Es ist längst an der Zeit, aber nicht, wenn der Faschismus sich weiterhin so breitmacht in Europa und die Kirchen immer noch so viel zu melden haben.
Naja, die Ursachen sehe ich etwas tiefergreifender und nicht nur beim Faschismus und der Kirche, auch wenn jene Paradebeispiele
ausgeprägter Nichtgleichstellung sind.
Ich sehe das Grundproblem darin, dass das, was als "Gleichstellung im Sinne gleicher Chancen" betitelt wird letztendlich
"Gleichstellung im Sinne des gleichen Erfolges" heißen soll, und diese mit Eingriffen erzwungen werden soll.
Denn -gleiche Rechte- gibt es ja schon - genau genommen sind Frauen rechtlich sogar besser gestellt. Aber dennoch will
sich der erhoffte Erfolg nicht und nicht einstellen. Schnell wird dann nach Schuldigen gesucht, außer bei denen, die trotz
gleicher Rechte irgendwie doch nicht den gleichen Erfolg haben. Merkwürdig, merkwürdig.
Trotz aller Propaganda wollen aber dennoch mehrheitlich vorwiegend "klassische Frauenleben" führen, jedoch die damit
einhergehenden Nachteile, hauptsächlich in finanzieller Hinsicht, nicht in Kauf nehmen.
Mit "klassichem Frauenleben" meine ich jetzt nicht ausschließlich Hausfrau & Mutter, aber dennoch investieren Frauen
insgesamt weniger Zeit in ihre Karrieren und Einkommenserzielung und mehr Zeit in Kosmetik und Pflege sozialer Geflechte,
sei es nun Familie, Verwandtschaft oder Freunde. Dass sich das in finanzieller Hinsicht auswirkt, liegt nicht an einer
geschlechtsspezifischen Benachteiligung, sondern ist eine generelle und absehbare Folge von Lebensentscheidungen.
Ansonsten müsste man auch der Justiz vorwerfen, sie würde Männer diskriminieren, da ja nachweislich deutlich mehr Männer
inhaftiert werden als Frauen.
Frauen sehen gerne Frauen in Führungspositionen, aber selbst solche Positionen einnehmen, das lieber doch nicht.
Es verhält sich ähnlich wie mit dem Klimawandel - Kopfgeburten mit scheinbar einfachen Lösungen werden gepredigt
und punktuelle Maßnahmen erzwungen, aber der erwartete Erfolg will und will sich nicht einstellen.
Da und dort ist man dann ganz verwundert, dass man trotz Predigten und dem tollen Plan nicht das erreicht, was man
sich vorgestellt hat. Dass die Ursachen bzw die Probleme gar nicht dort liegen, wo man sie vermutet hat, das will man
aber nicht hinterfragen - denn das würde heißen, dass man aus der Komfortzone ganz weit raus müsste.
Gewiss, da und dort gibt es Szenarien, die tatsächlich eine geschlechtsspezifische nachteilige Behandlung beinhalten, und
diese sind aufzuzeigen und auszuräumen. So wie eine Benachteiligung von Männern in der Justiz ebenso tatsächlich vorhanden
ist. Denn, Männer werden für die gleiche Straftat tendenziell härter bestraft als Frauen. Dies ist aber nicht der Hauptgrund für
das geschlechtsspezifische Verhältnis von Männern und Frauen in Justizvollzugsanstalten, sondern die geschlechtsspezifisch
unterschiedlichen Handlungsweisen.
Und so verhält es sich auch bei den Unterschieden auf der Karriereleiter und den Einkommen. Der Hauptgrund ist nicht
eine Benachteiligung, sondern die jeweiligen Entscheidungen der Betroffenen. Und somit erfasst man tatsächliche
Gleichberechtigung nicht durch einen simplen Vergleich der Einkommen, und wird Gleichberechtigung nicht durch
noch mehr Ungleichbehandlung (wie durch geschlechtsspezifische Förderungen) erreichen können.
Auch im Sport erreicht man nicht "Gleichberechtigung" dadurch, indem man von der stärkeren Mannschaft so viele
Spieler des Feldes verweist, bis sie nicht mehr überlegen ist. Man erreicht dann vielleicht mit Zwang ein Unentschieden
als Spielergebnis, aber das ist aus mehreren Gründen ganz und gar keine Gleichberechtigung