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Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

@Roter Baron (weiter oben):

...
...
...

Notfalls auch mithilfe eines Zitatenlexikons, auch wenn ich nicht wissen kann, ob mir dann auch so ein großer Wurf gelingt wie dir...

Hallo, Roter Baron!

Der "große Wurf" hatte in jeder Hinsicht uralte
Wurzeln. Die Texte sind teilweise Jahrtausende
alt - und der erste Herausgeber fing wohl schon
im 19ten Jahrhunder mit seiner umfanreichen
Arbeit an.

Ob Papierbücher dieser Art auf dem Markt der Zukunft
noch eine Chance haben und sogar "aktiven Konsum"
anregen können, steht in den Sternen. Wahrscheinlich
werden neue Projekte eher ein "Wurf in die Wolken",
der Deinen (oder meinen) Wohlstand nicht verbessern
würde. - Wer weiß?

Gruß
von
Reinhard70
(Sammelautor von -> DAS TREFFENDE ZITAT)
 
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AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

hast du denn ein Beispiel dafür, welches Buch du gelesen hast und dann in irgendeiner Form in deinen praktischen Lebenswandel einfließen läßt?


Grüße

Der Rote Baron

...ach nö, das ist klein Fritzchen Mentalität, niemals hat nur ein Wort, ein Satz, ein Buch oder ein Kunstwerk allein Einfluss auf den praktischen Lebenswandel insgesamt, es ist das Studium aller Dinge im Leben zusammen, jedes für sich, dass zur Weisheit führt. Ich weiß, das ist mühsam und ein beschwerlicher Weg, viele liebäugeln mit einer Pille, mit einer Substanz die sie schlucken und sind dann immer die Überflieger aber das Endet meistens mit einem Absturz.
Fast jedes Buch ist es Wert gelesen zu werden und ist eine Bereicherung für den praktischen Lebenswandel aber kein Buch allein garantiert eine Erfüllung.

gruß fluuu
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Ich denke nicht, dass Konsum unser Leben irgendwie negativ beeinflusst, im Gegenteil. Die gesamte Volkswirtschaft kann als ein riesiger Kreislauf gesehen werden, in dem Geld ständig im Kreis fließt. Jmd verdient es, gibt es wieder aus, und der Staat kriegt einen Anteil davon (Mehrwertsteuer, Lohnsteuer). Und je schneller sich dieser Kreis dreht, also je mehr wir ausgeben von dem was wir bekommen (oder auch je schneller), desto größer sind die Anteile die der Staat kriegt. Somit kann sich auch der Staat mehr leisten.
Wenn nun jeder alles sofort ausgibt, was er verdient, würde laut der guten alten ökonomischen Theorie die Inflation in die Höhe schnellen, da steigender Konsum steigende Nachfrage bedeutet. In der Realität wird allerdings der Preis kaum verändert, wenn die Nachfrage steigt, stattdessen wird mehr produziert (zumindest im Sekundärsektor, im Tertiärsektor würden wohl einfach mehr Leute eingestellt werden. Im Primärsektor würde steigende Nachfrage reintheoretisch tatsächlich zu steigenden Preisen führen, allerdings glaube ich nicht dass man mehr Grundnahrungsmittel kaufen würde als notwendig, daher auch keine steigende Nachfrage).

Jetzt gibt es allerdings ein Problem. Wenn ein Teilnehmer dieses Kreislaufes Kapital entzieht und es hortet (z.b. Manager mit gigantomanischen Boni), gerät der Kreislauf in Ungleichgewicht. Um dies zu verhindern, müssen einfach die Löhne gerechter werden, salop gesagt.

Fazit: Um die Volkswirtschaft langfristig funktionieren lassen zu können, muss möglichst viel Geld von möglichst vielen Menschen ausgegeben werden, denn am Ende des Tages resultiert dies in einem Wachstum der Wirtschaft und somit zu einer Senkung der Arbeitslosenquote, Steigen der Löhne etc. Dies alles setzt aber vorraus, dass niemand zu viel Geld aus diesem Kreislauf entzieht und es hortet.
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Hi Fritzj,
ich vermisse in deiner Ausführung den Bezug zur Kreativität.

Grüße von Kaawi:blume1:
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Hi Fritzj,
ich vermisse in deiner Ausführung den Bezug zur Kreativität.

Grüße von Kaawi:blume1:

Naja wenn wir in die USA sehen, einem Land mit unglaublich starker Volkswirtschaft, kann man eindeutig einen Mangel an Kreativität feststellen. Wenn man dort mal in eine Buchhandlung geht, findet man nur mehr Bücher, bei denen man eindeutig erkennen kann, dass sie auf Gewinnerzielung ausgerichtet sind. Dasselbe gilt auch für die Musikindustrie, leider. Kann aber auch andere Gründe haben.

Inwiefern sich "aktiver" oder "passiver" Konsum auf Kreativität auswirkt, kann ich nicht sagen weil ich den Unterschied nicht kenne :)
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Hi Fritzj,

Ich denke nicht, dass Konsum unser Leben irgendwie negativ beeinflusst, im Gegenteil. Die gesamte Volkswirtschaft kann als ein riesiger Kreislauf gesehen werden, in dem Geld ständig im Kreis fließt. Jmd verdient es, gibt es wieder aus, und der Staat kriegt einen Anteil davon (Mehrwertsteuer, Lohnsteuer). Und je schneller sich dieser Kreis dreht, also je mehr wir ausgeben von dem was wir bekommen (oder auch je schneller), desto größer sind die Anteile die der Staat kriegt. Somit kann sich auch der Staat mehr leisten.


sofern dir im Mindesten klar ist, daß eine Ursache-Wirkungs-Betrachtung bei solcherlei Kreisläufen praktisch irreführend und theoretisch unzureichend ist, dürfte an dieser Stelle deine Argumentation schon abreißen: das Preisniveau ist nämlich inzwischen gestiegen und die Realgeldmenge damit geringer. Der Staat kann sich also nicht einfach "mehr" leisten.


Wenn nun jeder alles sofort ausgibt, was er verdient,


also - mit anderen Worten - die Sparquote auf einmal gleich Null sein soll und der Handel auf dem Kapitalmarkt damit zum Erliegen kommt...


würde laut der guten alten ökonomischen Theorie

welcher? Da konkurrieren verschiedene Schulen miteinander...


die Inflation in die Höhe schnellen, da steigender Konsum steigende Nachfrage bedeutet.

ja, haben wir schon berücksichtigt...


In der Realität wird allerdings der Preis kaum verändert, wenn die Nachfrage steigt, stattdessen wird mehr produziert


oh, also doch nicht... aber woher kommt nun das außerdem notwendige, zusätzliche Geld, denn eine Geldmengenerhöhung hattest du nicht eingeplant, oder?



(zumindest im Sekundärsektor, im Tertiärsektor würden wohl einfach mehr Leute eingestellt werden.


sofern genügend, qualifizierte Leute da sind; hast du den steigenden Preis für Arbeit in so einem Fall auch mitbedacht?


Im Primärsektor würde steigende Nachfrage reintheoretisch tatsächlich zu steigenden Preisen führen, allerdings glaube ich nicht dass man mehr Grundnahrungsmittel kaufen würde als notwendig, daher auch keine steigende Nachfrage).

Jetzt gibt es allerdings ein Problem. Wenn ein Teilnehmer dieses Kreislaufes Kapital entzieht und es hortet


was heißt jetzt "hortet"? Unterm Kopfkissen? Das wär nicht schlecht, weil inflationsdämpfend... oder meinst du Geldanlage statt Konsum? Das aber beeinflusst dann wieder den Kapitalmarkt usw...


(z.b. Manager mit gigantomanischen Boni), gerät der Kreislauf in Ungleichgewicht. Um dies zu verhindern, müssen einfach die Löhne gerechter werden, salop gesagt.


na ja, kann man als Haarspalterei auffassen, aber korrekt ist: der "Kreislauf" kennt kein Gleichgewicht, weil das ja nur ein Bild dafür ist, daß etwas reihum fließt... wahrscheinlich meinst du die beteiligten Märkte - allerdings sind nur im Rahmen theoretischer ceteris paribus-Betrachtungen die Märkte im Ungleichgewicht, in Wirklichkeit ist immer alles im Gleichgewicht, weil die Märkte ja unverzüglich auf Auslenkungen reagieren...


Fazit: Um die Volkswirtschaft langfristig funktionieren lassen zu können,


was bedeutet deiner Meinung nach "Funktionieren"? Welche Kriterien dafür siehst du?


muss möglichst viel Geld von möglichst vielen Menschen ausgegeben werden, denn am Ende des Tages resultiert dies in einem Wachstum der Wirtschaft und somit zu einer Senkung der Arbeitslosenquote,


das ist glatter Unsinn, allein schon deswegen, weil du nichts zum Grad der Kapitalintensität der Produktion sagst. Ich kann rein theoretisch auch mit 1 Mio Arbeiter und 50 Billionen EUR Kapital ein ordentliches BIP erwirtschaften - bei vielleicht 30 Mio Arbeitslosen in DE... und wie sich das BIP verteilt, ist ohnehin wieder eine andere Sache...


Steigen der Löhne etc. Dies alles setzt aber vorraus, dass niemand zu viel Geld aus diesem Kreislauf entzieht und es hortet.

???

meine Meinung; ich finde es gut, daß du dir solche Gedanken machst. Diese Welt braucht Menschen, die sich Gedanken machen. Aber die Materie ist ziemlich kompliziert - und daher würde ich dir schon raten, noch ein paar Semester Volkswirtschaftslehre zu studieren, bevor du so fachspezifisch argumentierst...

Nichts für ungut, ich brech' mir selber auch jedesmal einen ab, wenn ich versuche, so komplexe Systeme wie die "Wirtschaft" irgendwie zu begreifen... gelingt mir nur sehr dürftig...


Liebe Grüße vom Roten Baron
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Ich plane tatsächlich mal Volkswirtschaft zu studieren. Meine jetziges Wirtschaftswissen basiert allerdings fast ausschließlich auf einigen Büchern die ich zu diesem Thema gelesen habe, also eher Amateurniveau.

also - mit anderen Worten - die Sparquote auf einmal gleich Null sein soll und der Handel auf dem Kapitalmarkt damit zum Erliegen kommt...
meine Aussage, sämtliche Einnahmen gleich wieder loszuwerden war tatsächlich etwas übertrieben im Nachhinein gesehen, aber zu viel sparen ist auch nicht gut.

welcher? Da konkurrieren verschiedene Schulen miteinander...
Die ökonomische Theorie ist meines Wissens nach die Theorie vom Gleichgewicht zw. Angebot und Nachfrage, jedenfalls habe ich das gemeint

Mit horten meine ich v.a. im Bezug auf vermögende Menschen das Verfrachten und Lagern von Geld auf den Cayman Islands
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Ich plane tatsächlich mal Volkswirtschaft zu studieren.

HARALD WINKEL
die Volkswirtschaftslehre der neueren Zeit
kostet unter 5 Euro

wenn Du das gelesen hast,
wirst Du erkennen,
daß die WIRTSCHAFTSGEOGRAPHIE (in Deiner Bibliothek) die logische Fortentwicklung ist

leider wissen das die Ökonomen nicht,
setzen vielmehr auf mathematsche Modellierung
(ohne Mathestudium geht gar nichts)
 
AW: Ist passiver Konsum das Übel und Verhinderung der Kreativität?

Jetzt muß ich einmal ein eulentypische Frage stellen.

Bitte was ist passiver Konsum?

Für mich ist passiv das Gegenteil von aktiv. Dann ist passiver Konsum logischerweise Konsumverweigerung. Das wäre für die Wirtschaft natürlich ein großes Übel.
Würde aber zugleich meine Kreativität steigern und nicht verhindern. Denn wenn ich etwas brauche, aber nicht kaufen, sondern selbst herstellen will, werde ich automatisch kreativ.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten.
Entweder ich bin wirklich zu blöd um die einfachsten Dinge zu versteh'n, oder im Titel hat sich der Widerspruchsteufel eingeschlichen.

Bitte gebt mir meinen Seelenfrieden wieder und klärt mich auf.

In Dankbarkeit eule
 
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passiver Konsum, was ist das?

hallo eule,
deine frage ist gut....und ich kann jetzt eigentlich nicht für fluuu sprechen und von seiner definition von "passivem konsum".

aber für mich ist es so:
passiver konsum ist das "kopf- und hirnlose" konsumieren von geschehnissen und kulturellen ereignissen....ohne sich selbst als mensch mit einzubringen....z.b.: stundenlanges fersehen ohne zu wissen, was mensch überhaupt ansieht, nur um die zeit tot zu schlagen.


aktiver konsum wäre dann der bewusste und auch ausgewählte genuss von geschehnissen oder kulturellen ereignissen....wie zum beispiel bewusstes anhören von musik, tanzen zu musik, meditieren zu musik, ansehen von kunstwerken/theater/film und darüber reflektieren, miterleben von sportereignissen und dabei anfeuern.....also alles, wo sich der mensch in den bann ziehen lässt und sich einbringt im gegensatz zu dumpfer berieselung.

an diesen unterschied habe ich innerlich gedacht bei meinen antworten hier.

liebe grüße
kathi
 
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