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Entscheidungsnot

wirrlicht

New Member
Registriert
26. Juni 2003
Beiträge
968
Noch eine Frage - die bitte allgemein verstehen:

wenn Ihr 2 Leute (oder Gruppen) nicht sonderlich gut kennt, beide aber "mögt" und sich zwischen diesen beiden ein Streit entwickelt:

ist "Raushalten" dann als Entscheidung zu werten?

Haben dann die "Parteien" das Recht, eine Entscheidung "Für bzw. Gegen" zu verlangen?

Wie würdet Ihr Euch dann verhalten, wenn Ihr Euch nicht entscheiden wollt und dabei wißt, daß diese Weigerung den Bruch mit einer oder beiden Seiten bedeutet?

LG, wirrlicht
 
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Huhu Wirrlicht :winken1:

Wenn man sich raushält heißt das doch, dass man sich mit Niemandem steiten will; und ist als Entscheidung, sich in die neutrale Ecke zu stellen, wohl am Effektivsten. Wenn dies die anderen Seiten dann nicht einsehen wollen, kann man ihnen auch nicht helfen -----> vorallem waren sie´s dann auch nicht Wert, sich überhaupt dranzuhängen; und man weiss für sich, woran man ist.
Wieso sollte irgendwer verlangen können, dass man sich für eine Seite zu entscheiden hat? Wer sich zur Marionette machen läßt, ist selbst Schuld
:zunge 5: :weihnacht

Liebgrüss
lacu
 
Hi lacu,

von "Natur" aus bin ich alles andere als jemand, der sich gut "raushalten" kann, oder besser gesagt: ich leide nicht gerade an übergroßer Harmoniesucht :p

Ich frag mich nur allmählich - nachdem mir das in ähnlicher Form schon häufiger im Leben begegnet ist - warum es mir immer wieder "gelingt", zwischen 2 Fronten zu geraten, dann sauer zu sein und diejenigen, die mich vor die Wahl stellen (oder zu stellen scheinen?): "DER oder ICH", kurzerhand aus meinem Leben zu werfen.

Mich interessiert, ob das normale Situationen sind, die jeder mal mehr, mal weniger erlebt, oder ob irgendwas an meinem Verhalten mit dazu beiträgt. Streitigkeiten passieren, oft verstehe ich beide Seiten (oder auch keine von beiden), mal eine mehr, mal die andere weniger - da mache ich mir selten 'nen Kopp drum.

Naja, wenn ich mit jemandem zoffe, will ich auch gerne von anderen "Recht" kriegen. Mir gefällt nur das daraus resultierende Dilemma für alle Beteiligten nicht, deswegen frage ich eben nach anderen Möglichkeiten.

LG, wirrlicht
 
wirrlicht schrieb:
Wie würdet Ihr Euch dann verhalten, wenn Ihr Euch nicht entscheiden wollt und dabei wißt, daß diese Weigerung den Bruch mit einer oder beiden Seiten bedeutet?
Falls keine Abhängigkeiten oder Verpflichtungen bestehen, würde ich in diesem Fall auf beide Seiten pfeifen und mir neue Freunde suchen.

Ansonsten schließe ich mich vollinhaltlich der Meinung von lacuna777 an.

Liebe Grüße

Zeili
 
Hallo Wirrlicht:

Wo in Grüppchen gelästert und gestritten wird, fallen Späne. Dann beobachtet man sehr schnell, wie sich die Mannschaften zusammenrotten und plötzlich zusammenhalten wie Pech und Schwefel. Das Verhalten fängt ja schon im Kindergartenalter an und zieht sich durch wie ein roter Faden ("Bist nicht mehr meine Freundin, wenn Du mit der da zusammen bist, oder nicht auf meiner Seite stehst). :rolleyes:

Bei den Kiddis ist im Unterschied zu den Erwachsenen immer wieder schnell die Balance da, da sie noch nicht so sehr die Form von Stolz, Selbstdarstellung und die schauspielerische Leistung in sich entwickelt haben. Aber der Zugehörigkeits- und Kommunikationswille ist wohl immer in uns eingeprägt, sonst würd man irgendwann im dunklen Kämmerchen vermodern.

Die Balance und Waage halten ist manchmal nicht so einfach. Wenn man mal darüber anfängt nachzusinnen, hat man einen riesen Schritt für sich selbst getan (find ich halt). Frag mal, was sich besser für Dich anfühlt. Entweder Du trabst hinterher und ärgerst Dich wieder mal, weil Du eine Kopfentscheidung getroffen hast, mit der Du am Ende nicht klar kommst, oder Du hälst Dich raus und kannst Dir später selbst auf die Schulter klopfen. Bei mir kommt sowas oft vor. Ob in der Familie, bei Bekannten, oder virtuell. Da gibts wohl keine Unterschiede. Am Anfang hat man mich fast gesteinigt, wenn ich mich rausgehalten habe (bist ein kleiner mieser Feigling hä?). Jetzt hamm´ses wohl eingesehen und respektiert.

Aber man muss dazu sagen: so einfach ist die Sache nicht, wenn man beide Seiten gerne hat. Ich tapp da recht oft noch ins Fettnäpfle. Spiel Dir mal die Situtationen schauspielerisch im Kopf durch, was passieren würde, wenn Du dies oder das tust. Und dann versuche zu entscheiden. Du wirst immer wieder auf Deine Entscheidung treffen, die Du am Anfang hattest.

Grüßel
lacu
 
lacuna777 schrieb:
Aber man muss dazu sagen: so einfach ist die Sache nicht, wenn man beide Seiten gerne hat. Ich tapp da recht oft noch ins Fettnäpfle. Spiel Dir mal die Situtationen schauspielerisch im Kopf durch, was passieren würde, wenn Du dies oder das tust. Und dann versuche zu entscheiden. Du wirst immer wieder auf Deine Entscheidung treffen, die Du am Anfang hattest.

Hi lacu,

bist 'ne Schlaue! :) Das ist die Crux. Mit Kiddies und Teenagern hatte ich damit nie Schwierigkeiten. Erwachsene sind da lästiger. Im Grunde seh' ich das ganz einfach und ähnlich wie Du: wenn i ned mog, dann mog i ned - dabei spielt oft nicht mal 'ne Rolle, ob ich einer Seite eher zustimme oder übersehe, wann wer wem an die Karre fährt. Sowas passiert schließlich ständig.

Ich denk da eher ganz egoistisch: wenn ich mit eigenen Entscheidungen, Arbeit oder was auch immer "ausgefüllt" bin, hab' ich nicht den Nerv, auch noch in anderer Leute Konflikten Stellung zu beziehen. Normalerweise müßte das ja leicht zu vermitteln sein. Wenn ich aber so zurückgucke und feststelle, daß mich diese Haltung einmal (als "Mit-Ursache") eine Stelle gekostet hat, andere Male mir die Sympathie eines Menschen entzogen wurde ("Bezieh doch einfach Stellung!" heißt ja meistens im Neben-Haupt-Satz: "...für mich!") - äh!

Man kann damit gut leben, wenn man sich's logisch anguckt. Wo's nicht funktioniert ist der Teil mit dem "is mir egal". Weil's nicht egal ist, mich kränkt es. Schließlich läßt man sich ja nicht auf Leute ein, die einem gleichgültig sind, und wenn die dann beleidigt den Rückzug antreten kann ich mir x-Mal vormachen, daß "der es nicht wert" gewesen wäre. MIR war der-/diejenige es jedesmal wert.

Naja, immerhin scheint das nix Unnormales zu sein :rolleyes:

Hab' nen schönen Abend!
wirrlicht
 
Zeilinger schrieb:
Falls keine Abhängigkeiten oder Verpflichtungen bestehen, würde ich in diesem Fall auf beide Seiten pfeifen und mir neue Freunde suchen.


:D :D :D

Zeili, bist Du schon mal mit über 40 in eine Dir völlig fremde Stadt gezogen und hast dort versucht, neue "Freunde" zu finden?

Bekannte hat man schnell am Hacken. Aber Freunde?

:schaukel:
wirrlicht
 
Erwachsene sind da lästiger.

sorry, der Satz kam wie ein Hammer, lolll :lachen:

Zwischen zwei Stühlen sitzen:

So wie Du das mit Deiner Arbeitsstelle und Freunden beschreibst, hat mich diese Situation die Schwiegermutter und zwei Freundschaften gekostet.

Das eine war ja noch ganz passabel :schaukel: ; nur die Freundschaften taten halt weh. Auch wenn sie es bis Annodazo nicht wert waren. Ständig ein hin- und hergesappel in meinen Ohren. Was ist dann, wenn man einfach aufsteht und geht? Der andere ist zutiefst getroffen.

Recht machen kann man es sowieso Niemandem. Also warum kämpfen, wenn man es eh nur sich selbst recht machen kann. :)

:winken1:
Lacu
 
für mich ist es ein unterschied um wen es sich handelt.

bei menschen, die mir viel bedeuten würde ich jederzeit stellung beziehen und wenn es in der form ist, dass ich offen und ehrlich sage, was ich denke, bzw. wie ich die situation sehe.
ein rückzug, bzw. ein "raushalten" werte ich von meinen freunden da als ein "egalsein" ...

und wenn ich jemandem "egal" bin, dann kann es keine freundschaft gewesen sein, oder ?


wißt ihr. ich habe oft den eindruck es geht da ums prinzip. und das verletzt dann schon tief. dann geht es nämlich gar nicht mehr um die sache, sondern dem anderen irgendwas zu beweisen. wie unabhängig man ist, wie frei. oder das man sich nichts vorschreiben läßt - was weiß ich.
dann wird eine stattgefundene verletzung noch vertieft, weil ein unrecht noch sozusagen belohnt wird, indem es unausgesprochen bleibt. negiert wird oder hingenommen.

ich finde das sehr schlimm. und da es mir jetzt zum zweiten mal passiert, sollte ich vielleicht mal ins grübeln kommen.
 
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wirrlicht schrieb:
:D :D :D

Zeili, bist Du schon mal mit über 40 in eine Dir völlig fremde Stadt gezogen und hast dort versucht, neue "Freunde" zu finden?

Bekannte hat man schnell am Hacken. Aber Freunde?

:schaukel:
wirrlicht
Nein wirrlicht, bin ich nicht. Aber musst Du unbedingt gleich die Stadt wechseln ? Lass' die Beziehungen einfach einschlafen !

Liebe Grüße

Zeili
 
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