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Hotelurlaub

AW: Hotelurlaub

Bernd schrieb:
Gut Berliner. Halten wir also fest, man wählt ein Hotel, um sich ungeliebte Arbeiten zu erleichtern. Man muss nicht kochen. Die Last der Familie wird etwas geringer, sie wird auf andere übertragen.

Also ich finde das nicht.
Meine "Last" verringert sich im Hotel nicht, so lange meine Kinder noch mitreisen.
Wir wählen grundsätzlich keine Hotels, weil es mir zu stressig ist, meinen Urlaub nach den Essenszeiten im Hotel zu richten. Besonders ab der Mittelklasse aufwärts geht es doch schon los:
Umziehen vor dem "Auftritt" im Speisesaal, das ist mir zu anstrengend, weil ja nicht nur ich duschen muss, sondern wir zu viert nacheinander duschen, da geht unnütz Zeit verloren. Gut nun geht man nicht 4mal täglich duschen, aber in Strandbekleidung geht man nun auch nicht zum Essen, also müssten sich alle ständig umziehen. Die Männer lange Hosen, die Damen raus aus den Tops und rein in Bluse oder Shirt mit Arm, welches wenigstens die Schultern bedeckt.

Außerdem soll im Urlaub jeder schlafen können wie es ihm beliebt, wenn sich dann ab 8:00 Uhr die Putzkolonnen durch die Flure treiben und in mein Zimmer wollen, dann ist das ungemütlich.

Ich will auch nicht ständig Meldung machen, ob man zum essen da ist oder nicht. Ich möchte spontan entscheiden, ob und wann ich zurückkehre. Ich will auch nicht nur zwischen 3 Menüs wählen können (oft bei Hp / Vp) oder mich 2 Wochen durchs gleiche Buffet futtern.
Ich will die Wahl haben, ob ich Kontakt möchte oder ob ich meine Ruhe haben will und das geht nicht, wenn sich fremde mit an meinen Tisch setzen können.

Und, wie Bernd schon sagt, zum "nur drin schlafen" sind mir Hotels dann doch zu teuer.

Vielleicht ändert sich meine Meinung, wenn die Kinder nicht mehr mitfahren, aber momentan ist mir der Urlaub wie wir ihn verbringen lieber.
Eine Ferienwohnung/Haus oder unser Wohnwagen, das bedeutet für mich Erholung. Da können wir nämlich essen, wann, was und wo wir wollen, da können wir ausschlafen, da klopft nicht plötzlich eine Putzfrau an und es stürmt niemand in meine Privatsphäre wie in den Bettenburgen, wo alles auf erzwungene Geselligkeit ausgelegt ist.
Im Urlaub will ich mit meiner Familie ungezwungen und ungebunden was unternehmen, mich kleiden wie ich mag uswusf.
Und ich will meine Ruhe, ich hab zu hause genug Geselligkeit und Freunde an denen mir liegt, ich muss meinen Urlaub da nicht als Kontaktbörse nutzen, sondern will meinen Urlaub als "Familienzeit" verstanden wissen. Da macht man eben als Familie schöne Dinge zusammen oder auch mal jeder für sich.

Faul sein kann ich da trotzdem, auch ohne Hotel.
 
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AW: Hotelurlaub

Hallo Bernd!

Du sprichst etwas an, was ich gut kenne!
Ich wollte das einmal kennenlernen und buchte mit meinem Mann in einem Hotel ein Wochenende mit SPA Bereich...

Ich ärgerte mich über den hohen Preis für ein winziges Zimmer. Sah aus, als würde es sonst maximal Schulskikurse beherbergen .
Unangenehm ist mir auch das Einnehmen von Mahlzeiten in großen Räumen mit vielen Menschen.
Das Büffet bog sich unter dem Riesenangebot. Bis zur letzten Minute wurden frische Speisen nachgereicht.Und danach??? Wir überlegten, was wohl mit den Resten geschieht.
Ich sah Menschen beim Essen zu ( unfreiwillig wegen Sitzordnung:haare:) und wunderte mich, was ein durchschnittlicher Erwachsener "fressen" kann.

Fazit für mich: lieber eine kleine familiäre Frühstückspension zu einem vernünftigen Preis, ein sauberes Zimmer- am liebsten OHNE TV-und ein annehmbares Frühstück. Tagsüber bin ich sowieso unterwegs- deswegen bin ich ja auf Reisen.

Die für uns am häufigsten praktizierte Variante waren Ferienwohnungen, weil wir oft mit allen vier Kindern unterwegs waren und alles andere nicht leistbar gewesen wäre!

Was allerdings schon angesprochen wurde, und da muss ich mich voll anschließen- bei Seminaren bin ich gerne im Hotel-, denn in der Mittagspause kann ich mich zurückziehen und ruhen und muss mich um nichts kümmern!

Liebe Grüße WW
 
AW: Hotelurlaub

Ich wollte mal die unter euch fragen, die gern in Hotels Ferien machen oder die Menschen kennen, die so etwas mögen, was sie dazu bewegt, was für sie der Reiz an Hotels ist.

Auf Reisen bin ich auf Hotels angewiesen. Früher geschäftlich später auf Ferienreisen gab es für mich nur diese Variante. Anders, wenn ich Erholungsferien plane. Da suche ich mir mit Vorliebe kleine Pensionen aus. (Da gibt es ja in Österreich ganz besonders preiswerte und heimelige Angebote).

Für mich ist ein Hotel etwas Seltsames. Wenn ich die Gänge entlang lief, mit den vielen Türen, hab ich mich immer unwohl gefühlt.

Diese Sätze haben mich angesprochen, dass ich überhaupt hier etwas reinschreibe. Denn inzwischen sind ja schon so viele tiefgründige „Gespräche“ geführt worden.

Ich möchte Euch ein Hotelerlebnis erzählen, das mir in Israel passierte:

Müde von der Fahrt, voll gestopft mit all den vielen Eindrücken, doch locker gelaunt nach dem gemütlichen Schlummertrunk mit den andern Reisegefährten, gehe ich mit dem Lift zu meinem Zimmer hinauf, versuche die Türe mit dem berühmten Plastikkärtchen zu öffen: ROT! Die Türe öffnet sich nicht, auch mit energischem Riegeln nicht!
Na, vor dem Nachtessen funktionierte das ja einwandfrei. Nochmals einschieben: wieder ROT und wieder dennoch Riegeln.

Was mach’ ich nur falsch, langsam werde ich nervös.
Ich WEISS doch genau, WIE man das macht!
Ich geb’ ja bekanntlich nicht so schnell auf.
Nochmals! Ruhig Blut bewahren. SOO macht man das doch!

Plötzlich wird von innen mit lautem Fluchen die Türe geöffnet, ein splitternackter grosser Mann steht vor mir und brüllt mich lauthals an: „What the hell are you doing here?“ (Was zum Teufel machen Sie hier!!) Ich muss ihn mit offenem Mund entsetzt angestarrt haben – wild durchschwirrten mich die Gedanken:
„Hilfe, was macht DER in MEINEM Zimmer? Wo sind meine Sache hingekommen, was solll ich jetzt machen? Ein fremder Mann in meinem Zimmer!

Wütend schlug er die Türe zu! Mir schlotterten die Knie.
Nachdenklich ging ich an die Réception. Wohl sehr bleich und verstört legte ich meine Karte auf die Theke.

„Was ist mit meiner Karte?“ stotterte ich. „Welche Zimmer-Nummer ist das?“

Mir dämmerte es langsam. Ich hatte mich in der Etage geirrt!
Ja, die langen Gänge, die vielen Türen… dann schon lieber die kleinen freundlichen Pensionen.

Liebi Grüessli
Simcha:blume1:
 
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Liebes Forum.

Meine Fragen will ich um ein verwandtes Thema erweitern, daher habe ich kein neues Thema eröffnet.

Könnte man sagen, dass das Konzept des „All inclusive“- Urlaubs, was sich auf immer neue Landstriche ausdehnt, den Drang der Menschen zu einer institutionellen Verwahrung dokumentiert? Wollen die Menschen in Wirklichkeit nicht Freiheit, sondern diese Käfighaltung? (In jedem Lebensbereich und Alter.)

Kindergarten, Schule, Kinderfreizeit, Ferienlager, Berufsschule, Arbeitsplatz, Krankenhaus, Reha, Wellnesshotel, Pflegeheim, Altersheim, Uni, betreutes Wohnen, Gefängnis, Büro...

...und mögen sie dann nur als logische Folge auch den Pauschalurlaub?

Liebe Grüße
Bernd
 
AW: Hotelurlaub

Hmm. Da hier wohl gerade Urlaubszeit ist, sind das vermutlich gerade die falschen Fragen. Erstmal Pauschalurlaub und Hotelaufenthalt konsumieren und danach über Käfighaltung von Menschen philosophieren.

Bernd
 
AW: Themenerweiterung

Liebes Forum.

Meine Fragen will ich um ein verwandtes Thema erweitern, daher habe ich kein neues Thema eröffnet.

Könnte man sagen, dass das Konzept des „All inclusive“- Urlaubs, was sich auf immer neue Landstriche ausdehnt, den Drang der Menschen zu einer institutionellen Verwahrung dokumentiert? Wollen die Menschen in Wirklichkeit nicht Freiheit, sondern diese Käfighaltung? (In jedem Lebensbereich und Alter.)

Kindergarten, Schule, Kinderfreizeit, Ferienlager, Berufsschule, Arbeitsplatz, Krankenhaus, Reha, Wellnesshotel, Pflegeheim, Altersheim, Uni, betreutes Wohnen, Gefängnis, Büro...

...und mögen sie dann nur als logische Folge auch den Pauschalurlaub?

Liebe Grüße
Bernd


Genau so isses. Krankenhaus allerdings würd' ich rausnehmen, wer kann sich schon ein eigenes leisten. Außerdem geht dort niemand freiwillig hin. Oder doch? Ich war ein einziges Mal eingeladensmäßig auf einer Pauschalreise. Für mich war's, so schön Rhodos auch ist, die Hölle. Ich kam mir vor wie ein Ochs, der der Leitkuh nachläuft. Ich hab' und werde nie verstehen, wieso für viele das die schönste Zeit im Jahr ist.

lg.eule
 
AW: Hotelurlaub

Hotel eventuell sorgenfrei (Bustransfer, Hygiene, Essen, Sicherheit, Sprache, Kinderbetreuung)

Hotel eventuell perfekt gelegen (Kulturnähe)


...und mögen sie dann nur als logische Folge auch den Pauschalurlaub?

da müssten diejenigen antworten,
die nur pauschal verreisen
 
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AW: Hotelurlaub

Hallo Reinhard!

Ich sag' ja nichts gegen einen Hotelurlaub. Im Gegenteil. Am liebsten *****, aber das möchte ich mir vor Ort aussuchen und nicht im Katalog.
Im mein' diese Pauschalreisen, wo alles organisiert ist.
Man latscht, ob man Lust hat oder nicht einem Regenschirm nach, der bestimmt was einem wo wie lange zu interessieren hat - man hat's ja bezahlt. Gegessen wird was ein frustrierter, oder noch schlechter ein verliebter Koch zammpantscht hat - man hat's ja bezahlt.
Man muß an einem Ort bleiben, der nicht hält was das Prospekt versprochen hat und ärgert sich 2 Wochen - man hat's ja bezahlt.
Das kann ich mir nicht vorstellen, daß das die schönste Zeit des Jahres sein soll.

lg.eule
 
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