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Wilhelm Busch

AW: Wilhelm Busch

Wilhelm Busch
In einem Häuschen sozusagen -
(Den ersten Stock bewohnt der Magen)
In einem Häuschen war's nicht richtig.
Darinnen spukt und tobte tüchtig
Ein Kobold, wie ein wildes Bübchen,
Vom Keller bis zum Oberstübchen.
Fürwahr, es war ein bös Getös.
Der Hausherr wird zuletzt nervös,
und als ein desperater Mann
Steckt er kurzweg sein Häuschen an
Und baut ein Haus sich anderswo
Und meint, da ging es ihm nicht so.
Allein, da sieht er sich betrogen.
Der Kobold ist mit umgezogen
Und macht Spektakel und Rumor
Viel Ärger noch, als wie zuvor.
Ha, rief der Mann, wer bist du, sprich!
Der Kobold lacht: Ich bin dein Ich.​
:katze3:
 
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AW: Wilhelm Busch

Der Narr
Er war nicht unbegabt. Die Geisteskräfte
Genügten für die laufenden Geschäfte.
Nun hat er die Marotte,
Er sei der Papst. Dies sagt er oft und gern
Zum Ärgernis und Spotte,
Bis sie zuletzt ins Narrenhaus ihn sperrn.


...
...
...


(ff)
 
AW: Wilhelm Busch

[I]Wilhelm Busch (aus Kritik des Herzens)[/I]

So ist die gute Mamsell Schmöhle
Besorgt für Riekens Heil der Seele.
Ja, später noch, in stiller Nacht,
Ist sie auf diesen Zweck bedacht
Und schleicht an Riekens Kammertür
Und schaut, ob auch die Rieke hier,
Und ob sie auch in Frieden ruht,
Und daß ihr ja nicht wer was tut,
Was sich nun einmal nicht gehört,
Was gottlos und beneidenswert.
:lachen:

:katze3:
 
AW: Wilhelm Busch

IHR KENNT IHN DOCH SCHON MANCHES JAHR,
Wißt, was es für ein Vogel war ;
Wie er in allen Gartenräumen
Herumgeflattert auf den Bäumen;

Wie er die hübschen roten Beeren,
Die andern Leuten zugehören,
Mit seinem Schnabel angepickt
Und sich ganz lasterhaft erquickt.

Nun hat sich dieser böse Näscher,
Gardinenschleicher, Mädchenhäscher,
Der manchen Biedermann gequält,
Am Ende selber noch vermählt.

Nun legt er seine Stirn in Falten,
Fängt eine Predigt an zu halten
Und möchte uns von Tugend schwatzen.

Ei, so ein alter SchIingel! Kaum
Hat er 'nen eignen Kirschenbaum,
So schimpft er auf die Spatzen.

Ebenfalls aus: Kritik des Herzens
 
AW: Wilhelm Busch

GERNE WOLLT IHR GUTES GÖNNEN
Unserm Goethe, unserm Schiller,
Nur nicht Meier oder Müller,
Die noch selber lieben können.

Denn durch eure Männerleiber
Geht ein Konkurrenzgetriebe,
Sei es Ehre, sei es Liebe;
Doch dahinter stecken Weiber.

Ebenfalls
 
AW: Wilhelm Busch

Wilhelm Busch:
Reue
Die Tugend will nicht immer passen.
Im ganzen läßt sie etwas kalt,
und daß man eine unterlassen,
vergißt man bald.

Doch schmerzlich denkt manch alter Knaster,
der von vergangnen Zeiten träumt,
an die Gelegenheit zum Laster,
die er versäumt.​

:katze3:
 
AW: Wilhelm Busch

Hier ist alles eitel! So
Spricht der weise Salomo!!
Onkels, dünn- und dickbeleibte,
Die das Glück noch nicht beweibte,
Tanten, die, aus den bekannten
Gründen sich noch nicht bemannten,
Alle, wenn sie Mut besitzen,
Dichten, daß die Federn spritzen!
Aber die - nach altem Brauch -
Sich vermählten, können's auch;
Denn, dieweil sie ihrer zwei,
Helfen sie sich sehr dabei.

Siehe dazu das Reimforum!
 
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AW: Wilhelm Busch

Hier ist alles eitel! So
Spricht der weise Salomo!!
Onkels, dünn- und dickbeleibte,
Die das Glück noch nicht beweibte,
Tanten, die, aus den bekannten
Gründen sich noch nicht bemannten,
Alle, wenn sie Mut besitzen,
Dichten, daß die Federn spritzen!
Aber die - nach altem Brauch -
Sich vermählten, können's auch;
Denn, dieweil sie ihrer zwei,
Helfen sie sich sehr dabei.

Siehe dazu das Reimforum!

Selbst wenn es fehlt an dieser einen,
Der braucht darob nicht gleich zu weinen
Und sich kopfunter zu ertränken.
Er hat, das mag er wohl bedenken,
Am Weltgebäude mitgezimmert
und allerlei daran verschlimmert. :haare:
...
...
(Die Welt)
 
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