http://www.elli-radinger.de/wissen-wolf-mehrfachtoetung-von-schafen-ist-kein-blutrausch/
Ach Gottchen, der arme arme Wolf ...
Wird immer wieder von den bösen bösen Schafen gestört.
Ich zerfließe vor Mitleid mit diesem armen Tier ...
Soll er doch lieber in Sibirien bleiben, dann ärgern ihn die dummen deutschen Schafe hier nicht.
Hier sieht man wieder einmal, dass Ironie nicht immer Erkenntnis erhellt oder wie in diesem Fall als Antwort auf eine Meinung in einer Diskussion was taugt.
Den Quellkommentar habe ich eigentlich so verstanden, dass der Wolf in der Natur seinen Hunger stillt und dann aus Lust jagt und reißt, wenn er Tiere in einem Gehege in Panik versetzen kann. Da unterscheidet der Wolf sich vom menschlichen Jäger ja nicht.
In der Natur reißt der Wolf zur Nahrungsbeschaffung jene Tiere, die er am leichtesten in die Fänge bekommt, also jene, die für den Erhalt der eigenen Art eine Belastung wären. Oder der Wolf reguliert den Überbesatz an Wild zu Lasten gewisser Vegetationsnischen und erhält damit die Vielfalt in der Natur. Wirtschaftliche Notwendigkeiten erkennt der Wolf genauso wenig wie ein CEO etwa einer Ölbohrfirma.
Wenn eine Tierart im Revier eines Wolfsrudels zu zahlreich ist, dann jagt der Wolf als wäre diese Tierart in einem Gehege und erfreut sich an der panischen Flucht. Wie bei einer Treibjagd wird es zum Fest des ganzen Rudels.
Schafe, also unsere Nutztiere, treten in der Natur als von Mensch und Hund geschützte bzw. zusammengehaltene Herde auf oder in einem gut befestigten Pferch, wo Wölfe nicht hinein können. Wenn Herdentiere aber in offener Formation und unbewacht auf weitem Land grasen, dann erwacht beim Wolf Tötungs- und Jagd-Lust genauso wie beim Menschen. Der Jäger wird nur dadurch in Disziplin gehalten, weil der Abschuss was kostet. Beim echten Waidmann ist es eventuell die Ehre.
Als Besitzer eines Jagdrevieres wäre ich froh, wenn es sich herumspricht, 'es wären Wölfe im Revier', da ich mein Revier damit gesund und störungsfrei halten könnte. Futterstellen sind dann allerdings weniger angebracht. In der Konkurrenz mit dem Wolf ist der Waidmann mit seinen Distanzwaffen ja sowieso weit überlegen. Meist sind die Jäger-Rudel eh zahlreicher als die der Wölfe. Seinerzeit hat der Mensch von Wölfen profitiert, weil er sich von den Beuteresten der Wölfe leistungslos und unentgeltlich ernähren konnte.