M
Manfredo
Guest
AW: Wohin führt die heutige Technologie?
Welche Rolle spielt dabei die Hoffnung?
lg
Es geht darum, wie man "Gewinn" definiert.
Solange darunter im besten Fall
materielle und soziale Gerechtigkeit verstanden wird,
wird Symptom als Krankheit deklariert.
Symptombehandlung kann aber nicht tief genug greifen,
um eigentliche Krankheit auszuheilen.
Menschliches Hauptproblem ist nicht das äußere Elend -
unabhängig von daran angelegten Parametern wie Schuld und Unschuld,
sondern das Verkennen der eigentlichen Herausforderung.
Die eruiert sich aus der Sinnfrage -
gefügewirksam untrennbar bzgl. Individuum und Gesellschaft.
Und diese Sinnfrage wiederum hat ihre Wurzel
in einer wesentlichen Eigenart des Menschen:
Seiner Begabung zur Transzendenz.
Wer bei der Sinnfrage stehen bleibt
(oder sie gar ausklammert aus Zukunftsvisionen,
indem er sie auf soziale Belange reduziert),
verkennt den Unterschied zwischen Begabung zur Transzendenz
und den sich aus ihrer Nichtbeachtung ergebenden Defizitempfindungen.
Was in der Folge bedeutet,
dass sämtliche Aspekte - bereits existierende wie visionäre -
an letzteren ausgerichtet werden.
Diese grundsätzliche Haltung ist mangelorientiert
und gebiert darum letztlich immer wieder nur neuen Mangel.
Weil sie aufgrund ihrer Pradigmen gar nicht anders kann -
ganz egal, wieviel gute Absicht sie im Handgepäck hat.
Die Fähigkeit zur Transzendenz ist eine Begabung
(und nicht, wie viele meinen, primär ein Bedürfnis),
die nach Verwirklichung trachtet.
Und zwar nach einer, die die Frage nach dem Sinn
in sich schlüssig, sprich befriedigend beantwortet.
Wenn ich Hunger habe,
reicht mir nur sehr bedingt, ein Kochbuch zu lesen.
Das kann noch so schön sein -
es ist und bleibt bzgl. der Substanz,
die ich in Wirklichkeit brauche, subtanzlos.
"Think positiv" ist bloß transzendentes Kochbuch -
zumindest dann, wenn es transzendentes Sattwerden
lediglich als persönliche Haltungsangelegenheit händelt.
Damit verhindert es echtes solches,
weil die Wirklichkeit,
sprich die real im Überfluss vorhandene geistige Nahrung
für unwichtiger erachtet wird,
als die individuelle (gnostische) Bereitschaft,
an sich selbst zu ackern
und sich verheißenen Lohn erstmal zu verdienen.
Das nur mal so kurz wie mir möglich umrissen.
Ich müsste es didaktisch aufbereiten,
um es leichter verdaulich darzulegen.
Aber diese Arbeit mache ich mir
innerhalb virtueller Grenzen nicht mehr -
hat sich schlichtweg nicht bewährt,
stattdessen nur als kontraproduktiv erwiesen.
Da ich es mir aber erarbeiten konnte,
trau ich jedem Interessierten dasselbe zu.
Welche Rolle spielt dabei die Hoffnung?
lg