• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Schicksal?

wirrlicht

New Member
Registriert
26. Juni 2003
Beiträge
968
Dieser Begriff wird ziemlich oft bemüht. Weiß gar nicht , ob es hierher gehört, aber mich beschäftigt er gerade.

Was ist Schicksal?

Glaubt Ihr an das Schicksal? Wie wirkt sich das aus? Welche Rolle spielt das in Eurem Leben?

Bin mal gespannt auf Eure Antworten :)

LG, wirrlicht
 
Werbung:
Schicksal

Tja, was ist Schicksal?
Schicksal ist ein zufälliges Ereignis.
Im Volksmund wird das "Schicksal" eher als negatives Ereignis betrachtet. (Obwohl doch der Wortteil "schick" drin ist... :D Ääh, das war ein Scherz.)
Auf jeden Fall hat "Schicksal" nichts mit der strafenden Hand Gottes zu tun. Naja, für den, der das glaubt - eben doch.

Aber dieses Schicksal hat als Ereignis immer ein Vorgeschichte. Von daher kann es so zufällig nicht sein. Wir nehmen es nur so wahr.
 
Zitat von mir selber aus nem anderen Thread, der aber hier hin passt:

"Meiner Meinung nach hat man nur einen gewissen Spielraum an Wahlmöglichkeiten bei jeder Entscheidung; vorgegebene Wahlmöglichkeiten. Für mich ist das Leben ein riesiger Baum, der sich, wenn ich meinen Weg unten beginne, immer weiter aufgabelt, da die Möglichkeiten der verschiedenen Wege immer weiter auseinander gehen. Somit hat man zwar eine fast unendlich große Auswahl an Entscheidungswegen, aber trotzdem bleibt man in einem vorbestimmten Rahmen, der von vornherein gegeben ist. Die Zügel hat man jedoch innerhalb dieses Rahmens
komplett selbst in der Hand."

Ich glaube, dass das meine persönliche Meinung zum Thema Schicksal ganz gut trifft...
 
Hm, mir kommt's immer so vor als sei für die meisten, die "Schicksalsgläubig" sind, das Ganze im Grunde eine Art Ersatz- oder Zusatzreligion. OneEye: gerade diesen von Dir zitierten Absatz hatte ich noch im Kopf, es gibt viele, die das so sehen wie Du. Meine Einstellung ist da ganz anders, deshalb meine Frage. Ersetzen manche Menschen das, was früher Religion "abdeckte" jetzt einfach durch den Schicksalsgedanken?

LG, wirrlicht
 
Original geschrieben von OneEye
Ich verstehe nicht ganz, was deckte denn die Religion früher ab? :confused:


Im Grunde ganz simpel: das Bedürfnis nach "übergeordneten" Wesenheit(en), denen man Verantwortung zuschieben kann.

Meine Eltern zu früh gestorben? Schicksal.
Ich bin betrogen worden? Schicksal.
Ich habe (noch) nicht den richtigen Partner gefunden? Schicksal.
Man hat mich beim Einbruch erwischt? Schicksal.
Ich bin von Charakter her zu aggressiv/dominant/schwach? Schicksal.

usw. usw. - ist doch ziemlich bequem, finde ich. Und so faul!

LG, wirrlicht
 
Original geschrieben von wirrlicht
Im Grunde ganz simpel: das Bedürfnis nach "übergeordneten" Wesenheit(en), denen man Verantwortung zuschieben kann.
Hmmm....ok, jetzt habe ich verstanden, was Du meinst.
Ja, die Religion wurde wohl früher öfter als jetzt für sowas "verantwortlich" gemacht, denn das Übergeordnete Etwas an das Viele glauben, hatte früher mehr als jetzt einen religiösen Bezug für die Leute.
Ja, auch beim nächsten Punkt stimme ich Dir zu: es ist sehr einfach sich seinem Schicksal zu ergeben, wenn ich mir die Mithilfe dieses Sprichworts erlauben darf.

Aber was heisst denn hier eigentlich "sich seinem Schicksal ergeben"??? Das impliziert ja schon die Möglichkeit, dass man sich seinem Schicksal nicht stellen brauch und "sein eigenes Ding drehen kann". Dsa würde wiederum heissen, dass ich mit meiner Ansicht bzgl. des Schicksals doch irgenewie auf einer Wellenlänge mit diesem Sprichwort liege oder sehe ich da jetzt was falsch?


*ganz-begeistert-immer-mehr-in-die-Tasten-haut-weil-immer-mehr-ein--und-auffällt*
 
Original geschrieben von OneEye
*ganz-begeistert-immer-mehr-in-die-Tasten-haut-weil-immer-mehr-ein--und-auffällt*

*lach* - das ist schön :)


Also ich versuche gerade für mich die "Funktion" des Schicksals bzw. des Begriffs herauszufinden. Jemand sagt: die da hat ein schweres Schicksal (oder hatte?) - im allgemeinen weiß man, was damit gemeint ist: jemand hat dann eben etwas Schweres erlebt. Schwieriger wird's bei solchen Aussagen: "Das liegt dann in den Händen des Schicksals" oder noch krasser: "Das Schicksal hat's nicht gut mit mir gemeint" - das impliziert ja schon sowas wie 'ne Wesenheit - wohl keine ausgereifte Gottesvorstellung, aber doch stark in diese Richtung. Was Du zu Deiner Schicksalsvorstellung schreibst deckt sich nicht so ganz mit meinen Vorstellungen, aber ich denke, daß wir für unsere persönlichen Einstellungen oft ja auch so 'ne Art gleichnishafte Bilder verwenden, um unsere Ideen zu verdeutlichen. Also zum Beispiel: ich sage gerne, daß daß Leben gesehen werden kann wie ein Kartenspiel. Man bekommt erstmal 'ne Handvoll Karten zugeteilt - meine waren so ziemlich das lausigste Blatt, das man haben kann :rolleyes: - aber das ist letzten Endes gar nicht so wichtig. Denn: ob man will oder nicht - mit diesem Blatt sitzt man erstmal da und muß zusehen, wie man das Spiel bestreiten kann. Wer besch...* Karten als Ausgangsbasis hat, wird eher selten mit einen Royal Flash (heißt das so?) abschließen, aber man kann immerhin auch mit schlechten Karten ein ganz ordentliches Spiel abliefern, vorausgesetzt man schmeißt die Chose nicht vorher schon auf den Tisch und steigt aus.

So in etwa - muß wohl nicht erwähnen, daß ich mir bei diesem Bild keinen wirklichen Kartengeber vorstelle ;)

Dein Bild mag ich einerseits sehr - die Vorstellung eines vielfach verästelten Baumes als Lebens- und Entscheidungsdarstellung gefällt mir. Allerdings:

aber trotzdem bleibt man in einem vorbestimmten Rahmen, der von vornherein gegeben ist.

dieser Teil irrititiert mich, denn: WER hat den Rahmen vorgegeben? Mit einer solchen Vorstellung kann ich mich nicht wirklich anfreunden, das bedeutet doch wieder eine Wesenheit / ein Gott oder eben "das Schicksal", oder?

LG, wirrlicht
 
Original geschrieben von wirrlicht
So in etwa - muß wohl nicht erwähnen, daß ich mir bei diesem Bild keinen wirklichen Kartengeber vorstelle ;)

aber trotzdem bleibt man in einem vorbestimmten Rahmen, der von vornherein gegeben ist.

dieser Teil irrititiert mich, denn: WER hat den Rahmen vorgegeben?

Warum irritiert Dich der Teil, wenn Du Dir doch selbst keinen Kartengeber vorstellst, der für Dein Blatt verantwortlich ist? ;)

Trotzdem habe ich das ein wenig anders gemeint, denn sobald Du einen Schritt nach oben machst auf meinem verästelten Bild, kannst Du andere Schritte nicht mehr tun. Dies bezieht sich nicht nur auf Äste auf der gleichen Ebene, sondern auch Äste die höher liegen, denn von z.B. ganz links kommt man nicht direkt nach ganz rechts. Man muss erst durch die Mitte.
So habe ich das mit dem Rahmen gemeint. :cool:
 
Werbung:
Original geschrieben von OneEye
Warum irritiert Dich der Teil, wenn Du Dir doch selbst keinen Kartengeber vorstellst, der für Dein Blatt verantwortlich ist? ;)

Wie gesagt: mein "Kartenbild" ist nichts weiter als eine zur Veranschaulichung dienende Vorstellung - kein Glaube oder sonstwas, insofern hinkt der Vergleich mit Deinem Schicksalsbild vielleicht etwas. Wörtlich hast Du geschrieben: Somit hat man zwar eine fast unendlich große Auswahl an Entscheidungswegen, aber trotzdem bleibt man in einem vorbestimmten Rahmen, der von vornherein gegeben ist.

Wer oder was bestimmt den Rahmen vor? Etwas bestimmen - vorbestimmen - wer oder was TUT das, hm?


Original geschrieben von OneEye
Trotzdem habe ich das ein wenig anders gemeint, denn sobald Du einen Schritt nach oben machst auf meinem verästelten Bild, kannst Du andere Schritte nicht mehr tun. Dies bezieht sich nicht nur auf Äste auf der gleichen Ebene, sondern auch Äste die höher liegen, denn von z.B. ganz links kommt man nicht direkt nach ganz rechts. Man muss erst durch die Mitte.
So habe ich das mit dem Rahmen gemeint. :cool:

Dieses Bild hat was reizvolles, nur: was hat das denn nun mit dem Schicksal zu tun?

:) wirrlicht
 
Zurück
Oben