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Warum produziert der Kapitalismus Waffenlobbys?

Schau-Steller

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Registriert
7. Dezember 2020
Beiträge
543
Hi,

ich frage mich, warum werden eigentlich Waffen gebaut?
Gewalt ist doch dumm. Ich verstehe die Gewaltideologien nicht.
Warum gibt es Hersteller von Waffenfirmen? Wieso braucht man Militär um sich zu verteidigen?
Was ist Krieg in den Köpfen der Menschen?

Ich frage mich, weil ich nicht verstehe, warum Kapitalismus so schwerwiegend ist.
Egoismus ist eine untergeordnete Form des Kapitalismus. Der Mensch lernt nie dazu, sondern wiederholt nur seine Schwachstellen. Dass Menschen auch Stärken haben, wird gerne negiert.
Der Egowahn der Kommerzgesellschaft ist voll hässlich.
Die Menschen brauchen immer teure Marken, um akzeptiert zu sein.

Dabei ist der Mensch selbst doch die Marke und nicht das Geld.
Deswegen begreife ich nicht, warum der Kapitalismus so angeschmökert ist.
Wer bezahlt da wen, und warum?

Ist Lebensführung missverstanden? Warum wird Lebensführung immer mit "Anführung" verwechselt?
Wieso soll man sich immer anpassen und unterordnen in der Hierarchie?
Ich soll doch glücklich sein, man hat nur ein Leben.
Die Hierarchie des Lebens auf der Schuld, des Vorurteils und der Diskriminierung der Armen in der Gesellschaft ist maßlos.

Ich hab nicht viel und fühle mich fehl platziert in einer Luxusgesellschaft. Wo man nicht mit reden kann, weil man nicht viel hat. Die Gesellschaft feiert sich, für ihre Eingefahrenheit, und lebt auf ihren eigenen Krediten vielmals. Möge da einer die Logik verstehen. Lieber schuldenfrei, und wenig Geld, als immer belasteten Wohlstand zu finanzieren.

Der Gesellschaftsgestalter ist ungern gesehen. Weil die Machthierarchie im Staat alles überschattet.
Die Menschen denken so hierarchisch, das ist lachhaft.
Und in Schubladensystemen. Stempeln dich ab als "Klient", weil man anerkannte Krankheiten habe, obwohl man sich selbst relativ normal fühlt.

Verstehe das Weltbild wer will.

Grüße,
DenkNorm
 
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ich frage mich, warum werden eigentlich Waffen gebaut?
Hallo,
das sind so viele Fragen, diese zu beantworten bedarf die Erfahrung eines Lebens im besten Fall, im schlechten Fall gibt es diese Antworten nie.
Um auf die erste Frage einzugehen, es ist heute vor allem ein Geschäft, Deutschland baut Waffen in Bayern und Baden-Württemberg, exportiert diese und verdient viel Geld, genauso wie mit Autos, Anlagen und Technologien. Dem zugutekommt die uralte Notwendigkeit, dass sich der Krieger zum Schutz der Gemeinschaft bewaffnen muss. Oder es wird wie im kalten Krieg die modernen Waffen als Abschreckung verwendet damit ein Angriff nicht stattfindet. Da hat der Sozialismus genauso aufgerüstet wie der Kapitalismus, vielleicht so gar ein wenig mehr und dem verdanken wir, dass ein dritter Weltkrieg nicht ausgebrochen ist, denn ein Atomkrieg hätte die Erde vernichtet. Natürlich kann man sagen alle Waffen abschaffen wir brauchen sie nicht mehr aber jeder weiß wie schwer es ist eine Gewohnheit abzulegen, auch eine Schlechte, wenn Sie doch über so lange Zeit gute Sicherheit verspricht. Gewohnheiten stabilisieren und Deutschland ist es gewohnt Waffen zu bauen, genauso wie Autos, Maschinen usw., deshalb können sie es gut und es wird ihnen abgekauft. Dieses Geschäft schafft uns in der Bevölkerung den materiellen Wohlstand, besonders das Waffengeschäft.
 
ich frage mich, warum werden eigentlich Waffen gebaut?
Gewalt ist doch dumm. Ich verstehe die Gewaltideologien nicht.

Die Menschen haben schon sehr früh in der Geschichte Waffen verwendet, um Tiere zu erlegen und schließlich auch, um sich gegenseitig um die Ecke zu bringen. Da der Mensch keine natürlichen Waffen wie Klauen, ein starkes Gebiss oder Gift besitzt, musste er seine beste Waffe, sein Gehirn, dazu verwenden, sich zu verteidigen und auch anzugreifen. Das bedeutet, dass Waffen so essentiell für die Entwicklung waren, dass sie aus unserer Geschichte nicht wegzudenken sind. Das wäre so, als würdest du fragen: Wieso haben Haie so ein starkes Gebiss? Wieso hat eine Schlange ihr Gift?

Natürlich kann man sich heutzutage hinstellen und Pazifist sein, der Waffen und Gewalt per se ablehnt, das ist auch wieder so ein sehr einfacher und billiger Weg auf der Seite der (scheinbaren) moralischen Überlegenheit zu stehen. Doch schon wenn man etwas nachdenkt, siehe oben, entpuppt sich diese grundsätzliche Anti-Waffen-Haltung als Träumerei ohne jede Basis in der Realität.

Nachdem das alles nun gesagt ist, füge ich jedoch hinzu, dass auch ich ganz klar gegen Waffenexporte bin. Wieso sollten wir den Rest der Welt mit Waffen beliefern, die sie selber nicht in dieser Qualität herstellen können? Das ist natürlich ein klassisches kapitalistisches Geschäfte machen mit Null Weitsicht und null Weisheit. Das ist aber auch wieder so eine Sache, die sich nicht innerhalb dieses Systems lösen lässt...

Die Menschen denken so hierarchisch, das ist lachhaft.

Nun ja, die gegenwärtige Hierarchie in der Gesellschaft ist korrupt, weil sie auf falschen Werten beruht und innerhalb des Systems sich schon längst eine Negativauslese etabliert hat. Das bedeutet aber nicht, dass Hierarchien an sich etwas schlechtes sind. Auch hier gilt: Schon sehr früh in der Geschichte sind Hierarchien entstanden, ja, es gibt sie sogar im Tierreich! Ich bin mir sicher, dass irgendwo ein Parteitagsbeschluss der üblichen Verdächtigen herumliegt, der die Abschaffung aller Hierarchien fordert, aber da stellt sich eben wieder mal der dekadente und verwöhnte Mensch der Postmoderne gegen Strukturen, die so tief in unsere Geschichte und unser Unterbewusstseins hineingraviert sind, dass man sie nicht einfach mal abschaffen kann.
 
Hi,

ich frage mich, warum werden eigentlich Waffen gebaut?
Gewalt ist doch dumm. Ich verstehe die Gewaltideologien nicht.
Warum gibt es Hersteller von Waffenfirmen? Wieso braucht man Militär um sich zu verteidigen?
Was ist Krieg in den Köpfen der Menschen?

Waffen sind Werkzeuge, ergo ist die Frage inhaltlich die selbe wie "warum werden eigentlich Werkzeuge gebaut", nur eben am Beispiel Waffen.
Gewalt ist vor Allem für den dumm, der unter ihr zu leiden hat. Ich weiß jetzt nicht, was du mit "Gewaltideologien" meinst, aber dass es Gewalt
gibt liegt einfach daran, dass sie ein Teil der Natur ist - vor Allem der lebenden Natur.
Nur ein Teil der Lebewesen könnte überleben, würden sie nicht andere "überwältigen". Selbst die wir-schützen-jegliches-Leben-Veganer tun ties,
sie überwältigen eben nur pflanzliche Lebewesen.

Dass Gewalt in unseren Köpfen negativ belegt ist liegt in erster Linie daran, dass sie eher dann bewusst erlebt wird, wenn man unter ihr leidet.
Übt man selbst Gewalt aus oder lässt sie in seinem Sinne ausleben, tritt sie nicht so sehr ins Bewusstsein.
Hersteller von Waffenfirmen fällt mir jetzt keiner ein, aber hersteller von Waffen gibt es aus dem selben Grund, warum es andere Hersteller von
Waren gibt. Der Bedarf ist da, und so ein Bedarf ist, der gedeckt werden KANN, wird in der Regel auch irgendwie gedeckt.
Militär braucht man zum Verteidigen, weil man sich nie sicher sein kann, dass man nicht angegriffen wird. Aus dem selben Grund haben praktisch
alle Lebewesen, vom Einzeller bis him zum Menschen ihre natürlichen Verteidigungsmechanismen - und falls sie es können, verteidigen sich
Lebewesen darüber hinaus.

Was Krieg in den Köpfen der Menschen sein soll ist wohl eine Frage, die womöglich ein paar Milliarden verschiedene Antworten hat.
Wird wohl eine Zeit lang dauern, bis du die alle zusammen hast.
 
Militär braucht man zum Verteidigen, weil man sich nie sicher sein kann, dass man nicht angegriffen wird.

Dazu fällt mir noch folgender Spruch ein, den sich jeder Pazifist hinter die Ohren schreiben sollte:

Jedes Land hat eine Armee, entweder eine eigene oder eine fremde.
 
Waffen sind Werkzeuge
Ganz so einfach ist es nicht aus ethischer Sicht, denn Waffen sind Mordwerkzeuge und dienen ausschließlich zur Vernichtung des Menschen.
Deshalb lässt es sich aus humaner Sicht hinterfragen und der Pazifismus hat absolut seine Berechtigung. Jedoch kann man das auf alles im kapitalistischen System anwenden, der Verzicht auf Kommerz hat aus humaner Sicht auch seine Berechtigung aber Shoppen bringt nun mal mehr Geld bzw. Besitz. Ich vermute, dass Waffen und Krieg ein Bestandteil des ewigen Kreislaufes von Zerstörung und Wiederaufbau ist, Werden und Vergehen, ein Naturgesetz.
 
Ganz so einfach ist es nicht aus ethischer Sicht, denn Waffen sind Mordwerkzeuge und dienen ausschließlich zur Vernichtung des Menschen.

Ganz im Gegenteil, DU machst es dir hier zu einfach. "Vernichtung des Menschen" heißt "Vernichtung der Menschheit". Meintest du nicht eher "Vernichtung von Menschen" ? Wäre "etwas weniger falsch", aber letztendlich immer noch falsch.
Kaum jemand erwirbt oder nutzt Waffen, ausschließlich um Menschen zu vernichten. Waffen werden in erster Linie zur Verteidigung, zur Einschüchterung, zur Jagd oder aus sportlichen Gründen erworben und benutzt. Sieht man auch an dem Verhältnis, welcher Prozentsatz an vorhandenen Waffen jemals gegen Menschen tatsächlich in Vernichtungsabsicht eingesetzt wurden.

Deshalb lässt es sich aus humaner Sicht hinterfragen und der Pazifismus hat absolut seine Berechtigung.

Die Hinterfragung ist aus humanistischer Sicht natürlich zulässig, um nicht zu sagen geboten, jedoch muss man bei jeder ehrlichen Hinterfragung danach auch die beantwortenden Fakten akzeptieren. Wenn die Frage ist, warum es denn überhaupt Waffen gibt, kann die Antwort nur wissenschaftlich, nicht aber philosophisch sein - weil es ja eine wissenschaftlich formulierte Frage ist bzw so gemeint war. Eine Frage nach der Ursache des beobachteten Faktums der Existenz von Waffen.

Jedoch kann man das auf alles im kapitalistischen System anwenden, der Verzicht auf Kommerz hat aus humaner Sicht auch seine Berechtigung aber Shoppen bringt nun mal mehr Geld bzw. Besitz. Ich vermute, dass Waffen und Krieg ein Bestandteil des ewigen Kreislaufes von Zerstörung und Wiederaufbau ist, Werden und Vergehen, ein Naturgesetz.

Natürlich, eben weil Waffen Werkzeuge sind. Waffen erzeugen keine Konflikte, sie werden lediglich zur Austragung angewandt. Waffen können Leben retten, aber auch zerstören. So kann es durchaus sein, dass die atomare Aufrüstung zwar fast keine Menschenleben gekostet hat (im Zuge der Entwicklung und dem sonstigen Umgang mit atomaren Waffen sind ja einige Unfälle passiert, die Menschenleben gekostet haben), aber durch die Angst, die atomare Waffen erzeugen, die Besitzer jener veranlasst haben, mit Aggressionen viel vorsichtiger umzugehen als wenn es diese Waffen nicht gegeben hätte.

Ähnliche Szenarien, die zum anscheinenden, jedoch nicht faktischen Pardoxon führen, dass Waffen Leben retten, lassen sich in anderen Größenmaßstäben ebenso finden.
 
Wir leben in einer reichen Gesellschaft und bräuchten eigentlich keine Waffen. Arme Gesellschaften brauchen wohl Waffen, um das bisschen Nahrung das sie haben, zu beschützen, aber das trifft auf uns nicht zu.
 
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