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Schachtelträume

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AW: Schachtelträume

Musikalisch natürlich nicht, medienwirksam schon. Er hat sich vom Prügelknabe zum Vorzeigedeutschen gemausert. Wenn das keine Schande für den deutschen rap ist, was dann?

Ein Beispiel dafür wie man es nicht macht. Ich würde nun nicht sagen, dass er eine Schande ist ;)
 
AW: Schachtelträume

Ich wollte nicht auf die Einzelperson oder den Mensch dahinter hinaus - ich kenne ihn nicht - sondern auf uns als Publikum, das ihm zu Ruhm und Geld verhilft. Wenn man eine bestimmte Musik so schlecht findet, dass man sagen kann: "als Künstler würde ich ihn nicht bezeichnen" oder "ein Beispiel, wie man es nicht macht", dann sollte man die Werke dieses Künstlers auch boykottieren.
 
AW: Schachtelträume

Das ist natürlich ärgerlich, aber sei nicht traurig

doch, das bin ich...
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super! ich nämlich nicht...
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da ich auf verschwörungstheorien einsteige interessiert es mich natürlich, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es eine fürchterliche aneinanderreihung von pseudokonspirativen banalitäten sein könnte - klär mich auf, falls ich mich hier täusch :)

Eins dieser homestudios habe ich als Teenager mal gesehen. Das Ergebnis war auch hörbar. Aber cool fand ich es nicht, sondern eher mitleiderregend.

herr von grau (als ein beispiel von vielen) erwähnt praktisch in jedem zweiten song, dass seine sachen in der studiowohnung von seinem kumpel kraatz aufgenommen wurden und er hat inzwischen trotzdem so einen großen namen erhalten, dass jedes seiner konzerte nahezu bis ganz ausverkauft ist, egal wo in deutschland. und nach schlechter quali hört sich das echt nicht an.


warum hunderte pro euro an einem tag für ein professionelles studio ausgeben, um am ende des tages doch bloß einen song im kasten zu haben, wenn du dir mit einem sechshunderteuro-equipment ein homestudio mit ner ebenfalls tauglichen soundqualität bauen kannst? unseres kostete soviel und als gesangskabine haben wir eine ecke mit nem schallgeschützten molton-vorhang ausgekleidet. die quali taugt voll für raptechnische zwecke. mach ones quali bspw. war wesentlich grottiger und er wurde trotzdem bekannt (wobei das eh nicht unser ziel ist, wir machen das bloß aus spaß an der freude).

hörs dir an:


heut hat er aber auch ne bessere (den song zwar schon hundertmal hier gepostet, aber nicht in diesem thread, außerdem hast du dann gleich eins deiner ersehnten tabuthemen):


Eine Weile bevor bushido den Preis bekommen hat, hatte sido mehrere Auftritte in einer fernsehproduktion über angebliche Problemteenager. Da sagte er beim Spazierengehen in der freien Natur dem ein oder anderen "bösen" Mädchen Dinge wie, dass die Jungs doch egal sind und sie es nur mit selbstachtung schafft. Man sah das damals in verworrenen Kontexten. Trotzdem hat das einfach Klasse. Ich halte es für keinen Zufall, dass danach bushido den Zug erwischt hat und sich seither als Gutmensch inszeniert, während fler in der Versenkung verschwand.

ich glaub nicht, dass da irgendein zusammenhang besteht. ich mein, es gibt echt nicht viele aktive, die sich nicht im brennpunktbereich in irgendeiner form engagieren.

Insofern erschließt sich mir nicht, was du mit "genauer hinschauen" meinst, dissidentin.

mit genauer hinschauen meine ich genau das bild aus den medien auf das du anspielst, dass eigentlich jeder nichthiphopinteressierte mensch von hiphop hat. das bild, das die medien vermitteln ist schlicht falsch.

da wird hiphop als ghetto- und gangstermusik dargestellt. klar kommt hiphop ursprünglich aus dem ghetto, aber weder in amerika, noch in deutschland beschränkte es sich auf gangstermukke. im gegenteil, in amerika war es ursprünglich ne sache, die die kids von der straße holte, der harte gangsterkram kam erst viel später. und deutschsprachiger rap war ursprünglich das, was man heute als studentenmukke bezeichnen würde. heute ist es ne ganz vielfältige geschichte. klar gibts ghetto- und gangstermukke, aber das ist eben nur ein winziger teil des ganzen und daher das in den medien verbreitete bild schlicht falsch.

Musikalisch natürlich nicht, medienwirksam schon. Er hat sich vom Prügelknabe zum Vorzeigedeutschen gemausert. Wenn das keine Schande für den deutschen rap ist, was dann?

bushido selber würde ich keinesfalls als representanten deutschlands sehen, und als einen representanten der subkultur hiphop auch nicht. er ist öfter in der bravo als in der juice oder backspin, daher für mich auch eher ein popstar als ein rapper und ein mc ist er schon gleich dreimal nicht.
 
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AW: Schachtelträume

Also mal so ein allgemeiner Gedanke zu Mach One - Problembezirk.
Okay, ich gebe zu es gibt Menschen die leben wirklich unter dem Existenzminimum und haben fast nur scheiße gesehen, aber ... ich weiß auch nicht, ich meine jeder Mensch hat doch einen "klaren" Menschenverstand und kann zwischen richtig und falsch entscheiden und wir haben immer eine Wahl, wir können ja oder nein sagen. Nur darauf läuft es hinaus. Ich hatte auch mal ne schwierige Phase, aber ich habe mich nie weggeworfen, nie Drogen genommen, außer Alkohol und davon war ich nur einmal wirklich richtig besoffen und habe mich danach so geschämt und nie wieder gemacht, hatte keinen Bock auf Schule und auch kein Bock auf Zukunft, aber hey, dass lag nicht am Staat, sondern daran, dass sich meine Eltern geschieden haben.
Doch ich hab wieder auf den "richtigen Weg" gefunden und ich bereue die Zeit nicht, weil ich dadurch der bin der ich bin und wie ich bin und darauf bin ich teilweiße stolz. Klar habe ich ein paar Grenzen überschritten, aber ich habe nie jemanden damit geschadet.
Ich weiß nicht, ich finde es bei vielen ziemlich einfach zu sagen, ich konnte nicht anders ich komm aus Kreuzberg oder aus nem Probelmbezirk etc.
Meine Meinung?
Man hat immer eine Wahl:
Ja oder Nein.
 
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AW: Schachtelträume

, ich meine jeder Mensch hat doch einen "klaren" Menschenverstand und kann zwischen richtig und falsch entscheiden und wir haben immer eine Wahl, wir können ja oder nein sagen.

das kommt immer auf den backround an. jemand der einigermaßen behütet aufgewachsen ist, kann komplett vernunftfreie entscheidungen und lebensstile nicht nachvollziehen. allerdings gibt es halt echt leute, die von klein auf von zu hause aus nicht viel mitbekommen haben und daher von anfang an keine linie haben, an der sie sich orientieren können. wenn von anfang an gar keine basis da ist, wirds schwer sich eine von selbst aufzubauen. was hänschen nicht lernt, lernt hans nimmermehr.

Ich hatte auch mal ne schwierige Phase, aber ich habe mich nie weggeworfen, nie Drogen genommen, außer Alkohol und davon war ich nur einmal wirklich richtig besoffen und habe mich danach so geschämt und nie wieder gemacht, hatte keinen Bock auf Schule und auch kein Bock auf Zukunft, aber hey, dass lag nicht am Staat, sondern daran, dass sich meine Eltern geschieden haben.

ob du jetzt den staat oder die eltern als ursache siehst, ist eigentlich das selbe, weil es trotzdem ne äußere ursache dafür gibt und beides sind autoritäre strukturen.

Doch ich hab wieder auf den "richtigen Weg" gefunden und ich bereue die Zeit nicht, weil ich dadurch der bin der ich bin und wie ich bin und darauf bin ich teilweiße stolz. Klar habe ich ein paar Grenzen überschritten, aber ich habe nie jemanden damit geschadet.

ich hab meine sturm und drangphase bspw. extrem ausgelebt. das lag allerdings vor allem daran, dass ich vorher daheim an der langen leine lag. ich wurde sehr unselbständig erzogen, da meine eltern mich quasi überbehüteten. sie trauten mir von klein auf nicht viel zu. ich hatte bis ich achtzehn war nur ein einziges mal sturmfreie bude und sie wussten immer genau wo ich war, wenn ich raus ging. dabei gab ich ihnen in meiner jugend wenig anlass zum misstrauen, im gegenteil war ich relativ pflegeleicht, auch in der pupertät.

ich wollte dann ab meiner volljährigkeit alles nachholen und zwar ausschweifend. bin gleich mit achtzehn ausgezogen und hab erstmal die sau rausgelassen - im vollen bewusstsein, dass ich grenzen überschreite. die daraus resultierenden lebenskrisen mussten am ende aber doch wieder meine eltern mittragen.

heute zeigt sich aber, dass wir viel draus gezogen haben. nicht nur meine eltern sind lockerer geworden, weil sie erkennen, dass sie im grunde doch keinen einfluss haben und ich bin toleranter gegenüber meinen eltern geworden, weil ich erkenne, warum sie gerne einfluss ausgeübt hätten. inzwischen hab ich mein leben auch auf der reihe und bin aus größtenteils eigener kraft sogar sehr selbständig geworden. :)

Ich weiß nicht, ich finde es bei vielen ziemlich einfach zu sagen, ich konnte nicht anders ich komm aus Kreuzberg oder aus nem Probelmbezirk etc. Meine Meinung? Man hat immer eine Wahl: Ja oder Nein.

wie gesagt kommts meiner meinung nach auf den backround an. klar hat man eine wahl, aber wenn man die verschiedenen wahlmöglichkeiten von klein auf gar nicht kennenlernt und dadurch auch später nicht in betracht ziehen kann, weil aus irgendeinem grund das elternhaus sowie das umfeld schon zerrüttet oder durch lebensumstände angegriffen ist, das sich auf die erziehung oder nichterziehung auch niederschlägt, kommts halt zu solchen gesellschaftlichen auswüchsen.

ich halt den song im hinblick auf die kids die in den juzen unserer city abhängen und die in wirklich archaischen strukturen groß werden, für sehr realistisch. da sind schon einige dabei, die genau das beschriebene leben führen, obwohl meine heimatstadt ne kleine großstadt ist.
 
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