gut, da kann ich auch weitgehend zustimmen, nur: die Auswahl der billigsten Präparate unterliegt nicht dem Arzt, sondern sie wird durch den Apotheker vorgenommen, der dann nach den Vorgaben der jeweiligen Krankenkasse auswählt. So läuft es im Regelfall heute. Und der Patient muss im Falle einer Unverträglichkeit seinen Doktor darum bitten, ihm explizit ein bestimmtes Fabrikat zu verschrewiben - was der nur sehr ungerne macht. Und: es obliegt also doch den Pharmaunternehmen, welche Substanzen sie in Verkehr bringen wollen und welche nicht. Das sind im Zweifelsfalle immer die, die bereits laufen, also die bereits am Markt sind und die Risiken bekannt. Es führt also zu einer eigennützigen Feigheit, bei der alle nur auf das möglichst wirtschaftlich sichere Geschäft achten und die Risiken minimieren will. Diese tragen ohnehin alle übrigen Beteiligten, nur nicht die Pharmaunternehmen, die auch die staatlichen Aufsichtsbehörden fest im Griff haben. Sie hben es sich richtig bequem gemacht und das System maßschneidern lassen, wie alle anderen Großplayer auch.
Außerdem finde ich keineswegs, dass sich hier alle pudelwohl fühlen, das trifft nur für eine kleine Minderheit zu. Natürlich gilt die Kritik zuerst und allgemein unseren verlogenen, enthemmten Kapitalismus. Gehen wir dann aber ins Detail, so landen wir ganz schnell beim Gesundheitswesen und dabei ganz vorne bei der Pharmaindustrie, für die in Deutschland, wie es einst formuliert wurde, nicht weniger auf dem Spiel steht, als die Vertreibung aus dem Paradies.