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Arme Ärzte

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AW: Arme Ärzte

Fluch, Fluch dem Schlunde - Der Ewigkeit! :blume2:

Da für mich die Ewigkeit weder ein Fluch noch ein Schlund i s t - erinnere ich noch einmal an den Sprach-Philosophen Ludwig WITTGENSTEIN, der in seiner Doktor-Arbeit
"Tractatus logico-philosophicus" trefflich formuliert hatte:

6.4311 "Der Tod ist kein Ereignis des Lebens. Den Tod erlebt man nicht.
Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart leb. (...)"


Sollten hierzu noch Fragen bestehen, so bitte ich, diese möglichst präzise zu stellen, damit ich versuchen kann, diese Fragen möglichst präzise zu beantworten ...​
 
AW: Arme Ärzte

Da für mich die Ewigkeit weder ein Fluch noch ein Schlund i s t - erinnere ich noch einmal an den Sprach-Philosophen Ludwig WITTGENSTEIN, der in seiner Doktor-Arbeit
"Tractatus logico-philosophicus" trefflich formuliert hatte:

6.4311 "Der Tod ist kein Ereignis des Lebens. Den Tod erlebt man nicht.
Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart leb. (...)"


Sollten hierzu noch Fragen bestehen, so bitte ich, diese möglichst präzise zu stellen, damit ich versuchen kann, diese Fragen möglichst präzise zu beantworten ...​


Wittgensteins Vorschlag der Unzeitlichkeit kann allerdings nur für diejenigen Glückspilze gelten, die ihren Tod nicht als Siechtum noch zuvor "erleben".
Es ist auch zu fragen, ob Unendlichkeit wirklich einer philosophischen Definition bedarf, oder ob es sich nicht um eine unveränderbare Größe aus dem Bereich der Mathematik handelt.-
Perivisor
 
AW: Arme Ärzte

Das ist ja kein Widerspruch: die Krankenkassen mögen die Verträge haben, wenngleich die Apotheken das Rezept entsprechend ändern.

ja, es bleibt halt doch die Frage, ob die Apotheken im Einzelfall das Fabrikat ändern, weil die jeweilige Kasse einen entsprechenden Vertrag hat, oder halt doch im eigenen Interesse, des höheren Rabatts beim Großhändler wegen. Ich habe sein vielen Jahren ständig das Problem, dass ich ein Medikament wegen der besseren Verträglichkeit von einem bestimmten Hersteller bekomme. Immer wieder entzieht mir die Arztpraxis, entgegen der Zusage das "aut idem Kreuzchen", obwohl ich das Zeug von einem Generica-Hersteller brauche. Ständig Aufwand, Fahr- und Lauferei, obwohl es nur um 38€ im Quartal geht.

Zusatz: es fällt mir auf, dass seltenst an den Krankenkassen Kritik geübt wird. Sie stellen eine mafiöse Lobby in Deutschland dar und handeln gegen ihre "Kunden".

Sie tun halt auch, was sie können - und sind in erster Linie dem eigenen Wohl verpflichtet, wie alle anderen Teilnehmer in dem verquasten Spiel ohne sinnvolle Grundkonfiguration. "Rette sich, wer kann" heißt die eine Grundregel, die andere "Den letzten beißen die Hunde."
 
AW: Arme Ärzte

1. Wittgensteins Vorschlag der Unzeitlichkeit kann allerdings nur für diejenigen Glückspilze gelten, die ihren Tod nicht als Siechtum noch zuvor "erleben".
2. Es ist auch zu fragen, ob Unendlichkeit wirklich einer philosophischen Definition bedarf, oder ob es sich nicht um eine unveränderbare Größe aus dem Bereich der Mathematik handelt.-
Perivisor

Zu 1.:
Ja, weshalb WITTGENSTEIN auch nicht vom Sterben, sondern vom Tod geschrieben hatte ...

Was ich, angeregt duch Ludwig WITTGENSTEIN's Sprach-Philosophie, sagen/schreiben will, ist Folgendes:

Selbstveständlich wird der Prozess des Sterbens vom Sterbenden (und evtl. seinen Angeörigen :dontknow: ) als mehr oder weniger schmerzhaft erlebt - aber eben nicht der Tod als Ende des einzelnen menschlichen Lebewesens ...

Zu 2.:
Vermag denn die Mathematik an dieser Stelle etwas zu definieren, was der Philosophie nicht gelingt :dontknow:
Und ist für den einzelnen Menschen etwas gewonnen worden, wenn es der Mathematik gelänge, Unendlichkeit als "unveränderbare Größe" zu definieren ...:dontknow:

Ich denke, dass auch die Mathematik im Grunde daran scheitert, den Begriff der "Unendlichkeit" in ihrem Kontext widerspruchsfrei zu definieren, denn jede Definition ist eine Begrenzung - und kann die sog. "Unendlichkeit" gedanklich begrenzt werden ...:dontknow:

Ist der Begriff der "Unendlichkeit" vielleicht ein undefinierbarer "Grenzbegriff", auf den der Mathematiker im Kontext seiner exakten Wissenschaft früher oder später zwangsläufig stößt...:dontknow:

Wobei ich an dieser Stelle noch gar nicht nach dem Verhältnis zwischen rationaler, mathematischer Definition und dem endlichen, sterblichen Mathematiker gefragt habe ..., also die Frage nach der Zeit noch gar nicht gestellt habe ....

(Ich hoffe, dass meine Fragen nicht allzu "wirr" - und irgendwie nachvollziehbar - sind ...:dontknow: )
kasparow
 
AW: Arme Ärzte

Zu 1.:
Ja, weshalb WITTGENSTEIN auch nicht vom Sterben, sondern vom Tod geschrieben hatte ...

Was ich, angeregt duch Ludwig WITTGENSTEIN's Sprach-Philosophie, sagen/schreiben will, ist Folgendes:

Selbstveständlich wird der Prozess des Sterbens vom Sterbenden (und evtl. seinen Angeörigen :dontknow: ) als mehr oder weniger schmerzhaft erlebt - aber eben nicht der Tod als Ende des einzelnen menschlichen Lebewesens ...

Zu 2.:
Vermag denn die Mathematik an dieser Stelle etwas zu definieren, was der Philosophie nicht gelingt :dontknow:
Und ist für den einzelnen Menschen etwas gewonnen worden, wenn es der Mathematik gelänge, Unendlichkeit als "unveränderbare Größe" zu definieren ...:dontknow:

Ich denke, dass auch die Mathematik im Grunde daran scheitert, den Begriff der "Unendlichkeit" in ihrem Kontext widerspruchsfrei zu definieren, denn jede Definition ist eine Begrenzung - und kann die sog. "Unendlichkeit" gedanklich begrenzt werden ...:dontknow:

Ist der Begriff der "Unendlichkeit" vielleicht ein undefinierbarer "Grenzbegriff", auf den der Mathematiker im Kontext seiner exakten Wissenschaft früher oder später zwangsläufig stößt...:dontknow:

Wobei ich an dieser Stelle noch gar nicht nach dem Verhältnis zwischen rationaler, mathematischer Definition und dem endlichen, sterblichen Mathematiker gefragt habe ..., also die Frage nach der Zeit noch gar nicht gestellt habe ....

(Ich hoffe, dass meine Fragen nicht allzu "wirr" - und irgendwie nachvollziehbar - sind ...:dontknow: )
kasparow

Nein, Ihre Fragen sind keinesfalls wirr oder unverständlich.
Ich gehe davon aus, dass der Begriff der "Unendlichkeit" in sich schon alle denkbaren und undenkbaren Definitionen enthalten kann. Insofern sehe ich kein Problem darin, wenn eine exakte Wissenschaft hier den freien Raum in jeder Richtung öffnet. Schließlich ist auch die Wahrscheinlichkeitsrechnung ja nicht im eigentlichen Sinne als "exakt im Ergebnis" zu erwarten.
Unendlichkeit ist ja auch im religiösen Sinn als "Ewigkeit" mit dem gleichen Freiraum des Denkens verbunden, wenngleich das Erreichen dieser Unendlichen Zeitvorstellung an bestimmte Voraussetzungen geknüpft wird - per religiöser
Pflichtenliste. Mathematisch ist der Begriff der Unendlichkeit mit keinem menschlichen Zweck verbunden, also völlig freischwebend.

Wie komme ich jetzt zurück auf die "armen Ärzte". Nun, das Sterben vom Tod zu trennen - ist auch wieder nur Definitionssache, denn der Vorgang der Apoptose, des Zelltodes, ist ja mit dem Hirntod noch nicht automatisch zeitlich verbunden, sonst gäbe es wohl keine Organspenden.
Perivisor
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Arme Ärzte

1. Nein, Ihre Fragen sind keinesfalls wirr oder unverständlich.
2. Ich gehe davon aus, dass der Begriff der "Unendlichkeit" in sich schon alle denkbaren und undenkbaren Definitionen enthalten kann.
3. Insofern sehe ich kein Problem darin, wenn eine exakte Wissenschaft hier den freien Raum in jeder Richtung öffnet.
4. Schließlich ist auch die Wahrscheinlichkeitsrechnung ja nicht im eigentlichen Sinne als "exakt im Ergebnis" zu erwarten.
5. Unendlichkeit ist ja auch im religiösen Sinn als "Ewigkeit" mit dem gleichen Freiraum des Denkens verbunden, wenngleich das Erreichen dieser Unendlichen Zeitvorstellung an bestimmte Voraussetzungen geknüpft wird - per religiöser Pflichtenliste.
6. Mathematisch ist der Begriff der Unendlichkeit mit keinem menschlichen Zweck verbunden, also völlig freischwebend.

7. Wie komme ich jetzt zurück auf die "armen Ärzte". Nun, das Sterben vom Tod zu trennen - ist auch wieder nur Definitionssache, denn der Vorgang der Apoptose, des Zelltodes, ist ja mit dem Hirntod noch nicht automatisch zeitlich verbunden, sonst gäbe es wohl keine Organspenden.
Perivisor

Zu 1.:
Das freut mich ...

Zu 2.:
Okay..
Zu 3.:
Okay...
Zu 4.:
Ja, und es ist kein Zufall, dass der Stochastik beispielsweise in der Physik (Quantentheorie) des 20. Jahrhunderts immer größere Bedeutung zukommt ...
Zu 5.:
Ja, wahrscheinlich liegt da eines meiner Probleme mit den Religionen z.B. des Monotheismus - daß hier der Glaube an Gott mit einer bestimmten Pflichtenliste ("Du sollst ...") verbunden ist, während ich für eine Religiosität argumentiere, welche die Unendliche Zeitvorstellung dahingehend religions-philosophisch differenziert, dass der Begriff "Ewigkeit" im Sinne von Ludwig WITTGENSTEIN als "Zeitlosigkeit" verbunden wird mit dem sehr alten Bilderverbot bezüglich des ABSOLUTEN ...., das sich erkenntnistheoretisch als sehr vernünftig begründen lässt ...
Zu 6.:
Okay, aber die menschliche Existenz als endliche, raum-zeitlich-begrenzte ist nicht "freischwebend", oder ...?

Zu 7.:
Ja, aber um noch einmal Ludwig WITTGENSTEIN an dieser Stelle verteidigend "ins Spiel zu bringen":

Das Sterben ist ein Prozess in der raum-zeitlichen Lebenswelt des Individuums - der Tod ist das Ende dieses Prozesses, wie immer auch sonst innerhalb der Medizin diese Fragen gesehen werden mögen ...

M.a.W.:

Nach WITTGENSTEIN erlebt man(n)/frau den Prozess des Sterbens, solange noch ein erlebendes Ich vorhanden ist - während der Tod das Ende allen zeitlichen Erlebens i s t ...

(Da ich Ludwig WITTGENSTEIN "ins Spiel gebracht habe" - und er sich nicht dagegen wehren kann, habe ich seine Position hier noch einmal verteidigt .... wobei ich mir bewusst bin, dass vor allem die praktizierenden Ärzte von Berufs wegen oft mit dieser Grenzsituation (Karl JASPERS) des Lebens konfrontiert sind ...)
kasparow
 
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