einer meiner Freunde ein absoluter Impfgegner ist. Wenn die Argumente nicht gerade völlig verschroben sind und die Auswüchse einer soliden Psychose darstellen (Attila Hildmann), dann beziehen sie sich auf unbewiesene Behauptungen bestenfalls einzelner Exoten-Ärzte. Und wenn die "Quellen" sich nur auf das Internet beziehen, dann ist meistens nicht einmal klar, ob es sie, z.T. dann auch noch als historische Personen, überhaupt gab oder nur eine literarische Erfindung sind.
Unter Medizinern hat es auch schon immer Spinner gegeben, und es gibt sie noch heute, das sollte man auch nicht vergessen. Kaum eine Wissenschaft hat aber solche Fortschritte allein in den letzten 20 Jahren gemacht wie die Molekularbiologie, und auch wenn ich deren Erkenntnisse nicht völlig verstehe (und dies auch nicht kann), so finde ich deren Weg zum Erkenntnisgewinn nachvollziehbar und wissenschaftlich, was ich von deren Gegnern nicht behaupten kann.
Viel öfter und mehr sehe ich aber unter Impfgegnern und anderen Spinnern nur selbsternannte "Experten", Selbstdarsteller und Wichtigtuer - für die erst das Internet kommen musste, damit sie überhaupt diese Bedeutung und auch Existenzberechtigung erhielten. Es muss mir ein ewiges Rätsel bleiben, warum Menschen jeden "Mainstream" abzulehnen meinen, dafür aber völlig kritiklos jedem dahergelaufenen Spinner glauben und nach dem Mund reden.