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Kindererziehung gestern und heute

cannonier

Well-Known Member
Registriert
30. Mai 2011
Beiträge
8.126
Erziehung, das Wort alleine klingt schon fürchterlich.

Hat sich was geändert in der Kindererziehung von gestern gegenüber heute? Mit gestern meine ich so ca. 50 Jahre zurück.
Da wurde ja wirklich in den meisten Familien "erzogen", dh auf deutsch geschlagen, physisch und psychisch niedergemacht. Wird das heute auch noch so drastisch vollzogen, oder wurde doch schon umgedacht?
 
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AW: Kindererziehung gestern und heute

Erziehung, das Wort alleine klingt schon fürchterlich.

Hat sich was geändert in der Kindererziehung von gestern gegenüber heute? Mit gestern meine ich so ca. 50 Jahre zurück.
Da wurde ja wirklich in den meisten Familien "erzogen", dh auf deutsch geschlagen, physisch und psychisch niedergemacht. Wird das heute auch noch so drastisch vollzogen, oder wurde doch schon umgedacht?

Ja, Er-ziehung, d.h., da wird dran gezogen an dem Kinde, bis es paßt: Früher an Ohren, Backen und Haaren (bis über die 60er-Jahre hinaus auch noch von Lehrern. Heutzutage wird wohl weniger geschlagen. Das mit dem Ziehen hat sich bloß verlagert: Statt an Ohren, Backen, Haaren zu ziehen, wählen Erzieher nun bevorzugt das Ent-ziehen von Handy, PC, etc., falls der (in den Augen der Erzieher) Ungezogene maßregelnder Erziehung bedarf. Wem diese Erklärung zu negativ sei, die/der kann ihr, oder sich oder mir, ja ein :) aufsetzen.
 
AW: Kindererziehung gestern und heute

Erziehung, das Wort alleine klingt schon fürchterlich.
...

Im Wort Erziehung ist bereits ein Macht- und Kontroll-Verhältnis des mächtigen Erziehenden gegenüber dem ohn-mächtigen Zögling mit gemeint ..., wobei oft unbewußt ein bestimmtes Menschenbild vorausgesetzt wird, nämlich vom "homo homini lupus", das beispielsweise von Thomas HOBBES vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Dreißigjährigen Krieges in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts formuliert worden ist: Der Mensch ist "von Natur" aus böse (= ein böser "Wolf") ...- und muß durch Erziehungsprozesse in eine bestimmte Kultur/Gesellschaft ein- und an-gepaßt werden ...(vgl. auch Schwarze Pädagogik).​
 
AW: Kindererziehung gestern und heute

er...
erschlagen
ertränken
erdrosseln
....
warum nicht auch erziehen .....
 
AW: Kindererziehung gestern und heute

Erziehung, das Wort alleine klingt schon fürchterlich.

Hat sich was geändert in der Kindererziehung von gestern gegenüber heute? Mit gestern meine ich so ca. 50 Jahre zurück.
Da wurde ja wirklich in den meisten Familien "erzogen", dh auf deutsch geschlagen, physisch und psychisch niedergemacht. Wird das heute auch noch so drastisch vollzogen, oder wurde doch schon umgedacht?

Ja, es hat sich was geändert.
Mein Vater hat mich und meine Brüder geschlagen, wenn wir nicht gespurt haben. Befehle wurde uns gegeben, wir wurden gezwungen, die katholischen Vorschriften strengstens mitzumachen, niemand kam auf die Idee, uns auch mal anzuhören, wie es uns dabei ging.

In Ö ist es seit einigen Jahrzehnten verboten, Kinder (auch die eigenen!) zu schlagen, (in D noch nicht so lang, aber auch!).

Ich hab bei meinen Kindern das Gegenteil gemacht, hab aber manchmal zu wenig Anleitungen gegeben, dort, wo sie selbst unsicher waren und ängstlich. Da haben sie sich manchmal alleingelassen gefühlt. (Das haben sie mir später einmal gesagt.) Aber offensichtlich war das weniger schlimm, weil wenn ich sehe, wie sie jetzt mit ihren eigenen Kindern umgehen, dann berührt es mein Herz. An der Hand nehmen, wenn die Kinder Unterstützung brauchen, mit ihnen reden, wenn sie Fragen haben, ihnen zusehen, wie sie ihre Talente entfalten.

Leider gibt es auch eine Veränderung in eine Richtung, die ich mir nicht wünsche. Wo die Kids ihre Grenzen suchen, leider in einer Gesellschaft, von der sie die Rückmeldung bekommen "Wenn ihr nicht funktioniert, dann werdet ihr aussortiert und weggeworfen". Das ist die andere Seite des Konsumwahns, der aus der liberalen Marktwirtschaft gekrochen ist, wo nur noch Geld/kaufen/haben wichtig ist.

EarlGrey schrieb:
er...
erschlagen
ertränken
erdrosseln
....
warum nicht auch erziehen .....

ermöglichen
erhören
erleben
erwecken
erkennen
...
:)
 
AW: Kindererziehung gestern und heute

...

Leider gibt es auch eine Veränderung in eine Richtung, die ich mir nicht wünsche. Wo die Kids ihre Grenzen suchen, leider in einer Gesellschaft, von der sie die Rückmeldung bekommen "Wenn ihr nicht funktioniert, dann werdet ihr aussortiert und weggeworfen". Das ist die andere Seite des Konsumwahns, der aus der liberalen Marktwirtschaft gekrochen ist, wo nur noch Geld/kaufen/haben wichtig ist.
...

Führt sich dieser Glaube nicht selbst ad absurdum, wenn man in eine Welt geboren wird, in der man nie genügen wird?

Wäre übrigens auch dringend notwendig, diesen fundamentalistischen Glauben an das Geld zu lockern, sonst leben unsere Kinder und Enkel wieder im Feudalismus.
 
AW: Kindererziehung gestern und heute

1. Führt sich dieser Glaube nicht selbst ad absurdum, wenn man in eine Welt geboren wird, in der man nie genügen wird?

2. Wäre übrigens auch dringend notwendig, diesen fundamentalistischen Glauben an das Geld zu lockern, sonst leben unsere Kinder und Enkel wieder im Feudalismus.

Zu 1.:
Ja, denn dieser Glaube funktioniert nach dem Kindergeburtstags-Spiel "Wurstschnappen" - mit dem folgenden Unterschied:

Beim Kindergeburtstagsspiel lohnt sich das :jump1: (= Springen) nach der Wurst, weil da eine hängt ...:D

Zu 2.:
Der Feudalis-mus ist getauter Schnee von vor-gestern, auch wenn sehr viele depperten Engländer ihre "Queen" gefeiert haben - und dabei öfters die Nationalhymne erklang:
:ironie: "God, shave the Queen" ...:D
 
AW: Kindererziehung gestern und heute

Ja, denn dieser Glaube funktioniert nach dem Kindergeburtstags-Spiel "Wurstschnappen" - mit dem folgenden Unterschied:

Beim Kindergeburtstagsspiel lohnt sich das :jump1: (= Springen) nach der Wurst, weil da eine hängt ...:D
:)Ja!
Ergänzen möchte ich nur: Das vegetarische Kind sieht derlei Springen gerne zu.
:jump4::jump2::jump3:
:D
 
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