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Alles determiniert oder nicht?

AW: Alles determiniert oder nicht?

....
Nur weil wir unser Muster nicht kennen, heißt das nicht, daß wir einen freien Willen haben. Wir agieren also in der Illusion eines freien Willens. Das ist etwas grundlegend anderes.
Ja, so hab ich es auch gemeint. Nur ist es uns meistens nicht bewusst, dass wir in dieser Illusion agieren. Und es bleibt uns auch nichts anderes übrig, als so zu agieren, als ob es den freien Willen gäbe.
Wenn wir uns allerdings dessen bewusst werden, dann können wir befreit von der Last, eine falsche Entscheidung zu treffen, sehr viel leichter handeln. Denn alles, was wir dann tun, kann nur das Richtige sein.

Wie meinst du das mit der Standleitung zum Universum?
Damit meine ich, dass wir alle jederzeit mit allem verbunden sind. Dass jeder von jedem abhängt, dass jede Handlung auf alles andere Auswirkungen hat.
Ob es uns nun bewusst ist oder nicht, so ist es.
WIR ALLE sind das Universum! Wir beobachten es nicht bloß, sie SIND es. Jeder Gedanke der uns in den Sinn kommt ist ein Beitrag zu ALLEM WAS IST. Gleichzeitig voneinander abhängig und impulsgebend (kreativ).

Ich stell mir das immer so vor, dass in einem Klima von Freiheit und Liebe (=Akzeptanz) neue Ideen geboren werden können. Es entsteht so ein Gefühl von sprudelnder Energie. Das kennen sicher viele Menschen. Wenn wir uns wohl und glücklich fühlen, dann sind wir kreativ und offen für alles Neue. Wir inspirieren uns dann gegenseitig. Da wird das "Göttliche" in uns spürbar, wo sich die Abhängigkeit (als Teil des Ganzen) und die (individuelle) Freiheit (des Willens) verbinden.
:blume1:
 
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AW: Alles determiniert oder nicht?

die möglichkeiten der nutzung sind unerschöpflich.
und doch sie sind determiniert.

Ja das denke ich auch, aber man kriegt nen Gehirnknoten, wenn man darüber nachdenkt.

Es ist wie mit der Unendlichkeit: Ein unvorstellbarer Begriff, scheinbar abstrakt und fast ein bißchen verrückt. Aber wenn man es genau nimmt, liegen zwischen zwei Punkten unendlich viele. Die Unendlichkeit ist also immer zum Greifen nah.

Die Leere-ebenso verrückt und unfaßbar und doch ist die Leere zwischen den Kleinstteilchen der Materie. Also, um uns Leere, Unendlichkeit überall.

Jede Sekunde ist voll von Verrücktheit und Wundern. Ich finds super ein Teil davon zu sein.

Hab wohl heute Morgen nen pathetischen Anflug. Bah!

LZ
 
ja genau! :)

unfasslich und verrückt.
getrennt und doch bunden.
voneinader abhängig und gleichzeitig impulsgebend.

mit reinem denken kann man da nicht ran....da muss sich das gehirn verknoten...weil´s überlastet wird. *lach*
man kommt wohl nur mit einer mischung aus denken und FÜHLEN ran.

schon sonderbar:
wir menschen sind eine mischung aus denken und fühlen.
 
AW: Alles determiniert oder nicht?

Der Pathos, oder sogar die Manie, im Gefühl des Gewahrseins seiner unendlichlichen Existenz im vollkommen unendlichen Alles - dies ist es, was uns zusteht.

Die absolute Wahrheit ist das absolute Alles welches absolut unendlich ist. Das Etwas im Alles determiniert nicht - das Verständniss für die Unendlichkeit des Alles pseudo-determiniert stufenweise - und macht wahrlich glücklich.

Alles hat kein Äußeres - es ist somit vollständig und determiniert - was jedoch menschlich gesehen irrellevant ist. In Relation zum Absoluten gibt es keinen freien Willen - dort ist alles wie es ist und als solches ist es Gut.

Doch wir befinden uns in Relation zu Mitmenschen, zu Sachen des Lebens, zum Planeten, zur Sonne, zu den Sternen und das wars dann im großen und ganzen.

Für uns existiert der freie Wille also unumgänglich so wahr wir beschränkt sind. Die volle Verantwortung zu Handeln, was annähernd Alles beeinflusst, also unermässlich ist, ist ein Geschenk das wir nicht ablehnen können.

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)
 
AW: Alles determiniert oder nicht?

Alles hat kein Äußeres - es ist somit vollständig und determiniert - was jedoch menschlich gesehen irrellevant ist. In Relation zum Absoluten gibt es keinen freien Willen - dort ist alles wie es ist und als solches ist es Gut.

Da bin ich aber froh.

Und wo ist das genau? :)

lg Frankie
 
AW: Alles determiniert oder nicht?

Vielleicht sollen wir hier auch darüber diskutieren was wir unter freiem Willen verstehen, nicht gleich in hohen philosophischen Sphären abgleitend, sondern einfach mal in unserem Alltagsverständnis.

Oft versteht man fälschlich darunter eine Freiheit, die uns völlig unabhängig von jeder Art von Koordinaten macht.
Dem ist natürlich nicht so, unsere Koordinate bestehen zum Teil seit unserer Geburt, mit anderen Worten: wo wir hineingeboren wurden – darunter verstehe ich im engerem Sinne die familiären Gegebenheiten, die Zeit und die gesellschaftlichen Gegebenheiten, aus den letzteren können wir manchmal uns nicht so ohne weiteres befreien (siehe Diktaturen die dir gar keine Ausreisegenehmigung erteilen), usw.

Im Rahmen dieser Koordinaten, dieser Gegebenheiten, kann ich mich aber frei entscheiden. Aus der Diktatur kann ich vielleicht nicht ausbrechen, aber mich frei entscheiden für den Widerstand, oder aber zum Kooperieren.
In einer Familie, und Familienbunde zeichnen sich immer auch aus durch gewisse Verhaltensmuster, kann ich mich frei entscheiden diese anzunehmen – oder mich eben gegen diese meinen eigenen Weg zu finden.

Hier möchte ich Euch eine banale persönliche Geschichte erzählen, die mich auch - zum Teil schmunzelnd – über familiäre Prägungen vor einiger Zeit nachdenken lies.

Meine Eltern waren eher ängstlich und versuchten uns vor Gefahren fern zu halten. Ich meine dabei auch physische Gefahren – sogar das Fahrradfahren gehörte dazu, denn man könnte ja ganz böse stürzen.
Unreflektiert habe ich zum Teil solche Verhaltensmuster übernommen und sie gegenüber meiner Kinder angewendet.

Dies muss aber hauptsächlich meiner ältesten Tochter sehr missfallen haben, ohne viel zu sagen hat sie eben dies über Bord geworfen und sich gegen diese Prägung entschieden.
Und so hatte ich eines Tages meine mittlere Enkeltochter (ich denke sie war damals drei oder vier Jahre alt) zu Besuch, schlug ihr vor zum Spielplatz zu gehen, was auch mit Begeisterung angenommen wurde. Wir hatten noch gar nicht gut den Spielplatz betreten, da riss mir Nathalie aus, und befand sich binnen einiger Minuten ganz hoch oben auf dem gefährlichsten Klettergerüst, wo eigentlich nur etwas ältere Kinder herumturnten. Ich war sprachlos – aber auch begeistert.
Bei den nächsten Erfahrungen zeigten mir dann alle drei Mädchen wie man eigentlich mit vermeintlichen Gefahren umgeht, mich fanden diese regelrechten Zirkusvorstellungen schon etwas abgehärtet vor.

Kurz noch einmal: man kann Muster übernehmen – oder sich gegen diese entscheiden. Die Muster sind Koordinate, die Entscheidung ist aber frei.

Auf deine Gedanken Lilith – über das Verbundensein im Universum antworte ich in einem späteren Beitrag – wir waren da über die Art in der dies stattfindet auch früher schon unterschiedlicher Meinungen.

Liebe Grüße und nochmals Dank an Zorro, er bringt nicht nur in dieser Diskussion so viel Frische und zeigt uns, dass schon begangene Trampelpfade ganz neu begangen werden können. Amen.

Miriam
 
AW: Alles determiniert oder nicht?

Vielleicht sollen wir hier auch darüber diskutieren was wir unter freiem Willen verstehen, nicht gleich in hohen philosophischen Sphären abgleitend, sondern einfach mal in unserem Alltagsverständnis.

Diese Neurobiologen gehen meines Wissens in eine sehr detaillierte Richtung von Freiheit, in die "Mikro-Freiheit": sie untersuchen, ob ich in einem Labor sitzend die freie Entscheidung treffe, meine Hand zu heben, und ob sie dabei auf ihren Instrumenten jedoch schon voher sehen, dass sich da etwas in meinen Nervenbahnen tut, was ich im Gehirn erst nachher als meine Entscheidung hinstelle.

Ich glaube an das Ende der Welt. Aber nicht an das Ende der Trugschlüsse aus experimentellen Ergebnissen. :)

lg Frankie
 
AW: Alles determiniert oder nicht?

Da bin ich aber froh.

Und wo ist das genau? :)

lg Frankie

Lieber Frankie!
Ich verstehe nicht, worüber du froh bist, bezogen auf Ernestos Beitrag. Ich nehme an, du willst hier spotten. Damit nimmst du dir allerdings selbst die Chance, durch vorurteilsloses drüber reflektieren auch zu neuen Erkenntnissen zu kommen, die nicht nur mit dem Verstand erfahren werden können.

:blume1:
 
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AW: Alles determiniert oder nicht?

Du hast es so frei gewollt, lieber Frankie, und so werde ich wiedermal die Experimente von Benjamin Libet oder auch Gabriel Curio hier erwähnen.
Ich denke, dass es nichteinmal so verkehrt ist sich auf solchen unterschiedlichen Ebenen zu bewegen: mal uns selber zu hinterfragen - mal auch die Räume des Hirnforschungslabors zu betreten...

Bis bald also

Liebe Gruß

Miriam
 
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