Das christliche Fest „Darstellung des Herrn“ oder „Einführung Jesu in den Tempel“ findet vierzig Tage nach der Geburt Jesu statt. Hierbei handelt es sich in Frankreich gleichzeitig auch um ein Fest für Feinschmecker und einen traditionellen Crêpes-Tag. Der Begriff „Chandeleur“ kommt von den lateinischen Ausdruck „Festa candelarum" (Fest der Kerzen) und bezeichnet vor allen Mariä Lichtmess, das Fest des Lichtes. Dieses Fest wird in Frankreich jedes Jahr am 02. Februar gefeiert.
Zur Zeit der lateinischen Antike
Ursprünglich galt der Monat Februar bei den Römern als letzter Monat des Jahres: „Februarius", „Monat der Reinigung" vor der Ankunft des Frühlings. Am 02. Februar feierten die Römer das Fest „Lupercales“, das zu Ehren des römischen Fruchtbarkeitsgottes und Beschützers der Herden Lupercus, zelebriert wurde. Bei diesem Fest fand eine große Prozession mit hell leuchtenden Flambeaus statt.
Als das Reich zum Christentum übergeht
Im 5. Jahrhundert, genauer gesagt im Jahre 472, entschied der Papst Gelasius I, das nicht christliche Fest der Kerzen vom 02. Februar durch das Fest der Einführung Jesu in den Tempel zu ersetzen. Allerdings erhält dieses Fest erst im Jahre 1372 die offizielle Bezeichnung als „Fest der Reinigung der Jungfrau Maria“. In den Kirchen wurden die Fackeln nunmehr durch gesegnete Kerzen ersetzt, die daran erinnerten, dass Christus als Licht der Welt galt.
Warum werden an diesem Tag Crêpes gegessen?
Anfang Februar wurden an die Pilger, die sich auf dem Weg nach Rom befanden, Crêpes ausgeteilt. Zu dieser Zeit begannen auch die alljährlichen Winteraussaaten. Das überschüssige Mehl wurde für die Zubereitung der Crêpes, die als Zeichen des Wohlstandes für das kommende Jahr galten, verwendet. Hierzu gab es auch ein passendes Sprichwort: Si point ne veut de blé charbonneux, mange des crêpes à la Chandeleur. (dt. Wer kein holziges Getreide ernten will, muss zu „Chandeleur“ Crêpes essen. Ein weiterer Gebrauch: Die erste Crêpe mit der rechten Hand in die Luft werfen und gleichzeitig in der linken Hand eine Goldmünze halten...