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Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 07:
60. Die elfte Stufe der Demut: Der Mönch spricht, wenn er redet, ruhig und ohne Gelächter, demütig und mit Würde wenige und vernünftige Worte und macht kein Geschrei,
Na gut das mag tatsächlich in manchen Situationen angebracht sein und freut dann auch all die Menschen, die immer den gleichen Trott gehen. Sie werden dann schließlich darin auch nicht sonderlich gestört.
Es ist auch angebracht mitten in einem wilden Streit so zu reagieren, um erst einmal Ruhe herzustellen und zu hören, worum es bei dem Streit geht.
Aber je nach Situation ist eben auch Geschrei ganz angebracht. Und somit wird hier lediglich eine äußere Haltung beschrieben, von der keiner weiß was dahinter steckt. Schließlich kann jeder Mensch nur jedem Menschen vor den Kopf gucken und nicht hinein.

61. da geschrieben steht: "Den Weisen erkennt man an den wenigen Worten."

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

Da freut es mich doch sehr, dass es im Prolog noch um den Menschen geht der das Leben liebt. Und Jesus im Evangelium sich freut, dass es den klugen und Weisen verborgen ist und den Armen und Geringen geoffenbart hat.

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
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AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 07:
62. Die zwölfte Stufe der Demut: Der Mönch sei nicht nur im Herzen demütig, sondern seine ganze Körperhaltung werde zum ständigen Ausdruck seiner Demut für alle, die ihn sehen.

63. Das heißt: Beim Gottesdienst, im Oratorium, im Kloster, im Garten, unterwegs, auf dem Feld, wo er auch sitzt, geht oder steht, halte er sein Haupt immer geneigt und den Blick zu Boden gesenkt.
Eine besonders präzise Anleitung zur Heuchelei, den jeder kann jedem nur vor den Kopf gucken und nicht hinein. Außerdem ist es für mich nicht einsichtig, wenn der Mensch die natürliche Anlage mitbringt den Kopf oben zu behalten und geradeaus zu sehen, was es auf dem Boden zu suchen gibt? Ganz abgesehen davon, dass dann sein Gesichtsfeld sehr eingeschränkt ist und er sich nicht dankbar an Gottes schöner Welt erfreuen kann.

64. Wegen seiner Sünden sieht er sich zu jeder Stunde angeklagt und schon jetzt vor das schreckliche Gericht gestellt.
Hier wird auch vergessen, dass durch eine Lüge Sünde überhaupt nur möglich ist. Wenn also die Lüge aus der Welt geschafft wird, dass es eine Trennung von Gott überhaupt möglich sein könnte. Dann gibt es nur noch ein Gericht unter dass der Mensch sich selber macht und stellt. Damit verstellt er sich meist aber auch den Blick für das Verständnis von sich selber und dem eigenen Verhalten.
65. Immer wiederhole er im Herzen die Worte des Zöllners im Evangelium, der die Augen zu Boden senkt und spricht: "Herr, ich Sünder bin nicht würdig, meine Augen zum Himmel zu erheben."

Die Worte immerund nie führen ganz einfach ins Unglück. Sie entstammen kindlichen Übertreibungen und werden zum Schluss einfach nur kindisch. "Die Anleitung zum Unglücksein" (Watzlawick) lässt grüßen.

66. Und ebenso sagt er mit dem Propheten: "Gebeugt bin ich und tief erniedrigt."
Das meine ich ist heute einfach nicht mehr nötig. Wir brauchen Menschen, die selbstbewusst genug sind, Fehler und Irrtümer einzugestehen und daraus lernen können ein neues und erweitertes Verständnis von sich und der Welt zu entwickeln.

67. Wenn also der Mönch alle Stufen auf dem Wege der Demut erstiegen hat, gelangt er alsbald zu jener vollendeten Gottesliebe, die alle Furcht vertreibt.
Es kommt immer darauf an, was für ein Gottesbild der Mensch hat. Wenn er ein Gottesbild eines rächenden und verdammenden Gottes in sich verinnerlicht hat, dann nützen alle diese Beobachtungen der Stufen der Demut nichts. Der Mensch bleibt ein Gefangener in seiner Angst, vor allen Dingen nach dem Erlebnis der Nazizeit in der alles Schwache willkürlich verdammt und vernichtet wurde.
Wer alles immer wieder in der Liebe sehen kann und eben wie der lebendige Gott, mit dem jeder Mensch eins ist, wer in Liebe anschaut was geschieht kann diesbezüglich auch Korrekturen vornehmen.

68. Aus dieser Liebe wird er alles, was er bisher nicht ohne Angst beobachtet hat, von nun an ganz mühelos, gleichsam natürlich und aus Gewöhnung einhalten,
Das ist doch endlich einmal eine gute Nachricht, aus Liebe werden wir alles ganz natürlich behandeln.
Warum dann aber eigentlich erst die Natur als sündig hingestellt werden muss und so eine Regel aufgestellt werden musste ist wohl nur aus der Zeit der Völkerwanderung her zu verstehen und zu beurteilen.
Heute wird es dringend notwendig, sich wieder daran zu erinnern, dass die Gnade auf der Natur aufbaut und nicht umgekehrt. Dies wurde leider in der Regel vergessen zu betonen.

69. nicht mehr aus Furcht vor der Hölle, sondern aus Liebe zu Christus, aus guter Gewohnheit und aus Freude an der Tugend.
Aus Liebe zu Christus, den jeder Mensch mit gutem Willen in seinem Nächsten erblicken kann und aus der Freude das dem Leben förderliche zu tun, sollte das leben eines jeden Menschen mit gutem Willen beflügeln.

70. Dies wird der Herr an seinem Arbeiter, der von Fehlern und Sünden rein wird, schon jetzt gütig durch den Heiligen Geist erweisen.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

Dietrich Bonhoeffer.

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösestens, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alles zum Besten dienen lassen.

Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müßte alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden als mit unsern vermeintlichen Guttaten.

Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Faktum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet


:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 08:
Der Gottesdienst in der Nacht
1. Im Winter, das heißt vom ersten November bis Ostern, soll man zur achten Stunde der Nacht aufstehen; das entspricht vernünftiger Überlegung.
Die Worte soll und man sprechen leider heute nicht mehr einer vernünftigen Überlegung. Im Gegenteil, es ruft automatisch im Unterbewusstsein Widerstand hervor und damit einen Konflikt. Den es im spirituellen wie auch im übrigen Leben gut zu beobachten gilt.
2. So können die Brüder etwas länger als die halbe Nacht schlafen und dann ausgeruht aufstehen.
Das klingt ja wirklich nach echter vernünftiger Fürsorge. Wo bleiben den auch hier mal wieder die Schwestern.
3. Was nach den Vigilien an Zeit noch übrig bleibt, sollen die Brüder die es brauchen, auf das Einüben der Psalmen und Lesungen verwenden.
Ja nimmt einen breiten Raum ein! Es ist nur schade, dass im Laufe der Jahrhunderte mehr dazu gekommen ist Gott der nicht gesehen wird zu loben und den Menschen sein Ebenbild der jederzeit gesehen und wahrgenommen werden kann eben nicht.

4. Von Ostern bis zum ersten November werde die Stunde des Aufstehens so bestimmt: Auf die Feier der Vigilien folgen nach einer kurzen Pause für die natürlichen Bedürfnisse der Brüder die Laudes, die bei Tagesanbruch zu halten sind.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen
Das beste was hier steht sind die natürlichen Bedürfnisse und Brüde auf die Rücksicht genommen wird. Zur Natur des Menschen gehört allerdings, dass es männliche und weibliche Menschen gibt. Wer das, wie hier in der Regel, permanent unerwähnt lässt teilt die Schöpfung Gottes willkürlich ein und ignoriert eben den wesentlichsten und kreatürlichsten Teil. Das scheint mir die echte Demut zu sein. Denn die Gnade baut auf der Natur auf. Es gilt also die natürlichen Bedürfnisse des Menschen wieder zu berücksichtigen, so bleibt das Menschliche erhalten bzw. wird wieder entwickelt.

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 09:
Die Ordnung der Vigilien im Winter
1. Im Winter singt man zuerst dreimal den Vers: "Herr öffne meine Lippen, damit mein Mund dein Lob verkünde." (Ps 51,17)
Ja die Lippen sollten alle dringend geöffnet werden um das Lob der Ebenbilder Gottes zu verkünden.

2. Darauf folgen Psalm 3 und das "Ehre sei dem Vater",
Das Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist ist ziemlich problematisch, wenn dabei der Irrtum bestehen bleibt, dass die Liebe zwischen Gott Vater und Gottsohn so groß ist dass daraus eine eigene Person wird. Dies wird es natürlicherweise nur zwischen der Liebe zwischen Mann und Frau. Dieses sollte geehrt werden.

3. Psalm 94, mit Antiphon oder wenigstens einfach gesungen,

4. ein Hymnus des Ambrosius, dann sechs Psalmen mit Antiphonen.

5. Anschließend wird der Versikel gesungen, der Abt spricht den Segen, und alle setzen sich auf die Bänke. Aus dem Buch, das auf dem Pult liegt, tragen die Brüder abwechselnd drei Lesungen vor; Dazwischen werden auch drei Responsorien gesungen.
Es ist bewundernswert mit welcher Akribie in dieser Regel jede Bewegung vorgeschrieben ist.

6. Zwei Responsorien singt man ohne "Ehre sei dem Vater" aber bei jenem nach der dritten Lesung singt der Vorsänger das "Ehre sei dem Vater".

7. Sobald der Vorsänger es anstimmt, erheben sich aus tiefer Ehrfurcht vor der heiligen Dreifaltigkeit sofort alle von ihren Sitzen.
Ein Gefühl echter Ehrfurcht und Andacht herzustellen ist immer von Nutzen. Es gilt aber nicht dabei stehen zu bleiben.

8. In den Vigilien lese man die von Gott beglaubigten Bücher des Alten und des Neuen Testaments, aber auch Erklärungen dazu, die von anerkannten und rechtgläubigen katholischen Vätern verfasst sind.
Es wäre besser wenn hier stünde, die von den Kirchenvätern beglaubigten Schriften, damit ist dann schon genügend Autorität aufgebaut.

9. nach den drei Lesungen mit ihren Responsorien folgen weitere 6 Psalmen, die mit "Halleluja" gesungen werden,
Halleluja zu singen ist immer gut, denn es fördert die Entwicklung der Freude in einem Menschen, die dringend gebraucht wird, um das leben mit Zuversicht zu bestehen.

10. eine Lesung aus den Apostelbriefen, auswendig vorgetragen, der Versikel und das Bittgebet der Litanei, nämlich das "Kyrie eleison".
Herr erbarme Dich! Wer weiß, dass Erbarmen von Uterus also Gebärmutter stammt, wundert sich nur noch, dass davor ein Herr steht.
11. Damit sind die nächtlichen Vigilien beendet.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen
Na ein Glück!

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 10:
Die Ordnung der Vigilien im Sommer
Von Ostern bis zum November wird die schon erwähnte volle Zahl der Psalmen beibehalten.
Das klingt ja schon wie unsere heutige Sommerzeit, dabei musste damals wohl eher an Kerzen gespart werden, denn elektrischen Strom gab es damals ja noch nicht.

Die Lesungen aus dem Buch entfallen jedoch, weil die Nächte kurz sind; statt der drei Lesungen wird eine aus dem Alten Testament auswendig vorgetragen. Darauf folgt ein kurzes Responsorium.
Das scheint zur Bedingung zu haben, dass die Vigilien im Dunkel der Nacht zu beten sind.
Das Auswendige vortragen ist schon eine besondere Leistung, je nachdem wie lang der Text ist, der mir einige Hochachtung abringt.
Alles andere wird gehalten, wie bereits gesagt. Zu den nächtlichen Vigilien werden also, abgesehen von Psalm 3 und Psalm 94, niemals weniger als 12 Psalmen gesungen
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen
1 [Ein Psalm Davids, als er vor seinem Sohn Abschalom floh.]
2 Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger; so viele stehen gegen mich auf.
3 Viele gibt es, die von mir sagen: «Er findet keine Hilfe bei Gott.» [Sela]
4 Du aber, Herr, bist ein Schild für mich, du bist meine Ehre und richtest mich auf.
5 Ich habe laut zum Herrn gerufen; da erhörte er mich von seinem heiligen Berg. [Sela]
6 Ich lege mich nieder und schlafe ein, ich wache wieder auf, denn der Herr beschützt mich.
7 Viele Tausende von Kriegern fürchte ich nicht, wenn sie mich ringsum belagern.
8 Herr, erhebe dich, mein Gott, bring mir Hilfe! Denn all meinen Feinden hast du den Kiefer zerschmettert, hast den Frevlern die Zähne zerbrochen.
9 Beim Herrn findet man Hilfe. Auf dein Volk komme dein Segen! [Sela]

Es ist erstaunlich beide Psalmen 3 und 94/95 wurden täglich gebetet. Ebenso die Anzahl von 12 Psalmen in den Vigilien wird wohl kaum noch jemand jede Nacht beten.
Zum Glück kommt es ja darauf auch nicht an, wie oft jemand Herr, Herr sagt, sondern wer den Willen des Vaters tut.

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 11:
Die Ordnung der Vigilien am Sonntag
Am Sonntag steht man zu den Vigilien früher auf.

Für diese Vigilien gilt folgende Ordnung: Zuerst werden 6 Psalmen und der Versikel gesungen. Wenn hierauf alle in rechter Haltung und

Reihenfolge auf ihren Plätzen sitzen, werden aus dem Buch 4 Lesungen vorgetragen, dazu die Responsorien.

Nur beim vierten Responsorium fügt der Vorsänger das "Ehre sei dem Vater" an; sobald er anstimmt, erheben sich alle in Ehrfurcht.

die Lesungen folgen die nächsten 6 Psalmen mit Antiphonen wie zuvor und der Versikel.

Dann liest man nach der angegebenen Ordnung wieder 4 Lesungen mit Responsorien.

Danach werden 3 Cantica aus den Propheten gesungen, die der Abt bestimmt; diese Cantica singt man mit "Halleluja".

Nach dem Versikel und dem Segen des Abtes werden nach der gleichen Ordnung 4 Lesungen aus dem Neuen Testament vorgetragen.

Nach dem vierten Responsorium beginnt der Abt den Hymnus "Dich, Gott loben wir".

Anschließend trägt der Abt einen Abschnitt aus dem Evangelium vor, bei dem alle in Ehrfurcht stehen.

Nach dem Evangelium antworten alle: "Amen". Der Abt schließt sogleich den Hymnus "Dir gebührt unser Lob" an. Nach dem Segen beginnen die Laudes.

Diese Ordnung der Vigilien bleibt an allen Sonntagen gleich, im Sommer wie im Winter.

Wenn man aber zu spät aufsteht was ferne sei, werden Lesungen oder Responsorien gekürzt.

Doch sorge man auf jede Weise dafür, dass es nicht vorkommt. Wenn es doch geschieht, tue der, durch dessen Nachlässigkeit es verursacht wurde, vor Gott im Oratorium geziemend Buße.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

Dies liest wie eine Gebrauchsanweisung für Automaten.
Ich besitze ein kleines Büchlein mit dem Titel "Frohes Gehen zu Gott" Das hat mir geholfen den Schreckensbegriff Buße aufzulösen, der bei mir immer mit Strafe und Selbstkasteiung verbunden war.
Das Singen und rezitieren der Psalmen beinhaltet aber schon einen Kraft spendenden Akt.
Heute weiß man aus der Psychologie, das Rituale sehr hilfreich und heilend sein können, weil sie eine bestimmte Sicherheit bieten für zu viel seelische Unsicherheit. Gefährlich ist dann nur die Einseitigkeit und wenn die Rituale wichtiger werden als die menschlichen Bedürfnisse.

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AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 12:
Die Laudes am Sonntag
Zu den Laudes am Sonntag singt man zuerst den Psalm 66 ohne Antiphon und ohne Unterbrechung.

Es folgen Psalm 50 mit Halleluja,

Psalm 117, Psalm 62,

der Lobpreis, die Lobpsalmen, eine Lesung aus der Offenbarung des Johannes, auswendig vorgetragen, ein Responsorium, ein Hymnus des Ambrosius, der Versikel, das Canticum aus dem Evangelium, die Litanei und der Abschluss.


Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

Alle diese Gebete nutzen nicht viel, wenn die Grundvoraussetzung fehlt, dass jeder Mensch göttlich und okay ist. Sie können allerdings zu dieser Einsicht hinführen.

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AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 13:
Die Laudes an den Werktagen
Die Laudes an den Werktagen werden in folgender Ordnung gefeiert:

Man singt Psalm 66 ohne Antiphon wie am Sonntag, etwas langsam, damit alle beim Psalm 50 anwesend sind. Psalm 50 wird mit Antiphon gesungen.
Das erscheint mir ein sehr rührender Hinweis. Alle anderen nehmen Rücksicht auf die die sich etwas verspäten können.
Es folgen zwei Psalmen nach der üblichen Ordnung:

am Montag Psalm 5 und Psalm 35;

am Dienstag Psalm 42 und Psalm 56

am Mittwoch Psalm 63 und Psalm 64;

am Donnerstag Psalm 87 und Psalm 89;

am Freitag Psalm 75 und Psalm 91;

am Samstag aber Psalm 142 und das Canticum aus dem Deuteronomium, das in zwei "Ehre sei dem Vater" geteilt wird.
Die übliche Ordnung scheint es schon vor dieser Regel gegeben zu haben. Darüber können andere Textforscher bestimmt Auskunft geben.

An den anderen Tagen singt man je ein Canticum aus den Propheten, wie es in der Kirche von Rom Brauch ist.
Hier wird auf die damals schon oder noch wichtige Verbindung mit der Kirche in Rom hingewiesen. Eben auch schon damals ein Männerverein.

Darauf folgen die Lobpsalmen, eine Lesung aus den Briefen des Apostels Paulus, auswendig vorgetragen, ein Responsorium, ein Hymnus des Ambrosius, der Versikel, das Canticum aus dem Evangelium, die Litanei und der Abschluss.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen
Ich bin immer wieder erstaunt, was alles auswendig vorgetragen werden musste. Ein enormes Lernpensum was die Mönche zu vollziehen hatten. Ob da noch Zeit für eigene Gedanken übrig blieb?

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AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 13:

Die Feier von Laudes und Vesper gehen niemals zu Ende, ohne dass am Schluss der Obere das Gebet des Herrn von Anfang an so spricht, dass alle es hören können; denn immer wieder gibt es Ärgernisse, die wie Dornen verletzen.
Ja in der Tat immer wieder gibt es Ärgernisse, die wie Dornen verletzen.
Das größte Ärgernis allerdings ist es, dass im Vater unser lediglich Bitten vorkommen und kein einziges Danke für das was da ist. Das Reich Gottes ist bereits da. Es ist nur verwunderlich, dass sich das nicht bis zu unseren Klöstern und in unsere Kirchen durchgesprochen hat.
Wenn die Brüder Beten und sprechen: (Mt 6,12) "Vergib uns, wie auch wir vergeben", sind sie durch dieses Wort gebunden und reinigen sich von solchen Fehlern.
Da stellt sich doch die Frage, warum heute in jeder Messe nach dem Vater unser im so genannten Friedensgebet gebetet wird: "Herr Jesus Christus schaue nicht auf unsere Sünden sondern auf den Glauben Deiner Kirche und schenke ihr nach Deinem Willen Frieden und Einheit."
Was ist das für ein Jesus, der nicht hinschauen soll?
Wie kann jemand von dem Bösen erlöst werden, wenn nicht hingeschaut wird?
Wie können wir vergeben, wenn wir nicht hinschauen, was wir vergeben sollen?

Bei den anderen Gebetszeiten wird nur der Schluss dieses Gebetes laut gesprochen, so dass alle antworten: (Mt 6,13) "Sondern erlöse uns von dem Bösen."

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

Das Böse, was immer das ist, scheint einen großen Eindruck auf den Autor dieser Regel gemacht zu haben. So wird es auch gehörig aufgebauscht.

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Kapitel 14:
Die Vigilien an den Festtagen
An den Festtagen der Heiligen und an allen Feiertagen halte man es so, wie wir es für den Sonntag bestimmt haben.

Nur Psalmen, Antiphonen und Lesungen sind eigens für die Festtage ausgewählt. Die oben angegebene Ordnung werde aber beibehalten.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

Festtage gibt es eine Menge im Kloster, da war ich wirklich überrascht. Allerdings ist nicht jeder Festtag ein arbeitsfreier Tag. Da bedarf es schon eines Hochfestes.

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
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