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Sinnkrise, Freitod und Ethik

AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Ich stimme dir da zu. Aber was ich meinte, war, dass mit dem Gedanken zu sterben eben dieses Pflichtgefühl weicht. MitTod scheinen alle Verpflichtungen zu fallen.


Das kann sicher so sein, muss aber nicht! Ich selbst hatte mal ein Nahtod-Erlebnis - wäre liebend gerne drüben geblieben, bin aber zurückgekehrt, weil mein Sohn noch klein war und mich brauchte. Aber, wenn es ihn nicht gegeben hätte, gäbe es mich jetzt hier auch nicht mehr!


Für mich habe ich eines gefunden, das bis heute sehr gut wirkt. Aber ob das für alle Menschen wirksam wäre, weiß ich nicht.


Sicher nicht für alle! Aber für den Einen oder Anderen ganz bestimmt! :)
Wie hast du es denn bewerkstelligt? Ich hoffe, die Frage ist dir nicht zu persönlich!
 
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AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Ich weiß. Zu Unrecht aber wie ich meine. Sich aus freiem Antrieb um Kranke zu sorgen, ist ein Akt von besonderer Liebe. Im Tierreich stirbt der, der zu schwach ist, sich selbst zu erhalten.

da hast du Recht, aber Menschen haben ja zum Glück nur wenig mit Tieren zu tun. Da denken nur einige außenstehende Bevölkerungsgruppen wie z.B. die Nazis oder die Scientologen anders darüber.


Ich denke, der Kranke sollte sich dessen gewahr sein und dankbar für jede Hilfe sein. Rücksicht einzufordern, ist bis zu einem gewissen Grad verständlich, aber eine besondere Aufopferung zu verlangen, erachte ich als egoistisch.

das eigentliche Problem ist, daß häufig die falschen sterben. Das ist das Menschliche, mit dem Menschen den Lauf der Natur korrigieren können: die Schwachen und Unnützen - natürlich nicht ungefragt - stützen und den Starken das Leben schwerer machen.

Wieso, Benjamin, nimmst du eigentlich hier als Mod keine Hilfe an? Jeder kann sehen, wie überfordert du bist...

Der Rote Baron
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

...tja, das Thema Suizid ist bei meiner Arbeit weder selten noch tabuisiert aber
man muss aufpassen, dass man vor lauter Reden darüber und rationalem
Umgang das Gespür für Leben und Tod nicht verliert.


Ich finde, drüber reden hilft!


Selbstmordgedanken sind ganz normale Gedanken als geistiger Ausweg aus einer
Situation und können Helfen die Ruhe nicht zu verlieren um Alternativen zu
finden. Darüber Reden kann Helfen muss aber nicht sein. Der beste Umgang
mit Selbstmordgedanken ist wie bei vielen anderen destruktiven Gedanken auch
nicht festhalten und verkrampfen sondern ziehen lassen bis sie wieder vorbei
sind.


Das kann ich bestätigen! Es gab eine Zeit in meinem Leben, da hat mich nur der Gedanke an den möglichen, freiwilligen Tod am Leben erhalten. Habe mir damals immer wieder einen Zeitpunkt gesetzt, bis zu dem ich durchhalte. Und wenn der dann da war, einen neuen. Seit dieser Zeit bezeichne ich den Tod als meinen Freund!


Anders ist es wenn jemand klare Suizidabsichten äußert und die Handlung
anmeldet. Darauf ist einzugehen mit dem Wissen, letztlich kann man niemanden
zum Leben zwingen, man kann versuchen Zeit zu gewinnen und ablenken bis
sich die Situation gewandelt hat. Aber auch hier ist es so, wer über seine
Selbstmordabsichten spricht, sie anmeldet und in Kenntnis setzt möchte
höchstwahrscheinlich Aufmerksamkeit und Zuwendung und führt die Tat nicht
aus.


Das scheint so nicht zu stimmen, lies mal Punkt 3 in diesem Link!
Ok, wenn er Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommt, wird er es vermutlich nicht tun. Vorausgesetzt, es kommt überhaupt jemand gefühlsmäßig wirklich an ihn dran!


Das tragische ist, viele erfolgreiche Suizide kommen völlig überraschend für
die Angehörigen ohne Vorwarnung oder Anzeichen. Jemand der wirklich die
feste Absicht hat sich das Leben zu nehmen spricht mit niemandem darüber,
das macht die Helfer hilflos und sie stehen vor vollendeter Tatsache.


Ja, und es sind oft die reinsten Sonnenscheine, die es tun. Eigentlich müsste man misstrauisch werden, wenn ein Mensch perfekt zu sein scheint, denn dann ist er offenbar wirklich gefährdet.


Selbstmordgedanken hatte ich schon häufig und in meiner Jugend mehrere
Versuche es in die Tat umzusetzen aber es blieb immer beim erfolglosen
Versuch.
Einmal machte ich mich auf in einer besonders ausweglos erscheinenden
Situation, ist viele Jahre her, es war ein Sonntag, um von einer großen
Brücke zu springen, war fest entschlossen und auf dem Weg, sah dann
jedoch Mitmenschen wie sie im Garten saßen, das Auto wuschen oder mit
den Kindern spielten und konnte an meinem Vorhaben nicht mehr festhalten
und drehte wieder um.

gruß fluuu


Ja, das Leben hat dich am Leben erhalten! :)
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Wieso, Benjamin, nimmst du eigentlich hier als Mod keine Hilfe an? Jeder kann sehen, wie überfordert du bist...

Der Rote Baron


Was hat das denn jetzt mit dem Thema zu tun?
Na ja, hab ja darauf gewartet, dass du dich mit einer stinkstiefeligen Bemerkung einbringst! :D
Das ist echt so leicht vorhersehbar! :D
Nun ja, hab inzwischen ein paar alte Beiträge von dir gelesen und weiß daher, dass du auch anders kannst! :)
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

Ich selbst hatte mal ein Nahtod-Erlebnis - wäre liebend gerne drüben geblieben, bin aber zurückgekehrt, weil mein Sohn noch klein war und mich brauchte.

dieses Erlebnis hate ich auch schon...aber nicht als Folge von Suizidversuch...kann aber bestätigen, daß es wunderschön war...und ich richtig enttäuscht, als man mich wieder ins diesseits zurückgeholt hat ....

aber zum Thema Suizid:
abgesehen vom "Märtyrertod", den es ja nicht nur bei den Moslems gibt, sondern selbst bei fanatischen Hitlerjungen, die "ihr Leben für den Führer" gegeben haben (etwa in "Einmanntorpedos"), oder auch heutzutage noch in Sekten praktiziert wird

sind im wesentlichen drei Arten von Suizidmotivation unterscheidbar:

Bilanz-suizid
ausweglose oder vermeintlich ausweglose Situation im persönlichen oder beruflichen Leben, finanzieller Ruin

hysterische Reaktion
eine Person durch den eigenen Tod zu schädigen
(du sollst sehen, was du an mir hattest...oder was du mir angetan hast),
oder auf seine Situation aufmerksam zu machen und zu hoffen, daß der Suizidversuch noch rechtzeitig verhindert wird

depressiver Schub
bipolare (manisch-depressive) oder monopolare (nur depressive) Erkrankung,
bei der der Kranke neben körperlichen Symptomen (etwa massive Schlafstörungen) davon überzeugt ist, daß er dumm, faul, minderwertig ist (obwohl das objektiv gesehen gar nicht zutrifft)
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

mal von intervention suizidwilligen abgesehen..
wie sieht es ethisch überhaupt aus anderen zu helfen
wenn ich gebeten werde jemanden zu helfen .. zbsp kinderwagen in bus heben - ist es für mich ja klar und richtig zu helfen
aber was ist wenn jemand keine hilfe anfordert oder sich sogar noch dagegen verwehrt...
zbsp wenn kinder von ihren eltern gezwungen werden kleidung zu tragen, medizin zu nehmen, ins bett zu gehen, bestimmte sachen nicht zu essen, tv zu schauen oder videos ......

oder senioren .. bereits etwas senil , zurück ins haus geführt werden

oder erwachsene kranke - zwangseinweisung in klinik...

dazu gehört auch anschnallpflicht, drogen, u.ä.


wann darf man / bzw der staat dort intervenieren - und woher kann man das recht oder gar die pflicht dazu herleiten.. ?
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

mal von intervention suizidwilligen abgesehen..
wie sieht es ethisch überhaupt aus anderen zu helfen
wenn ich gebeten werde jemanden zu helfen .. zbsp kinderwagen in bus heben - ist es für mich ja klar und richtig zu helfen
aber was ist wenn jemand keine hilfe anfordert oder sich sogar noch dagegen verwehrt...
zbsp wenn kinder von ihren eltern gezwungen werden kleidung zu tragen, medizin zu nehmen, ins bett zu gehen, bestimmte sachen nicht zu essen, tv zu schauen oder videos ......

oder senioren .. bereits etwas senil , zurück ins haus geführt werden

oder erwachsene kranke - zwangseinweisung in klinik...

dazu gehört auch anschnallpflicht, drogen, u.ä.


wann darf man / bzw der staat dort intervenieren - und woher kann man das recht oder gar die pflicht dazu herleiten.. ?


Schwere Fragen! :(
Aber ich mach mich strafbar, wenn ich z.B. meinen Sohn nicht in die Schule schicke!
 
AW: Sinnkrise, Freitod und Ethik

.....Oder als Grundlage für sinnlose Dispute in Internetforen. Ich kenne meine Meinung dazu, und das reicht. Ich brauche die nicht erklären oder gar verteidigen, weil das keinen Sinn macht. Es reicht, danach zu handeln.
......

lol - wenn du wirklich meinst das autausch und dispute hier sinnlos sind dann frage ich mir wie du hier auf deine 3000 beiträge kommst....
wolltest du uns damit was erklären, deine positionen verteidigen oder gar etwas von uns erklärt bekommen :verwirrt1:

und danach handeln ......... das ist doch unser dilemma das wir aufgrund unserer unerträglichen freiheit nicht wissen wie wir handeln sollen

zumindest ich bekomme zusehends schwierigkeiten wenn ich zbsp mal meine mutter besucheund sie mich dazu auffordert für mich sinnlose aktionen zu unternehmen während sie andere wirklich nötige hartnäckig verhindert...

ähnlich wenn ich offensichtlich hilfsloser personen wie betrunkene im winter alleine lasse (oder sollte ich doch polizei benachrichtigen bevor er erfriert...)
oder ich mich im streit zweier anderen doch einmischen sollte .....

ist für dich aber schön dass du hier überall klare verhaltensmuster findest..



der philosophische autausch sollte ja in erste linie dazu dienen grundlagen für lösungen solcher probleme zu schaffen......
 
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selbstmörderisch, beschämend und beziehungslos

So sollte der neue Thread heißen, den ich eröffnen wollte. EarlyBird. Jetzt bist Du mir zum Glück zu vorgekommen mit Deinem Thema.
Das ganze Thema regt mich so massiv auf, dass mir schon seit Tagen einfach nur zum Kotzen :spei1: ist. Eine Tätigkeit, die meine Katze seit zwei Tagen übernommen hat.

Ich kann es überhaupt nicht fassen, dass das Thema das Böse in der Welt so einfach geschlossen wird.
Wem tut es eigentlich weh, wenn sich hier ein paar User scheinbar sinnlos gegenseitig befetzen? In jedem Fall zeigen sie dass sie noch leben. Die Schließung eines solchen Themas gebiert dagegen nur wieder eine massive Unterdrückung der ganz natürlichen Aggressionen, die hier ein Ventil erhalten und ich behaupte jede ausgedrückte verbale noch so schäbige Aggression kann bemerkt und in die richtigen Bahnen gelenkt werden bei genügend Aufmerksamkeit.

Eine unterdrückte Aggression schwelt weiter im Untergrund und führt zu Mobbing, Terror und Suizid. Es darf ja nicht darüber gesprochen werden und ist so schlimm, dass Sperrung, Löschung und Schließung ansteht.

Beziehungen werden nicht eingegangen oder höhnisch behandelt und bemerkt, die diese gefährliche Isolierung des Menschen von seiner tiefsten Verzweiflung und der panischen Angst vor dem Tod daran hindern, Vertrauen zu sich und seinem Leben zu gewinnen und ihn bereit machen aus seinen Fehlern zu lernen. Wenn Fehler einfach gelöscht werden, kann auch kein Mensch etwas lernen. Die sind ja dann so schlimm, das sie gar nicht da sein dürfen.

Ich glaube hier liegt ein krankhaftes Verständnis von Perfektion vor, was uns Menschen in eine ungesunde Isolierung treibt und dann wieder in Süchte, unverständliche Gewaltausbrüche, Ruf nach einer wie immer gearteten Autorität und Verunglimpfung der nächsten Menschen.

Damit wird dann wunderschön regelmäßig allen Sand in die Augen gestreut, anstatt sich auf das Ziel auszurichten, dass eigene Leben glücklich und zufrieden zu gestalten. Die Angst vor dem Tod führt dann noch dazu alles zu veralbern und eben nicht ernst zu nehmen. Ein Teufelskreis.

Deswegen bin und bleibe ich bei diesem allgemeinen Irrsinn, der wichtigste Mensch in meinem Leben, wer hindert Dich, dies lieber Leser es in Deinem Leben zu sein?:dontknow:

:liebe: :schaukel: :schaf: rg​
 
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