• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wofür?

Kitty

New Member
Registriert
14. November 2006
Beiträge
15
Vielleicht gibt es tatsächlich Menschen, die für den Schmerz geboren wurden! Menschen, die ihn ertragen können! Menschen, die niemals aufgeben und kämpfen! Menschen mit einer Zukunft! Ich bin keiner von denen. Ich weiß das schon lange aber hier ist niemand, der mich hört. Niemand weiß, dass ich hier sitze und weine, wie einsam ich bin. Sie wollen es nicht sehen, sie wollen, dass ich stark bin. Unbesiegbar! Aber ich habe mich vor Jahren schon selbst besiegt. Aber für alle anderen lache ich, freue mich und bin da, dabei ist mein Herz kalt und meine Seele tot. Ich kenne nichts anderes mehr, als aufzuwachen und Schmerzen zu haben. Mein Kopf, mein Rücken, meine Augen, meine Hände. Ich esse Tabletten wie andere Menschen Bonbons. Ich verpasse mein Leben! Das klingt jetzt so, als wäre ich 80 aber ich bin doch erst 18. Was hab ich getan, dass mein eigener Körper mich verrät? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es mir meine Zukunft nimmt, dass ich meine Träume vergesse und mich selbst verliere. Ich bin vielleicht dazu geboren Schmerzen auf viele Weisen zu haben aber nicht um sie zu ertragen. Ich rede schon lange nicht mehr darüber, weil es selbst meine Familie nervt. „Ich habe bei meinem Bandscheibenvorfall auch nicht so viel gejammert!“ Das ist es was sie mir sagen und meine Antwort darauf lautet immer: „Du bist aber nicht 18 und seit sieben Jahren ständig krank! Du hast nicht die beste Zeit deines Lebens verpasst. Du hast nicht mit angesehen, wie alle Spaß haben und dir davon erzählen, wenn du Glück hast, weil du es nicht selbst erleben darfst. Du musstest deinen Freunden nie sagen: Ich kann dir nicht beim Umzug helfen, schließlich kann ich noch nicht mal meine eigene Tasche tragen! Du musstest deinen Lehrern nie erklären, warum du dem Unterricht nicht folgen kannst. Du musstest ihnen nie sagen, dass du damit beschäftigt warst deine Tränen zurückzuhalten, weil deine Schmerzen fast unerträglich wurden. Du musstest ihnen nie sagen, dass du schwach und hilflos bist. Du musstest nie nachts um drei aufstehen, um Schmerztabletten zu nehmen, damit du schlafen kannst. Du musstest auch keine Tabletten nehmen, damit du eine Stunde in der Schule sitzen kannst. Und du musstest auch nie mit anhören, wie sie sich über dich lustig machen. Du musstest nie im Mitleid anderer ertrinken. Du musstest nie unsicher sein, ob sie dich nur aus Mitleid mögen. Du musstest auch nie einen ganzen Tag in einem dunklen Zimmer liegen, weil du das Licht nicht ertragen konntest. Du musstest auch nie mehr Ärzte als Freunde in deinem Handy abspeichern. Du musstest nicht mit dem wissen aufwachen, dass du so nie einen Job bekommen wirst, weil du nicht garantieren kannst, dass du eine Woche lang mal nicht krank bist.“ Das alles würde ich so gerne antworten, aber alles was ich tue ist schreien ohne den Mund zu öffnen, weinen ohne eine Träne zu vergießen. Ich wollte so gern sein wie die Anderen. Ich wollte keine Sorgen mehr haben, nur für das Heute leben und nicht mehr an morgen denken. Ich weiß sehr wohl, dass es Menschen gibt, denen es viel schlechter geht als mir und ich weiß wirklich nicht, wie sie das ertragen. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr kann. Ich bin müde. Ich bin fertig. Die Welt ist für mich nicht mehr wichtig, denn ich habe meine Welt verloren. Die Listen mit Verboten sind zu lang geworden, die Mauern zu hoch, die Welt zu dunkel. Ich finde den Sinn nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass es sowieso sinnlos ist, denn das Leben wird so oder so früher oder später enden. Und dann werden wir vergessen, als hätte es uns nie gegeben, als hätte ich nie vor Schmerzen geweint, als hätte ich nie für etwas gekämpft. Also wofür, wofür soll ich stark sein? Für meine Eltern, die eigentlich gar nicht wissen wollen, wie es mir geht? Für meinen Bruder, der mich für meine Gebrechen hasst? Für meine Freunde, die auch ohne mich glücklich sind? Für meine Lehrer, denen ich eigentlich egal bin? Wofür? Ich weiß es einfach nicht mehr!
 
Werbung:
AW: Wofür?

Ich war schon seit ich klein war viel krank, mit den Jahren wurde das eben immer mehr. Bandscheibenvorfälle, chronische Entzündungen, chronische Kopfschmerzen, Blinddarmgeschichten, Mandelentzündungen, Mittelohrentzündungen, schiefe Wirbelsäule usw. Es sammelt sich eben. Manchmal fehlt mir dann einfach die Energie, um zu verdrängen und dann kommt sowas dabei raus. Manchmal bin ich dann einsam, weil meine Familie es nicht ertragen kann alles zu wissen und ich eigentlich keinem weh tun will, also bin ich still. Tut mir Leid, wenn es gestört hat. Wirklich!
Ich hatte schon immer Probleme mit anderen Menschen, weil sie mich gerne benutzt haben, um sich besser zu fühlen. Aber das ist ein lange Geschichte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Wofür?

Kitty, Du mußt nicht still sein. Dafür ist Deine Familie da daß sie Dir hilft. Und wenn sie Dir nicht hilft, werde selber aktiv. Frage Deinen Arzt was Du machen kannst daß es Dir besser geht. Vielleicht eine Kur, spezielle Gymnastikgruppen, schwimmen gehen, spezielle Ernährung, Rückenschule usw.. informiere Dich und tu etwas!
Alles Gute Dir!!
 
Zurück
Oben