AW: Zwischen Galizien und Donbass
Auf der heutigen erweiterten Kabinettssitzung der ukrainischen Regierung, auf der es auch zu einer Kabinettsumbildung und zu Neubesetzungen von Gouverneursposten kommen soll, hat Staatspräsident Viktor Janukowitsch davor gewarnt, dass bewaffnete Angriffe auf Institutionen des Staates vorbereitet würden.[...][/I]
Ist Janukowitsch zurecht beunruhigt? So titelt heute die UKRAINSKAYA PRAVDA.
Nach Angaben von
Georgij Utschajkin, Chef des Beirates der Ukrainischen Waffenbesitzer-Assoziation, gibt es im Land ca. zwei Millionen legale Schusswaffen.
Darunter befänden sich auch die sogenannten "Ehrenwaffen", die verliehen oder verschenkt, aber nicht verkauft werden. Nicht teurer als 30 USD sind dies vor allem Pistolen der Marken TT und Makarow. Über sie verfügen praktisch alle Abgeordnete, Minister, Gouverneure, Bürgermeister und andere Beamte.
Gleichzeitig könne jeder Volljährige beliebig Schusswaffen erwerben. Zumeist geschehe dies mit dem als "Jagdwaffe" deklarierten automatischen Karabiner "Vulkan", vergleichbar mit dem bekannten Sturmgewehr "Kalaschnikow".
Der Leiter des Waffenerlaubniswesens des ukrainischen Innenministeriums
Walentin Medwed' hat dazu erklärt, seine Behörde habe etwa 800.000 Hieb- und Stichwaffen, 169.000 Schusswaffen für Gummigeschosse und 107.000 Luftdruckwaffen Kalib. 5,5 mm+ registriert. Weitere Angaben machte er nicht.
Small Arms Survey (Genf) nennt andere Zahlen.
Dort geht man von im Durchschnitt 6,6 Schusswaffen auf 100 Einwohner aus, also im Mittel 3,1 Millonen insgesamt, wobei die tatsächliche Zahl zwischen 2,3 und 6,3 Millionen Schußwaffen schwanken könnte.
Die Schweizer kategorisieren diese als "illegal", da keinerlei Angaben zu legalem Waffenbesitz gemacht werden können.
Die ukrainischen Behörden haben hier keinen Überblick.