Lorenor Zorro
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- Registriert
- 17. September 2007
- Beiträge
- 60
AW: Alles determiniert oder nicht?
Hallo Lilith und Zeilinger!
Ich freue mich über eure Antworten!
Also erstmal: ich glaube dein Modell ist im Grunde nicht deterministisch. Du gehst davon aus, daß es eine Art Grundgerüst gibt, welches wir mit unserem freien Willen selbst gestalten. Ähnlich einem Sonnett, dessen Form zwar streng ist, aber dessen Inhalt wir selbst bestimmen können. Habe ich das richtig verstanden?
Determination, so wie sie innerhalb eines strengen Modells zwingend logisch wäre, ließe keinen Spielraum zu. Tatsächlich gäbe es keine Geschehnisse, die frei entschieden werden können, sondern alles wäre eine logische Konsequenz des vorangegangenen.
Das hieße für ein deterministisches Gedankenmodell: Die zehn Handlungen, die ich scheinbar selbst gewählt vornehme, resultieren nicht aus einer frei gewählten Motivation, sondern einer Motivation, die aufgrund vieler Voraussetzungen nicht anders sein konnte, als sie ist.
Woher kommt meine Motivation? Erziehung, vererbte Anlagen, Erfahrungen, soziale und kulturelle Prägung, die sich zu einem einzigartigen Muster zusammenfügen, welches letztlich mein Unterbewußtsein und mein Bewußtsein bildet.
Habe ich das autonom entschieden? Hätte ich mit anderen Voraussetzungen überhaupt angefangen zu rauchen? Wenn nein - dann scheint der freie Wille von den Umständen, in die wir geboren wurden abzuhängen. Und wenn unsere Entscheidungen von Umständen abhängen, dann sind sie nicht frei sondern vorbestimmt.
Was Gott tut oder nicht, weiß ich nicht.
Nur weil wir unser Muster nicht kennen, heißt das nicht, daß wir einen freien Willen haben. Wir agieren also in der Illusion eines freien Willens. Das ist etwas grundlegend anderes.
Wie meinst du das mit der Standleitung zum Universum?
Es grüßt
LZ, der trotz Festhaltens an der Möglichkeit einer deterministischen Ordnung froh über Diskussionspartner mit anderen Standpunkten ist.
Hallo Lilith und Zeilinger!
Ich freue mich über eure Antworten!
Kann ich so nicht zustimmen. Check Dich selbst, ganz subjektiv, einmal nach - sagen wir - 10 Handlungen, die Du in letzter Zeit getätigt hast, ab, und zwar auch nach der Motivation dieser Handlungen.
Ich bleibe also bei meinem halb-halb. Gott drängt uns schon hin und wieder seinen Willen auf, er lässt uns dann aber auch unseren Willen frei entwickeln.
Also erstmal: ich glaube dein Modell ist im Grunde nicht deterministisch. Du gehst davon aus, daß es eine Art Grundgerüst gibt, welches wir mit unserem freien Willen selbst gestalten. Ähnlich einem Sonnett, dessen Form zwar streng ist, aber dessen Inhalt wir selbst bestimmen können. Habe ich das richtig verstanden?
Determination, so wie sie innerhalb eines strengen Modells zwingend logisch wäre, ließe keinen Spielraum zu. Tatsächlich gäbe es keine Geschehnisse, die frei entschieden werden können, sondern alles wäre eine logische Konsequenz des vorangegangenen.
Das hieße für ein deterministisches Gedankenmodell: Die zehn Handlungen, die ich scheinbar selbst gewählt vornehme, resultieren nicht aus einer frei gewählten Motivation, sondern einer Motivation, die aufgrund vieler Voraussetzungen nicht anders sein konnte, als sie ist.
Woher kommt meine Motivation? Erziehung, vererbte Anlagen, Erfahrungen, soziale und kulturelle Prägung, die sich zu einem einzigartigen Muster zusammenfügen, welches letztlich mein Unterbewußtsein und mein Bewußtsein bildet.
Habe ich das autonom entschieden? Hätte ich mit anderen Voraussetzungen überhaupt angefangen zu rauchen? Wenn nein - dann scheint der freie Wille von den Umständen, in die wir geboren wurden abzuhängen. Und wenn unsere Entscheidungen von Umständen abhängen, dann sind sie nicht frei sondern vorbestimmt.
Was Gott tut oder nicht, weiß ich nicht.
Das bedeutet, es ist vorgegeben, wie unser Lebensweg verläuft. Unsere Entscheidungen müssen wir aber treffen, ohne zu wissen, wie dieses Muster aussieht. Also agieren wir hier auch mit unserem freien Willen.
Mein Erklärungsmodell zum freien Willen: Der "freie Wille" ist eine Art "Standleitung" zum Universum, zum großen Ganzen. Was wir mit Hilfe unseres Willens umsetzen, ist der Anteil, den wir zum großen Ganzen beitragen (wollen/sollen/dürfen/müssen - Zutreffendes bitte selbst wählen).
Nur weil wir unser Muster nicht kennen, heißt das nicht, daß wir einen freien Willen haben. Wir agieren also in der Illusion eines freien Willens. Das ist etwas grundlegend anderes.
Wie meinst du das mit der Standleitung zum Universum?
Es grüßt
LZ, der trotz Festhaltens an der Möglichkeit einer deterministischen Ordnung froh über Diskussionspartner mit anderen Standpunkten ist.
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