• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Analytische und Synthetische Urteile (Kant)

insomnia

New Member
Registriert
29. Juni 2008
Beiträge
536
hallo

kann mir bitte wer diese begrifflichkeiten versuchen anfängergerecht zu erklären?
ich kann sie mir irgendwie nicht ganz vorstellen und somit nicht mit ihnen arbeiten!

ich glaube, dass ein analytisches urteil an sich einfach die definition des subjekts ist, verstanden zu haben, also, wo das prädikat bereits im objekt enthalten ist, und das ein solches urteil stets dem satz des widerspruchs gehorcht, also, es kann nicht "sein" und "nicht sein" gleichzeitig. zB der kreis ist rund! das prädkat "rund" ist im subjekt "kreis" bereits enthalten, und wenn der kreis rund ist, dann kann er nicht "nicht rund" sein - satz des widerspruchs.
das sind die kriterien für ein analytisches urteil, aber ich verstehe es noch immer nicht wieso im subjekt "kreis" bereits das prädikat "rund" enthalten sein soll... ja, es gibt keinen unrunden kreis, aber ich weiss nicht ob der kreis jetzt rund ist weil es mir die vernunft sagt, oder wegen der sprachlichen einigung.
was ich nicht verstehe ist, wieso manchmal dem subjekt das prädikat bereits innewohnen soll (analytisch) und manchmal es ausserhalb des subjekts sein soll (synthetisch). wer gibt das vor?

Ich verstehe auch nicht wieso Kant schreibt: Erfahrungsurteile, als solche, sind insgesamt synthetisch. Denn es wäre ungereimt, ein analytisches urteil auf erfahrung zu gründen, weil ich aus meinem begriffe gar nicht hinausgehen darf, um das urteil abzufassen, und also kein zeugniss der erfahrung dazu nötig habe.

jetzt die synthetischen urteile. mal vorweg, ist es nicht so das die synthetischen den analytischen nachgehen müssen?
die sollen ja begriffs erweiternd sein. also das prädikat wohnt nicht dem subjekt inne, es wird nur dazu verknüpft, hinzugefügt. um diese verknüpfung zu vollziehen muss ich auf die erfahrung zurückgreifen, welche mir das prädikat liefert. Oder? was sind synthetische sätze a priori???

was ich mir schon gar nicht vorstellen kann ist die Frage: wie sind synthetische sätze a priori überhaupt möglich?

danke falls sich wer die mühe macht und mir helfen kann
gute nacht
 
Werbung:
AW: Analytische und Synthetische Urteile (Kant)

Vielleicht hilft dir das weiter...

Zitat aus Wikipedia:

"Der erkenntnistheoretische Reduktionismus besagt, dass eine Theorie in Einzelaussagen zerlegt werden könne, die je für sich empirisch überprüft werden könnten. Die Unterscheidung zwischen analytischen und synthetischen Sätzen besagt (nach der Diskussionslage in der damaligen Analytischen Philosophie), dass sich die Wahrheit mancher Sätze (der analytischen) allein durch die in ihnen verwendeten Teilausdrücke ergibt, wohingegen die Wahrheit der anderen Sätze (der synthetischen) von deren Übereinstimmung mit der Wirklichkeit herrührt.

Quine hielt diesen beiden Dogmen entgegen, dass niemals einzelne Sätze, sondern immer nur Theorien als ganze empirisch gerechtfertigt werden können (Duhem-Quine-These, Holismus) und zur Identifizierung von Synonymie innerhalb von Sätzen immer auch die empirischen Umstände maßgeblich sind, die die Äußerung solcher Sätze begleiten." Zitatende.

Willard Van Orman Quine
 
AW: Analytische und Synthetische Urteile (Kant)

Vielleicht hilft dir das weiter...

...
Quine hielt diesen beiden Dogmen entgegen, dass niemals einzelne Sätze, sondern immer nur Theorien als ganze empirisch gerechtfertigt werden können (Duhem-Quine-These, Holismus) und zur Identifizierung von Synonymie innerhalb von Sätzen immer auch die empirischen Umstände maßgeblich sind, die die Äußerung solcher Sätze begleiten." Zitatende.

Willard Van Orman Quine

 
AW: Analytische und Synthetische Urteile (Kant)


:) „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache.“ Gebrauch aber ist die Funktion eines Ensembles von Gepflogenheiten oder einer „Lebensform“, die in „Sprachspiele“ zerfällt. „Das Wort ‚Sprachspiel‘ soll hier hervorheben, dass das Sprechen der Sprache ein Teil ist einer Tätigkeit, oder einer Lebensform.“

 
AW: Analytische und Synthetische Urteile (Kant)

Vielleicht hilft dir das weiter...

Zitat aus Wikipedia:

"Der erkenntnistheoretische Reduktionismus besagt, dass eine Theorie in Einzelaussagen zerlegt werden könne, die je für sich empirisch überprüft werden könnten. Die Unterscheidung zwischen analytischen und synthetischen Sätzen besagt (nach der Diskussionslage in der damaligen Analytischen Philosophie), dass sich die Wahrheit mancher Sätze (der analytischen) allein durch die in ihnen verwendeten Teilausdrücke ergibt, wohingegen die Wahrheit der anderen Sätze (der synthetischen) von deren Übereinstimmung mit der Wirklichkeit herrührt.

Quine hielt diesen beiden Dogmen entgegen, dass niemals einzelne Sätze, sondern immer nur Theorien als ganze empirisch gerechtfertigt werden können (Duhem-Quine-These, Holismus) und zur Identifizierung von Synonymie innerhalb von Sätzen immer auch die empirischen Umstände maßgeblich sind, die die Äußerung solcher Sätze begleiten." Zitatende.

Willard Van Orman Quine

naja, ich kann mir trotzdem nichts darunter vorstellen... könnts ihr mir paar beispiele geben sodass ich mir dann selbst welche formen kann?
das überfordert mein verständniss :(
 
AW: Analytische und Synthetische Urteile (Kant)

naja, ich kann mir trotzdem nichts darunter vorstellen... könnts ihr mir paar beispiele geben sodass ich mir dann selbst welche formen kann?
das überfordert mein verständniss :(

Warum willst Du Dich mit dem :ironie: "Königsberger Klops" abmühen/quälen ...:dontknow:
 
AW: Analytische und Synthetische Urteile (Kant)

1. weil ich wissen will was er gedacht hat, und wie er es gedacht hat!
2. aber es ist wirklich ein abmühen/quälen

Zu 1.:
Wenn ich Zeit und Lust dazu habe, kann ich zu dem, was er gedacht hat, noch ein paar Anmerkungen machen ....(aber heute Abend nicht mehr).
Wenn Du in der Nähe einer Universität wohnst, empfehle ich, das Gespräch mit Philosophie-Studenten zu suchen, die sich mit KANT beispielsweise in einem Proseminar beschäftigen ...
Zu 2.:
Das sagt auch etwas über den jeweiligen Philosophen aus, dessen Text-Lektüre beim Leser das Gefühl von Mühe/Qual erzeugt.
Mir ging es in bestimmten Phasen mit I. KANT auch so - und ich kann erst seit ein paar Jahren über den "Königsberger Klops" :lachen:, der aber völlig zu recht als bedeutsamer Philosoph in die Geschichte der Philosophie eingegangen ist, weil er in seiner Erkenntnistheorie die berühmte "Kopernikanische Wende" vollzogen hatte...
Gruß, moebius
 
Werbung:
Zurück
Oben