Hei Aktivdenker, ich versuche mal, soweit es mir möglich ist, zu anworten:
1.
ob es mehr als 1 universum gibt, ist definitiv nicht beantwortbar
wir können per definition ein 'anderes universum' nicht wahrnehmen
nehmen wir es nicht wahr, können wir nichts über dessen existenz sagen
nähmen wir es wahr, wäre es kein 'anderes universum' mehr, sondern ein
teil unseres universums
ich kenne zwar leschs anwort nicht, aber ich denke, so ähnlich wird er sich auch geäußert haben
2.
ich denke, da gibt es zweierlei gründe
erstens eine ausgeprägte scharlatanerie und, uA auch historisch bedingt, wissenschaftliche schlampigkeit im bereich der astrologie
in früheren zeiten noch viel mehr als heute, hatte wissenschaft einen konkreten auftrag
in der antike setzten sich die astronomen/astrologen nicht aus purer lust mit den sternen auseinander, sondern sie bzw ihr auftraggeber wollte einen praktischen nutzen davon haben
es gab nicht wie heute kalender auf jedem schreibtisch
um wichtige zeitpunkte wie beispielsweise den richtigen moment der aussaat zu ermitteln, war der blick auf die sterne wichtig
z.b. in ägypten kam alljährlich eine schlammflut, wie überlebenswichtig war für das volk. diese passierte mit einer gewissen schwankung immer bei der gleichen sternenkonstellation
hier ist es naheliegend anzunehmen, dass die flut kommt, WEIL die sterne so stehen; ähnlich der jahreszeiten....manche sterne sieht man nur im sommer, manche nur im winter...wie will man da ausschließen, dass es diese jahreszeit nicht nur WEGEN diesem stern gibt ?
in der tat ist es auch so...aber lediglich wegen der bahn eines einzigen sternes, nämlich der sonne
wenn man dazu bedenkt, dass römer und griechen den planeten götternamen gaben, kann man sich ausmalen, welche macht man ihnen zugestand
waren sie dazu, so wie man es von göttern annahm, immer da, aber unerreichbar
geht man nun davon aus, dass die sterne zumindest einfluss auf so lebenswichtige ereignisse wie jahreszeiten haben, kann man doch annehmen, dass sie auf andere dinge ebenfalls einfluss haben, und schon sind wir beim grundgedanken der astrologie
seriöse wissenschaft wird aber in der ergründung nicht hier halt machen und nur mehr über weitere auswirkungen dozieren, sondern zumindest ein plausibles modell der wirkweise erstellen wollen
a'la WIE soll eine gewisse position des uranus zum zeitpunkt der geburt eines menschen lebenslang einfluss auf dessen eigenschaften haben ?
WIE soll man feststellen, dass es ausgerechnet die position des uranus war, die diesen effekt zeigt, und nicht die position irgendeines anderen himmelskörpers zu jenem zeitpunkt ?
...oder die annahme, die sterne würden uns die zukunft verraten
wenn schon ein stern verlässlich die ankunft der nilflut zeigt, warum sollen dann nicht andere sterne den ausgang eines geplanten krieges anzeigen ?
wer außer sternenguckern soll dem herrscher verlässliche aussagen über sterne geben können ?
ich denke, es ist nun klar, dass in der vergangenheit schwer zwischen astronomie und astrologie zu unterscheiden war
in der zeit der aufklärung, als zumindest in gebildeten kreisen gegen aberglaube angegangen werden konnte (uA durch immer besser werdende instrumente und reifung einer wissenschaftsphilosophie), drifteten astronomie und astrologie immer weiter auseinander bzw die astronomie weg von der astrologie
ich denke nicht, dass eine strikte trennung "künstlich" aufrecht erhalten wird
ich denke vielmehr, dass es viele astrologen nur allzu gerne sehen würden, dass die astrologie einen wissenschaftlichen anzug bekäme, implizierte dies doch eine wissenschaftliche seriösität
wird etwas unangebrachtes permanent verlangt und folglich permanent abgelehnt, ist das keine "künstliche" trennung
damit astrologie als seriöse wissenschaft gelten kann, muss sie ihre hausaufgaben machen
ergo erklären, WIE die sterne einfluss nehmen
zeigen, dass ein gewisser einfluss explizit von jenen himmelskörper kommt, dem die astrologie diesen einfluss zugesteht
natürlich kann man als wissenschafter die astrologie nicht mit letzter konsequenz ablehnen; denn so wenig es der astrologie gelingt, ihre behauptungen zu begründen bzw zu belegen, kann man die aussagen definitiv widerlegen; ebenso wie man quitzlipochtli nicht definitiv widerlegen kann
aus der mangelnden letztendlichen widerlegung eine wissenschaft zu formulieren, ist aber zu schwach, und daher in seriösen kreisen nicht akzeptiert
3.
die 160 mrd jahre sind nur ein wert, der bei einem bestimmten wert von omega (ich habe hierfür ein anderes symbol als omega in erinnerung, könnte aber auch falsch liegen) erreicht wird
er gilt nicht für alle werte >1
gemäß der beobachtungen wird ein einem werte 'sehr nahe' bei 1 ausgegangen
ob nun knapp darüber oder darunter, ist offen
dieses modell kann man sich anschaulich als ein 'ausklingen der wucht des urknalls' vorstellen
war die wucht so groß, dass sich die massen im universum immer weiter voneinander entfernen oder so gering, dass sich die massen in ferner zukunft einander wieder annähern und letztendlich wieder in einem punkt verschmelzen ? oder gerade dazwischen, so dass sie in unendlicher zukunft still stehen ?
relativ neue beobachtungen weisen darauf hin, dass sich das universum in jüngerer zeit (seit ein paar milliarden jahren) in einem zustandbeschleunigter expansion befindet
warum das so ist, ist offen...es scheint lediglich so zu sein
setzt sich jene beschleunigte expansion weiter fort, kann das ende des universums der "big rip" sein
die expansion des universums soll ja weniger durch eine entfernung der passen innerhalb des raumes als durch die expansion des raumes selbst statt finden
was genau willst da wissen ?
lg,
Muzmuz