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Atheismus - Opium für das Volk?

AW: Atheismus - Opium für das Volk?

Hallo Leute!

Was Zeili schon vor vielen Wochen aufgezeigt hat, möchte ich bloß wiederholen und somit erneut auf die Feinheiten der Sprache hinweisen.

Ein Gläubiger ist jemand, der daran glaubt, dass er sein verborgtes Geld von irgendwem irgendwann (möglichst bald halt) zurückbekommt...


Grüße Raphael
 
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AW: Atheismus - Opium für das Volk?

Ja, aber wenn wir ehrlich sind, ist es ja wieder nur deine Vorstellung von deren Vorstellung, an die du, wie du richtig sagst, nicht glaubst. Es ist aber dennoch Glaube.

Ich mein ja nur, Atheismus muss deshalb eine Form des Glaubens sein, weil es meines Erachtens keine Abwesenheit von Glauben geben kann, bezüglich einer Sache, über die man schon einmal nachgedacht hat. (Allerhöchstens Unentschlossenheit.) Wo du denkst, es wäre kein Glaube da, bin ich davon überzeugt, dass dort nur ein anderer Glaube seinen Platz hat.

Ein Christ mag glauben, Gott habe die Welt erschaffen. Ein Atheist glaubt eventuell die Welt sei aus dem Urknall heraus entstanden. Beides ist in meinen Augen Glauben.

mfg
Ben

Hi Benjamin

die Abwesenheit des Glaubens ist - meines Wissens - Nichtglaube.

Atheisten "glauben" auch nicht an den Urknall.
Und Wissenschaftler schon gar nicht.
Wissenschaftler nehmen dies als eine "mögliche" Denkvorlage, Arbeitsvorlage.
Denkvorlagen bleiben solange bestehen, bis sie entweder widerlegt oder bestätigt werden können. Nicht mehr und nicht weniger.

Im übrigen: Atheisten haben bislang - meines Wissens - noch keine Kriege verursacht. Glaube sehr wohl. Wobei es letztendlich völlig egal ist, welcher "Glaube" als Aufhänger dient. Auch der Glaube an eine Ideologie gehört in diesen Bereich.

Und noch etwas: Atheisten sind gedanklich flexibel. Das können sie auch sehr leicht sein, da sie sich keinem "Glaubensdogma" - welches auch immer - unterwerfen.

sartchi
 
AW: Atheismus - Opium für das Volk?

Der Glaube an keinen Gott ist auch ein Glaube. Und es ist nicht beweisbar, dass es keinen Gott gibt.



Das geht nicht. Man muss eine Vorstellung, sprich ein Bild, von Gott haben, um nicht an diesen Gott zu glauben. Ich kann sinnvoller Weise nicht sagen, ich glaube nicht an Gravitationswellen, ohne eine Vorstellung von diesen Wellen zu haben.
Das heißt, du kannst nur die Existenz von etwas verneinen, wenn du davon auch eine Vorstellung hast, was dieses etwas sein soll.

Ich kann auch nicht vernünftig die Existenz von "Lala" verneinen, ohne eine Vorstellung davon zu haben, was das eigentlich ist.

Da du aber eine Vorstellung von Gott hast, du dir dem aber scheinbar nicht bewusst bist, kann es sich nur um Glaube handeln, wie dieser Gott aussehen soll.

Wenn ich dir zum Beispiel erzählen würde, mein Hündchen hieße "lieber Gott", könntest du an die Existenz dieses Hündchen glauben? Wahrscheinlich schon. Aber warum glaubst du, an die Existenz des "anderen lieben Gottes" nicht?
Ganz einfach: Weil du eine andere Vorstellung von ihm hast, als von einem Hund (an den du getrost glauben könntest).

lg
Ben



S.g. Benjamin.

Du musst da etwas zwischen Atheismus und Antiteismus unterscheiden. Es ist ein unterschied ob bei mir der Glaube an einen Gott nicht vorhanden ist oder ob ich überzeugt bin dass Gott nicht vorhanden. Wenn ich überzeugt bin dass Gott nicht vorhanden ist, dann muß ich, wie du richtig sagts, an meine Überzeugung glauben, da ich ja die Nichtexistenz von Gott nicht bewiesen kann. Aber wenn der Glaube an Gott gar nicht vorhanden ist, stellt sich die Frage der Existenz oder Nichtexistenz auch nicht.
Für den kritischen vernünftigen ( vielleicht ist er gerade deshalb Atheist ? ) Atheisten besteht die Wahrscheinlichkeit für die Existenz einens Gottes oder höheren Wesens oder Macht einfach nicht, mangels Erfahrungswerten die erst eine Aussage über eine mögliche Wahrscheinlichkeiten zulassen.

Und was deinen Hund " lieber Gott" betrifft. Ich werden sicher nicht an ihn glauben solange ich ihn nicht gesehen, gehört, gefühlt, gerochen habe, aber ich muss eingestehen dass die Wahrscheinlichkeit besteht, basierend auf vorhergehende Erfahrungen, dass es ihn vielleich wirklich gibt.
Bei dem anderen lieben Gott den du meinst, besteht für mich, basierend auf eben nicht vorhandenen Erfahrungen, keine Wahrscheinlichkeit dass es ihn gibt.

Aber vielleicht mache ich einmal, für mich reale, Erfahrungen mit Gott, dann wird sich auch meine Ansicht über die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes verändern.
Aber bist dahin bleibt Gott für mich nichts anderes als ein gedankliches Konstrukt wie Mickey Mouse, der weiße Hase Harvey oder James Bond.

Und was unser Thema hier betrifft:

Der gläubige religiöse Mensch richtet sein Leben nach Dingen dessen Existenz er nicht beweissen kann.
Der Atheist, Antitheist, Agnostiker richtet sein Leben nicht nach Dingen deren Existenz oder Nichtexistenz erst bewiesen werden muss.

L.G. Belair57
 
AW: Atheismus - Opium für das Volk?

Allen, die hier immer wieder behaupten, Atheismus sei nur eine Variante des Glaubens... - das ist einfach nur Kurzschlusslogik. Glauben ist das Fürwahrhalten einer unbeweisbaren Sache. Glauben ist alleine auf Seiten der diversene Religionen zu finden. Atheismus ist diesseits jeglichen Glaubens...

Außerdem stört mich hier immer wieder, dass aus dem Alltagsgebrauch eines Wortes auf die grundlegende Bedeutung geschlossen wird. Die meist oberflächliche Alltagsbedeutung gilt es aber grundsätzlich zu hinterfragen - erst dann erkennt man, dass sie womöglich gar nicht mehr soviel mit dem ernsthaft intendierten Sinn zu tun hat...
 
Dann hast Du in meinen Augen nicht verstanden was Glaube und Wissenschaft wesentlich voneinander unterscheidet.

Das Beispiel sollte eine Frage anspielen, die meines Erachtens von keiner Naturwissenschaft geklärt werden kann. (Zumindest so bald nicht.) Ab dem Punkt sind alle Vorstellungen und Ansichten Glaubensfragen, wie ich meine.

Worauf ich hinaus wollte, war jedenfalls, dass es keine Abwesenheit von Glauben gibt. Auch Nicht-Glaube ist keine Abwesenheit von Glauben, sondern allerhöchstens ein Keine-Aussage-treffen. Das ist aber in dem Sinne keine Abwesenheit von Glaube, sondern Unentschlossenheit, eine Meinung zu treffen.
Alle anderen Aussagen, über die von mir genannte Art von Fragen, sind bloß ein anderer Glaube.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um sich an der Diskussion sinnvoll zu beteiligen, sollte die von mir zitierte Bedeutung von Glaube zumindest berücksichtigt werden. Und das ist keine oberflächliche Alltagsbedeutung, sondern eine völlig legitime Auslegung eines Wortes der deutschen Sprache.
 
AW: Atheismus - Opium für das Volk?

Hallo Benjamin,

um die Diskussion überhaupt zu etwas sinnvollem werden zu lassen, sollten wir Deinen Einwurf wegen dem Glauben wohl eher ignorieren, denn er tut hier nichts zur Sache. Zur Diskussion steht die These, Atheisten seien geistig träge.



- xcrypto
 
AW: Atheismus - Opium für das Volk?

Hallo Benjamin,

um die Diskussion überhaupt zu etwas sinnvollem werden zu lassen, sollten wir Deinen Einwurf wegen dem Glauben wohl eher ignorieren, denn er tut hier nichts zur Sache. Zur Diskussion steht die These, Atheisten seien geistig träge.



- xcrypto

Also... so genau mußtest du diese These jetzt nicht untermauern. :):):)
 
AW: Atheismus - Opium für das Volk?

Worauf ich hinaus wollte, war jedenfalls, dass es keine Abwesenheit von Glauben gibt.

Das ist ein Postulat dem vermutliche viele Gläubige von Herzen zustimmen werden - nur ist das leider völlig unlogisch.

Auch Nicht-Glaube ist keine Abwesenheit von Glauben, sondern allerhöchstens ein Keine-Aussage-treffen. Das ist aber in dem Sinne keine Abwesenheit von Glaube, sondern Unentschlossenheit, eine Meinung zu treffen.

Mit dieser Art zu argumentieren könnte ich auch behaupten: Trockenheit hat nichts mit der Abwesenheit von Wasser zu tun sondern nur mit der Unentschlossenheit Gottes, ob er es jetzt regnen lassen soll oder nicht.

Ausserdem unterstellst Du ständig den Atheisten dass sie unentschlossen wären und keine eigene Meinung hätten. Das ist eher etwas lächerlich wenn man es damit vergleicht, wie die meisten Leute zu ihrer Religion kommen: anerzogen von den Eltern, unreflektiert übernommen.

Im Gegensatz dazu möchte ich einen schönen Satz aus der Wikipedia setzen: "Als Theisten, Atheisten oder Agnostiker bezeichnet man demnach in der aktuellen Debatte nur noch diejenigen Menschen, die nach einer bewussten Reflexion ein eigenes Urteil, sei es bejahend, verneinend oder neutral, über göttliche Existenz gefällt haben."

Denk lieber einmal darüber nach warum es Dir so schwerfällt Atheisten zu akzeptieren :)
 
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