Freyfrau
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- 14. Januar 2011
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AW: Bahnstreik in Deutschland
Würdest Du nur eine Woche in einer Schule am rechten Fleck unterrichten,
du würdest zwangsläufig anders draufschauen.
Und vielleicht sogar erkennen, warum so viele Lehrer sind, wie sie sind.
Es mag Ausnahmen geben, bestimmt sogar gibt's die,
aber sie sind halt mittlerweile wirklich Ausnahmen.
Ich versuch mal zu erklären, was ich meine.
Viele Lehrer wurden und werden Lehrer,
weil sie gern lehren möchten.
Das heißt nicht, dass sie per se reifere Menschen sind als andere.
In der Ausbildung lernen sie einiges über
Didaktik und Methodik und ganz besonders,
wie wichtig es ist, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Das Problem ist bloß, dass gewisse Reife dazugehört,
man könnte auch sagen ein gewisser Grüner Daumen,
um sich der Bedeutung dieser Unterscheidung bewusst zu sein.
Die kann im Rahmen der Ausbildung nicht pauschal vermittelt werden.
Soll heißen, es gibt jede Menge Lehrer,
die ohnehin schon auf nicht eben stabilen Füßen stehen.
Also was ihre persönliche Entwicklung anbelangt.
Und die schickt man in einen Raubtierkäfig,
der nur so dröhnt vor Hunger, Frust, Verwirrung, unerfüllbaren Erwartungen.
Dröhnt im wahrsten Sinne des Wortes.
Sowas kann nicht gut gehen.
Für keine der Seiten an der Front.
Ich hege größten Respekt vor guten Lehrern,
die das über längere Zeit sind und bleiben.
Denn sie sind wirklich Ausnahmen.
Die meisten sind der Situation nicht gewachsen.
Und ziehen sich deshalb aus ihr zurück.
Entweder, indem sie das ganze nur noch als Job sehen
oder mit Krankheit reagieren - psychisch wie physisch.
Ich bin ganz geflüchtet.
Es hätte mich einfach aufgefressen.
Weil sich alles, was mich zu einer guten Lehrerin macht,
in sehr perfider Weise gegen mich gewandt hätte.
Man kann nicht offen und empfänglich für Schüler sein,
ohne sich zu öffnen. Wenn man aber beständig
in Machtkonfrontationen von allen Seiten verwickelt wird,
sprich oktroyiertes Katastrophenmanagement immer mehr Raum einnimmt,
geht man entweder unter oder sorgt für die notwendige Distanz.
Ich finde auch viele Lehrer recht seltsam.
Doch wundert mich nicht, dass sie es sind.
Die Situation wird sich nicht verbessern,
indem man ihnen mehr abverlangt oder gibt,
solange die Strukturen und Bedeutungszuweisungen
so sind, wie sie derzeit noch sind.
Schwarze-Peter-Zuschieberei ändert gar nichts.
Die ist aber leider nach wie vor sehr comment mode.
Der Bahnstreik sorgt übrigens bei allen Betroffenen
(ohne Ansehen von Stand und Profession) zu erheblichen
"physikalisch/chemischen Belastungen durch Ausdünstungen aller Art zu den psychologischen hinzu".
Nur mal so, weil ich es auch nicht nur kuschelich finde,
mich wie Fisch in überfüllter U-Bahn-Dose zu fühlen.
Übrigens sind Ärzte sicher stärker mit den Unarten von Menschen belastet als Lehrer, denn es kommen noch die physikalisch/chemischen Belastungen durch Ausdünstungen aller Art zu den psychologischen hinzu. Und das in oft sehr direktem Kontakt. Trotzdem tut man seine Arbeit bei allem Streß gern, was für Lehrer eher untypisch ist - mittlerweile.
Würdest Du nur eine Woche in einer Schule am rechten Fleck unterrichten,
du würdest zwangsläufig anders draufschauen.
Und vielleicht sogar erkennen, warum so viele Lehrer sind, wie sie sind.
Es mag Ausnahmen geben, bestimmt sogar gibt's die,
aber sie sind halt mittlerweile wirklich Ausnahmen.
Ich versuch mal zu erklären, was ich meine.
Viele Lehrer wurden und werden Lehrer,
weil sie gern lehren möchten.
Das heißt nicht, dass sie per se reifere Menschen sind als andere.
In der Ausbildung lernen sie einiges über
Didaktik und Methodik und ganz besonders,
wie wichtig es ist, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Das Problem ist bloß, dass gewisse Reife dazugehört,
man könnte auch sagen ein gewisser Grüner Daumen,
um sich der Bedeutung dieser Unterscheidung bewusst zu sein.
Die kann im Rahmen der Ausbildung nicht pauschal vermittelt werden.
Soll heißen, es gibt jede Menge Lehrer,
die ohnehin schon auf nicht eben stabilen Füßen stehen.
Also was ihre persönliche Entwicklung anbelangt.
Und die schickt man in einen Raubtierkäfig,
der nur so dröhnt vor Hunger, Frust, Verwirrung, unerfüllbaren Erwartungen.
Dröhnt im wahrsten Sinne des Wortes.
Sowas kann nicht gut gehen.
Für keine der Seiten an der Front.
Ich hege größten Respekt vor guten Lehrern,
die das über längere Zeit sind und bleiben.
Denn sie sind wirklich Ausnahmen.
Die meisten sind der Situation nicht gewachsen.
Und ziehen sich deshalb aus ihr zurück.
Entweder, indem sie das ganze nur noch als Job sehen
oder mit Krankheit reagieren - psychisch wie physisch.
Ich bin ganz geflüchtet.
Es hätte mich einfach aufgefressen.
Weil sich alles, was mich zu einer guten Lehrerin macht,
in sehr perfider Weise gegen mich gewandt hätte.
Man kann nicht offen und empfänglich für Schüler sein,
ohne sich zu öffnen. Wenn man aber beständig
in Machtkonfrontationen von allen Seiten verwickelt wird,
sprich oktroyiertes Katastrophenmanagement immer mehr Raum einnimmt,
geht man entweder unter oder sorgt für die notwendige Distanz.
Ich finde auch viele Lehrer recht seltsam.
Doch wundert mich nicht, dass sie es sind.
Die Situation wird sich nicht verbessern,
indem man ihnen mehr abverlangt oder gibt,
solange die Strukturen und Bedeutungszuweisungen
so sind, wie sie derzeit noch sind.
Schwarze-Peter-Zuschieberei ändert gar nichts.
Die ist aber leider nach wie vor sehr comment mode.
Der Bahnstreik sorgt übrigens bei allen Betroffenen
(ohne Ansehen von Stand und Profession) zu erheblichen
"physikalisch/chemischen Belastungen durch Ausdünstungen aller Art zu den psychologischen hinzu".
Nur mal so, weil ich es auch nicht nur kuschelich finde,
mich wie Fisch in überfüllter U-Bahn-Dose zu fühlen.