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café misantropique

Spiel zeichnet sich ja durch seine Unverbindlichkeit und Unschuld aus und der Reiz liegt im Erforschen
....."Aber ist das nicht eine Frage des Gelingens?" Zumindest scheint es bei mir so zu sein. Denn gerade weil im "Leben und der Wirklichkeit" dieses Gelingen so selten ist, sind diese "Momente" fast immer auch von einer leichten "Melancholie" begleitet. Und diese Melancholie ist es dann, die ich über alles schätze.....

Damals am Fluss!
(verdichtete Alternativversion)
Im Qualm der Zigarette
dein Bild.
Geweitete Augen.
Aufsteigende Blasen.
Was war?
Ich weiß es nicht,
der Rauch
hält es
verborgen.

plotin​
 
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....."Aber ist das nicht eine Frage des Gelingens?" Zumindest scheint es bei mir so zu sein. Denn gerade weil im "Leben und der Wirklichkeit" dieses Gelingen so selten ist, sind diese "Momente" fast immer auch von einer leichten "Melancholie" begleitet. Und diese Melancholie ist es dann, die ich über alles schätze.....

Ja, das ist wohl wahr, die spielerische Leichtigkeit geht ohne Ansprüche einher und ist mit der Sozialisation in einer Leistungsgesellschaft kaum vereinbar, und so sind unsere Interaktionen, in der Sprache von Hellwig, meistens die zwischen Wächtern und Freiheitskämpfern, die zwar vom Schmerz und der Verlassenheit ablenken, aber eben auch von leichtfüßiger Bewegung, Kreativität und kindlichem Forschergeist jenseits von Verlustängsten und Legitimationsdruck.

Alle Begegnungen von Bedeutung weisen z.Z. in mein viertes Lebensjahrzehnt, als hätte ich dort etwas zurückgelassen, was unbedingt wieder aufgenommen werden will, die Melancholie gehört auch dazu, möglicherweise durch die Kämpfe und Erfahrungen im fünften von einer leidvollen Passitvität befreit.
 
Erinnert an den melancholischen Hermann Hesse:
Dieses bekannte Photo von ihm-


Womit wir vielleicht noch einmal bei der Sehn-sucht wären, FreniIshtar?

Aber ich weiß eh, dass Du erfreuliches 'Sehnen'... meinst

Die Sucht vernebelt vielleicht die Fixierung des Sehnens auf den einen übermächtigen Wunsch, Mängel auszugleichen, Leere zu füllen, vermeintlichen Ansprüchen gerecht zu werden, verengt damit den Erlebnisraum und schließt genau die Kräfte aus, die sehr wohl Fülle wahrzunehmen und aus ihr zu schöpfen gelernt haben, denn sonst hätte mensch (als Vereinzelter) wohl kaum die Feindseligkeit rund um sich her überlebt.
 
Es entspricht einem Lebensgesetz: Wenn sich eine Tür vor uns schließt, öffnet sich eine andere. Die Tragik ist jedoch, dass man auf die geschlossene Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.
André Gide

Quelle: https://natune.net/zitate/André Gide

Ein schöner Spruch nicht nur für Cafetoilettentüren...:rollen:
 
Die Sucht vernebelt vielleicht die Fixierung des Sehnens auf den einen übermächtigen Wunsch, Mängel auszugleichen, Leere zu füllen

Kaawi:
Da ist sicher was drann, auch, weil Du bei
Hermann Hesse anschließt:
Er war Künstler!
Er hat uns mit seinen wunderbaren Worten
berührt - und sich:
*...wohl an denn Herz, nimm Abschied und
gesunde*
(aus Stufen)
 
Kaawi:
Da ist sicher was drann, auch, weil Du bei
Hermann Hesse anschließt:
Er war Künstler!
Er hat uns mit seinen wunderbaren Worten
berührt - und sich:
*...wohl an denn Herz, nimm Abschied und
gesunde*
(aus Stufen)

Für mich ist Hessse nur ein kleiner Schlenker, FrenniIshtar, wobei ich die Zeile:

"der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten!"

noch passender zum Sehnsuchtsthema fände, aber die virtuelle Möglichkeit, Gesprächsfäden fallen und wieder aufnehmen zu können halte ich dagegen für eine echte, noch völlig unterschätzte Chance in der Persönlichkeitsentwicklung.

Ich finde es wirklich bedauerlich, dass viele Leute Vorstellungen, die sie im direkten Kontakt zu Menschen nicht verwirklichen konnten nun ins Virtuelle verlagern, statt darin eine gänzlich neue, zusätzliche Ebene zur privaten, beruflichen und öffentlichen zu entdecken, der Kommunikation einen neuen Akzent im zwischenmenschlichen Miteinander zu verleihen.
 
Ich finde es wirklich bedauerlich, dass viele Leute Vorstellungen, die sie im direkten Kontakt zu Menschen nicht verwirklichen konnten nun ins Virtuelle verlagern, statt darin eine gänzlich neue, zusätzliche Ebene zur privaten, beruflichen und öffentlichen zu entdecken, der Kommunikation einen neuen Akzent im zwischenmenschlichen Miteinander zu verleihen.

Kaawi:
Das ist interessant, wie Du das siehst.
Ich meine halt, Beweggründe, welche uns im Laufe unseres Lebens zu unseren Handlungsweisen und zu unserem Nachdenken gebracht haben,
b l e i b e n
uns maßgeblich "treu" insoferne, dass sie eben waren, und ganz egal jetzt, wie sie waren:
Damit meine ich, dass unsere innere Einstellung ganz-ganz früh Prägung erfahren hat.

Auch die virtuellen Debatten, welche Du ja hier ansprichst, werden mAn daher im wirklichen Leben
g e n a u s o
-und eben sicher auch- geführt werde.

*Einsicht* für etwas ist, oder, ist eben nicht, also, egal wofür, meine ich.
Ereignisse oder Menschen können uns aufrütteln, aber nur dann, wenn das dafür dazugehörige Potential bereits in uns lebt, glaube ich ganz fest.
Grüße Dir
FreniIshtar
 
Kaawi:
Das ist interessant, wie Du das siehst.
Ich meine halt, Beweggründe, welche uns im Laufe unseres Lebens zu unseren Handlungsweisen und zu unserem Nachdenken gebracht haben,
b l e i b e n
uns maßgeblich "treu" insoferne, dass sie eben waren, und ganz egal jetzt, wie sie waren:
Damit meine ich, dass unsere innere Einstellung ganz-ganz früh Prägung erfahren hat.

Für mich ist das eine Umkehr von Personalität und Ur-sache, liebe FreniIshtar, in meiner Vorstellung können nur Menschen ihren Beweggründen treu bleiben, aber nicht umgekehrt.
Damit will ich nun nicht die frühe Prägung verleugnen, nur komme ich sehr viel besser mit ihr und meinem Drang nach Selbstbestimmung zurecht, wenn ich aus der Prägung meine Lebensthemen ableite, statt meine Motivation, denn die ist erfahrungsgemäß an die äußeren Umstände, die Atmosphäre und daran gebunden, wie ich mein Beziehungsnetz gerade wahrnehme, unsicher oder wohlwollend z.B.
Im Virtuellen hat mensch mMn viel mehr Möglichkeiten, subjektiven Störfaktoren auszuweichen und sich inspirierenden Einflüssen auszusetzen und ich habe schon manchesmal gestaunt, auf was für Ideen ich so komme...:blume2:
 
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wenn ich aus der Prägung meine Lebensthemen ableite

Genau -d a s- meine ich auch.
Vielleicht meinen wir sowieso das gleiche!

wie ich mein Beziehungsnetz gerade wahrnehme, unsicher oder wohlwollend z.B.
Und genau hier beziehe ich mich wieder auf die Prägung (Kindheit in uns!) wie später Menschen ihr "Beziehungsnetz" wohlwollend oder nicht wohlwollend - "wahrnehmen"
(können oder nicht können)
 
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