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Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

R

Robin

Guest
Verbote und Reglementierungen haben Konjunktur.

Killerspiele sollen verboten werden, Rauchen stark eingeschränkt, Geschwindigkeiten gesenkt. Auf Lebensmittel soll ein Aufdruck kommen, der alarmierend über angebliche Gesundheitsschädlichkeit Auskunft gibt. Dann wird man noch gezwungen, fürs Alter vorzusorgen usw. usf.

Darüber mag man im Einzelfall streiten, aber: Ist das nicht eine Absage an den Glauben an die Vernunft? Denn die Freiheit sollte ja einst dazu dienen, es dem Einzelnen zu ermöglichen, selbsttätig zu vernünftigen Einsichten zu kommen.
Steuern wir auf eine neue Kultur der Reglementierung zu - und hat das etwa zu bedeuten, dass die Vernunft nunmehr unter der Bestimmungsgewalt der Obrigkeit liegt und nicht mehr beimn Einzelnen?
 
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AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

es scheint leider ohne Verbote nicht zu gehen in unserer Gesellschaft.
Killerspiele... ist schon traurig daß soetwas überhaupt verlangt wird, weil warum wird es sonst gedreht? was es so an Pornos gibt was ich mal in einer Videothek gesehen hab, darüber mag ich jetzt nicht nachdenken *würg*...
von mir aus sollte das Rauchen ganz verboten werden, der Staat verdient zwar dran aber als Versicherter habe ich darunter zu leiden weil von der Kasse kaum noch etwas übernommen wird. Die Ausgaben sind zu hoch für alles mögliche. Es ist leichtsinnig zu rauchen zu viel Alkohol zu trinken, sich zu wenig zu bewegen, zu viel zu essen. Die Menschen müssen tatsächlich in den Hintern getreten werden daß sie gesünder leben, damit sie nicht anderen zur Last fallen. Ein Krankenhausaufenthalt ist teuer und chronische Krankheiten, viele Patienten haben gar kein Bewußtsein daß es Geld kostet und daß andere dafür aufkommen müssen. Das als Beispiel
Viele brauchen es daß man ihnen sagt was sie tun sollen und was nicht, wenn nicht sind sie am Verwahrlosen. Meiner Meinung besitzen viele Menschen keine Vernunft, sie denken nicht nach und vegetieren nur so vor sich hin.
 
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Viele brauchen es daß man ihnen sagt was sie tun sollen und was nicht, wenn nicht sind sie am Verwahrlosen. Meiner Meinung besitzen viele Menschen keine Vernunft, sie denken nicht nach und vegetieren nur so vor sich hin.
Was würdest du zu einem "aufgeklärten" Alleinherrscher sagen? So eine Art kluger König?
 
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Was würdest du zu einem "aufgeklärten" Alleinherrscher sagen? So eine Art kluger König?
Ich weiß, die Frage ist nicht an mich gerichtet, aber ich würde das gut finden. Er dürfte aber kein Mensch sein. ;)
 
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Ich weiß, die Frage ist nicht an mich gerichtet, aber ich würde das gut finden. Er dürfte aber kein Mensch sein. ;)

Ok. Was dann? EIne Maschine? Ein Computer? Ein Außerirdischer?
Wie wärs mit mir? :koenig:
Ich stehe zur Verfügung (bin ja kein Mensch; bin ein Avatar...)
 
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Oh! Ich dachte es wäre klar, dass ich von Jesus geredet habe.

Er war ein Mensch. => Zugehörigkeitsgefühl, "einer von uns"
Er ist nun nicht mehr sterblich, angreifbar.
Fast alle Weltreligionen achten ihn und seine Lehre.
Wir hätten somit ein politische Grenzen übergreifendes Königreich.
Es geht nicht darum, das der König Gesetze entwirft, sondern das die Gesetze seiner Lehre entsprechen.

Wir hätten somit natürlich keinen physischen König, aber es geht um die Funktion des übergeordneten Herrschers.
Damit es funktioniert muss man natürlich daran glauben, genauso wie wir daran glauben müssen, das unserer Geld auf der Bank sicher ist oder das der Staat (Polizei, Militär) für Ordnung und Sicherheit sorgt.
Versagt der Glaube bricht jedes soziale System zusammen.

fussel
 
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Oh! Ich dachte es wäre klar, dass ich von Jesus geredet habe.

Er war ein Mensch. => Zugehörigkeitsgefühl, "einer von uns"
Er ist nun nicht mehr sterblich, angreifbar.
Fast alle Weltreligionen achten ihn und seine Lehre.
Wir hätten somit ein politische Grenzen übergreifendes Königreich.
Es geht nicht darum, das der König Gesetze entwirft, sondern das die Gesetze seiner Lehre entsprechen.

Wir hätten somit natürlich keinen physischen König, aber es geht um die Funktion des übergeordneten Herrschers.
Damit es funktioniert muss man natürlich daran glauben, genauso wie wir daran glauben müssen, das unserer Geld auf der Bank sicher ist oder das der Staat (Polizei, Militär) für Ordnung und Sicherheit sorgt.
Versagt der Glaube bricht jedes soziale System zusammen.

fussel

Hallo Fussel,
was spricht eigentlich dagegen, wenn gleich jeder, der eine Vorstellung davon hat, was richtig und gut ist, das selbst umsetzt und verantwortet, ohne irgendeinem "Führer" oder "Guru" oder "Gott" zu folgen? Wenn ich imstande bin, mir den "richtigen" Anführer zu suchen, dann bin ich ja offensichtlich auch imstande zu erkennen, was für mich "richtig" ist. Also könnte ich ja die Entscheidungen selbst treffen, anstatt wieder nach jemandem zu schielen, der mir dieses Päckchen abnehmen soll. Dann fällt auch das Thema "glauben" weg. Ich kann dann nämlich ganz einfach an mich selbst glauben, nur - da weiß ich sogar.

Dieses Herdenverhalten macht es erst möglich, immer mehr Reglementierungen einzuführen. Die meisten Menschen sind offensichtlich lieber Schafe als Löwen. Aus reiner Bequemlichkeit.

:blume1:
lilith
 
AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Hallo lilith51,

Uih, solch eine anarchistische Einstellung hätte ich dir gar nicht zugetraut.

Ich kann dann nämlich ganz einfach an mich selbst glauben, nur - da weiß ich sogar.
Das ist sehr schön, das du an dich selber glaubst, nur solltest du auch anderen Vertrauen, z. B. Führern. Um das Zusammenleben von vielen Menschen zu ermöglichen, brauchen wir Reglementierungen und jemanden der sie bestimmt. In der Familie, im Staat, im Staatenbund und Weltweit.

Dadurch das ich eigentlich die Vielfalt der Staaten begrüße und keinen Überstaat möchte, sollte meiner Meinung nach die oberste Instanz keine politische sein, sondern geistiges wie z.B. ein Wertesystem => die Menschenrechte.
Es ist nur eine Vereinfachung für Menschen, die nicht unseren Intellekt haben.
Es ist einfacher einem ideellen Menschen/Vorbild zu folgen als abstrakten Werten. Werten kann man kein Gefühl entgegen bringen.

Auch ein Löwe lebt in einem Gemeinschaft und muss sich Reglementierungen unterwerfen.;)

fusselchen
 
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AW: Kultur des Verbots - Absage an die Vernunft?

Aus meiner Sicht ist es sehr traurig, dass den Menschen immer mehr Verbote nötig erscheinen.
Man mutet dem Einzelnen offenbar nicht mehr zu mit seiner Umwelt vernünftig umgehen zu können, weil man an jeder Ecke die Maßlosigkeit des Konsums sieht und dessen verheerende Folgen.
Anstatt allerdings unsere auf Konsum ausgerichtete Weltansicht zu kritisieren, die keinerlei Interesse an einem adäquaten Umgang mit Gütern aufweist, sondern deren maximalen Verbrauch verlangt, beginnen wir Teilaspekte auszuklammern, die sich aus unserer Sicht besonders "schlimm" entwickelt haben. Dabei zerstören wir beständig die Vielfältigkeit unseres Daseins und kostruieren ein Regelwerk, welches uns das "optimale Leben" vorzeichnet.
 
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