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Sinnkrise, Freitod und Ethik

Persönliche Animositäten entfernt! In Zukunft werde ich sie wieder kommentarlos entfernen.
 
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AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Ich finde, man kann auch ganz sachlich und vernünftig über Suicid (Frei-Tod ist mir der angenehmere, weil zutreffendere Begriff) sprechen. Es ist m.E. keine Krankheit, sondern oft eine bewusst getroffene Entscheidung aus diesem, von keinem so gewählten Leben auszuscheiden.

Obwohl man sich selbst erst einmal nicht gemacht hat, ist man im Lauf der Jahre doch das geworden, was man ist, folglich hat m.E. niemand anderer ein Recht über das eigenen Leben und dessen Beendigung zu entscheiden als der Inhaber desselben selbst (schon gar nicht ein Staat oder eine Kirche hat hier ein Wort mitzureden).

M. E. das tiefsinnigste Buch zum Thema hat Jean Améry geschrieben mit "Hand an sich legen".
 
selbstmörderisch, beschämend und beziehungslos

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Sprechenden Menschen kann man helfen

Leider nicht wenn immer wieder gelöscht wird Benjamin. Menschen die hier ihre persönlichen Streitigkeiten austragen leben noch im Unterschied zu denen, denen schon vorzeitig der Mund verboten wurde. Die wurden eben mundtot gemacht.
Wie heißt es so schön, wo kein Kläger da ist auch kein Richter Ganz offensichtlich, stehst Du unter dem schwer verinnerlichten Diktat Streit und sich ein paar Wahrheiten schreiben darf nicht sein.

Dabei sollte gerade so ein Forum sich bewusst sein, dass hier viele Menschen endlich einmal die Möglichkeit haben, dass auszudrücken, was ihnen im realen Leben noch mehr Menschen übel nehmen.

Ich bedauere es außerordentlich, dass Du hier leider nur eine strafende und sanktionierende Funktion einnimmst und damit den sozialen Suizid unserer Gesellschaft weiter Vorschub leistest, anstatt eine korrigiernde Rolle zu übernehmen die weiteres positives Leben ermöglicht.

Es ist gut, dass Du mit Deinen eigenen Suizidgedanken umzugehen weißt. Aber offensichtlich scheint Dir das Leben noch nicht wertvoll genug, zu sein um andere an Deinem Wissen teilhaben zu lassen.

Auch nur so kann ich verstehen und nachvollziehen, warum bei Dir nicht alle Alarmglocken angesprungen sind nach dem der Baron Dir diesen Beitrag gemeldet hat und Du nicht hier und hier sowie hier ein klareres Bild von der Lage und dem Diskussionsstand gemacht hast. Dies lässt bei mir die Vermutung aufkommen, dass Du selber es nicht so toll findest zu leben.
Die natürliche Erwartung an einen Mann ist allerdings, dass er Leben schützt und nicht erstickt, wie es zur Zeit noch üblich ist.

Ich kann leider :dontknow: niemanden daran hindern, lieber Gott zu spielen, sobald ihm ein wenig Macht zufällt. Ich kann nur darauf aufmerksam machen, dass es getan wird.

:liebe: :schaukel: :schaf: rg​
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Selbstmord ist noch religiös geprägt d. h. es hat den Beigeschmack eines Verbrechens. Aus diesem Grunde sollte von frei bestimmten Wille und "sich das Recht auf ein selbst gewähltes Ende" gesprochen werden. Freitod hört sich sinnvoller an. In der Suizidologie, also in der Wissenschaft, wird ganz normal das Wort Suizid verwendet.

Der Freitod hat nichts mit einem Brechen der Moral zu tun. Moral fängt erst dann an, wenn mindestens ein weiterer oder mehrere Menschen betroffen sind. Ich sage immer: Solange kein anderer Mensch von der Handlung physisch beeinflußt ist, ist es auch nicht weiter schlimm. Psychisch sieht es für die Angehörigen anders aus, aber der Grund sollte schon in einem Abschiedsbrief verständlich herüber gebracht werden.

Depressionen als Krankheit z. B. endogene Depressionen (vererbt; von innen heraus) die ein Leben lang verbleiben und höchstens abgeschwächt werden kann und exogene Depression (erworben; durch äußere Einflüße entstanden) welche nach kurzer Zeit wieder abklingen können.

Depression als Gefühl ist zu unterscheiden mit sachlicher Erkenntnis der Sinnlosigkeit (z. B. Nihilismus), wodurch Depressionen erst richtig ausbrechen können und letztendlich immer zum Freitod führen, denn die reine Verneinung kann nicht und von niemanden ausgehebelt werden. Also: zu unterscheiden ist krankhaftes Gefühl das evtl. durch Physio- und Psychotheorapie geheilt werden kann und von sachlichem Gedanke, welcher sich von keinem Antidepressiva und von keinem Psychologen beseitigen läßt.

Das Leben sollte niemanden der Einsicht erlangt hat aufgezwungen werden, so, wie andere das gern hätten.

In Japan wird der ehrenhafte Tod mit dem Schwert Seppuku genannt. Viele Jugendliche bringen sich in diesem Land auch auf eine andere Weise um, indem sie gemeinsam in einem Auto sitzen und Abgase hineinleiten.
Eskimos die nicht mehr konnten weil sie zu alt oder zu schwach waren, sind für eine Zeit lang von ihren Angehörigen im Haus allein gelaßen worden, damit sie selbst Hand an sich legen konnten. Für eben diese Angehörigen war das evtl auch überlebenswichtig. Also: von Kultur zu Kultur wird dieses Thema entweder offen besprochen oder tabuisiert.

Zu Sterbehilfe: als ich am 09.07.2008 zufällig während des durchzappens von einem zum anderen Programm kurz bei "Hart aber fair" inne hielt, fragte ich mich, warum Roger Kusch von Plasberg so hart angegriffen wurde, aufgrund seiner aktiven Sterbehilfe. Da erkennt man schon, wie tabuisiert dieses Thema des Freitods in unserer Gesellschaft immer noch ist, weil von genormter Moral heraus andere Ansichten regelrecht verdroschen werden - ungerechtfertigt.

PS - So einige User hier im Forum können nicht nachvollziehn und diese sind genau so voreingenommen und verschloßen gegenüber diesem Thema und den persönlichen Interressen. Es spiegelt sich wieder, die vorwiegende Meinung der Maße. Ist es denn nicht beßer darüber zu sprechen, um ein wenig mehr Verständnis entgegengen zu bringen und aufzuklären, damit die Angst verschwindet? Immerhin ist Depression auf dem besten Wege zur Volkskrankheit...
 
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AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Selbstmord/Freitod – Suizid; - ist aber ein doppelschneidiges Schwert, denn sehr viele in unserer menschlichen Gemeinschaft begehen „Freitod“, - auch deshalb, weil gesellschaftliche Zwänge und die daraus entstehende Dynamik diese dort hin treibt, also ist der Freitod oftmals gar nicht so frei gewählt. (es gibt Juristen welche meinen: der Suizid ist „unsere Form“ der Todesstrafe; quasi: wer nicht in unsere Gesellschaft passt, der soll sich selbst „wegputzen“)
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Selbstmord/Freitod – Suizid; - ist aber ein doppelschneidiges Schwert, denn sehr viele in unserer menschlichen Gemeinschaft begehen „Freitod“, - auch deshalb, weil gesellschaftliche Zwänge und die daraus entstehende Dynamik diese dort hin treibt, also ist der Freitod oftmals gar nicht so frei gewählt. (es gibt Juristen welche meinen: der Suizid ist „unsere Form“ der Todesstrafe; quasi: wer nicht in unsere Gesellschaft passt, der soll sich selbst „wegputzen“)

Einer der Hauptgründe, das hast Du freilich richtig erkannt.

Es wird von allein dem jenigen der über den Freitod nachdenkt das Gefühl suggeriert, daß er nicht hinzu gehört, weil er sich nicht bewähren kann oder ausgeschloßen wird. Naja, eigentlich schließt er sich selbst aus, weil er so darüber denkt, obwohl die Gesellschaft eigentlich immer Hilfe anbietet. Hilfe wird aber nicht gern angenommen und so entscheidet man sich für einen anderen Weg... einen einfacheren.

Die Anforderungen und wie man sie betrachtet, als Hindernis oder als Herausforderung.
 
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AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Hallo Vincent,
ich konnte dir in dem anderen thread nicht mehr antworten, er ist geschlossen.
Du denkst vielleicht, meine Kommentare an dich seien religiös geprägt, aber das stimmt nicht ganz.
Ich bin nicht religiös, allenfalls so halb und halb spirituell.
Da nun der Gesamtbereich des Vorgeburtlichen und des Nachtodes im Dunkeln liegen, weiß ich nicht, was da geschieht, aber meine Instinkte sagen mir, dass unser Leben eingebettet ist in ein Großes und Ganzes und ebenso, dass wir das Leben hier leben müssen.
Die Moral dabei ist mir völlig egal, es geht mir nur darum, dass im Jenseits eventuell alles ganz anders aussieht und es zu spät sein könnte.
Lies mal Berichte verhinderter Selbstmörder, es sind zu viele, als dass man sie einfach so abtun oder lächerlich machen kann.
Auch die Nahtoderfahrungen sprechen eine deutliche Sprache.
IMO ahnt der Mensch durch einen eingebauten Sicherheitsmechanismus, dass er nicht Hand an sich legen darf/soll, egal, wie beschissen das Leben ist.

Deine Frage nach dem WIE finde ich allerdings seltsam, da gibt es doch genug narrensichere Methoden...

Aber lass es sein, bleib hier :kuss1: !

LG
Cosima :blume1:
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Du denkst vielleicht, meine Kommentare an dich seien religiös geprägt, aber das stimmt nicht ganz.
Ich bin nicht religiös, allenfalls so halb und halb spirituell.
Da nun der Gesamtbereich des Vorgeburtlichen und des Nachtodes im Dunkeln liegen, weiß ich nicht, was da geschieht, aber meine Instinkte sagen mir, dass unser Leben eingebettet ist in ein Großes und Ganzes und ebenso, dass wir das Leben hier leben müssen.

In den Glauben anderer möchte ich mich nicht einmischen.
Das ist Privatsache.

Die Moral dabei ist mir völlig egal, es geht mir nur darum, dass im Jenseits eventuell alles ganz anders aussieht und es zu spät sein könnte.

Ein guter Grund.
Oder vielleicht Wiedergeburt...

IMO ahnt der Mensch durch einen eingebauten Sicherheitsmechanismus, dass er nicht Hand an sich legen darf/soll, egal, wie beschissen das Leben ist.

Wer meint denn, daß man das nicht darf/soll?
(Was ist IMO?)
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Guten Abend, Vincent!

Da Du CIORAN sehr schätzst, möchte ich zu diesem 2 Anmerkungen machen
:
1. CIORAN hat sich nicht suizidiert!
2. Indem er schreibend "beobachtet", analysiert und reflektiert, vollzieht er für sich selbst durchaus sinn-volle Akte, auch wenn er auf der inhaltlichen Ebene jedweden Sinn negiert...
Dieser Selbst-Widerspruch spricht für ihn...
Gruß, moebius
 
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AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Guten Abend, Vincent!
Da Du CIORAN sehr schätzst, möchte ich zu diesem 2 Anmerkungen machen:
1. CIORAN hat sich nicht suizidiert!

Das stimmt.
Das Gegenteil hab ich ja nicht behauptet.

2. Indem er schreibend "beobachtet", analysiert und reflektiert, vollzieht er für sich selbst durchaus sinn-volle Akte, auch wenn er auf der inhaltlichen Ebene jedweden Sinn negiert...
Dieser Selbst-Widerspruch spricht für ihn...
Gruß, moebius

Ja.
 
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