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die Vertreibung der israelischen Siedler

Das Land bebauen sie seit 38 Jahren. die meisten sind dort geboren, es ist ihre Heimat.

Die Siedler haben offenbar verdrängt, dass der Gaza-Streifen, der zu Ägypten gehörte, vor 38 Jahren in einem Präventivkrieg von Israel annektiert wurde. Sie haben wohl auch verdrängt, dass die Palästinenser ebenfalls einen Anspruch auf eine menschenwürdige Existenz haben.

Ich finde den Thementitel "Vertreibung der israelischen Siedler" nicht glücklich gewählt. Damit wird assoziiert, dass das Vorgehen von Scharon unrechtmässig sei. Dabei ist die Aktion durch das israelische Parlament legitimiert.

Die jetzt "vertriebenen" Siedler sehe ich als Opfer einer falschen Politik Israels in der Vergangenheit.

Hartmut
 
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Wie sollen sich auch zwei Völker zusammenfinden, denen das Wort "Toleranz" und "Recht auf andere Meinung" nicht in Thora und Koran geschrieben ist...

Gysi
 
Zitat von Hartmut:
Dabei ist die Aktion durch das israelische Parlament legitimiert.

Alle Vertreibungen der Neuzeit waren irgendwie staatlich sanktioniert und legitimiert.

Ich denke, ein Bewohner einer städtischen Mietwohnung kann die Grausamkeit der Vertreibung wohl ebensowenig nachfühlen wie eine Kameltreiber oder Nomade, selbst wenn er die Stadt oder das Land wechseln muß.

wer mit Blut und Schweiß und dem letzten Pfennig (oder Schekel) aus einer Ödnis fruchtbares Land gemacht hat, mit Wohn-und Gewächshaus, seine gesamte Arbeits-und Freizeit, seinen gesamten Lebensinhalt dieser Bodenständigkeit gewidmet hat,
und gesagt bekommt: es ist ganz legal, wenn wir dich jetzt hier verjagen und alles zerstören,

der muß verzweifeln.
 
Zitat von Gysi:
Wie sollen sich auch zwei Völker zusammenfinden,

in der Weltgeschichte kommt alles wider Erwarten und ohne Logik,
von den Horden des DschingisChan bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion und dem globalen islamistischen Terror.
Alles was denkbar ist sollte man nicht ausschließen.

Auch nicht ein friedliches Zusammenleben heutiger Todfeinde in Nahost.
Die Gräben sind dort breiter als etwa zwischen den damaligen „Erbfeinden“ D und F, die heute unproblematisch miteinander Umgehen, zweisprachlich im Elsaß und jeder toleriert des anderen Eigenheiten.
Voraussetzung ist, daß man jeden Nationalismus und Chauvinismus im Keim erstickt, denn wie schnell und verheerend der um sich greifen kann, daß haben wir im ehemaligen Jugoslawien erlebt.

Das Gebot der Stunde in Nahost ist die Zerschlagung von Djihad und Hamas, die offen Haß und Gewalt gegen die Juden predigen und praktizieren. Die Vertreibung der jüdischen Siedler hat ihnen Oberwasser gegeben, die Eskalation des Terrors ist damit vorprogrammiert.
 
Gysi schrieb:
Wie sollen sich auch zwei Völker zusammenfinden, denen das Wort "Toleranz" und "Recht auf andere Meinung" nicht in Thora und Koran geschrieben ist...

Gysi

Gysi,

da hast Du aber eine falsche Vorstellung, über die Rolle, die die Thora heute bei Juden allgemein spielt.
Oder glaubst Du auch -fälschlich!- dass das Judentum nur eine Religionsgemeinschaft ist?
Nein, eigentlich glaubst Du das ja gar nicht, denn Du sprichst ja über "zwei Völker"...

Dass Du pauschal dann den beiden Völker die Toleranz absprichst, ist schon fast ein Vorurteil, ausserdem wenig dokumentiert!
 
Dass Du pauschal dann den beiden Völker die Toleranz absprichst, ist schon fast ein Vorurteil, ausserdem wenig dokumentiert!
Ich verstehe gar nicht, wieso dieser Eindruck aufkommen konnte.
die Völker plappern nach was ihnen religiöse Fanatiker und nationalistische Einpeitscher vorgaukeln.
Ich kenne kein Beispiel aus der Geschichte, wo Fanatiker, erstmal losgelassen, mit rationalen Argumenten wieder ausgebremst worden wären. Gegen Haßprediger hilft nur Gewalt.

da hast Du aber eine falsche Vorstellung, über die Rolle, die die Thora heute bei Juden allgemein spielt.
mag sein, ich denke da unterscheidet sich die Rolle der verschiedenen Heiligen Schriften nicht grundsätzlich.

Sie wird auch dem Volk der Juden nach der Vertreibung aus dem Land ihrer Väter den Zusammenhalt garantiert haben, wie auch die Bibel den christlichen Balkanvölkern während der jahrhundertelangen Türkenherrschaft.

Sollte Israel einmal gesicherte Grenzen haben und die Tötung eines Juden in Koranschulen von Südostasien bis Nordafrika nicht mehr als gottgefällige Tat gepriesen werden, wird auch die Religiösität in Israel nicht mehr die heutige Bedeutung haben, schließlich haben laizistische Juden dafür große Vorbilder, Einstein etwa.
 
Hallo, da hat mich doch jemand per email gefragt, ob ich selbst Jude bin, weil ich mich hier zu deren Fürsprecher mache.
nein, nein.
Ich habe gut dokumentierte Belege dafür, daß meine väterlichen Vorfahren vor Jahrhunderten aus dem Harz herabgestiegen sind und die mütterlichen Vorfahren königlich preußische Beamte im heutigen Schleswig-H waren.
Meine Fürsprache beruht auf angelesener Kenntnis der jüdischen Geschichte und angeborenem Gerechtigkeitsgefühl.

Claus
 
Claus schrieb:
Sollte Israel einmal gesicherte Grenzen haben und die Tötung eines Juden in Koranschulen von Südostasien bis Nordafrika nicht mehr als gottgefällige Tat gepriesen werden, wird auch die Religiösität in Israel nicht mehr die heutige Bedeutung haben, schließlich haben laizistische Juden dafür große Vorbilder, Einstein etwa.
wie erklärst du dann eine vortlaufend hohe religiösität in den usa?
und warum ist diese in europa, besonders deutschland, nicht so ausgeprägt?
religiösität hängt nicht davon ab ob andere religionsangehörige ermordet werden, dadurch werden die leute nicht religiös.
angst und verzweiflung, ja das bringt leute zu religiösität.
die in den usa und israel wie auch in saudi arabien wurzelt aber tiefer wie ich finde.
das ist lange, lange tradition und ein fest eingebürgerter glauben in den köpfen der bevölkerung. dieser glaube wird auch überstehen wenn es keine bedrohung gibt, die usa beweisen es, saudi arabien auch.
der abzug zeigt es in teilweise grausamer weise.

den titel des themas find ich schon komisch.
die vertreibung der israelischen siedler
es ist wohl jedem hier bekannt das die siedler laut der genfer konvention illegal in dem land wohnten.
dabei wurden die palästinenser vertrieben. auch bei der staatsgründung.
ich will nun wirklich nicht wissen was denn gerechter war.
keine vertreibung ist gerecht. nie aus der sicht der vertriebenen.
ich finde es auch vollkommen richtig das der staat israel mit der unterstürtzung der un gegründet wurde, leider hat man den staat palästina damals vergessen, das resultat besprechen wir gerade hier.
das die siedler nun abziehen ist meiner meinung nach nur der richtige schritt richtung frieden.
endlich kommt von israelischer offizieller seite her das angebot: wir wollen frieden.
mit der rückgabe des gaza streifens und einem teil abzug aus dem westjordanland (der leider durch siedlungs bau und ausbau nur schönigend wirkt) kommt endlich das zeichen: ihr dürft einen staat haben.
die radikalen auf beiden seiten werden nie ruhig geben, auch nicht wenn sie das ganze land haben das sie zur zeit wollen, nur für sich.
die radikalen werden immer weiter kämpfen wollen.

jetzt kam von offizieller seite her das zeichen aus israel: wir wollen frieden, wie die meisten in unseren ländern.
diejenigen die keinen frieden wollen sind erstaunlich gering, auch wenn sie die meiste bildfläche im tv bekommen und so ein falsches bild erzeugt wird.
und da will man darüber reden ob die auflösung der siedlungen nicht gerecht ist.
warum hat man dies nicht vorher getan?
und warum auch nicht in richtugn palästina.

es ist nicht gerecht wenn menschen vertrieben werden, egal von welchem land.
es ist in diesem fall aber mehr als nötig das dieses land wieder an die palästinenser übergeht.
anders ist kein frieden möglich.
diejenigen die in frieden mit den palästinensern leben würden sind schon weg, die radikalen verbunkern sich.
schade das genau die leute die in frieden mit anderen leben wollen alls erstes abreisen und einsichtig sind...

ciao
 
wer mit Blut und Schweiß und dem letzten Pfennig (oder Schekel) aus einer Ödnis fruchtbares Land gemacht hat, ... und gesagt bekommt: es ist ganz legal, wenn wir dich jetzt hier verjagen und alles zerstören, der muß verzweifeln.

Das kann ich schon verstehen.
Aber, wer über seiner schweisstreibenden Arbeit vergisst, wessen Land er bestellt, der muss sich nicht wundern, wenn er eines Tages eine Räumungsklage (im vorliegenden Fall sogar von der eigenen Regierung) bekommt! Politisches Desinteresse oder Sorglosigkeit kann zu bösen Überraschungen führen. Dann kann man die Leute eigentlich nur bedauern.

Hartmut
 
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Aber, wer über seiner schweisstreibenden Arbeit vergisst, wessen Land er bestellt, der muss sich nicht wundern, wenn er eines Tages eine Räumungsklage
Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte von Kriegen und Vertreibungen.

Nach wievielen Generationen ist es gerechtfertigt zu sagen: Schluß jetzt, es soll so bleiben wie es ist!?

Gilt das nur für ganze Landstriche oder für die einzelne Immobilie?

Warum nimmt man es als selbstverständlich, daß sich der Pole in Schlesien heute sicher fühlen darf, aber nicht der Jude in Gaza?
Weil sich die Nachkommen der einen Vertriebenen friedlich und verständigungsbereit zeigen, die der anderen aber den Terror praktizieren?

Warum gibt man den Nachfahren der nach Kasachstan vertriebenen Wolgadeutschen nicht das Recht auf Heimat, weil sie keine Lobby haben und wehrlos sind, und jetzt auch wieder aus Kasachstan vertrieben wurden?
Nein, weil im Wolgagebiet seit 60 Jahren Russen wohnen, die man nun aus der Heimat vertreiben müßte!

Claus
 
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