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Woher kommt euer (Nicht-)Glaube?

Sunnyboy

New Member
Registriert
10. März 2005
Beiträge
542
Hallo an alle.

Mich würde interessieren ob ihr eine Religion habt, wenn ja warum, wenn nein warum nicht?
Gab es Ereignisse oder Personen in eurem persönlichen Umfeld, die eure religiösen Vorstellungen geprägt haben?

Bei mir zum Beispiel haben Angstzustände und leichte Depressionen dazu geführt, dass ich mich näher mit meinem Glauben beschäftigt habe.

Mfg,
Sunnyboy
 
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Sunnyboy schrieb:
Bei mir zum Beispiel haben Angstzustände und leichte Depressionen dazu geführt, dass ich mich näher mit meinem Glauben beschäftigt habe.
Ja, Sunnyboy, ANGST ist die Triebfeder der Angstreligionen. Hast du Angst vor dem Tod? Brauchst du nicht. Aber ewiges Leben ist nicht ein Geschenk Gottes aus seinem Füllhorn für Willfährigkeit. Kann man sowas heute wirklich noch glauben? Das ewige Leben ist ein Naturgesetz! :)

Gysi
 
Sunnyboy schrieb:
Mich würde interessieren ob ihr eine Religion habt, wenn ja warum, wenn nein warum nicht?

Hallo Sunnyboy,

ich bin nicht religiös, da meine Eltern (obwohl getauft etc.) mich nicht in diesem Sinne erzogen haben und ich mich frei entscheiden konnte. Entschieden habe ich mich für die Naturwissenschaft, die keiner irdischen Macht untersteht und deren Ergebnisse nachvollziehbar sind.

Gruss
Hartmut
 
mein nicht glaube

Mein Nichtglaube kommt wohl daher: Ich bin in einer evangelischen familie aufgewachsen mein vater ist selber nicht der gläubigste. Dann wird in der Kirche und Schule immer gesagt, dass Gott allmächtig sei und alles beeinflussen kann. Dann frag ich mich: das is ja doll das er das kann aber warum passiert soviele schlimme sachen auf der welt obwohl er allmächtig ist. Warum werden dennkriege geführt wenn er doch allwissend ist und alles beeinflussen darf. Deswegen glaub ich nicht an diese dinge. Was ich schon eher glaube ist an die weidergeburt welches sich wahrscheinlich durch die angst vor dem verlöschen erklären lässt
 
Zitat von Gysi:Ja, Sunnyboy, ANGST ist die Triebfeder der Angstreligionen. Hast du Angst vor dem Tod? Brauchst du nicht. Aber ewiges Leben ist nicht ein Geschenk Gottes aus seinem Füllhorn für Willfährigkeit.

Hallo, Gysi.
Sorry, aber da habe ich ich etwas unklar ausgedrückt:
Ich bin schon immer, auch lange schon vor meinen Angstzuständen religiös gewesen und habe an Gott geglaubt. Mit der Bemerkung über meine Angstzustände wollte ich sagen, dass ich durch sie wieder angefangen habe, mich mit mir selber, meinem Seelenleben, zu beschäftigen.

Ich glaube an Gott, weil ich persönlich davon überzeugt bin, das irgendeine Macht, in welcher Form auch immer am Anbeginn der Zeit und am Anfang von allem stehen muss; eine Macht, die all das was existiert aus sich selbst hervorgebracht hat.
Diese Macht nenne ich Gott.

Für mich steht eine Existenz Gottes auch nicht im Widerspruch zu den Naturgesetzen.
Schließlich gibt es in der Philosophie die Kausalitätskette, an deren Anfang ein Auslöser stehen muss. Für mich ist das Gott.
 
Wieso setzt du "Gott" an den Anfang der Kausalkette? Warum diesen unnötigen Schritt? Damit machst du die Kausalkette nur unnötig länger. Nebenbei: Ockham's Razor.
 
Ich stamme aus einer Familie, die sich damit "rühmen" kann, dass fast jede Generation zumindest einen Theologen hervorgebracht hat.
Das allein ist für mich kein Grund zu glauben, im Gegenteil. Es wirkt zuerst einmal abschreckend.
Trotzdem habe ich mich inzwischen für den Glauben entschieden, und das aus einem ganz einfachen Grund. Die Zeit, als ich gegen jede Form von Glauben war, war fast die mieseste meines Lebens. Mir fehlte einfach jener Fixpunkt, diese unbekannte Größe, an die ich mich wenden konnte, wenn ich mal wieder "unten" war. Es ist nicht so, dass ich heute, wo ich mich wieder zum Glauben bekenne, nur noch "oben" bin, nein! Aber ich brauche einfach das Gefühl, dass da vielleicht noch "irgendwas" ist, an das sich meine letzte Hoffnung klammern kann.
Davon abgesehen, birgt der christliche Glaube für mich sehr viel Liebe und Toleranz.
Aber ich muss auch sagen, dass ich meinen Glauben nicht zwingend mit den christlichen Kirchen in Verbindung bringe. Ich habe meinen Glauben und meinen Gott, aber es ist deshalb nicht meine ev. oder kath. Kirche. Dass ich durch die Familie und Kirche "geformt" bin, ist klar. Aber ich hab aus all dem Erlebten und Erlernten mir mein eigenes Bild - meine eigene Form von Glauben gemacht, und damit gehts mir eigentlich ganz gut.
Vielleicht bin ich ja auch nur eine Gläubige auf Zeit. Aber solange mich weder Naturwissenschaftler, Atheisten noch Agnostiker beweisen können, dass ich einem dummen, naiven und unzeitgemäßen Irrglauben unterliege, solange glaube ich einfach meinen Glauben.

Rhona
 
Zitat von daimos: Wieso setzt du "Gott" an den Anfang der Kausalkette? Warum diesen unnötigen Schritt? Damit machst du die Kausalkette nur unnötig länger

Hallo Daimos,

stimmt ich habe einen Denkfehler gemacht. Der Vergleich mit der Kausalitätskette ist zwar nicht Unsinn, beißt sich jedoch mit dem, was ich eigentlich glaube:

Alles ist Gott. Gott ist in allem, alles ist in Gott.
Alles was existiert ist ein Teil Gottes. Gott steht nicht nur am Anfang der Kausalitätskette, Gott ist die Kausalitätskette.

Ich hoffe das klingt nicht zu versponnen. :)

Und was Ockham's Razor betrifft: meine Theorie, dass Gott am Anfang der Schöpfung steht ( die nicht gut durchdacht war, muss ich sagen) ist ja keine wissenschaftliche Hypothese an der man sich an das Prinzip von Ockham's Razor halten soll, sondern eine Glaubenssache. das Kausalitätsprinzip habe ich nur zur Verdeutlichung angeführt. Natürlich kann Gott nicht in einer naturwissenschaftlichen Formel vorkommen.

Liebe Grüße,
Sunnyboy
 
Zuletzt bearbeitet:
Wher kommt euer (Nicht-)Glaube?

Auch ich kann mir Gott nicht vorstellen. Trotzdem glaube ich an ihn. Es gibt nämlich so viele Dinge, die man sich nicht vorstellen und verstehen kann und trotzdem existieren sie. Also warum sollte es gerade Gott nicht geben?

Alle Religionen weisen auf die Existenz eines Gottes hin. In den monotheistischen haben wir die Propheten, die sehr viele ähnliche Aussagen über Gott gemacht haben. Warum sollte das alles nicht wahr sein? Es waren doch lauter ehrenwerte Menschen.

Trotz aller Toleranz (manchmal fällt es einem Christen auch schwer, da es die anderen nicht in diesem Ausmaß sind) die ich anderen Religionen entgegenbringe, bevorzuge ich die christlichen Gedanken mit dem ersten Gebot "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Das Christentum hat für mich die beste Moral. Sie besagt nämlich sogar, dass wir unsere Feinde tolerieren sollten, was man in keiner anderen Religion findet.

Auch die Wurzeln unserer Kultur sind christlich. Selbst wenn wir unsere Religion nicht so leben wie es Christus gepredigt hat, haben wir so etwas wie ein Gewissen über die christliche Religion eingepflanzt bekommen, ob es nun ein gutes oder schlechtes ist. Das macht uns das Leben auch nicht gerade leichter. Andere Religionen gestatten nämlich Feindseligkeiten den "Ungläubigen" gegenüber, die sie mit gutem Gewissen ausleben dürfen. Ein guter Christ wird auf keinen Fall sofort zuschlagen, nicht einmal wenn er sich verteidigen sollte. Das macht ihn in dieser Welt oft schwach und die anderen Religionen nützen das fein zu ihrem Vorteil aus.

Grüß Gott

suche
 
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suche schrieb:
Also warum sollte es gerade Gott nicht geben?


Richtig, gleiches gilt für den Osterhasen, den Weihnachtsmann und natürlich für den Krampus.

Sag mal "suche". Schenkst du im realen Leben auch nur die Verpackung her und überlässt dann den Beschenkten mit widersprüchlichem und misanthropischem Christeninhalt seiner selbst? Du scheinst die Bibel noch nie gelesen zu haben, von den Vatikanischen Konzilen und den Exegesen ganz abgesehen. Deine Darstellung vom Christentum ist reflexionsloses Nachgeplappere von christlichen Merchandising und völlige Ignoranz des Weltherrschaftsanspruches.

Allein die Bergpredigt - die du hoffentlich nicht leugnest - bestätigt, dass Jesus ein Bellizist war, der Familien für Gott(sich selbst und dem Hl.Geist) entzweit. Er ist nicht gekommen um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Er wird nicht Frieden bringen, sondern das Schwert.

(Das habe ich jetzt aus dem Kopf rausgeholt, was du aber gerne selbst nachlesen kannst.)

Von welchem Christentum sprichst du?
 
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