Sicher. Aber es ging in der Satire ja nicht um den Islam, sondern um Erdogan. Und ich kenne eine Menge Türken, die zwar nicht darüber lachten (nicht weil sie humorlos sind, sondern weil es ihnen im Hals stecken blieb), denen es aber ausgesprochen gut gefällt.
Wie ich bereits schrieb, manche Menschen islamischen Glaubens, können mit der Satire nicht umgehen!
Auch unabhängig von der Religion, empfinde ich den Text, schon recht provokant.
Er lebt auf großem Fuß,
Der Boss vom Bosporus.
(Nachrichtensprecher: „Ein protziger Bau mit tausend Zimmern, errichtet ohne Baugenehmigung in einem Naturschutzgebiet.“)
Bei Pressefreiheit kriegt er ’nen Hals,
D’rum braucht er viele Schals.
(Erdogan spricht mit Fistelstimme.)
Ein Journalist, der was verfasst,
Das Erdogan nicht passt,
Ist morgen schon im Knast.
Redaktion wird dicht gemacht,
Er denkt nicht lange nach und fährt mit Tränengas und Wasserwerfern durch die Nacht.
Sei schön charmant,
Denn er hat dich in der Hand:
Erdowie, Erdowo, Erdogan.
Die Zeit ist reif
Für sein Großosmanisches Reich,
Erdowie, Erdowo, Erdogan.
Gleiche Rechte für die Frau’n?
Die werden auch verhau’n!
(Nachrichtensprecherin: „Die Polizei in Istanbul hat eine Demonstration zum Weltfrauentag gewaltsam aufgelöst.“)
Ist das Wahlergebnis schlecht,
Das ruckelt er zurecht.
I like to move it, move it.
Kurden hasst er wie die Pest,
Die bombardiert er auch viel lieber als die
Glaubensbrüder drüben beim IS.
Gib ihm dein Geld,
Er baut dir ein Flüchtlingszelt:
Erdowie, Erdowo, Erdogan.
Sein Land ist reif
Für den EU-Beitritt, er pfeift
Auf Demokratie.
„Tschü mit ü!“ sagt Erdogan,
Und er reitet in den Sonnenuntergang