Ich bin Republikaner, ist das schlimm?

[mavaho]

Das könnte der Ausschnitt einer Rede von Hirse sein, viele Worthülsen, unter denen jeder etwas anderes versteht, Allgemeinplätze und wenig Konkretes.
Als Gegner jedweder Ideologie ist mir dieser Vortrag zu wenig greifbare Substanz, die Probleme liegen nicht in der grossen Deklmation, sondern in den vielen kleinen Teilbereichen. Hitler wurde nur möglich auf Grund der Ergebnisse des 1. Weltkriegs. Hier liegen die Wurzeln. Die damaligen Kapitulationsbedingungen hätten den Selbstbehauptungswillen jedes Volkes erregt, was am Ende zu einer Überreaktion führte. Die Alliierten hatten daraus gelernt und nach dem 2. Weltkrieg anders gehandelt.
Nun gibt es Mitbürger, die meinen, auf Grund des Holocaust hätten wir kaum noch ein Recht auf eine eigene nationale Identität und wir ständen schon dann am Rand einer Naziherrschaft, wenn man auf berechtigt nationale Interessen hinweist.
Also lernen wir daraus und aus den Hexenverbrennungen, dem Sklavenhandel, der kolonialen Ausbeutung, der Inquisition, der annähernden Ausrottung der Indianer usw. (sollte ich noch etwas vergessen haben, bitte um Ergänzung).
Hoffentlich bleibt dann auch noch Zeit, um sich mit der Zukunft zu beschäftigen.

 

[Gysi]

Original geschrieben von mavaho
Hoffentlich bleibt dann auch noch Zeit, um sich mit der Zukunft zu beschäftigen.

1. Ohne Vergangenheitsanalyse vertut man eine bessere Zukunft!
2. Auch du hast eine Ideologie. Sie beschreibt moralische Grundausrichtungen.
3. Auch ich fühle deutsch; aber noch mehr fühle ich mich als Mensch

Gysi

 

[mavaho]

Das Problem ist, dass dieses Thema in einer Endlosschleife den Bürgern mit immer den gleichen Betroffenheitsritualen in kürzesten Abständen aufgedrängt wird. Man hat es einfach über, als wenn nicht jeder das Unrecht erkannt hätte. Dazu kommt, dass dieses Thema gerade von linken Ideologen im Kampf gegen Andersdenkende missbraucht wird. Aus dieser Ecke wird ein Betroffenheitsmonopol angemeldet und jeder, der sich dazu differenziert äussert, steht in Generalverdacht, mit den Nazis zu liebäugeln.
Abschliessend sei festzustellen, dass dieses Thema erst mit einem grossen zeitlichen Abstand, also in etwas 100 Jahren, wissenschaftlich-geschichtlich abgearbeitet werden kann und die vielen Ungereimtheiten auf die tatsächlichen Fakten zurückgeführt werden können. Was immer man darüber liest, ein Widerspruch jagt den nächsten.
Die endgültige wissenschaftliche Aufarbeitung scheint mir deshalb eine Sache für meine Kinder.
------------------------------------------------------------------------------------
In Zeiten, da Täuschung und Lüge allegegenwärtig sind, ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt ( Georg Orwell )

 

[Gysi]

Original geschrieben von mavaho
Das Problem ist, dass dieses Thema in einer Endlosschleife den Bürgern mit immer den gleichen Betroffenheitsritualen in kürzesten Abständen aufgedrängt wird. Man hat es einfach über, als wenn nicht jeder das Unrecht erkannt hätte.

1. Die Fernsehanstalten sind keinem Diktat eines Moralministeriums unterworfen, sondern sie richten sich nach den zu erwartenden Einschaltquoten.
2.Wie gehst du mit diesen Jahrtausendinfos um? "Jaja, is Unrecht, nächstes Thema. Nervt mich nicht." So? Ich habe bei ALLEN Dokumentation noch nie einen Verwurf gegen die Deutschen im Allgemeinen gehört! Wohl aber - da gebe ich dir Recht - wird die Vorgeschichte des Nationalsozialismus zu wenig beleuchtet.

Dazu kommt, dass dieses Thema gerade von linken Ideologen im Kampf gegen Andersdenkende missbraucht wird. Aus dieser Ecke wird ein Betroffenheitsmonopol angemeldet und jeder, der sich dazu differenziert äussert, steht in Generalverdacht, mit den Nazis zu liebäugeln.

Das geschieht sehr schnell, und das hatte auch mir jahrzehntelang über Gebühr das Maulwerk gestopft. Gebe ich dir Recht.

Abschliessend sei festzustellen, dass dieses Thema erst mit einem grossen zeitlichen Abstand, also in etwas 100 Jahren, wissenschaftlich-geschichtlich abgearbeitet werden kann und die vielen Ungereimtheiten auf die tatsächlichen Fakten zurückgeführt werden können.

Wieso denn DAS? Wenn du sowas sagst, dann keimt wieder der Verdacht auf: VERDRÄNGUNG! Der will sich nicht damit beschäftigen. Der will die Klappe (damit meine ich nicht dein Sprechwerkzeug! ) zumachen und nur Schönwetterreden hören....

Gysi

 

[JulianT]

So? Ich habe bei ALLEN Dokumentation noch nie einen Verwurf gegen die Deutschen im Allgemeinen gehört!

Dann würde ich morgen einen Besuch in Dresden empfehlen, wo die Antifa die Zerstörung Dresdens bejubelt und bedauert, daß zuwenig Täter (sprich Zivilbevölkerung) umgekommen sind.

VERDRÄNGUNG! Der will sich nicht damit beschäftigen.

Schön,daß es noch Leute wie Zalich gibt, die sich Tag ein Tag aus mit dem Holocaust beschäftigen können, während gleichzeitig alle anderen Verbrechen ausgeblendet werden.

 

[Gysi]

Original geschrieben von JulianT
Dann würde ich morgen einen Besuch in Dresden empfehlen, wo die Antifa die Zerstörung Dresdens bejubelt und bedauert, daß zuwenig Täter (sprich Zivilbevölkerung) umgekommen sind.

Ich habe von den Medien in Deutschland geredet, vom Fernsehn speziell. Von einem MACHTfaktor der Meinungsbildung. Und nicht von der Antifa.

Schön,daß es noch Leute wie Zalich gibt, die sich Tag ein Tag aus mit dem Holocaust beschäftigen können, während gleichzeitig alle anderen Verbrechen ausgeblendet werden.

Zurzeit beschäftige ich mich jeden Tag mit PerryR, Mavaho und JulianT, und besonders Letzterem werfe ich vor, Infos auszublenden, zu ignorieren und deutschnational zu gewichten.

Mavaho geht es um Infos, mir wirft er Ideolgisierung vor. Mir geht es auch um Fakten. Aber als Mensch, der ich bin, kann ich sie auch nur in einemKontext der Moral einbinden. Und meine Moral ist eine Moral der (internationalen) Menschlichkeit!

Gysi

 

[mavaho]

Das ist das eigentliche Problem mit Zalich, diese Begriffe wie internationale Menschlichkeit, also immer wieder Begriffe, unter denen jeder etwas anderes versteht. Deshalb versuche ich so weit als möglich mit konkreten Fakten zu argumentieren.
Das mit den " 100 Jahren" hat einen guten Grund. Ich verfüge über umfangreiche Originalliteratur aus der Zeit zwischen 1900 und 1950(auch Zeitungen) aus verschiedenen Ländern und lese da über den Holocaust ganz Unterschiedliches. Alleine zu den Opferzahlen liegen mir 8 verschiedene Zahlen aus vier verschiedenen Ländern vor, die erheblich auseinanderliegen. Eine geschichtlich-wissenschaftliche Erfassung des Gesamtkomplexes gibt es bis heute nicht.
Eine rein wissenschaftliche Gesamtwertung verbietet die geltende Rechtslage, da bestimmte Fakten festgeschrieben sind und diese in Frage zu stellen in Deutschland ein Straftatbestand ist. Dies wird in 100 Jahren sicher anders sein.
So manches, was ich zu der Zeit 33 bis 45 hier im Forum lese, ist schlicht falsch, wenn ich dazu die Fakten aus der mir zur Verfügung stehenden Literaur vergleiche. Die Menschen plappern leider zuviel vorgestanzte Schablonen nach, ohne sich selbst an den Quellen vom Wahrheitsgehalt zu überzeugen.

 

[Gysi]

Original geschrieben von mavaho
Das ist das eigentliche Problem mit Zalich, diese Begriffe wie internationale Menschlichkeit, also immer wieder Begriffe, unter denen jeder etwas anderes versteht.

Den Begriff benutze ich, weil du das Deutsche, das Patriotische, so gerne heraus kehrst. Darunter verstehen wir beide gewiss auch Verschiedenes.

Deshalb versuche ich so weit als möglich mit konkreten Fakten zu argumentieren.

Auch du sammelst nur wenige Mosaiksteine eines kompletten Bildes. Und man kann diese einzelnen Mosaiksteine so setzen, dass die ein bestimmtes, gewolltes Bild suggerieren. Deswegen ist mir [i|erst mal[/i] die moralische Grundhaltung wichtig. Es kommt darauf an, was die Fakten mit dir tun und was du mit den Fakten tust.

Alleine zu den Opferzahlen liegen mir 8 verschiedene Zahlen aus vier verschiedenen Ländern vor, die erheblich auseinanderliegen. Eine geschichtlich-wissenschaftliche Erfassung des Gesamtkomplexes gibt es bis heute nicht.

Die Zahlenunschärfe beschäftigt dich mehr , als der Holcaust selbst. Sag mir mal, wie ich das für dich positiv bewerten soll?

Eine rein wissenschaftliche Gesamtwertung verbietet die geltende Rechtslage, da bestimmte Fakten festgeschrieben sind und diese in Frage zu stellen in Deutschland ein Straftatbestand ist.

Ach, erzähl doch nichts! Warum gehst du dann nicht - oder irgend jemand eurer (Polit)Glaubensbrüder - in ein freieres Land, um von dort aus zu recherchieren?

GYsi

 

[Walter]

Eben - viele reiten auf den Details herum um das große Ganze darüber vergessen zu können.

 

[mavaho]

Die Emotionen bestätigen meine Bemerkung zu den 100 Jahren. Geschichte als Wissenschaft ist eine Sammlung von Fakten, die dann gewertet werden können. Es ist unwissenschaftlich, ein Ergebnis vorauszusetzen und dann sich auf die Sammlung der Fakten zu beschränken, die dieses bestätigen und alle anderen auszuklammern. Bei Geschichte interessiert mich ausschliesslich die Wahrheit. Alles andere hat auf Dauer keinen Bestand.
So wie heute, mit dem notwendigen emotionalen Abstand, über den 30 jährigen Krieg als geschichtlichen Abschnitt doziert wird, so stelle ich mir auch eine Berichterstattung über die Zeit 1918 bis 1945 vor. Dies schliesst Abscheu und Entsetzen über das Geschehene nicht aus, kann es aber auch nicht ersetzen.
Unter Patriotismus verstehe ich, alles zu tun, was meinem Land nützt und alles zu vermeiden, was meinem Land schadet, genau das, was jeder Minister und Kanzler bei Amtsantritt schwört " Schaden vom Land abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren"
- nicht mehr und nicht weniger.
Übrigens, Andersdenkende in ein anderes Land zu verweisen, das gab es schon einmal, in einer Demokratie ist dies nicht üblich.
Da scheint sich unser Demkratieverständis zu unterscheiden.