AW: Atheismus - Opium für das Volk?
Der Glaube an keinen Gott ist auch ein Glaube. Und es ist nicht beweisbar, dass es keinen Gott gibt.
Das geht nicht. Man muss eine Vorstellung, sprich ein Bild, von Gott haben, um nicht an diesen Gott zu glauben. Ich kann sinnvoller Weise nicht sagen, ich glaube nicht an Gravitationswellen, ohne eine Vorstellung von diesen Wellen zu haben.
Das heißt, du kannst nur die Existenz von etwas verneinen, wenn du davon auch eine Vorstellung hast, was dieses etwas sein soll.
Ich kann auch nicht vernünftig die Existenz von "Lala" verneinen, ohne eine Vorstellung davon zu haben, was das eigentlich ist.
Da du aber eine Vorstellung von Gott hast, du dir dem aber scheinbar nicht bewusst bist, kann es sich nur um Glaube handeln, wie dieser Gott aussehen soll.
Wenn ich dir zum Beispiel erzählen würde, mein Hündchen hieße "lieber Gott", könntest du an die Existenz dieses Hündchen glauben? Wahrscheinlich schon. Aber warum glaubst du, an die Existenz des "anderen lieben Gottes" nicht?
Ganz einfach: Weil du eine andere Vorstellung von ihm hast, als von einem Hund (an den du getrost glauben könntest).
lg
Ben
S.g. Benjamin.
Du musst da etwas zwischen Atheismus und Antiteismus unterscheiden. Es ist ein unterschied ob bei mir der Glaube an einen Gott nicht vorhanden ist oder ob ich überzeugt bin dass Gott nicht vorhanden. Wenn ich überzeugt bin dass Gott nicht vorhanden ist, dann muß ich, wie du richtig sagts, an meine Überzeugung glauben, da ich ja die Nichtexistenz von Gott nicht bewiesen kann. Aber wenn der Glaube an Gott gar nicht vorhanden ist, stellt sich die Frage der Existenz oder Nichtexistenz auch nicht.
Für den kritischen vernünftigen ( vielleicht ist er gerade deshalb Atheist ? ) Atheisten besteht die Wahrscheinlichkeit für die Existenz einens Gottes oder höheren Wesens oder Macht einfach nicht, mangels Erfahrungswerten die erst eine Aussage über eine mögliche Wahrscheinlichkeiten zulassen.
Und was deinen Hund " lieber Gott" betrifft. Ich werden sicher nicht an ihn glauben solange ich ihn nicht gesehen, gehört, gefühlt, gerochen habe, aber ich muss eingestehen dass die Wahrscheinlichkeit besteht, basierend auf vorhergehende Erfahrungen, dass es ihn vielleich wirklich gibt.
Bei dem anderen lieben Gott den du meinst, besteht für mich, basierend auf eben nicht vorhandenen Erfahrungen, keine Wahrscheinlichkeit dass es ihn gibt.
Aber vielleicht mache ich einmal, für mich reale, Erfahrungen mit Gott, dann wird sich auch meine Ansicht über die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes verändern.
Aber bist dahin bleibt Gott für mich nichts anderes als ein gedankliches Konstrukt wie Mickey Mouse, der weiße Hase Harvey oder James Bond.
Und was unser Thema hier betrifft:
Der gläubige religiöse Mensch richtet sein Leben nach Dingen dessen Existenz er nicht beweissen kann.
Der Atheist, Antitheist, Agnostiker richtet sein Leben nicht nach Dingen deren Existenz oder Nichtexistenz erst bewiesen werden muss.
L.G. Belair57