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Nachtodliches Leben?

reinwiel

Well-Known Member
Registriert
17. August 2008
Beiträge
1.051
Hallo Freunde

Auch wenn es schon diskutiert wurde, die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt und wie es aussehen könnte, geht immer wieder durch alle Schichten der Menschen. Und so wie draußen im Alltag gibt es auch hier im Forum eine ganze Reihe von Leuten, die das gleiche sagen wie du: Nein, es gibt kein Leben nach dem Tod, denn....
und diese Ansicht wird dann mit schweren Argumenten untermauert.

Deshalb haben wir es eigentlich schwer, die wir an das persönliche Überleben des Todes glauben, denn dafür gibt es keine eindeutigen, handfesten und unwiderlegbaren Beweise. Das ist gleich wie bei Gott.

Aber was das vernünftige Überlegen angeht, da stützen wir uns auf Hinweise. Und die kommen aus verschiedenen Quellen, angefangen von Nahtoderlebnissen über außerkörperliche Erfahrungen bis hin zu Kontakten zu Toten in Träumen, zu unerklärlichen Erscheinungen oder Totenbekundungen und sogar bis hin zu den ganz merkwürdigen und höchst seltenen, spontan auftretenden Verkörperungen eines Verstorbenen. Bitte - alles keine Beweise, aber Hinweise, die unter die Haut gehen.

Und nicht zuletzt spielt für den Glauben an ein Leben nach dem Tod folgendes eine große Rolle: Die Liebe zu leben.
Mir ist es z.B. vollkommen bewusst, dass ich überaus gerne lebe. Und diesen kostbaren Schatz meiner Liebe, das Leben als Bewusstsein nämlich, diesen Schatz verliere ich nicht bei dem Gedanken, dass wir weiterleben.

Bei allen Leuten, die nicht an ein nachtodliches Leben glauben, habe zumindest ich das Gefühl, dass sie gar nicht so gern leben, dass das Leben nicht als ein Schatz gilt, den man ungern hergibt.
Liebe Lebensgrüße - reinwiel
 
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AW: Nachtodliches Leben?

Wir finden schwerlich die letzten, richtigen Wahrheiten.
Wir finden aber Möglichkeiten, über sie nachzudenken.​

Ja, Reinwiel!

Das NACHDENKEN ist m.E. besonders wichtig.
Aber oft will ich einfach nur meine Ruhe haben.
Bin froh, dass ich sie mir bei uns auch dann verschaffen
kann, wenn draußen (schon tagsüber) die Menschen
Fasching feiern. Und gönne ihnen das Vergnügen
von ganzem Herzen.

Geht's bei Euch (am See) auch gerade so bunt zu?

:blume1::blume1::blume1:
 
AW: Nachtodliches Leben?

Bei allen Leuten, die nicht an ein nachtodliches Leben glauben, habe zumindest ich das Gefühl, dass sie gar nicht so gern leben, dass das Leben nicht als ein Schatz gilt, den man ungern hergibt.

Na das Gefühl habe ich nicht. Das kann man auch ganz gegenteilig sehen, dass nämlich gerade das Sterben, das endgültige Sterben, dem Leben einen Wert gibt.
Einerseits stelle ich mir ein ewiges Leben, also ein solches wie hier, ganz schrecklich vor, das hieße, keine Veränderungen, keine Hoffnung auf ein Ende, ewiges, ödes Dahinhackeln, die Möglichkeit des Todes ändert das, andererseits ist ein "Auskosten", also ein positives Erleben, schon allein der Kürze des Lebens wegen für den Nichtgläubigen wichtiger als für den Gläubigen.

Ich sehe ein nachtodliches Leben eher nicht wie ein "Leben" sondern wie ein "Sein", so wie man ja auch jetzt gefühlsmäßig "ist" ohne das Vergehen des Lebens innerlich zu fühlen.

Wünschen täte ich mir ein nachtodliches Sein, bei dem man Erkenntnisse gewinnt, die einem hier verschlossen sind, dass man verstehen kann, wie alles ist.
 
AW: Nachtodliches Leben?

ehrlich gesagt mach ich mir um meinen "nachtod" gar keine gedanken mehr.
da denk ich mehr darüber nach, was morgen auf dem speiseplan steht...
aber auch daran denk ich kaum...:D

naja, das war natürlich nicht immer so. stimmt schon.

ob es ein "anderes" leben, als dieses menschliche hier, gibt?
ich DENKE schon.
denn WO war ich VOR meiner geburt?
hat es dieses MICH schon vorher gegeben?
wenn ja, wo?
wenn nein, wo nicht?

alles, was ich hab, bin doch nur ich. und zwar hier und jetzt.
ob das schon immer so war?
ich weiß es nicht.
aber das ist mir auch wurscht.
denn an mein leben VOR diesem leben kann ich mich nicht mehr erinnern...nicht mal an meinen 1. geburtstag.
und damit hat es auch für mich jetzt keine bedeutung.
so wie mein leben nach dem heute mir jetzt nicht wichtig zu sein braucht....schon gar nicht, wenn ich tot bin.

das wären doch nur leere gedanken, sonst nichts.
 
AW: Nachtodliches Leben?

ja, sibel und joan,
ich finde beides stimmt:

ich bin nur hier und jetzt...aber meine gefühle und mein denken speisen sich aus meiner vergangenheit.
und nicht nur aus meiner unmittelbar vorher erlebten....sondern sogar noch weiter nach "hinten" im zeitenraster gehend.
(siehe familienaufstellungen.)

aber irgendwie - vom reinen moment betrachtet - sind es doch nur g´schichterln.
und zwar gschichterl´n, die sich mit meinen gefühlen decken.

beispiel: ich bin traurig, weil mein hund gestorben ist.
der hund ist nicht mehr realität...doch mein denken an ihn schon (da im augenblick) und dieses denken deckt sich mit meinem gefühl der trauer, das auch im augenblick DA ist.

so kommt das vergangene in meine gegenwart und wird zum jetzt...zur gerade erlebten trauer.

das interessante aber ist: mit der zukunft klappt das ebenso.
ich denke an die bevorstehende liebesnacht mit meinem liebsten und die augen fangen an zu glänzen, der tag wird leicht, nichts kann mir etwas anhaben... und zum essen brauch ich auch nichts mehr.

die frage ist: inwieweit kann ich selbst entscheiden, wo ich mich hindenken und hinfühlen WILL?

aber: ist das schon ein anderes thema? ich weiß es nicht.
 
AW: Nachtodliches Leben?

Na das Gefühl habe ich nicht. Das kann man auch ganz gegenteilig sehen, dass nämlich gerade das Sterben, das endgültige Sterben, dem Leben einen Wert gibt.

Hallo joan
Ist ja nicht so wichtig, dass du das gleiche Gefühl hast wie ich. Das mit dem Gefühl ist immer eine persönliche Sache und erhebt nicht den Anspruch auf allgemeine Gültigkeit.

Einerseits stelle ich mir ein ewiges Leben, also ein solches wie hier, ganz schrecklich vor, das hieße, keine Veränderungen, keine Hoffnung auf ein Ende, ewiges, ödes Dahinhackeln, die Möglichkeit des Todes ändert das, andererseits ist ein "Auskosten", also ein positives Erleben, schon allein der Kürze des Lebens wegen für den Nichtgläubigen wichtiger als für den Gläubigen.

Stimme dir vollkommen zu - wenn es ewig so wäre. Ein ewiges Auskosten des ebenso ewigen öden Dahinhackelns wäre nichts anderes als die pure Hölle. Es ist - so wie du sagst - aber schon wichtig, das Auskosten des diesseitigen Lebens als positives Erleben voll zu nützen. Ein so genütztes Leben bringt ungeheure Stärkung und ist die beste Voraussetzung für ein langsames Aufsteigen in immer höhere jenseitige Sphären.
Und wieder muss ich das als meinen persönlichen Glauben hervorheben, der sich aber wiederum auf mediale Hinweise stützt.

Ich sehe ein nachtodliches Leben eher nicht wie ein "Leben" sondern wie ein "Sein", so wie man ja auch jetzt gefühlsmäßig "ist" ohne das Vergehen des Lebens innerlich zu fühlen.

Wenn du das tatsächlich so siehst, dann ist das sehr wertvoll. Wenn auch eine Vorstellung, so ist es doch ein "Sehen". Hier sind wir einander sehr nahe, vor allem im Wort "Sein". Dieses Sein als jenseitiger Zustand geht weit über das hinaus, was wir als Leben bezeichnen und jetzt auch fühlen, besonders vielleicht deswegen, weil ich mir jenes "Sein" voll Dynamik vorstelle.

Wünschen täte ich mir ein nachtodliches Sein, bei dem man Erkenntnisse gewinnt, die einem hier verschlossen sind, dass man verstehen kann, wie alles ist.

Sagen wir so: Angeblich ist jenes "Sein voll Dynamik" ein Sein voll ungeheurer Erkenntnisse. Diese hören nie auf, werden immer umfangreicher und kräftiger. Die Anwendung liegt darin, dass du ..ich.. künstlerisch kreativ sein können. Und was lt. mystischen Angaben (z.B. Lorber) so mit der "Zeit" auch möglich wird: Jeder kann für sich immer reinere, schönere Landschaften, Gebiete, ja Schöpfungen hervorbringen, die er dann liebevoll mit anderen Wesen teilt.

Wie gesagt: Das sind Vorstellungen, die etwas Besseres als eine nur stehende Ödheit oder ewige Verdammnis in Betracht ziehen. Muss mir keiner abnehmen, selbstverständlich, aber dieses Hintergrundvertrauen lässt wenigstens mich auch das Hier und Jetzt mit großer Zuversicht betrachten und angehen.

Ich denke mir: Die Nähe solcher Zukunftsvisionen hebt auch die Erde unendlich langsam in eine andere, geistige Schwingung. Ich bin Realist und gleichzeitig realistischer Fantast.
LG - reinwiel
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Nachtodliches Leben?

Hallo joan

Sagen wir so: Angeblich ist jenes "Sein voll Dynamik" ein Sein voll ungeheurer Erkenntnisse. Diese hören nie auf, werden immer umfangreicher und kräftiger. Die Anwendung liegt darin, dass du ..ich.. künstlerisch kreativ sein können. Und was lt. mystischen Angaben (z.B. Lorber) so mit der "Zeit" auch möglich wird: Jeder kann für sich immer reinere, schönere Landschaften, Gebiete, ja Schöpfungen hervorbringen, die er dann liebevoll mit anderen Wesen teilt.

l

Hi, reinwiel,
ich verstehe nicht, warum man diese Visionen nicht auf seine DIESSEITIGE Zukunft beziehen soll, warum kann man denn die kreativ hervorgebrachten Schöpfungen nicht in diesem Leben mit anderen Menschen teilen?

Daß die Träume nicht eins zu eins Wirklichkeit werden können ist mir dabei klar, aber ich hoffe immer noch auf eine Versöhnung zwischen Traum und Tag in diesem Leben.

Ansatzweise gelingt dieses Teilen auch, und wenn man dann einen Menschen verliert, wie ich vor einem halben Jahr meinen Bruder, bleiben die Auswirkungen dieser tiefen Begegnungen für die Zurückgebliebenen erhalten.
Das Verbindende bleibt auch über den Tod hinaus und verbindet mich heute umso stärker mit Menschen, die meinem Bruder ebenfalls nah waren.

Liebe Grüße Kaawi
 
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unser leben VOR dem tod:

ja kaawi,
wieder einmal denken wir beide in gleichen dimensionen...für mich ist das genau so.

dieses teilen ist schon in diesem leben hier und jetzt möglich. und es wirkt auch weiter in die "zukunft". und meines wissens nicht nur das: es wirkt genauso in die "vergangenheit".

denn das, was ich (und du) damit meinen, ist doch das teilen der LIEBE.
die verbundenheit zu einem anderen menschen (oder sonstigem wesen) in liebe.

und wie dumm sind wir menschen, wenn wir diese art liebe erst dann entfalten, wenn jemand im sterben liegt oder bereits gestorben ist...!

warum - um gottes willen - fangen wir nicht schon vorher beim nächsten an?

warum - so frage ich euch alle hier - kritisieren wir den anderen lieber, als dass wir ihm/ihr sagen, was wir an ihm/ihr lieben?

das ging mir gestern durch den sinn, als ich die betroffenen reaktionen auf alice´s tod gelesen habe.
das hat mich ungeheuer traurig gemacht.

mit spott und hohn und voreiligen ratschlägen ist mancher mensch schnell zur stelle.
seine liebe aber bleibt auf der strecke - nach nirgendwo.

und doch liegt es an jedem/r selbst, diese verirrung abzustellen.
und zwar BEVOR es einem um den anderen leid tut.
 
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