die zugrundeliegende Formulierung findet sich in der Einleitung
zu Karl Jaspers 'Existenzphilosophie' (drei Vorlesungen aus dem Jahre 1937)
er wollte wissen, wie die Philosophie aus dem menschlichen Gefühls- und Denkapparat heraus begründet werden kann
folgende Sackgassen kannte er schon:
sein eigener Weg jedenfalls genügt nicht seinen eigenen Ansprüchen
nun gibt es aber zwei Dinge,
die meinem Selbst als Junge und später dann als Student bewusst geworden sind
und die dementsprechend existenzialistisch sein müssten
zu Karl Jaspers 'Existenzphilosophie' (drei Vorlesungen aus dem Jahre 1937)
gehe ich also mit meinem Gefühls- und Denkapparat streng oder locker um?
(eine derartige Frage hatte JASPERS aber nicht im Sinn)
(eine derartige Frage hatte JASPERS aber nicht im Sinn)
er wollte wissen, wie die Philosophie aus dem menschlichen Gefühls- und Denkapparat heraus begründet werden kann
folgende Sackgassen kannte er schon:
die Adressaten sind mir nicht ganz klarauf Seite 2
- der Wille zur Selbsterfahrung des Seins konnte sich verkehren in eine Befriedigung am nur Vitalen
- der Wille zum Ursprung in eine Sucht zur Primitivität
- der Sinn für Rang in einen Verrat der echten Wertordnungen
- die Anthroposophen oder die Hedonisten ?
- die Marktwirtschaftler oder die Nazis ?
- die Gutmenschen oder die Konservativen ?
sein eigener Weg jedenfalls genügt nicht seinen eigenen Ansprüchen
- Kapitel 1: das Sein des Umgreifenden
- Kapitel 2: Wahrheit
- Kapitel 3: Wirklichkeit
die meinem Selbst als Junge und später dann als Student bewusst geworden sind
und die dementsprechend existenzialistisch sein müssten
- bezogen auf einen Sachverhalt
die Unterschiedung von vier verschiedenen Sichtweisen
(von außen - von innen - langfristig - kurzfristig) - bezogen auf die Erfahrungen als zoon politikon
die Unterscheidung von vier verschiedenen Gesprächsergebnissen
(dialogisch - dialektisch - hermeneutisch - dualistisch)
1.1. Kategorien des Denkens
Wir sind und bleiben Menschen und wir können nur das verstehen, was menschlichem Denken entspricht.
Die Fixpunkte unseres Denkens sind die Kategorien. Ohne diese könnten wir nicht begründen.
Begründungen werden im Idealfall sprachlich vorgetragen, es entsteht ein Gespräch.
1.1.1. dialogisch
Zwei Menschen sprechen miteinander über dieselbe Sache, aber aneinander vorbei.
Es gibt jedoch keinen Anlass zum Streit. Irgendwie scheinen die beiden aus verschiedenen Kulturen zu stammen.
Jede der beiden Geisteshaltungen wirkt selbständig genug, um von einem Dritten als bedeutsam anerkannt zu werden.
1.1.2. dialektisch
Zwei Menschen sprechen miteinander über dieselbe Sache, und es wird laut.
Im Wortgefecht gibt es neben den Streitpunkten durchaus Gemeinsamkeiten.
Ein Dritter ist der vielen Thesen und Antithesen überdrüßig und wünscht sich endlich Ruhe.
Er entwickelt daher eine Synthese, die beide Parteien vollständig erklärt und damit überflüßig macht.
1.1.3. hermeneutisch
Ein Mensch spricht in Rätseln. Ein Zweiter versucht spontan, die Rede zu seinen Gunsten auszulegen.
Ein Dritter schließlich ergründet die wahren Absichten des Redners.
1.1.4. dualistisch
Zwei Menschen sprechen miteinander über dieselbe Sache, und es wird laut.
Ein Dritter weist darauf hin, daß der Streit nichts bringen kann,
da die beiden Streithähne in wirklich Allem konträr zueinander stehen.
1.1.4.1. komplex
Der Streit hat eine lange Geschichte.
Die Schlichtung eines Streitpunktes entfacht an anderer Stelle einen bereits Vergessen geglaubten Händel.
1.1.4.2. einfach
Der Streit hat eben begonnen.
Die Sache hat sich noch nicht verfahren, eine Schlichtung scheint erfolgversprechend zu sein.
Zuletzt bearbeitet: