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Wie sähe "Kommunismus" aus?

Gysi

New Member
Registriert
9. Oktober 2002
Beiträge
8.420
Marx sah im Kommunismus die voll entfaltete menschliche Gesellschaftsform. Es hielt sich mit konkreten Ausformungen seiner Vorstellung aber ziemlich bedeckt. Nur dass die Herrschaft über das Kapital dabei eine entscheidende Rolle spielt: Verstaatlichung, Vergesellschaftlichung. Aber wie die?

Kommunismus ist das Gegenteil von Kapitalismus. Kapitalismus bedeutet die Herrschaft der Kapitalisten über die Produktion. Kommunismus bedeutet die Herrschaft des Volkes über Kapital und Produktion: Das Volk bestimmt, was produziert wird und wie lange gearbeitet wird usf. Kann man überhaupt die betriebsbezogenen Entscheidungen an die Basis - dem Volk - delegieren?
Wie sähe im K. das konkrete Leben aus? (PS.: DAs sind keine Lehrerfragen: Ich weiß es wirklich nicht...)

Gysi
 
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Er hat versucht es zu praktizieren ...

... aber es ging auch in die Hose wie überall. Kommunismus ist nicht praktikabel - weil das Volk zu dumm ist damit umzugehen !!!

...
HOXHA.JPG



Albaniens Ex-Präsident - Enver Hoxha -
 
Gysi schrieb:
(PS.: Das sind keine Lehrerfragen: Ich weiß es wirklich nicht...)
Ich weiß es auch nicht.

Die paar aufrechten Kommunisten, die ich kenne, wollen vor allem eins: keinen Staat. Damit aber auch: kein "Volk". Einfach nur freies, selbstbestimmtes Leben.
Und ich staune immer wieder, wie nahe sie darin den paar Libertären sind, die ich auch kenne.

Wie kommt es aber, daß ich den Libertären mehr traue als den Kommunisten? Weil mir am Ende die Kommunisten doch nur wegen "Fehlverhalten" einen reinwürgen?

Oder verwechseln wir blauäugig (@Hoxha *looool*) Kommunismus mit Sozialismus? * :jump1: :jump1: :jump1:
 
Leute, die keinen Staat wollen, sind Anarchisten.
Darüber gibt's hier am Board auch einen hübschen Thread.
Aber: Wo das Recht nicht herrscht, herrscht das Faustrecht! (Karl Marx)
Kommunisten wollen die Herrschaft über das Kapital. Sie wollen die Produktion an den "wirklichen" Bedürfnissen orientieren und nicht zuvorderst an der Kapitalverwertung.
Wie macht man das, das Volk an den Entscheidungsprozessen in der Produktion mitzubeteiligen? Geschieht doch schon in einem nicht bedeutungslosen Umfang schon jetzt: Der Produzent (Manager/Untrernehmer) orientiert die Produktion an den Bedürfnissen der Konsumenten, die er erwartet. Gewiss schürt er auch bestimmte Bedürfnisse durch die Werbung. Aber so dicke ist der Unterschied zwischen den "wirklichen" Bedürfnissen und den (durchsetzbaren) Interessen der Kapitalverwerter nicht... Ist außerdem ja auch wichtig, dass das Kapital verwertet wird. Pleiten sind ja auch Verlust von Arbeitsplätzen.

Was dem Kapitalismus gelingen muss, das ist eine gerechte Verteilung der Arbeit, der Löhne und der Gewinne. Dafür brauchen wir eine dichtere Vernetzung mit den Organen, die die Gemeinschaften vertreten: Gewerkschaften, Staaten. Also eine Kommunierung der Wirtschaft - die internationalistisch sein muss, wie die Wirtschaft sich auch globalisiert. Haben wir teilweise schon, und auf dem Weg sind wir auch, hoffe ich doch. Ich bin sehr davon überzeugt, dass Marx das unter "Kommunismus" verstanden hat...

Gysi
 
Jeder Mensch, der eine Staatsform stürzen will ist ein Anarchist.

---

Für EU-Länder ist Kommunismus schon Vergangenheit, da die Verträge auf marktwirtschaftlichen Prinzipien basieren.
 
Wenn.. dann sicher falsch.
Die regierende Person würde nur auf das Geld schauen und nicht wie es dem Volk geht. (... nicht einmal die Demokratie bsp. Österreich seit der schwarz blauen Regierung - entschuldige schwarz blau orange Regierung)
Man dürfte dem Volk nicht kommplet alles vorschreiben.
Ein wesentlicher Vorteil wäre es gäbe keine Arbeitslose durch die Beschäftigung aller Menschen wie in der Sowjet-Union.
Oder überhaupt eine Zwangsbeschäftigung alller Bürger mit Außnahmen (Behinderte personen) und bestimmten Voraussetzungen, wie bessere Bildung (welche natürlich nichts kosten würde) besserer Arbeitsplatz.

So eine Liste würde sich ewig vervollständigen lassen.

Natürlich sagen manche das ist ein Unsinn warum behandelt man überhaupt so ein Thema...!?

:maus:
 
Gysi schrieb:
Leute, die keinen Staat wollen, sind Anarchisten.

Also das stimmt mMn nicht, ich will keinen Staat bin aber deswegen noch lange keine Anarchist. Ich bin so lange für "Staat" solange er gebraucht wird danach nicht mehr!

Was dem Kapitalismus gelingen muss, das ist eine gerechte Verteilung der Arbeit, der Löhne und der Gewinne. Dafür brauchen wir eine dichtere Vernetzung mit den Organen, die die Gemeinschaften vertreten: Gewerkschaften, Staaten. Also eine Kommunierung der Wirtschaft - die internationalistisch sein muss, wie die Wirtschaft sich auch globalisiert. Haben wir teilweise schon, und auf dem Weg sind wir auch, hoffe ich doch. Ich bin sehr davon überzeugt, dass Marx das unter "Kommunismus" verstanden hat..
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Das was Du hier beschreibst ist eher Sozialimus das ist der Weg zum Kommunismus. Aber da kannst du mal sehen wie weit wir schon gekommen sind. :)

lGv kW
 
Brrr.

Bei dem Wort Kommunismus schüttelt es mich schon. Wenn Du Lust hast, kannst Du die Frau meines besten Freundes fragen, sie ist Russin und hat über 30 Jahre den Kommunismus erlebt.
Ich glaube, sie würde Dich einfach nur schlagen, wenn Du den Mund über den Kommunismus aufmachst!
Ich denke dieser Irrtum ist Vergangenheit!

Es sei denn ein paar so Dummschwätzer und Neunmalkluge unterstützen weiterhin am kommenden Sonntag das Rote Pack! Dann wird es in ein paar Jahren so etwas wie einen Sozialkommunismus geben.

Das würde aber vielen Dampfplauderern hier und ausserhalb des Forums, die vom wirklichen Leben keine Ahnung haben, weil sie auf Mamas Geldbörse sitzen, oder vom Sozialstaat leben, gar nicht gefallen. Dann müssen sie nämlich arbeiten. Mit Sicherheit 10 Mal schlimmer als der schwärzeste CSU-ler es sich ausmalt!

Also, keine Zeit mehr verschwenden über ...."was wäre wenn", oder "es wäre doch toll wenn jeder Mensch...blah ...blah"

Ist nicht so und so wird es auch nie sein, weil wir Gott sei Dank, alle noch Menschen sind und alle unterschiedlich sind!!!


(Ausser wir sind alle mal geklont)
 
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Salut

Tja die alte Frage nach dem Kommunismus.
Meiner Ansicht nach hätte sich Stalin auch einen Scheilten machen können einen eigenartigen Bart schneiden und sich Führer nennen können.

Marx und Lennin waren von der Ideologie des Kommunismuses fest überzeugt und ich denke es hätte sogar Funktionieren können, wenn der Mensch nicht der Mensch wär der er ist.

Kommunismus, wie er in der UDSSR und in allen anderen Kommunistischen Ländern geführt wurde, hieße das Volk zu entmachten und dem Staatsoberhaupt - dem Genossen "Führer" - die Vollmacht für alles zu verleihen.

Wenn der Mensch nicht von natur aus das bestreben nach Macht (wahrscheinlich leigts dran das der Mensch ein Rudeltier ist) hätte, und manche nicht so korrupt wie Himmler es war wären, wäre der Kommunismus bzw. der Marxismus, dass beste was passieren könnte.

À tout à l'heure
Nereva
 
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