HeinrichUnverzagt
Well-Known Member
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Verstehe Deine Frage nicht provozierend, sinnbildlich liegst Du vollkommen richtig. Spannend, wenn ich das Phänomen oder dessen Symptome bei anderen Männern beobachtet. Denke bei Frauen gibt es ähnliche Mechanismen. Muss sich keiner für schämen, letztendlich fällt es erst auf wenn ein Partner ins Spiel kommt, der sich plötzlich in Konkurrenz zur Mutter sieht ...Wenn ich mich in die Lage von Schau-Steller versetze, dann wäre es für mich eine Herabwürdigung meiner investierten Gefühle, wenn sich herausstellt, der Liebespartner verlangt plötzlich Geld, obwohl zuvor nicht die Rede davon war und ich davon ausging das unser Verhältnis auf zumindest ähnlicher Gefühlsebene abläuft. Ich würde dieser Person unterstellen, dass sie die Sache nur des Geldes weges will. Wenn Sex Mittel zum Zweck wird und nicht Selbstzweck ist, hat das eben einen bitteren Nachgeschmack, vor allem für jemanden der geliebt werden will.
Ein anderes Beipiel: X fragt seinen Freund Y ob er ihm beim Umzug helfen würde. Nachdem X Y vor einiger Zeit auch beim Umzug half, hoffte er auf seine Unterstützung. Y sagt zwar zu, jedoch verlangte er für die Dienstleistung Geld. In meinem Bekanntenkreis ist dieser Vorfall tatsächlich passiert und ich erinner mich dass X durch diese Forderung gekränkt wurde und die Freundschaft für ihn einen Bruch erlitt. Ich weiß gar nicht mehr ob beide noch "befreundet" sind - ich würde diese Beziehung nicht als Freundschaft bezeichnen.
Das trifft übrigens ähnlich auf Söhne zu - in dem man sie zur Geschäftstüchtigkeit konditioniert - damit sie den idealen Versorger abgeben. Und Manipulationsmethoden kommen nicht nur von den Müttern, sondern auch von Vätern.
Eine Bekannte sagte mal: Kinder erzieht man nicht für sich selbst, sondern für andere. Ich fand diese Haltung sehr treffend, vor allem wenn man bedenkt, dass sich viele Eltern sehr schwer tun, dass Kind aus dem Elternhaus in die weite Welt zu entlassen, manche hätten es am liebsten immer noch im Nest. Das finde ich krank und zeigt eigentlich nur, dass nicht der Jugendliche das Problem der Abnabelung hat, sondern die Eltern, die das Kind nicht gehen lassen können.
Und warst du dann an ihrem Nabel gewesen? Das machen Frauen ja oft, damit sie die alleinige Herrschaft über jemanden haben. Verzeih meine provokante Frage, ich konnte es aber nicht lassen - bitte verstehe es mit Humor
Hört sich an, als wäre er immer noch in seiner oralen Phase hängengeblieben. Und oft betreiben Männer mit schwärmerischen Aussagen ihre Mutter betreffend eine Form von Euphemismus, die am tiefen Grund ihrer Sprache nur eines aussagen will: das man sich den Mutterhass nicht eingestehen darf/möchte. Es wäre zu schmerzlich hier mit der Wahrheit rauszurücken.
Das mit den beiden Freunden und deren unterschiedlicher Auffassung über quid pro quo ist sicher selten. Daher Achtsamkeit im Umgang mit kostenlos, oft scheinbar selbstlos erhaltenen "Gaben" oder "Leistungen" (das Reziprozitätsprinzip), die den Begünstigten meist in die Verpflichtung des Ausgleichs führen sollen. Bevor ich überhaupt jemanden privat um eine anstrengende Hilfe wie beim Umziehen bitte, habe ich schon immer überlegt, ob ich im Ernstfall überhaupt Lust und Zeit für die moralisch einzufordernde Gegenleistung habe. Und mir dann bezahlte Hilfen gesucht. Der oben geschilderte Fall ist seltsam, für mich wäre derjenige höchstens noch ein Bekannter ...
"Wenn Sex Mittel zum Zweck wird und nicht Selbstzweck ... " Ist das nicht unglaublich verbreitet? Im alltäglichen Miteinander ...