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Wie kam "Gott" in die Welt?

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Konfession

Original geschrieben von Elias
Du meinst "Konfession" oder sowas? Was glaubst denn du?
Dass die Religionsverhafteten nicht gerne bereitwillig ihre Konfession preisgeben, kommt mir bekannt vor...
Also schön: Ich bin Atheist. Gläubiger Atheist. Ich glaube, dass es keinen Gott gibt.
"Religio" heißt: Rückbindung an..." So gesehen habe sogar ich einen Gott und eine Religion:
Mein "Gott" ist die Wirklichkeit.
Meine Religion ist die Wahrheitssuche.
Und meine Bibel, mein Koran, meine Koans, Sutren, mein Talmud - das ist mein gesunder Menschenverstand, in dem ich jeden Tag lese.

GG
 
So simpel ist das mit der "Preisgabe" nicht. Wenn es darum geht, wo ich meine religiösen Rituale vollziehe, kann ich klar antworten: in einer benediktinischen Klosterkirche. Wenn es indessen um katholisches Dogma geht, bin ich wahrscheinlich ein übler "Ketzer", weil für mich das Wesentliche der Religion Freiheit ist. Aber selbst dafür gibt es in der heutigen Kirche inzwischen Platz.
Und um es noch komplexer zu machen: ich bin einerseits ein religiös praktizierender Mensch - ich mache allerdings einen Unterschied zwischen "religiös" und "fromm" - und andererseits ein "Atheist". Das ist allerdings nichts Neues, der Begriff der "negativen Theologie", welche die Nichtexistenz, nicht Erkennbarkeit, Nichtverstehbarkeit Gottes zum Thema hat, ist fast so alt wie das Christentum. Sehr lebendig und interessant ist der "Gegensatz" zwischen bejahender und verneinender Theologie bei Nicolaus von Cusa abgehandelt.
Liebe Grüsse
Erich
 
@-elias

Bald gewinne ich den Eindruck, dass es mehr Religionsrichtungen als Gläubige, also Religionsverhaftete, gibt...:p
Erinnert mich so ein wenig an die Vielzahl der K-Gruppen in den 70ern: Alle vom Prinzip Hoffnung getrieben - und alle glaubten, den Stein der Weisen gefunden zu haben.

Ich hab ein paar Fragen an dich:
a) Gibt es Götter, oder einen Gott? (Du sagtest, du seist Atheist, trotzdem.)
b) Was ist Religion und was bezweckt sie?
c) Ist verabsolutierte (dogmatisierte) Religion nicht Ersatz für fehlendes Wissen, der größte Schmerz eines Erkenntniswesens?

GG
 
:-)
Ich will gerne versuchen, deine Fragen zu beantworten. Aus dem Ärmel schütteln geht aber nicht, so dass du dich etwas gedulden musst.
Für den Moment nur so viel: Soeren Kirkegaard hat meines Erachtens einen sehr bedeutsamen Satz gesagt: "Vor Gott ist jeder Mensch allein". Daraus entnehme ich, dass es im Prinzip tatsächlich so viele Religionen wie Menschen gibt, wobei ich unterscheiden möchte zwischen einem religiösen System wie etwa dem katholischen und dem religiösen Empfinden des einzelnen Menschen und den ihm gegebenen Erkenntnismöglichkeiten.
Zur Frage, wozu Religion gut sei: Religion ist für mich ebenso bedeutsam und unverzichtbar, wie für einen Fluss seine Quelle. Wird dieser von ihr getrennt, hört er auf, ein Fluss zu sein.
Und noch etwas: Religion, religiöses Empfinden und daraus wachsendes Handeln ist älter als jede Kirche und jedes Dogma. Deshalb kann "dogmatisierte" Religion, bzw. Kirche logischer weise KEINE Voraussetzung für Religion sein.
Grüsse
Elias
 
Der Fluss der Erkenntnis

Original geschrieben von Elias
"Vor Gott ist jeder Mensch allein". Daraus entnehme ich, dass es im Prinzip tatsächlich so viele Religionen wie Menschen gibt,
Es gibt nur eine Wirklichkeit, also kann es auch nur eine Wahrheit geben. Die verschiedenen Wahrheiten, die man meint auszumachen, ergeben sich aus den verschiedenen Blickwinkeln oder den verschiedenen beobachteten Segmenten eines Gesamtobjektes dieser Wirklichkeit. Wenn jeder meint, auf einem eigenen Planeten zu leben, macht und sieht er etwas falsch.

GG
 
Re: Der Fluss der Erkenntnis

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Es gibt nur eine Wirklichkeit, also kann es auch nur eine Wahrheit geben. Die verschiedenen Wahrheiten, die man meint auszumachen, ergeben sich aus den verschiedenen Blickwinkeln oder den verschiedenen beobachteten Segmenten eines Gesamtobjektes dieser Wirklichkeit. Wenn jeder meint, auf einem eigenen Planeten zu leben, macht und sieht er etwas falsch.

GG
 
Da bin ich mit dir gänzlich einverstanden - es gibt nur eine Wirklichkeit. Aber diese eine Wirklichkeit ist eine polare, beispielsweise in der "Gegendsätzlichkeit" von ALLES ZUSAMMEN und Einzelnes. Demzufolge muss es auch eine polare Göttlichkeit geben - eine für das Ganze und viele, viele kleinere für die Einzelheiten.
Gruss
Elias
 
Diaklektik

Original geschrieben von Elias
Da bin ich mit dir gänzlich einverstanden - es gibt nur eine Wirklichkeit. Aber diese eine Wirklichkeit ist eine polare, beispielsweise in der "Gegendsätzlichkeit" von ALLES ZUSAMMEN und Einzelnes. Demzufolge muss es auch eine polare Göttlichkeit geben - eine für das Ganze und viele, viele kleinere für die Einzelheiten.
Die dialektische Denkweise sagt mir zu. Aber wieso muss es eine Göttlichkeit geben? :confused:

GG
 
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Re: Der Fluss der Erkenntnis

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Es gibt nur eine Wirklichkeit, also kann es auch nur eine Wahrheit geben. Die verschiedenen Wahrheiten, die man meint auszumachen, ergeben sich aus den verschiedenen Blickwinkeln oder den verschiedenen beobachteten Segmenten eines Gesamtobjektes dieser Wirklichkeit.

Hm.
Dann definier mal "Wahrheit".
Und was ist mit den lieben Quanten?
 
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