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loslassschmerzen

W

westwind

Guest
und dann
ziehen sie hinaus
mit grimmigem gesicht
und werfen die türen zu
damit ganz klar ist, wer hier wen verläßt!

und sie vergessen
den mund aufzumachen
sei es zum zähneputzen
oder zum grüßen
du bist es nicht mehr wert beachtet zu werden!

und sie knurren dich an
du knurrst zurück
sie schreien dich an,
du schreist zurück
sie knallen mit der tür
du weinst.

so ist es wenn sie gehen.
so muss es sein.

geschrieben im frust, als vor 5 jahren mein älterer sohn auszog!

frage an euch! muss es so sein???

wie geht es euch mit euren ab 18jährigen, wenn sie sich losstrampeln?

ich plage mich eben mit meinem zweiten sohn herum und habe ziemlichen kummer dabei!!!

wer von euch erlebt es aus der perspektive des jungen menschen und gibt aus dieser sicht eine erfahrung wieder?
DANKE
 
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AW: loslassschmerzen

nieeeemand kennt mein problem????
oder war es schon mal thema- wo finde ich es dann!?
Ich bin doch sicher, dass einige von euch schon Kinder loslassen mussten und die zwiespältigsten gefühle dabei hatten!
ich würde mich freuen ein paar gedanken von euch dazu lesen zu dürfen!!

erbarmt euch ...das leben ist hart genug!

lg
 
AW: loslassschmerzen

ich plage mich eben mit meinem zweiten sohn herum und habe ziemlichen kummer dabei!!!

Also das klingt für mich ja echt schlimm.

Plag dich doch mit dir selber und lass ihn mit sich selbst plagen.

Er gehört nicht dir.

Und geh schleunigst zu einem Therapeuten.

lg Frankie
 
AW: loslassschmerzen

hi!
danke für deine antwort.
als ich das "gedicht" schrieb ging es mir echt mies. da schreibe ich dann einfach auf, was aus mir herauskommt.
habe es noch nie hergezeigt.
was dran ist für dich so schlimm- dass wir uns anschreien...?

vielleicht muss ich dazusagen, dass mein jüngerer sohn ein heiß ersehntes kind war ( nach 3 fehlgeburten) und ich bisher immer eine gute beziehung zu ihm hatte.
aber jetzt spüre ich einfach, dass es mir weh tut, dass er jetzt so abweisend ist.
vielleicht ist es als mutter schwieriger- ich betrachte manchmal sentimental die babyfotos und trauere einfach auch darum, dass dieses gebraucht werden jetzt einfach nicht mehr ist!
ich habe das thema auch mit einer therapeutin besprochen- sie lächelte milde und meinte, ich mach es eh super...

aber ich bin mir halt nicht immer so sicher.

vermutlich ist es das wichtigste jetzt anzuerkennen, dass ich ihn lassen muss, wie er ist...
und auf mich zu schauen probiere ich eh, so gut ich kann...

aber- frage zum abschluß- hast du kinder und diese phase schon hinter dir?

lg
 
AW: loslassschmerzen

aber- frage zum abschluß- hast du kinder und diese phase schon hinter dir?

Meine Mutter hat mich nicht losgelassen. Ich bin 45 Jahre alt, und erst seit einigen Monaten kann ich mit ihr reden, ohne dass sie mich sofort für sich vereinnahmt.

Hast du dir schon einmal überlegt, wie ekelhaft das für ein Kind sein muss, wenn es sich von der Mutter wie von einem übermächtigen Magneten freikämpfen muss? Anstatt, dass es einfach in die Welt gesetzt wird?

Meine eigenen Kinder sind 10 und 9. Von deren Mutter bin ich geschieden, weil sie ebenfalls die Kinder für sich selbst braucht, anstatt für die Kinder da zu sein, wenn die Kinder sie brauchen. Und nur dann.

lg Frankie
 
AW: loslassschmerzen

Hallo Frankie,

Hast du dir schon einmal überlegt, wie ekelhaft das für ein Kind sein muss, wenn es sich von der Mutter wie von einem übermächtigen Magneten freikämpfen muss?

Das ist ekelhaft, allerdings SOLL das auch so sein, das ist der Sinn der Pubertät. Zwischen Kind und Eltern (meistens zu einem Elternteil intensiver, meistens zur Mutter, aber nicht immer) besteht eine extrem starke Bindung. Damit das Kind, wenn es langsam erwachsen wird, von seinen Eltern unabhängig leben kann, muss es sich aus dieser Bindung lösen. So eine starke Bindung löst man aber nicht so einfach, schon gar nicht als Kind.

Daher MUSS dieser Prozess ein Drastischer sein. Es muss krachen und knallen. Die Trennung muss quasi mit "Gewalt" herbeigeführt werden. Das Kind muss sich derartig mit seinen Eltern entzweien, dass a) diese froh sind, wenn es endlich ausgezogen ist und b) das Kind (dann erwachsen) seiner Wege ziehen kann ohne das Gefühl zu haben, Leidende zurückgelassen zu haben.

Und meistens finden Eltern und Kinder später wieder zueinander. Bei manchen schon recht schnell, bei anderen, z.b. bei Dir (sofern ich das richtig interpretiere), etwas später. Wobei diese Beziehung dann auf einem ganz anderen Fundament steht (bzw. stehen sollte, das tut sie freilich auch nicht immer).

Insofern ist das eine normale Sache.



lg, xcrypto
 
AW: loslassschmerzen

nieeeemand kennt mein problem????
oder war es schon mal thema- wo finde ich es dann!?
Ich bin doch sicher, dass einige von euch schon Kinder loslassen mussten und die zwiespältigsten gefühle dabei hatten!
ich würde mich freuen ein paar gedanken von euch dazu lesen zu dürfen!!

erbarmt euch ...das leben ist hart genug!

lg

Hallo westwind,

da ich einen neunzehnjährigen Sohn habe, bin ich wohl in der Zielgruppe deiner Frage. :)
Allerdings erlebe ich diesen ganzen Ablösungsprozess sehr anders und eigentlich in erster Linie positiv.
Ich bin schon sehr lange alleinerziehend und ich war mir immer sehr bewusst, dass ich auf keinen Fall klammern wollte, mich nicht an den Sohn hängen, weil ich die Einsamkeit fürchte, wenn er geht.

Deshalb habe ich auch immer versucht, die Freiheit, die ich mit jedem Schritt, den er sich von mir entfernt, zurückgewinne als solche wahrzunehmen und etwas daraus zu machen. Der Ablöseprozess beginnt schon mit der Geburt, nicht erst in der Adoleszenz. Und die Beziehung zwischen Eltern und Kind muss immer wieder von neuem definiert werden. Das ist manchmal auch schmerzhaft. Für beide Seiten.
Wir werden immer weniger gebraucht. Unsere Fürsorge, die am Anfang für das Kind überlebensnotwendig war, wird für den jungen Menschen zur Fessel, gegen die er sich wehren muss.

Aber weil wir diese grosse und schöne Aufgabe erfüllt haben, haben wir auch wieder neue Möglichkeiten um uns um anderes zu kümmern.

Alle Gute für dich. :blume1:
 
AW: loslassschmerzen

hallo ihr lieben!
danke!!
da war in jedem beitrag viel für mich drin.

ich kann nicht sagen, ob ich meinen sohn zusehr bevormunde- das müßte er beanntworten.ich riskiere es und frage ihn. (vermutlich wird er mir sagen, dass ich ihn nicht nerven soll!)
mir ist auch bewußt, dass der loslösungsprozeß permanent geschieht und verschiedene phasen durchläuft!

trotzdem war ich von den heftigen emotionen überrascht weil ich dachte- hatten wir schon- weiß ich schon- doch wieder neu- weil anderes kind!

ich teile auch die ansicht, dass es für kinder schlimm ist lebenssinn deren eltern zu sein.ich bin auch sehr intensiv mit meine eigenen leben beschäftigt.
allerdings ist es doch eine tiefe verbindung die man zu den kindern hat,und in dieser zeit steht eine neudefinition an!

bei mir mischt sich auch trauer über das zerbrechen der familie und über die unversöhnlichkeit des vaters meiner söhne( spricht seit 11 jahren nicht mit mir weil ich mich getrennt habe) in diesen loslaßprozeß.

ich nehme eure denkanstöße gerne an!
danke!::kuss1:
 
AW: loslassschmerzen

und dann
ziehen sie hinaus
mit grimmigem gesicht
und werfen die türen zu
damit ganz klar ist, wer hier wen verläßt!

und sie vergessen
den mund aufzumachen
sei es zum zähneputzen
oder zum grüßen
du bist es nicht mehr wert beachtet zu werden!

und sie knurren dich an
du knurrst zurück
sie schreien dich an,
du schreist zurück
sie knallen mit der tür
du weinst.

so ist es wenn sie gehen.
so muss es sein.

geschrieben im frust, als vor 5 jahren mein älterer sohn auszog!

frage an euch! muss es so sein???

wie geht es euch mit euren ab 18jährigen, wenn sie sich losstrampeln?

ich plage mich eben mit meinem zweiten sohn herum und habe ziemlichen kummer dabei!!!

wer von euch erlebt es aus der perspektive des jungen menschen und gibt aus dieser sicht eine erfahrung wieder?
DANKE

Hallo westwind!
ich bin 17 und möchte weg!
so richtig bewusst geworden ist mir das, als ich statt auf urlaub mirtzufahren alleine daheim geblieben bin. diese ruhe war echt geil wenn ich das so sagen darf.
ich glaube, der grund für die ständigen auseinandersetzungen zw. eltern und jungen erwachsenen ist, dass die menschen zu spät ausziehen.
die kinder werden immer schneller erwachsen und müssen sich dann als körperlich und geistig voll entwickelte erwachsene, die manchmal(zumindest in meinem fall) selbstständiger und fähiger sind als ihre eltern(teile), bevormunden lassen. gerade als schüler wird man ständig von lehrern bevormundet, daher will man ausserhalb der schule seine ruhe haben.
ich kenne den fall einer volksschulkollegin von mir, die ich kürzlich auf einem klassentreffen wieder getroffen habe. sie ist als adoptivkind aufgewachsen, hat sich ständig mit ihren eltern gestritten, ist mit 16 rausgeflogen und in ein heim gekommen. seitdem versteht sie sich super mit ihren eltern, möchte aber auf keinen fall wieder zurück.
vl. geht es auch mir so, wenn ich mal weg bin.
wenn das problem ist, dass du deinen sohn vermisst wenn er weg ist,
dann solltest du dir bewusst werden, dass es völlig normal ist, dass kinder erwachsen werden und dass es ihm dabei besser geht.
und du willst ja das beste für ihn nehm ich mal an.
du hättest dir auch früher schon gedanken drüber machen können, wie du dein leben ohne deine kinder gestalten wirst, denn das war ja vorherzusehen, dass es mal so kommen wird.
aber egal, du kannst dir auch jetzt noch gedanken machen.
vielleicht solltest du über den sinn des lebens nachdenken, den auch ich noch nicht so richtig gefunden habe, aber wir müssen uns bewusst werden, dass das leben einmalig ist(ausser du glaubst an die wiedergeburt, und dann hättest du auch schon den sinn des lebens, nämlich uneigennützig und hilfsbereit zu leben und deinen nächsten zu leben damit du so bald wie möglich ins nirvana eingehst).
dieser gedanke, dass wir nur eine chance haben und die auch nutzen sollten, ist das einzige, was mir hilft, nicht der vergangenheit nachzutrauern, sondern in die zukunft zu schauen(vor 3 jahren ist meine lieblingsoma gestorben).
ich gebe aber zu, dass mir das nicht immer gelingt.
gib deinem sohn wenn es möglich ist die freiheiten, die er haben will.
wenn es dir zu schwer fällt, kann dir ein therapeut sicher weiterhelfen.
versuch das ganze positiv zu sehen: du hast jetzt mehr zeit für deine hobbys.
obwohl du das argument wahrscheilich für dumm halten wirst.
aber versuch nicht, deinem sohn unabsichtlich sein leben zu verbauen.
ich hoffe, du kommst damit klar
l.g.
 
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AW: loslassschmerzen

Hi anonym 1991!

Mein Sohn findet es im Moment auch geil- erlaubt für mich!!- wenn er alleine zu Hause sein kann.

Wenn ich zu Hause bin seilt er sich oft ab- seit er ein eigenes Auto hat genießt er seine Mobilität, und lebt sein Leben.
Das passt für mich!!

Ich bin keine Mutter die klammert!

Ich sagte immer, dass meine Kinder mit 18 ausziehen können, weil ich das auch tat. Von heute auf morgen- mit Genuß in mein eigenes Leben!
Was mich belastet ist etwas anderes.
Der Ton hat sich so verändert( zeitweise), dass der Respekt fehlt.
Das tut mir weh.
Wenn mein Sohn weiterhin mit uns wohnen möchte, dann muss er ein Verhalten finden, dass auch für die Erwachsenen im Familiensystem passend ist! Seit er diese Information ganz klar bekommen hat ist er ein wenig umgänglicher!
Ich bin für klare Verhältnisse.
Wenn ein junger Mensch raus will, soll er es tun. Und dafür die Verantwortung übernehmen- das heißt- Arbeit annehmen, Geld verdienen...
Davon sind "wir" ja noch entfernt, weil Zivildienst und Studium anstehen.

Unser Verhältnis zeichnet sich immer wieder durch heftige Wortgefechte aus- mein Soh schlägt mich oft mit meinen eigenen Argumenten( schmunzel)- und durch den Wunsch autonom zu sein!
Ich bin eine vielseitig interessierte Frau und brauche ebenso meinen Freiraum.
In unserem Schlagabtausch ist auch spürbar dass wir uns lieb haben und uns beide lösen müssen- auch er!!

Frage an dich- wie soll Familienleben in dieser Zeit ablaufen, damit es für dich gut ist- wieviel allein sein, wann und bei welchen Gelegenheiten Gemeinsamkeit???
Welche Verantwortung übernimmst du innerhalb der Familie- Müll raus, staubsaugen...????

Bin neugierig auf deine Antwort!
Liebe Grüße WW
 
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