Aktivdenker
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Der backenbärtige falsche Buddha.
Arthur Schoppenhauer wurde am 22. Februar 1788 in Danzig als Sohn eines wohlhabenden Großkaufmanns geboren. Sein Vater wollte aus ihm einen gebildeten und weltoffenen Menschen formen, weshalb er schon im Alter von 9 Jahren auf große Reise geschickt wurde. Er lebte ab 1793 in Hamburg, ab 1797 bei einem französischen befreundeten Geschäftsmann in Le Harvre, um die Sprache der Diplomaten zu erlernen. Diverse Reisen durch halb Europa sollten aus ihm einen weltoffenen Geist werden lassen.
Als der Vater 1805 wahrscheinlich durch Selbstmord starb, erbte er ein beachtliches Vermögen. Zwei Jahre verbrachte er mit der Trauer und rang sich dann doch noch durch sein Abitur nachzuholen, welches er in Rekordzeit 1809 zum Abschluss brachte. Er studiert in Göttingen und Berlin bis er 1813 in Weimar landete, wo seine Mutter Johanna inzwischen zu einer bekannten Unterhaltungsschriftstellerin und im Kreise der „feinen Gesellschaft“ um Goethe herum avancierte.
Schoppenhauer verstand sich nicht mit seiner Mutter, die ihm schrieb: „Ich habe Dir immer gesagt, es wäre sehr schwer, mit Dir zu leben….“ Er schrieb: „Meine Frau Mutter gab Gesellschaften, während (mein Vater) in Einsamkeit verging...sie amüsierte sich, während er bittere Qualen litt. Das ist Weiberliebe.“
Was soll uns das sagen?
Selbst zu seiner Schwester hatte er nur spärlich Kontakt, bis er ganz abriss und über Jahrzehnte hinweg gebrochen war.
Ein Frauenhasser sondergleichen, denn er schrieb über die Ehe: „Heiraten heißt, mit verbundenen Augen in einen Sack greifen und hoffen, dass man einen Aal aus einem Haufen Schlangen herausfinde.“
Dabei ist es doch der Aal, der das Ass frisst.
Was ist sein Vermächtnis?
Sein Denken hat Größe, es überzeugt, jedoch ist er mehr von sich überzeugt, indem er sich zum heimlichen „Kaiser der Philosophie“ selbst krönte. Hegel nannte er einen Scharlatan und dessen „Philosophie des absoluten Unsinns“ und „Tollhäuslergeschwätz“ usw...
Dabei hat er doch schon in die richtige Richtung gedacht, jedoch falsche Schlussfolgerungen gezogen. Das passiert immer dann, wenn man durch die Passivität und den Pessimismus, welcher aus komplexen Mängeln resultiert, voreilige Rückschlüsse zieht.
Er lehnte die Juden ab, die auf den Messias warten, ebenso die Christen, die auf die Wiederkehr Christi hoffen und die schiitischen Muslime, die auf die Rückkehr des Imams Muhammad al-Mahdi glaube.
Der Weg des Lebens besteht aus Leiden, so Schoppenhauer und weiter könne die Welt nur im Bewusstsein, also nur als reine Vorstellung existieren. Soweit stimme ich ihm zu. Jedoch hat er den Buddhismus, für den er sich in Europa sehr stark machte doch fehlinterpretiert. Seine Vorstellung von der Welt ist, sein Ich als Täuschung zu erkennen und seinen Willen darin aufzuheben. Durch die Negation der Triebe bietet sich die Überwindung des menschlichen Leidens an.
Hallo?
Er selbst bezeichnete sich als Misanthrop, also Menschenverächter, wie passt das denn in der buddhistischen Lehre?
Sein Frauenhass ist wohl elementar in seinem Leben. Eine Aussage schlimmer als die andere. Beispielsweise sagte er: „ Das niedrige gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das schöne nennen, konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt.“
Die Zitatenliste ist nahezu unendlich lang, genauso wie die Anekdoten, die um sein Leben ranken.
Fest steht eins: Nur zwei Lieben gab es, die zu seinem Pudel und zu sich selbst.
Leider total-genial-daneben Schoppenhauer.
Lieben Gruß
Axl
Arthur Schoppenhauer wurde am 22. Februar 1788 in Danzig als Sohn eines wohlhabenden Großkaufmanns geboren. Sein Vater wollte aus ihm einen gebildeten und weltoffenen Menschen formen, weshalb er schon im Alter von 9 Jahren auf große Reise geschickt wurde. Er lebte ab 1793 in Hamburg, ab 1797 bei einem französischen befreundeten Geschäftsmann in Le Harvre, um die Sprache der Diplomaten zu erlernen. Diverse Reisen durch halb Europa sollten aus ihm einen weltoffenen Geist werden lassen.
Als der Vater 1805 wahrscheinlich durch Selbstmord starb, erbte er ein beachtliches Vermögen. Zwei Jahre verbrachte er mit der Trauer und rang sich dann doch noch durch sein Abitur nachzuholen, welches er in Rekordzeit 1809 zum Abschluss brachte. Er studiert in Göttingen und Berlin bis er 1813 in Weimar landete, wo seine Mutter Johanna inzwischen zu einer bekannten Unterhaltungsschriftstellerin und im Kreise der „feinen Gesellschaft“ um Goethe herum avancierte.
Schoppenhauer verstand sich nicht mit seiner Mutter, die ihm schrieb: „Ich habe Dir immer gesagt, es wäre sehr schwer, mit Dir zu leben….“ Er schrieb: „Meine Frau Mutter gab Gesellschaften, während (mein Vater) in Einsamkeit verging...sie amüsierte sich, während er bittere Qualen litt. Das ist Weiberliebe.“
Was soll uns das sagen?
Selbst zu seiner Schwester hatte er nur spärlich Kontakt, bis er ganz abriss und über Jahrzehnte hinweg gebrochen war.
Ein Frauenhasser sondergleichen, denn er schrieb über die Ehe: „Heiraten heißt, mit verbundenen Augen in einen Sack greifen und hoffen, dass man einen Aal aus einem Haufen Schlangen herausfinde.“
Dabei ist es doch der Aal, der das Ass frisst.
Was ist sein Vermächtnis?
Sein Denken hat Größe, es überzeugt, jedoch ist er mehr von sich überzeugt, indem er sich zum heimlichen „Kaiser der Philosophie“ selbst krönte. Hegel nannte er einen Scharlatan und dessen „Philosophie des absoluten Unsinns“ und „Tollhäuslergeschwätz“ usw...
Dabei hat er doch schon in die richtige Richtung gedacht, jedoch falsche Schlussfolgerungen gezogen. Das passiert immer dann, wenn man durch die Passivität und den Pessimismus, welcher aus komplexen Mängeln resultiert, voreilige Rückschlüsse zieht.
Er lehnte die Juden ab, die auf den Messias warten, ebenso die Christen, die auf die Wiederkehr Christi hoffen und die schiitischen Muslime, die auf die Rückkehr des Imams Muhammad al-Mahdi glaube.
Der Weg des Lebens besteht aus Leiden, so Schoppenhauer und weiter könne die Welt nur im Bewusstsein, also nur als reine Vorstellung existieren. Soweit stimme ich ihm zu. Jedoch hat er den Buddhismus, für den er sich in Europa sehr stark machte doch fehlinterpretiert. Seine Vorstellung von der Welt ist, sein Ich als Täuschung zu erkennen und seinen Willen darin aufzuheben. Durch die Negation der Triebe bietet sich die Überwindung des menschlichen Leidens an.
Hallo?
Er selbst bezeichnete sich als Misanthrop, also Menschenverächter, wie passt das denn in der buddhistischen Lehre?
Sein Frauenhass ist wohl elementar in seinem Leben. Eine Aussage schlimmer als die andere. Beispielsweise sagte er: „ Das niedrige gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzbeinige Geschlecht das schöne nennen, konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt.“
Die Zitatenliste ist nahezu unendlich lang, genauso wie die Anekdoten, die um sein Leben ranken.
Fest steht eins: Nur zwei Lieben gab es, die zu seinem Pudel und zu sich selbst.
Leider total-genial-daneben Schoppenhauer.
Lieben Gruß
Axl