AW: Armut in der BRD
Ich denke nicht, dass sich Armut beseitigen lässt. Armut bedeutet nämlich nicht, wenig zu haben. Armut bedeutet, weniger zu haben als die Anderen - wer auch immer diese Anderen sind. Jetzt mag es naheliegend erscheinen Armut beseitigen zu wollen, indem man alle gleich macht. Einige politische Systeme haben das auch schon versucht. Das hat die Armut jedoch nicht beseitigt, sondern allumfassend gemacht.
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Muzmuz* erlaube ich mir darin ohne Vorbehalte zuzustimmen, wo er zum Ausdruck bringt, dass die politischen Instrumente ungeeignet scheinen, Armut durch Umverteilung beseitigen zu wollen. Ich denke mal, dass die meisten der so genannten Armen in ihren Erwartungen wesentlich leichter zufrieden zu stellen wären als die so genannten Reichen, zumindest was die Grundbedürfnisse bzw. die Grundversorgung anbelangt.
Für fast alle Bevölkerungsgruppen scheint mir auf jeweils ihre Art zu gelten: Wer seine Armut oder seinen Reichtum mit Seinesgleichen teilt, der erhöht sich selbst.
Armut und Reichtum sind relativ und folgen einer Anpassung an die Lebensumstände, also gilt es die Lebensumstände vorrangig qualitativ
für alle zu verbessern, ein 'offenes' System erlaubt es, ein qualitatives Wachstum so verstehen zu lernen, dass man mit den Widersprüchen die es produziert, gemeinsam gut leben kann, wenn die Randbedingungen stimmen.
Der Versuch, der einen Personengruppe etwas wegzunehmen, um es einer anderen Personengruppe zu geben, werte ich persönlich als Versuch eines Vertrauensdiebstahls unzulässiger Umverteilungsversuche, was mich schon immer aufgeregt hat, insbesondere unter dem irreführenden Pamphlet: '
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit'
Denn wer ständig glaubt, Arbeitslosigkeit wie Kriminalität mit ein und denselben Worten und Taten ‚
bekämpfen‘ zu müssen, der führt sich sein eigenes Feindbild ‚doppelt betreten‘ vor, mi(e)nen- und launenhaft – mit einer formal leichtfertigen Selbstlegitimation zum Bau von steuerlichen Sprengsätzen eines geistige und finanzielle Leere hinterlassenden Verhaltens, durch eine Sichtweise, welche die sehr reichlich vorhandene Arbeitbereitschaft und Intelligenz so gegenfinanziert mit der Verteuerung dessen, was ökologisch doch glaubhaft eingespart werden sollte, nämlich '
fremde Energie'.
Um Armut wirksam einzubeziehen, muss man sie als natürlich genügsame '
eigene Energieform' in Würde akzeptieren und die menschliche Charakterbildung zu förden versuchen. Dann braucht Armut auch nicht 'bekämft' zu werden. Ein Lebendsystem erkennt und korrigiert sich selbst.
Der Staat greift überproportional massiv ein zur Unterstützung und Umlenkung von technisch machbaren Energieformen und stellt das politische Parteienstaatssystem in den Mittelpunkt seiner Betrachtungsweise, nicht aber das menschlich schlummernde System von noch weitgehend unendeckten Energieformen kreativer Motivationsgrundlagen.
Das muss sich ändern - und das wird sich ändern, so oder so!
Bernies Sage