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Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Anstatt allerdings unsere auf Konsum ausgerichtete Weltansicht zu kritisieren, die keinerlei Interesse an einem adäquaten Umgang mit Gütern aufweist, sondern deren maximalen Verbrauch verlangt, beginnen wir Teilaspekte auszuklammern, die sich aus unserer Sicht besonders "schlimm" entwickelt haben. Dabei zerstören wir beständig die Vielfältigkeit unseres Daseins und kostruieren ein Regelwerk, welches uns das "optimale Leben" vorzeichnet.
1) Aber es wird doch viel kritisiert - u.a. hier...
2) Aber ist denn nicht das Regelwerk auch implizite Kritik?
3) Wer ist "wir"? Sind die, die die Regeln aufstellen nicht auch dieselben, die sie brechen?
 
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AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Der Durchschnittsmensch, ob als Arbeiter, Pfarrer oder Professor, ist m.E. noch nicht in der Lage, sozialen Umgang rein aus Vernunft und Mitgefühl heraus zu pflegen und seine eigenen Entfaltungsmöglichkeiten einerseits zu erkennen und andererseits sich selbst in Wort und Tat eigenverantwortlich auszudrücken um sich und seine Welt dabei zu genießen.

Wahrscheinlich kann man es ihm aber garnicht beibringen oder irgendwas gewaltsam verordnen oder erzwingen. Er wird vielleicht einfach noch Entwicklung brauchen.

Ein Mensch, der bereits „zivilisiert“ ist, wird nicht „mittendrin“ so einfach erkennen können, dass es keine Verbote braucht. Er kannte ja nie etwas anderes. Warum er nun immer mehr Verbote wünscht, versteh ich nicht...wahrscheinlich entwickelte sich seine Freiheit schneller als er. Er kam nicht hinterher (ähnlich wie bei der technischen Entwicklung)...und nun macht ihm die Freiheit Angst. Vor morgen.

Ein hungriger Wolf mit Menschenkopf wird vermutlich erst vernünftig und liebevoll neben den Häschen und Schafen am Tisch sitzen, wenn er satt ist. Aber solange er nicht weiß, wie er satt werden kann, wird er am Tisch der Vegetarier alles, was er sieht, in sich hineinstopfen...und an sich selber zweifeln. Sein Heißhunger wird immer größer und er wird gegen sich selbst kämpfen, um ihn zu unterdrücken. Er wird eine Depression bekommen und dem Häschen gegenüber ruppig sein. Er wird das Schaf belügen, weil es ihm bereitwillig immer neus Stroh bringt. Armer Wolf mit guten Tischmanieren.

Viele Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Killerspiele sollen verboten werden...

Müsste eigentlich nicht sein, aber wenn Menschen täglich um die 8Stunden ununterbrochen davor sitzen, ist das doch etwas bedenklich.
Eine Zeitsperre müssten die Entwickler einbauen.
Jede Stunde eine automatische Spielunterbrechung oder so was in der "ART"....


Rauchen stark eingeschränkt...

Als Nichtraucher kann ich jedem nur empfehlen etwas besorgter mit sich und seinen Mitmenschen umzugehen...wenn der Raucher die Sucht nicht mehr wahr nimmt, dann muss es jemand anderes Regeln... Find ich richtig KLASSE :nein: :nein: :nein:

Geschwindigkeiten gesenkt...

Wer hat's denn da so eilig, also wirklich... Achterbahn fahren macht viel mehr Spaß!!! :ola:



Von allen Dingen die da sind verloren gegangen, haben die meisten an Ihrem Verstand gehangen.... :wut3: :mad: :schaf:


In diesem Sinne.... :pcwut:
 
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Hallo lilith51,

Uih, solch eine anarchistische Einstellung hätte ich dir gar nicht zugetraut.

Das ist sehr schön, das du an dich selber glaubst, nur solltest du auch anderen Vertrauen, z. B. Führern. Um das Zusammenleben von vielen Menschen zu ermöglichen, brauchen wir Reglementierungen und jemanden der sie bestimmt. In der Familie, im Staat, im Staatenbund und Weltweit.

Dadurch das ich eigentlich die Vielfalt der Staaten begrüße und keinen Überstaat möchte, sollte meiner Meinung nach die oberste Instanz keine politische sein, sondern geistiges wie z.B. ein Wertesystem => die Menschenrechte.
Es ist nur eine Vereinfachung für Menschen, die nicht unseren Intellekt haben.
Es ist einfacher einem ideellen Menschen/Vorbild zu folgen als abstrakten Werten. Werten kann man kein Gefühl entgegen bringen.

Auch ein Löwe lebt in einem Gemeinschaft und muss sich Reglementierungen unterwerfen.;)

fusselchen

Fusselchen, findest du meine Sichtweise anarchistisch? Eigentlich hätte ich eher daran gedacht, dass es die Basis von demokratischen Strukturen ist, dass jeder einzelne Bürger verantwortungsvoll seinen Teil zur Gemeinschaft beiträgt, indem er sich selbst überlegt, welche Werte er vertreten will und seine Volksvertreter mit der Wahrung seiner Interessen beauftragt. Das ist doch eindeutig etwas anderes als sich unter die Herrschaft eines Führers zu begeben.
Wenn du auf einen spirituellen "Führer" wie Jesus anspielst, dann kann ich dir da z.B. einen Hinweis von C.G.Jung nennen, der meinte, Jesus sei ganz falsch verstanden worden, wenn jemand glaubt, er habe uns erlöst, indem er sein Kreuz angenommen hat und sogar daran gestorben ist. Jesus sagte nämlich, wer Erlösung sucht, der nehme sein EIGENES Kreuz auf sich .... Und das tut niemand, der glaubt, Jesus habe ihn erlöst. Jesus hat nur einen Weg aufgezeigt, wie man sich selber erlösen kann. Und das ist nicht der bequeme Weg des "Abstaubens", wie ich das gerne nenne. Abstauben ist die Methode, einen anderen die Arbeit tun zu lassen und selbst die Früchte dieser Arbeit einzustecken. Und die Nachfolger Jesu möchten manchmal nur abstauben.

Warum willst du nicht mitbestimmen, wie die Reglementierung aussehen soll? Das was du schreibst klingt alles so fremdbestimmt. Irgendeine obere Instanz bestimmt über das, was wir Untertanen tun und lassen dürfen. Du gehörst doch dazu zu denen, die mitreden dürfen und sollen! Das Volk ist der Souverän. Warum sollte ich mich freiwillig jemandem unterwerfen, wenn ich doch ganz gut selbst auf mich aufpassen kann? Ich bin ja auch nicht gerade ein Außenseiter der Gesellschaft, ich will doch sowieso auch zur Gemeinschaft gehören. Danach richten sich auch meine Entscheidungen. Also warum zum Kuckuck soll jemand für mich denken und entscheiden?

Außerdem liegt der Verdacht sehr nahe, dass die Vorschriften und Verbote nur aufgrund von monetären Argumenten erlassen werden, die allerdings für uns Untertanen in nettes Einwickelpapier gepackt werden, wie z.B. Moral und Gesundheit.

Fusselchen, ich bin sicherlich keine Anarchistin, aber mein Denkvermögen und meine Gefühle und meine Intuition befähigen mich, ohne wohlwollenden Führer auszukommen.

Robin, bist du der sog. Messias? Wiedergeboren sind wir wahrscheinlich alle schon mal, das ist ja nun wirklich nix besonderes. Naja, da wirst du dich anstrengen müssen, wenn du auch eine Weltreligion gründen willst. Rechne nicht mit mir! :kuss1: :sekt:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Robin schrieb:
Aber wie erklären wir's jetzt dem Hindu, dem Budhisten und dem Muslim?
Das wird einfacher als du denkst.

Die Muslime sehen in Jesus eh einen Propheten.

Die Budhisten erkennen Jesus "Buddhanatur" an. Er ist also als spiritueller Lehrer anerkannt.

Die Hindus haben ebenfalls keine Probleme mit Jesus. Das Leben Jesu ist doch für hinduistische Vorstellungen vorbildlich gewesen.

Mir geht es nicht, um die nur christliche Variante des Jesus-Bildes.
Wir haben hier einen Menschen der bei fast allen Menschen hoch in Achtung steht. Eine geistige Gemeinsamkeit auf die man, für eine gemeinsame Zukunft, aufbauen kann. Und diese Gemeinsamkeit ist mir lieber als das kapitalistische Gedankengut. Nur zur Erinnerung: Du hast nach einem Wunsch gefragt!

Und Robin, für einen Messias bist einfach noch zu unbekannt. Vielleicht in ein paar Jahren. Was kannst du denn so an Wunder wirken?

fussel
 
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Lilith-Mausi:kuss1: ,

wir liegen gar nicht so weit auseinander, glaube ich.

Deiner Ausführung von Herr Jung habe ich nichts entgegenzusetzten. Widerspricht nicht meiner Vorstellung von Jesus. Ich bin klarer Befürworter des freien Willens. Aber was ist so schlimm einem guten Vorbild zu folgen?
Man muss sich mit der Lehre Jesu sehr viel auseinander setzen.

Es gibt zwar viele Interpretationen , siehe oberen Beitrag, aber die Kernaussagen Jesus bleiben doch erhalten. Und darum geht es.

Die Theorie der Demokratie finde ich spitze. Eine basisdemokratische Ordnung dessen Mitglieder selbstbewusste, gebildete, liebenswerte und lebensfrohe Menschen sind wäre auch für mich top. Aber Demokratie ist nur eine Regierungsform und hat auch seine Vor- und Nachteile. Und eine Regierungsform sagt nichts über die Menschen aus. Eine Regierungsform ist nur eine Form der Arbeitsteilung.

Wichtig sind die Werte der Menschen, die in dieser Regierungsform leben und da ist Jesus ein Ansatzpunkt, finde ich.

Führer wird immer so negativ ausgelegt. Es gibt aber doch auch normale oder gute Beispiele.
Wenn du durch unbekannte Natur reisen willst, nimmst du dir doch auch einen Führer und vertraust dich ihm an. Eltern sind für ihre Kinder im einer gewissen weise Führer durch Leben, bis die Kinder selber führen können. Aber die Eltern selber sollen nicht so arrogant sein und denken, dass sie keinen Führer mehr brauchen. Dafür ist Jesus da. Er gibt mir die Chance eine gewisse Demut zu haben und mich nicht wichtiger zu nehmen als ich bin, gerade weil ich ein gesundes Selbstbewusstsein habe.
Jesus Lehre (NICHT DER KIRCHE) ist mit fast allen Weltreligionen vereinbar.

Hast du mich ein wenig verstanden, oder reden wir aneinander vorbei?
Ich will Menschen die Stark in ihrem religiösen Glauben(im positiven Sinne) sind und trotzdem einen Weg des Miteinanders gefunden haben.

fussel
 
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Und Robin, für einen Messias bist einfach noch zu unbekannt. Vielleicht in ein paar Jahren. Was kannst du denn so an Wunder wirken?

Was denn? Ich dachte, es geht um Vorbild? Und jetzt muss ich Wunder bewirken? Das stand nicht im Messias-Vertrag. Immerhin hast du netterweise "noch" geschrieben. Du scheinst zu wissen, dass ich daran arbeite...
Allerdings - wenn nicht mal mehr Lilith mehr folgen würde :weinen2:

Aber eigentlich war das "Führer-Thema" nur ein Neben-Topic. Es ging mehr um die Frage, ob wir in eine neue Kultur des Verbots hineinsteuern und was das für die Idee des aufgeklärten Menschen bedeutet. Trial and Error, you remember? Wie soll ich nach dem Prinzip wachsen, wenn schon alles verboten ist? Oder drängen mich Verbote gar dahin, dann das Verbotene woanders und auf andere Weise zu suchen?

P.S. Ich glaube, dass Jesus gar keine Wunder vollbracht hat. Das haben die nur erfunden, dieser Fischer-Typ da und die anderen Missversteher...
 
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AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Hi Robin,

Was hälst du davon wenn wir dir das Wunder von Bern zuschreiben?

Es ging mehr um die Frage, ob wir in eine neue Kultur des Verbots hineinsteuern und was das für die Idee des aufgeklärten Menschen bedeutet.
Ja, wir steuern darauf zu und die Idee des aufgeklärten Menschen ist eine Illusion.

Wurde eigentlich schon mal etwas verboten, was gut für den Menschen ist?

fussel
 
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